17-11-2024, 17:51
Wir stellen uns die Zukunft der menschlichen Zivilisation meistens so vor, dass der technologische Fortschritt, den wir in den vergangenen Jahrhunderten erlebt haben, immer weiter gehen und sich sogar noch weiter beschleunigen wird. Daraus entstehen dann alle bekannten Utopien und Dystopien bezüglich eines hochtechnisierten Paradieses oder eines hochtechnisierten Überwachungsstaates. Was aber wenn beides, High-Tech-Utopie und High-Tech-Dystopie, unrealistisch ist - und zwar wegen einem Phänomen, das Energieblindheit genannt wird.
Energieblindheit bedeutet, dass wir dazu tendieren, unsere technologischen und zivilisatorischen Errungenschaften der menschlichen Intelligenz und Vernunft zuzuschreiben, dabei aber übersehen, wie entscheidend für alle diese Errungenschaften der (scheinbar) endlose Vorrat und Nachschub an Energie ist, welcher nur gewonnen werden kann aus fossilen Brennstoffen. Gleiches gilt auch für den Fortschritt in der wissenschaftlichen Forschung. Es ist nicht so, dass die Intelligenz und die Fähigkeiten der Menschheit in den vergangenen paar hundert Jahren plötzlich rapide zugenommen hätte, sondern es ist ganz einfach so, dass nur durch die Abgabe von körperlicher Arbeit an Maschinen und Technologien überhaupt die Zeit - und die Energie - dazu da ist, dass die Wissenschaft sich immer weiter spezialisieren kann. Dasselbe gilt natürlich auch für alle Bereiche der Kultur usw... (naturgemäß kann ich hier nicht mit allen Punkten ins Detail gehen und biete nur einen groben Überblick, ansonsten wird das Posting viel zu lang. Ich kann bei Interesse aber auf weiterführende Quellen verweisen).
Das Problem hierbei ist nun ein ganz simples und eigentlich auch bekanntes: Fossile Brennstoffe sind begrenzt. Es wird immer schwieriger, weitere Vorräte zu finden und es kostet immer mehr Energie, um die noch verbliebenen Vorräte zu bergen. Auch lässt die Qualität der noch verbliebenen Vorräte immer mehr nach, es wird sich also immer weniger lohnen, weitere Vorräte zu suchen und auszubeuten. Irgendwann wird dieses System der Plünderung der fossilen Brennstoffe an seine Grenzen stoßen und wahrscheinlich wird dies schon in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten der Fall sein.
Dies bedeutet für die Zukunft der Menschheit, dass ganz im Gegensatz zu den genannten Utopien und Dystopien, der technologische und wissenschaftliche Fortschritt schon in naher Zukunft einen Scheitelpunkt erreichen wird. Nach diesem Scheitelpunkt wird die Entwicklung in Sachen Technologie und Wissenschaft zuerst stehen bleiben und sich dann schrittweise wieder zurück entwickeln. Es wird keine Grundmaterialien mehr für die massenhafte Herstellung von Computern, Handys, Spielkonsolen und all dem anderen Schnickschnack geben, den wir nicht nur für garantiert nehmen sondern dessen grenzenlose Weiterentwicklung wir alle erwarten. Auf der gesellschaftlichen Ebene wird es zuerst die "Berufsgruppen" erwischen, die diesen Namen kaum verdienen, die sogenannten "Bullshit Jobs" in der Wirtschaft oder die "Influencer" im Internet. Der Trend wird generell dahingehen, dass die Menschen wieder mehr praktische Arbeit verrichten werden, weil es immer weniger Maschinen und Technologie geben wird, die ihnen diese Arbeit abnimmt.
Ich denke, man kann ohne Übertreibung davon ausgehen, dass - wenn dieses Szenario tatsächlich eintritt - wir in den nächsten 100 bis 200 Jahren eine Rückkehr der Menschheit so in etwa auf den Stand des späten Mittelalters erleben werden. Denn die technologische und wissenschaftliche Rückentwicklung ist natürlich kein bodenloses Fass. Sie endet dort, wo die flächendeckende Abhängigkeit von Energie endet, die nur durch fossile Brennstoffe gewonnen werden konnte - also im vorindustriellen Zeitalter. Dort wird sich der Stand der Technologie und der verfügbaren wissenschaftlichen Methoden dann einpendeln.
Ich möchte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass all diese Überlegungen ohne eine Wertung meinerseits beschrieben wurden. Ich sage weder, dass dieses Szenario für die Menschheit besonders schlecht, noch, dass es besonders gut wäre. Ich denke einfach, dass es unausweichlich ist. Einerseits werden solche Entwicklungen natürlich von sozialen Unruhen und ähnlichen Begleiterscheinungen gezeichnet sein. Andererseits wird eine Rückkehr zur Natur - oder zumindest wieder in die Nähe der Natur - der Menschheit auf der spirituellen Ebene sicherlich sogar gut tun.
Was vorausblickend jedenfalls jetzt schon interessant wäre, dass wäre zu wissen, wie die Menschen in dieser Zukunft auf unsere heutige Zeit zurückblicken werden. Aufwachsende Generationen werden sich sehr schnell an die neuere, simplere, mehr der Natur angepasste Umwelt gewöhnen, da sie nichts anderes kennen werden, so wie wir heutzutage nichts anderes kennen, als unsere High-Tech-Zivilisation. Schon bald werden die Erzählungen aus "der alten Welt" (also unserer, heutigen Welt) zum Mythos, zur Legende werden. Durch den Rückschritt der Wissenschaft wird es auch immer weniger gesichertes Wissen geben, im Laufe der Jahrhunderte wird sich die Menschheit vielleicht wieder mehr den Religionen widmen - oder sogar ganz neue Weltanschauungen hervorbringen, die inspiriert sind von der untergegangenen Hochzivilisation, aus der heraus diese neue Welt entstanden ist.
Ich wollte diese Sichtweise hier einmal teilen, weil nur ganz wenige Leute dieses Szenario überhaupt kennen - obwohl es doch meines Erachtens wesentlich wahrscheinlicher ist als eine High-Tech-Utopie oder Dystopie, welche immer von einem grenzenlosen und sogar wachsenden Vorrat an fossilen Brennstoffen und somit einer niemals zu erschöpfenden Energiequelle ausgeht, welche es aber realistisch betrachtet einfach nicht gibt.
Energieblindheit bedeutet, dass wir dazu tendieren, unsere technologischen und zivilisatorischen Errungenschaften der menschlichen Intelligenz und Vernunft zuzuschreiben, dabei aber übersehen, wie entscheidend für alle diese Errungenschaften der (scheinbar) endlose Vorrat und Nachschub an Energie ist, welcher nur gewonnen werden kann aus fossilen Brennstoffen. Gleiches gilt auch für den Fortschritt in der wissenschaftlichen Forschung. Es ist nicht so, dass die Intelligenz und die Fähigkeiten der Menschheit in den vergangenen paar hundert Jahren plötzlich rapide zugenommen hätte, sondern es ist ganz einfach so, dass nur durch die Abgabe von körperlicher Arbeit an Maschinen und Technologien überhaupt die Zeit - und die Energie - dazu da ist, dass die Wissenschaft sich immer weiter spezialisieren kann. Dasselbe gilt natürlich auch für alle Bereiche der Kultur usw... (naturgemäß kann ich hier nicht mit allen Punkten ins Detail gehen und biete nur einen groben Überblick, ansonsten wird das Posting viel zu lang. Ich kann bei Interesse aber auf weiterführende Quellen verweisen).
Das Problem hierbei ist nun ein ganz simples und eigentlich auch bekanntes: Fossile Brennstoffe sind begrenzt. Es wird immer schwieriger, weitere Vorräte zu finden und es kostet immer mehr Energie, um die noch verbliebenen Vorräte zu bergen. Auch lässt die Qualität der noch verbliebenen Vorräte immer mehr nach, es wird sich also immer weniger lohnen, weitere Vorräte zu suchen und auszubeuten. Irgendwann wird dieses System der Plünderung der fossilen Brennstoffe an seine Grenzen stoßen und wahrscheinlich wird dies schon in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten der Fall sein.
Dies bedeutet für die Zukunft der Menschheit, dass ganz im Gegensatz zu den genannten Utopien und Dystopien, der technologische und wissenschaftliche Fortschritt schon in naher Zukunft einen Scheitelpunkt erreichen wird. Nach diesem Scheitelpunkt wird die Entwicklung in Sachen Technologie und Wissenschaft zuerst stehen bleiben und sich dann schrittweise wieder zurück entwickeln. Es wird keine Grundmaterialien mehr für die massenhafte Herstellung von Computern, Handys, Spielkonsolen und all dem anderen Schnickschnack geben, den wir nicht nur für garantiert nehmen sondern dessen grenzenlose Weiterentwicklung wir alle erwarten. Auf der gesellschaftlichen Ebene wird es zuerst die "Berufsgruppen" erwischen, die diesen Namen kaum verdienen, die sogenannten "Bullshit Jobs" in der Wirtschaft oder die "Influencer" im Internet. Der Trend wird generell dahingehen, dass die Menschen wieder mehr praktische Arbeit verrichten werden, weil es immer weniger Maschinen und Technologie geben wird, die ihnen diese Arbeit abnimmt.
Ich denke, man kann ohne Übertreibung davon ausgehen, dass - wenn dieses Szenario tatsächlich eintritt - wir in den nächsten 100 bis 200 Jahren eine Rückkehr der Menschheit so in etwa auf den Stand des späten Mittelalters erleben werden. Denn die technologische und wissenschaftliche Rückentwicklung ist natürlich kein bodenloses Fass. Sie endet dort, wo die flächendeckende Abhängigkeit von Energie endet, die nur durch fossile Brennstoffe gewonnen werden konnte - also im vorindustriellen Zeitalter. Dort wird sich der Stand der Technologie und der verfügbaren wissenschaftlichen Methoden dann einpendeln.
Ich möchte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass all diese Überlegungen ohne eine Wertung meinerseits beschrieben wurden. Ich sage weder, dass dieses Szenario für die Menschheit besonders schlecht, noch, dass es besonders gut wäre. Ich denke einfach, dass es unausweichlich ist. Einerseits werden solche Entwicklungen natürlich von sozialen Unruhen und ähnlichen Begleiterscheinungen gezeichnet sein. Andererseits wird eine Rückkehr zur Natur - oder zumindest wieder in die Nähe der Natur - der Menschheit auf der spirituellen Ebene sicherlich sogar gut tun.
Was vorausblickend jedenfalls jetzt schon interessant wäre, dass wäre zu wissen, wie die Menschen in dieser Zukunft auf unsere heutige Zeit zurückblicken werden. Aufwachsende Generationen werden sich sehr schnell an die neuere, simplere, mehr der Natur angepasste Umwelt gewöhnen, da sie nichts anderes kennen werden, so wie wir heutzutage nichts anderes kennen, als unsere High-Tech-Zivilisation. Schon bald werden die Erzählungen aus "der alten Welt" (also unserer, heutigen Welt) zum Mythos, zur Legende werden. Durch den Rückschritt der Wissenschaft wird es auch immer weniger gesichertes Wissen geben, im Laufe der Jahrhunderte wird sich die Menschheit vielleicht wieder mehr den Religionen widmen - oder sogar ganz neue Weltanschauungen hervorbringen, die inspiriert sind von der untergegangenen Hochzivilisation, aus der heraus diese neue Welt entstanden ist.
Ich wollte diese Sichtweise hier einmal teilen, weil nur ganz wenige Leute dieses Szenario überhaupt kennen - obwohl es doch meines Erachtens wesentlich wahrscheinlicher ist als eine High-Tech-Utopie oder Dystopie, welche immer von einem grenzenlosen und sogar wachsenden Vorrat an fossilen Brennstoffen und somit einer niemals zu erschöpfenden Energiequelle ausgeht, welche es aber realistisch betrachtet einfach nicht gibt.