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luise

"Gewissen ist heutzutage ein Luxus f

Gast

[color=darkblue]Gegenthese

Gewissen ohne Gott ist etwas Entsetzliches. Es kann sich bis zur gr
[quote=Anonymous]...Gewissen ohne Gott ist etwas Entsetzliches. Es kann sich bis zur gr

Gast

Sag mal, Mandingo
"Bush hat auch ein Gewissen mit Gott, aber die Folgen sind entsetzlich!"
- muss das sein? - hat er Dir etwas getan, persoenlich?
Ein fremdes Regierungsoberhaupt mit einem hohen verfeinerten ganz neuem Sittlichkeitsgefuehl zu messen, mag ja sein, dass einer den Mann nicht gern in diesem Amt haette, und dessen Job moecht ich nicht haben.

Wenn ein anderer kommt, wird man aus Sachzwaengen und wegen so vieler Beteiligter vieles nicht anders tun koennen. Aber dann ist unsere "ethische Messlatte" schon derartig vornehm, dass wir alles entfestigen moechten bis zur Wehrhaftigkeit einer Made im Apfel - und dann stehn wir vor Leuten, die immer sagten, Gewissen und G0TT seien so doll auch nicht, und wenn die zulangen, wird man wieder merken, was der Unterschied war: mit oder ohne eine regulierende Religion, die wenigstens Mass zu halten fordert und vielfach erreicht.

Aber "entsetzliche" Folgen auf dessen Gewissen - weil er es mit G0TT versucht, zu beziehen, ist nicht angemessen.
Das ist ja schon geredet wie wenn man sagt, die entsetzlichen Folgen, wenn ein Moerder mordet, seien alle dem zuzuschreiben, der ihn daran hindern wollte.

Unter "entsetzlich" wuerde das sicher kaum jemand einordnen, nichtmal seine Soldaten noch seine Feinde. Preist er etwa die Gewalt, schreibt er sie seinem Lande vor, geht er herum und killt selber, um zu zeigen wie das richtig gemacht werden muesse - mit gutem Gewissen? - Bei ihm ist immerhin einklagbar, was unter seiner Regierung durch seine Untertanen getan wird. Er wird es nicht fuer gut getan erklaeren.

Wir sitzen hier fein abseits und richten konsequenzlos ueber Abwesende - aber daemonisieren muss man Leute auch dann nicht. Es gibt hinter dem amt auch noch einen Menschen und von dem weisst Du nichts Naeheres in Wirklichkeit.

Gefragt war ausserdem hier nicht, wie Du einen bestimmten Praesidenten findest.
Dein Beispiel war im Strom der laufenden ueblem Nachrede ueber die USA - schon viele mochten sie nicht, und bei manchen war es eine Ehre, von denen gehasst zu werden - es ist mir einfach zu fluessig in dies Thema, das man auch anders angehen koennte, eingespeist, als dass es mich nicht an ein "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam" erinnern wuerde.

(wer das nicht kennt: im alten Rom, vor der Kaiserzeit, da gab es einen Senator, vor ueber 2265 Jahren, der keine Rede hielt, in der er nicht darauf verwies, die grosse Hauptstadt Karthago muesse vernichtet werden. So geschah es dann auch eines Tages, Rom hat es vernichtet. Alle die man nicht getoetet hat, wurden versklavt und in alle Winde zerstreut, die Stadt eingeebnet, irgendwann spaeter kam des Hafens wegen nur eine kleine neue Stadt drauf, ohne einen Karthager "natuerlich", und all ihre Handels-Kolonien ebenso, zum Beispiel Korinth.)

Da hatte das beharrliche Reden "entsetzliche Folgen" - bei sowas setze ich das Mass an, was "entsetzlich" ist.
Man zeigt nicht mit nem nackten Finger auf angezogene Leute...

Luises Frage war:
[quote]"Gewissen ist heutzutage ein Luxus
f
WiTaimre schrieb:Sag mal, Mandingo
"Bush hat auch ein Gewissen mit Gott, aber die Folgen sind entsetzlich!"
- muss das sein? - hat er Dir etwas getan, persoenlich? ...
Ja, WiTaimre,
ich bin von der Schande der kriminellen Bush-Politik mit betroffen.
Er macht unseren Glauben zur Farce und Demokratie zu einem Witz-Begriff.
Offensichtlich bist du so abgrundtief naiv,
dass du die Tausende von Leichen, die auf Bushs Konto gehen, einfach ignorieren kannst.

[b]Merkst du denn nicht, wie dieser Brecher des V

Gast

Mandingo,
*g* Du kannst es mir glauben oder es lassen, aber ich zog mich schon warm an, als ich merkte, dass dieser Praesident gewaehlt wurde, und da war noch keine Rede von WTC und anderen Gelegenheiten, zu alledem, was Du beschreibst.
Ich zog mich bereits etwa 1979 doppelt warm an, als eine neue Generation sich in Kunst und Oeffentlichkeit begann, des Themas Holocaust und Judentum, kath.Kirche, Homosexualitaet (etc. der "Opfer" als nicht einzeln jemand, den man kennen muesste) recht lustvoll anzunehmen.
Mir ist auch nie begegnet, dass marktschreierisches Evangelisieren Frieden schaffte.

Ich bin geboren 1945, als das grosse Loeschblatt uns im Westen hnweggenommen wurde, am Anfang brachte das mich noch zu einigen Ersterfahrungen mit jenem andern Loeschblatt "Ost", es hat bewirkt, dass ich seitdem auch stets mit einem Auge die Politik und Medien im Auge behielt, auch schon als Jugendliche, wenn ich auch ansonsten meiner Wege ging. Mir war schon klar, dass irgendjemand immer die Regierung tut, und Demokratie ist auch fuer mich das kleine unter allen Uebeln, die passieren koennen.

Mag sein, Du unterscheidest sorgsam zwischen USA und einzelnen Personen, die das grad regieren, sei aber sicher: andre tun das nicht, egal wer grad regiert, die halten das fuer Synonyme. Mag sein, ein Volk kriegt auch auf diese Weise die Regierenden, die es sich verdiente.

Was Du da aufgezaehlt hast, dazu gehoeren doch Leute, die es tun, was ist mit denen, laedst Du das alles auf den einen Mann ab und auf seine Kirche? - Soweit ich mitbekommen habe, hat ihn als Erwachsenen die Methodistenkirche angeworben. Als geradezu waehlerisch und besonnen empfinde ich sie nicht. Die ersten, die ihn mahnen muessten, waeren dann ja wohl diese. Weiss ich, ob sie es nicht schon taten oder tun?

Als dann diese Katastrophe mit dem WTC passierte, meine Guete, das tat doch nicht er, um sich dadurch zu profilieren, es traf ein Land, das aus lauter Provinz bestand, wo mancherorts Leute noch dachten, uns regiere ein Kaiser von Deutschland, und an der Spitze so etwas aehnliches wie ein froehlicher Playboy, der sich vielleicht dachte, gut dass sich Vater mit sowas schon auskennt.
Mit "sowas" hatte aber auch der Vater noch nicht zu tun. Dafuer setzte nun eben ein, was aus Provinzen personell kommen kann, jeder auf seine Art drastisch und im Beduerfnis, sich bald wieder dem Eigenen zuwenden zu koennen.

Dass ein stinkreicher Privatier sich es zum Anliegen machen koennte, den kein Christentum maessigt, der sich aber auf die Gefolgsfroemmigkeit der Muslime zu verlassen gedachte, es mit Erfolgsaussicht unternimmt, ganze Nationen zu bekriegen, damit hat man noch keine Erfahrung haben koennen. Es ist eine Sache, die schon immer mal einer etwa als "Schinderhannes" erfolglos versuchte, aber nun ist die Technik dazu auch imstande, dass es einer auch kann, auch die Psycho-Technik.

Was ich dann ausserdem offenbart ueber die persoenliche Einzel-Verwilderung ganzer sonst unauffaelliger Bevoelkerungs-Gruppen im post-christlichen und auch im post-islamischen Bereich, ganz zu schweegen vom post-kommunistischen - das sind Aufgaben fuer viele, aber regiert werden muss es bis dahin auch.

Ob der Gegenkanditat bei jener Wahl in dem Zusammenhang es weiser hingekriegt haette, weiss ich auch nicht, die Beurteilung, die mir damals sagte, dass es keine gluecklich entschiedene Wahl war, bezog ich auf den Stand der Dinge vor dem Jahre 2000.

Es koennte sein, dass einer nun gegen dessen Person zuernen wuerde. Das, was ich Verwilderung nenne, wie diese Zustaende fuer Gefangene, wovon es dann Farbfilme gab, sind ziemlich sicher so nicht wirklich befohlen worden, sondern in unverantwortlicher Weise einfach delegiert worden und jemand hielt das fuer einen Freipass, sich keinerlei Grenzen zu setzen. Und man hat es nichht ueberprueft, wenn auf der anderen Seite ja schon geschrien und gejammert wird, wo noch alles im Mass und Vernunft gehandhabt wuerde.

Ich war auch "1968er", allerdings mehr ein "Blumenkind", also um mein Soll an buergerlichem Ungehorsam einzubringen, haette ich keine anderen Leute verletzt, um mich dagegen zu aeussern, dass irgendwer andere verletzt und Leben beschaedigt oder voelker plattmacht. Ich gehoere zu den Gruendern der "Gesellschaft fuer Leben und Zukunft bedrohter Voelker" und wir haben auch einiges bewirken koennen in allen moeglichen Ecken der Erde.
Ich zaehl mich nicht zur intellektuellen Szene sondern zum gut ausgebildeten lernenden Plebs, so gesehn, also zu denen, um welche es geht.

In meinen Augen ist das Daemonisieren eines Einzelnen das Gegenstueck zum Personenkult, jeder Staat ist ein Geflecht aus vielen Personen, und mich bringt keiner azu, einfach irgendwem alles zu unterstellen als dessen Tat, wenn die Ausfuehrenden doch ganz andere waeren, denn die waeren dann ja fein raus.

Ich billige es auch nicht, wenn etwas Uebles geschieht, dass man es einem Verein anlastet, aus dem heraus "irgend-Beliebiger" so zu tun pflegte, denn das ist heidnisch und magisch. Soll der Verein dann die Strafe tragen, gehn doch einfach die Mitglieder raus - und dann haette es "niemand" getan?

Soweit ich Mitglied irgendeiner Vereinigung bin, bin ich mit nach innen verantwortlich, dass sie es sich nicht zur Sitte macht, Uebles zu tun, soweit da einer drauf einwirken kann, um deren Satzung einzufordern, und natuerlich seh ich mir die Satzungen an, eh ich irgendwo mitmache.

Wer im Moment dem Verein vorsteht, fuer den ist nicht immer die Satzung verantwortlich, sondern vielleicht nur dessen vitale Ausstrahlung und Ellbogenspitze, dann kann man mit der Satzung dagegen vorgehen, in dem Verein - was ja sogar in der ehemaligen Sowjet-Union mit "viel sibirischem Erfolg" versucht worden ist. - Es weiter zu versuchen, ist dennoch richtig, auch darf jederman von aussen dies von dem Verein ueber dessen Mitglieder zu erreichen versuchen, dass diese ihre Mit-Mitglieder mahnen, zur Rechenschaft ziehen oder die andern zur Gerechtigkeit ausliefern.

Personenkult ist Menschenart, und die geht nach der vitalen Ausstrahlung, und nach der bio-logischen Ausstattung mit z.B. strahlenden Augen, die im Militaer manches armen Rekruten Unglueck waren, weil der Spiess unbedingt einen beeindruckten Blick erwartet und das notfalls reinzupruegeln geneigt ist (es gab dazu einmal einen sehr guten Spiel-Film).

Wenn wir einmal auferstehen und Rechenschaft ablegen sollen, werden wir ohne solche Attribute dastehen. Und so muessen wir auch an die Beurteilung anderer Menschen gehen, wenn wir zum Beispiel etwas ueber deren Gewissen befunden moechten, darum bin ich mit sowas sehr zurueckhaltend, denn kein Mensch hat etwas Anderes, um zu waehlen, ob er etwas nach seinem Erkennen Gutes oder Boeses tut.

Gruppenhatz ist jedenfalls nicht der Weg, und Ferndiagnosen auch nicht.

Konkret gesprochen: Sollte mein Staats- oder Religions-Oberhaupt von aussen zu mir kommen und sagen: "Geh und nimm diesem Blinden dort die Kruecke weg, kuemmere Dich nicht darum, ob er hinfaellt und schreit, ich werde mich darum doch wohlwollend kuemmern"
- dann wuerde ich nicht sogleich hingehn, sodern erstmal mich nach innen fragen, ob ich es taete. Wenn die Stimme da drin sagt: "Ich? - Niemals!" - na, dann lass ich es doch!
- und sagt die Stimme da drin:"Klar doch, es soll dem ja nicht wirklich was passieren." - dann naehme ich eine andere Kruecke mit mir, naehme dann dessen Kruecke und passte selber auf, dass diesem Menschen nichts wirklich passiert. Koennte ja sein, dass er gar nicht blind war und auch nicht gelaehmt, dann schmeisst er mir sicher diese andere Kruecke ins Kreuz und trifft mich auch...

- Mit sowas kann man leben. Man muss nur konsequent in allem bleiben. Das ist Freiheit. Das versuche ich immer aufs Neue zu sagen.

Schalom - Pax
mfG
WiTaiimre :)