Religionsforum (Forum Religion)

Normale Version: Referat über die Herkunft
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das_philipp

Hallo,

wir sollen in der Schule ein Referat über das Judentum im Fach Ethik halten. Ich übernehme den Teil "Herkunft des Judentums".
Nun weiß ich nicht welche Gebiete des Themas Herkunft ich ansprechen soll.
Soll ich es eher oberflächlich halten, oder soll ich wirklich sehr detailiert auf die jeweiligen Personen eingehen.
Unser Lehrer sagt wir sollen es alleine machen so, wie wir es für richtig halten.

Ich würde mich freuen wenn ihr mir Tipps, Links und Vorschläge geben könntet, wie man das am besten machen könnte.

Vielen Dank im Voraus
Philipp


P.S.: Ich bin selber Jude, aber ich bin ein nicht gläubiger Jude. Unsere ganze Familie ist nciht wirklich dem jüdischen Glauben anhängig. De meisten sind Atheisten. Meine großeltern wohnen in Israel.
das_philipp schrieb:Soll ich es eher oberflächlich halten, oder soll ich wirklich sehr detailiert auf die jeweiligen Personen eingehen.
Unser Lehrer sagt wir sollen es alleine machen so, wie wir es für richtig halten.
Dann mach das doch auch ...

Fritz
P.S. Es gibt Bücher und Lexikon-Artikel über Religionsgeschichte ...

das_philipp

Ich möchte es abe rnicht sleber machen, sondern wollte iegentlcih nur euren Rat, Tipps, Links und Vorschläge dazu hören, wie man es machen könnte...

Wäre sehr froh über antworten.

t.logemann

tja Philip... in erster Linie lernt man ja durch das selber-machen.... Und heutzutage, mit dem Internet, ist das ja auch längst nicht so ein Problem mehr.,..

Lea

Was ist daran so schwer? Literatur gibt es mehr als genug, sogar im Internet - würde dir trotzdem raten, damit auch du etwas davon hast, in die nächste Bibliothek zu gehen und ein Buch über die Geschichte des Judentums auszuleihen. Das ist wirklich der beste Weg.
Falls du in einer jüdischen Gemeinde eingebunden bist bzw. überhaupt an deinem Wohnort eine Gemeinde existiert, unterhalte dich mit dem Rabbiner!
Oberflächlich schreiben bedeutet eigentlich "vertane Zeit" - was dir wirklich nicht weiterhilft, auch persönlich.
Gehe doch der Geschichte, dem Weg oder den Wegen des Judentums genau nach. Dabei wirst du auf Ereignisse und auf Personen stossen, die das Judentum bis auf den heutigen Tag prägen. Zur Geschichte gehören Daten, Ereignisse und eben jene Personen.
Meine Idee. Schau dich in der Bücherei um. Frage, falls möglich einen Rabbiner.
Auf www.talmud.de. wirst du schon zu Beginn deiner Suche fündig. Ich mag diese Seite sehr gerne.

Viel Erfolg und Freude am Finden...

Lea
Hallo Philipp,

da von den jüdischen Mitgliedern des Forums offenbar niemand anwesend ist, will ich versuchen, ein paar Gedanken zum Werden des Judentums zu äußern.

Die Mythen um die Erzväter sind es wert, kurz angesprochen zu werden. Aber sie sind auch Gemeinschaftsgut der drei Religionen, die in Abraham ihren Stammvater sehen. Man wird auch Moses nicht vor dem Haus lassen dürfen, war er doch der, der das Volk aus der Gefangenschaft geführt hatte und der jüdischen Gemeinschaft verbindliche Gesetzte gab. Er hat (auch heute noch) einen hohen Stellenwert für die jüdische Identität. Die Richter- und Königszeit kann als Zeit des Ringens um den Eingottglauben angesprochen werden; nach der Königszeit ist das Babylonische Exil die Zäsur, aus der das Volk (Israel) "gereinigt" hervortritt, um den Anspruch, das "auserwählte Volk" zu sein, zu begründen. Das ist die Zeit, in der die eigentliche Geburt des Volkes Israel stattfindet. Es ist die Zeit, in der die Priester die Mythen ordnen, sie theologisch überarbeiten, niederschreiben und vielem eine neue Bedeutung geben. Es ist die Zeit, in der Jahwe ein Haus in Jerusalem bekommt, in dem er wohnt, bis es (neuerlich) zerstört wird. Und mit dem Zerstören der Wohnung Jahwes entsteht das Judentum ein weiteres Mal, und zwar als "rabbinisches Judentum", das ohne Jerusalemer Tempel auszukommen hatte und doch eine (neue) große Tradition, das Judentum, wie wir es heute kennen, begründet.

Alles, was ich da angemerkt habe, ist angreifbar, nicht ausgeformt und unvollständig. Gedankensplitter! Die Deutung eines Nichtjuden und Agnostikers. Vielleicht aber hilft es Dir, Deine Gedanken zu entwickeln und in Worte zu fassen.

Schalom E.
Hi :)
Eigentlich
machen wir hier nicht die Hausaufgaben fuer unsere Besucher -
Zum Andern - ein Blick auf den Mond und den erreichbaren Festkalender des Judentums klaert auch, dass eben unser Hochfest Pessach ansteht und "Pessach ist ein schönes aber schweres Fest" - eine Menge zu tun anliegt - und die eine Haelfte von uns pflegt dann zur anderen Haelfte zu streben, um es zusammen zu feiern. (Und nicht im Forum zu verweilen)

Damit hast Du schon 1 Ursprung des Judentums: dass es "uns" seit damals gab, als "70-Jakobs-Soehne" nach Aegypten einzogen. Das Wir war gesichert: beim Einzug, damit es hunderte von Jahren spaeter ein Wunder ist, dass "wir" auch wieder auszogen. Dies versprach ein G0TT, mit Dem der alte Herr Abraham oft disputierte, Den er zuratezog und Dem er traute. Da war noch nicht die Rede von einer Groessen-Ordnung, wie oder wer ER sei und ob es Einen oder viele "davon" gaebe. Es war nur Haustradition aus Abrahams Brauch, dass man so etwas wie diese "Stimme" beim Gebet wieder erkannte, Generation um Generation bis zu mir und heute - das glaub ich. Dabei traue ich Menschen, die es mir sagten und schrieben - und dem, dass ich bete und selbst was "bemerke" wie "Stimme", mein Leben und Verhalten staendig leise kommentierend - oder so - was man ein "Gewissen" nennt. Sowas faellt nicht fertig vom Himmel, sondern braucht wie alles Wissen Tips. Das akzeptiere ich.

Die biblischen Hauptpersonen sollte man in jedem ganzen Bibel-Exemplar an den Kapitel-Überschriften erkennen und sich das mal anlesen - ist ein spannendes Buch und beruehrt mich als Teil dieser "Stimme", an der ich sie "eiche", es gibt sowas wie Resonanz auch da, wo in Augen anderer nicht eben "Action" los ist, Genealogien, Listen, Gesaenge, die G0TT meditierend umkreisen.

Davon ist aber niemand der Begruender des Juden_tums, und da war niemand auf der Suche nach einer uns gemaessen Religion - wir sind da so reingerutscht wohin G0TT genau uns haben wollte - "wir" sind gefragt worden, ob "wir" das mitmachen wollen, am Berg Sinai und nochmal an den 2-Bergen Ebal und Garizim
- insofern das Ereignis am Sinai eine vorhandene Gemeinschaft aus Menschen fragte, und sie als Gemeinschaft einverstanden war, gilt das damals Abgemachte fuer diese Gemeinschaft und keine andere - ER, Der es abmachte, G0TT, ist der Gruender des Juden_tums.

Abraham, Isaak und Jakob - diese 3 sind der innerirdische Vater der Leute am Sinai. Jedesmal war G*tt, zu dem sie opferten und mit dem sie disputierten, ER, unser G0TT, genau ER, unter mehreren Namen.
Ich hab auch mehrere Namen, zum Beispiel hier, WiTaimre, so heisse ich hier. Wer mich kennt, sieht kein Problem, wie ich mich grade nenn, wenn er mich trifft.
So verhaelt sich das auch mit G0TTES verschiedenen biblischen Namen. Nur damals war das erstmal etwas, was sie rausfinden mussten, wann es ER war / ist.
Das mit 3 Vaetern (und 4 bestimmten Muettern unserer als Nation) ist so einengend praezisiert, weil Abraham 8 Kinder hatte, die andern 7 sind nicht mit "betroffen" vom Bund am Sinai. - Und Isaak hatte 2, der andere ist auch nicht mit "betroffen" von dieser Abmachung. - Jakob hatte 13 Kinder - die sind alle mit-betroffen - seit denen gibt es dieses "Wir", die andern Verwandten sind uns aehnlich in Herkunft und Braeuchen, befreundet auf normale Weise, eben manchmal auch nicht, wie man ab und zu sieht. Das ist ganz frei.

So besehn steht Abraham in der Ahnenreihe der Juden_schaft und auch in der der jemenitischen "Araber_schaft", soweit die ihre Herkunft aus Ismael, dem Bruder von Isaak, ableiteten, als der Islam entstand.
Wenn jemand dem Judentum beitritt, wird er auf das Haus Abraham adoptiert, aber nicht, wenn einer Muslim wird oder Christ.
Abraham als "Vater des Glaubens-Vertrauens" ist, bezogen auf das Christentum, wieder anders gemeint.
Er ist ein Vorbild, was sein Zutrauen angeht, und sein Fuerbitten, sein Mut, seine guten Nerven, und seine Selbstachtung, seine Unbefangenheit und Strapazierfaehigkeit ... davon zeugen Ereignisse, die von ihm ueberliefert wurden aus einer Zeit, die noch nah genug dran war, sodass man sicher sein, dass es diesem Mann gab.

Unsere Ueberlieferung sagt muendlich, spaeter erst aufgeschrieben, dass die Gebote, mit denen wir am Sinai einverstanden waren, nichts weiter verlangen als das, was bei Abrahams und seinen Leuten einfach schon Brauch war. Da gab es Gebote, die auch in Babylon der Koenig Hammurabi seinem ganzen Reich vorschrieb, eine Liste, die auch er wohl hatte, die daher Moses beibehalten konnte, als sie ihm sein Schwiegervater vorschlug. Es war vernuenftig und fuegte sich dem Bestehenden ein, denn als Jude glaubt man, dass Leute auch vernuenftige Regeln herausfinden und setzen koennen, zumal sei uns klar ist, dass unser G0TT jeden Menschen im Herzen begleitet, kennt und sachte anregt, zu bevorzugen, was stimmt, was ehrlich ist, was sich erbarmt und Leben schont, und was versucht, vollkommener zu werden.

Juden_tum wurde nicht in der Absicht gesetzt, etwas ganz Neues zu sein, sondern, sich in die Welt, wie sie schon mit Menschen bestueckt war, die selbst denken und Gemeinschaften bilden, einfach zu passen wie "noch ein Volk, das religioes ist". Die andern waren auch religioes, sie gruendeten Staaten, also sollten wir auch einen haben, sie bilden Nationen, in denen man nicht ignoriert, wer einen gebar und versorgte, also sind wir auch eine Nation, sie bilden Clubs und Gemeinden, die glauben, philosophieren, und Hoehere Zusammenhaenge zu erkennen lernen moegen, indem sie bestimmte Zeremonien immer weiter tun und damit überliefern, die das unterstuetzen - also wurden wir auch eine Religion.

Also es gab aeltere Staaten, Nationen und Religionen als das Judentum. Zum Beispiel nebenan, Aegypten, da verehrte man zuoberst und nicht irgendwie gezeichnet *RE - in Bildern ein Kreis um einen Punkt, oder eine Rote Scheibe, im Kommunikations-Stil ein Landeshirte, dem Menschen zu wertvoll sind, als dass man mit ihnen experimentieren duerfte. Die aegyptische Magd von Abraham brachte diese Kenntnis an Abrahams Haus, wir erkannten an, dass das unser G0TT ja ist und gruendeten ein Heiligtum "EL ROI" (Der mich sieht) und benutzen auch das Wort nochmal in zweiter Schreibweise als "Mein Hirte - G0TT" (Beispiel: der bekannteste Psalm Davids).

Vom noerdlichen Nachbarvolk, wo Abraham aufgewachsen ist, 70 Jahre lang, haben wir die Bezeichnung "EL SCHADDAJ" und das ist so etwa wie "Vereinsgeist meiner Heimat" - wo das stark spuerbar war, gruendeten die Patriarchen dafuer Heiligtuemer. Auch das hielten andere aehnlich. Wir waren nichts Besonderes, daher merkten wir zunaechst auch nicht, dass unser G0TT besonders ist, anders als die sonst gemeinten Vereinsgeister eines Bundes. Ein paar Ereignisse machten uns klar, "was drin ist" bei IHM - das Timing zum Beispiel, das ist ein Wunder im biblischen Sinne, "Ausweis und Warenprobe".
Es ist z.B.nicht relevant, ob sich ein Meer ploetzlich mal trockenlegt. Es ist erst relevant, wenn das genau dann passiert, wo wir da ankamen und es dringend brauchten
- und ebenso sowas: ein alter Mann berichtete seinen Erben von einem Versprechen, nach 4 Generationen - wer-weiss-genau-wann, dann wuerden sie kommen und dieses Land erben, wo er schon was erworben hatte, was es zu vererben gab, nach allen Regeln von damals. Nun schaff doch mal alle Nachfahren eines Mannes nach so vieleen Jahren zusammen zurueck, das erfordert hoechst merkwuerdige Umstaende - die niemand "machen" kann - zum Beispiel, dass es 4 Generationen ueberhaupt geben wuerde. Zum Beispiel, dass sie sich trennen moegen von da, wo sie inzwischen sind. Das genau geschah und das feiern wir jetzt gerade, am Fest Pessach: unser G0TT hielt einem, der schon lange tot war, Sein Wort.

Daraus und aus aehnlichen Beziehungen ueber grosse Zeitraeume, erkannten wir mit der Logik, dass es IHN gibt, und "sowas" nur EINEN, und dass ER nur freiwillig zu uns "gehoert", aber auch allen andern die Zuneigung, das Interesse und die Liebe gewaehrt, und auch, dass ER nicht wirklich einfach ist. Das merkt man, wenn man sich nochmal freiwillig IHM unterstellt, wie spaeter auch die Christen es selbst erfuhren fuer sich und noch spaeter die Muslime fuer sich.

Manchmal in der Historie strengten wir unsere Denker zusammen an, mehr von IHM zu begreifen - manchmal kabbeln wir uns nur auf der inner-irdischen Ebene und reiben uns an Unterschieden oder an den Ebenen Staat, Nation, Religion.

So, da hast Du Material - nun denk selbst weiter. *g*
Im Uebrigen, meinen mit-juedischen Lesern ein Gutes Pessachfest :)
Bleibt gesund.
mfG WiT
das_philipp schrieb:Referat über das Judentum im Fach Ethik halten. Ich übernehme den Teil "Herkunft des Judentums". ...P.S.: Ich bin selber Jude, aber ich bin ein nicht gläubiger Jude. Unsere ganze Familie ist nicht wirklich dem jüdischen Glauben anhängig. Die meisten sind Atheisten.
Das wäre doch biografisch schon ein ganz interessanter Anknüpfungspunkt: Was ist/bedeutet "JudeSein" = Judentum ==> Volk <--> Religion. Wann fing das an? Weshalb, wieso gerade da? Wikipedia liefert unter Juden oder Judentum oder Palästina erste Ansätze. Gut ausgestattete Bibliotheken vielleicht mehr, sicher bin ich mir für kleinere Orte da keinesfalls ... EIN Grundproblem wird meist sein, dass Literatur von christlichen Theologen stammt "Geschichte Israels" oder "Religionsgeschichte" ... und damit auch gewisse Tendenz einzukalkulieren ist http://www.neue-einheit.com/deutsch/is/i...003-24.htm

... und dass jüdischer Ursprung oft eben auch religiös orthodox bedeutet ... mythische Herkunftslegende aber nicht zwangsläufig auch historisch archäologisch abgesicherte Variante sein muss
... nur EINE Facette ...

Die Grundentscheidungen zu Deinem Referat kann Dir niemand abnehmen, aber mit einigem EIGENEM Aufwand möglicherweise auch ganz spannend ...
WiTaimre schrieb:Das Juden_tum wurde nicht in der Absicht gesetzt, etwas ganz Neues zu sein, sondern, sich in die Welt, wie sie schon mit Menschen bestueckt war, die selbst denken und Gemeinschaften bilden, einfach zu passen...

Was ist "die Absicht" Gottes?

Zu den drei Bünden "des Einen Gottes":

1.) Der Bund mit Adam.

Ein Bund, der oft übersehen wird, ist der Noahbund mit dem Regenbogen als Bundeszeichen, sozusagen "die Erweiterung" des Adambundes:

Gen 9,8-13 Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und mit eueren Nachkommen nach euch und mit jedem lebendigem Wesen, das bei euch ist, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren der Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, von allen Tieren der Erde. Ich richte meinen Bund mit euch auf, dass nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben, die Erde zu vernichten. Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, auf ewige Generationen hin: Meinen Bogen setze ich über die Wolken, und er sei das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde (Text: Elberfelder Übersetzung, rev. Fassung).

Dem Menschheitsbund gebührt besondere theologische Beachtung. Er gilt für die gesamte Menschheit, ob beschnitten oder unbeschnitten. Er macht keinen Unterschied, welcher Rasse, Kaste und auch nicht welcher Religion der Mensch zugehört. Und Gott macht ihn von keiner Gegenleistung abhängig. Er gilt also für Gläubige gleichermaßen wie für Ungläubige. Er ist mit der gesamten Schöpfung geschlossen, die Tiere mit eingeschlossen. Er ist der Bund mit dem (für mich) höchsten ethischen Wert.

2.) Der Bund mit der abrahamischen Menschheit mit der Beschneidung als Bundeszeichen. Der Bund also, auf den sich Juden-, Christentum und der Islam gleichermaßen berufen.

3.) Der Sinai-Bund mit dem Volk Israel mit Altar und Bundeslade als Bundeszeichen.

MfG E.
Epicharm schrieb:Zu den drei Bünden "des Einen Gottes":
Die Zählung entspringt nun ja auch nicht selten dem Willen, eine Zahl von symbolischem Wert zu erreichen ...
Es gibt doch so gut wie gar keinen Anlass, an eine endliche und kleine Zahl von bindenden Vereinbarungen für gläubige Menschen auszugehen ...

Fritz
Fritz7 schrieb:
Epicharm schrieb:Zu den drei Bünden "des Einen Gottes":
Die Zählung entspringt nun ja auch nicht selten dem Willen, eine Zahl von symbolischem Wert zu erreichen ...

Dem kann ich gerne zustimmen.

MfG E.
Hi :)
zu 1) dem Bund mit Noah und seinen Nachkommen
Zitat:Epicharm: Dem Menschheitsbund gebührt besondere theologische Beachtung.
Er gilt für die gesamte Menschheit, ob beschnitten oder unbeschnitten.
Er macht keinen Unterschied, welcher Rasse, Kaste und auch nicht welcher Religion der Mensch zugehört.
Und Gott macht ihn von keiner Gegenleistung abhängig.
Er gilt also für Gläubige gleichermaßen wie für Ungläubige.
Er ist mit der gesamten Schöpfung geschlossen, die Tiere mit eingeschlossen.
Er ist der Bund mit dem (für mich) höchsten ethischen Wert.
- ja, das hast Du gut formuliert - im Judentum gibt es den Begriff Nachri = Noachit, dem rechnen wir ein "7-Gebot" zu, zu deren Einhaltung wir die Nicht-Juden um uns herum gerne anregen sollen, das umfasst nicht exakt 7 Regeln des Mteinander, sondern ein paar mehr.
Die "7" sind unter anderm:
1 G=tt mindestens und maximal zu verehren, sagen wir mal, wenn jemand etwas schwoert, soll der sich festlegen auf sein hoechstes Wir - es muss nicht G0TT meinen, den wir als den Einzigen kennen, der souveraen G0TT ist, aber einen - das sind 2 der 7 Gebote: mindestens 1 Hoeheres Wesen ueber sich anzuerkennen, und maximal bei 1 zu schwoeren - nicht formuliert ist, ob das derselbe sein muss
Wir alle sollen nicht morden - gemeint ist, nicht selbst entscheiden, dass jemand - ein Mensch - einfach getoetet werden koenne - auf gerichtliche Todesurteile, Kriegsfall, Verteidigung, um das eigene oder das eines anderen Leben gegen Angriffe zu retten, und Toetung wegen eines Unfalls besagt das nichts
Wir alle sollen nicht Menschen rauben
Wir sollen nicht Ehen brechen - weder die eigene noch die eines anderen
Wir sollen Richter-Spruch akzeptieren, vor jedem Gerichtshof, auch einem von anderen Kulturen als der eigenen - und Streit danach nicht weiter fuehren - Richter werden am meisten wegen Eigentumsfragen angerufen und somit deckt das auch ab, dass man Eigentum im Prinzip anerkennt, dass man in diesen Dingen als Zuge eines Sachverhaltes oder Beteiligter an dem Streit auch nicht luegt etc.
Das Blut-Gebot: wir sollen kein Glied eines noch lebenden Wesens essen - es umfasst einerseits, das Blut der Tiere, die wir essen koennten, auszulassen und nicht zu verspeisen, sowie auch, nicht grausam zu sein und etwas einem Tier ein Bein abzuschneiden, um etwas dies zu essen, und es sich dann zu ueberlassen, und auch umfasst das, keine kompletten Insekten mitzuessen, die in die Speisen geraten
Spaeter dikutiert wurde auch als noachitisches Gebut,, dass niemand es hinnehmen soll, dass jemand die eigene Religion oder Nation verhoehnt oder verflucht oder herabsetzt, denn wir sind soziale Wesen, die sich nicht selbst gebaeren und brauchen Gemeinschaft
Folglich ist auch die Eintraechtigkeit als Tugend eine Form der Gerechtigkeit und fuehrt zur Sorge fuer wenigstens die eigenen Verarmten, dass diese wieder auf die Beine kommen
Damit ist interkonfessionell schon sehr viel Gemeinsames umrissen, es ist also recht, sich auf dies Level mit allen Menschen zu einigen
Zitat:2.) Der Bund mit der abrahamischen Menschheit mit der Beschneidung als Bundeszeichen. Der Bund also, auf den sich Juden-, Christentum und der Islam gleichermaßen berufen.
- ja, das Wort Bund (Berith) kommt auch hier vor - es rechneten sich auch freiwillig Roemer und Spartaner hierzu - und wohl auch andere - es handelt sich aber nur um die Beschneidung der Maenner - wobei zu erwaehnen ist, dass Christen dies nicht uebernahmen und Abraham nicht der erste in dieser Art Bund gewesen sein muss - Christen sind als Nachahmer von Abrahams Zutraulichkeit, G0TT zu glauben, das Vorbild -
Zitat:3.) Der Sinai-Bund mit dem Volk Israel mit Altar und Bundeslade als Bundeszeichen.
ja, am Sinai wurde der foermlichste Bund zwischen G0TT und Volk Israel abgemacht - Altar war nichts Neues, und eine Bundeslade als Schrein fuer die Gruendungs-Dokumente und ein paar andere Dinge aus der Entstehungszeit der Nation hatte man wohl bei anderen parallel

mfG WiT :)