Religionsforum (Forum Religion)

Normale Version: Kirche, Heimat, Jugend?
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RealPlayerMainz

Hallo zusammen!

Tante google hat mich auf euer Board aufmerksam gemacht. Ich frage auch schon in anderen Foren nach, vielleicht ist hier jemand der weiter weis.

Ich soll nen Referat über Kirche als Heimat halten. Meine Lehrerin meinte dass Kirche für alle da wäre... Ich habe ihr wiedersprochen, was bietet Kirche schon für Jugendliche an?
Jetzt habe ich ein Referat am Hals. Und weil sie ja eine schulische Super Nanny ist darf ich jetzt auch noch sagen, warum Kirche Heimat ist.

Mir fiel bisher nur das ein:

- bei uns gab es Fasenacht immer eine Party
- Mein Bruder geht auf eine katholische Grundschule

Vielleicht kann mir hier jemand Tipps geben warum es für Jugend interessant ist. Ehrlich fällt mir uns meinen Freunden nix ein...

greetz
Jost
Hi RealPlayerMainz,
also da haste Dir ja was eingehandelt ... LOL
Zitat:warum es für Jugend interessant ist.

- im Alter hat man eigentlich nur den richtigen Genuss von Religion, wenn man schon jung dabei war.
G0TT ist jung, das ist sehr angenehm, zu wissen, finde ich
- nur im Unterschied zu Dir und uns weiss Er schon, wie das geht, so ein Leben, ER machte es uns.
Wenn irgendwas "dumm gelaufen" ist - was garantiert in jedem Versuch-und-Irrtum-Modell wie dem Leben mal passiert, hat man in IHM einen treuen Kumpel, der einem zuhoert und nie verachtet.
Kann sein, man tat auch mal was, was ER verbot - dann merkt man kurz danach, dass es klueger gewesen waere, man haette es gelassen, aber man kann immer wieder neu ansetzen und ER traut uns das zu.
Als Gemeinschaft mit haufenweise jungen Leuten, bei Gemeinschaften, in die man zumeist schon ab Geburt kommen kann, ist man auch gut dran, weil die Altersgruppen einen Bekanntheits-Vorschuss geben, wenn man umzieht, was ja heutzutage horrende haeufig passiert, man geht einfach hin, meldet sich und kann was mitmachen.
Wenn man gern andere beschaeftigt, kann man sich melden und andere betreuen - wenn man lieber selbst beschaeftigt wuerde, kann man hingehn und sich die Programme sagen lassen oder was anregen, zu tun - gewoehnlich soll es ja Freude machen, und es wird auch viel dafuer geboten, die paar Regeln sind nicht schwer zu beachten, fromme Leute sind richtig unterhaltsam.
Kirche ist eine tragbare Heimat, indem gewisse Zeremonien der eigenen Gemeinschaft einfach kennenzulernen sind und je oefter man es mitmachte, desto vertrauter wird es, und das ist dann eine Heimat, die mit einem geht.
Die einen "Promis" sind im Himmel und ueberall erreichbar (G0TT und die Heiligen) - und die andern Promis braucht man nicht alles zu kennen, solang sie noch leben, die wichtigsten weiss man, wo sie angesiedelt sibnd - wie fuer Katholiken der Papst in Rom
- und da kann man auch erfahren, wo die andern sind bzw. wer die jeweils regional bedeutsamsten sind und wie man dran kommt.
Es gibt praktisch jedes nennenswerte Hobby, in welches man mit Leuten aus der eignen Gemeinschaft einsteigen kann, oder man hat es schon und kann es weiter ausbauen.
Die eigne Gemeinschaft ist auch ne gute Adresse, um mit Fans anderer Gemeinschaften Kontakte zu knuepfen. Man beruft sich in dem Fall ja darauf, sich an gewisse Regeln halten zu wollen, welche von den Gemeinschaften erprobt wurden, um lange mit moeglichst vielen Leuten gut zurechtzukommen.

mfG WiT :)

Lea

Hallo,
stimmt schon, Kirche ist - wie WiTaimre schrieb - eine tragbare Heimat; die zieht mit, wohin ein Mensch auch geht - egal, ob alt oder jung, in allen Lebenslagen. Das kann auch für sehr junge Menschen Geborgenheit schenken und Gewissheit, dass da jemand und etwas mitgeht, treu und allen Irrungen und Wirrungen des Lebens widerstehend.
In der Kirche zählt jeder Einzelne, ob arm, reich, jung, alt oder wie auch immer. Und ohne Jugend, kann eine Kirche nicht weiter bestehen.
Die Kirche braucht die Jugend, ihr Mittun, Ideen und Treue.
Kirche als Heimat: Aufgehobensein, Geborgenheit
Lernort von Ethik und Werten,
Gemeinschaft und Verantwortung
Stärkung der Persönlichkeit (wäre mir z. B. wichtig)
Sinnerfahrung, ....
um nur einige Beispiele zu nennen.
In einer Welt, in der es oft nur um Erfolge, gute Noten, Geld usw... geht, stellt die Kirche (oder andere religiösen Gemeinschaften) dieser Welt etwas entgegen - nämlich, was letztlich zählt, ist der Mensch und nichts anderes.
Selbstachtung, Wertschätzung der Schöpfung, schlicht "Orientierung" in einer Welt des Werteverfalls, ein Anker und Heimat zugleich.

Lea

weitere Stichpunkte: wahrnehmen der eigenen Kultur
Kirche als Kulturträger, z. B. Kunst, Bildung
Solidartät (erlernen), Verantwortung
...denn keiner lebt für sich allein und
braucht den anderen.
Die eigene Macht (im positiven Sinne "ich kann")
erkennen, handlungsfähig werden (Selbstbestimmung
und gesellschaftliches, politisches Mitwirken).

Lea

- miteinander "etwas bewegen"
- miteinander feiern und Teilen lernen.
- die eigene Spiritualtät erfahren
- ....
Tja, dann stell ich doch einmal eine Frage hier:

Warum treten dann so viele Menschen aus den Kirchen aus, wenn diese so tolle Vorzeigebetriebe sind?

:shifty::shifty::shifty::shifty::shifty:
Liebe Quetsche - gerade weil der Fragesteller der gleichen Meinung ist,
die aber in seinem Referat nicht so recht schreiben kann, hat er doch
diesen thread aufgemacht. Bißchen denken... :icon_rolleyes:

RealPlayerMainz

Hey cool, das ist ja schon mal was...
Auch wenn ich ehrlich einiges davon nicht nachvollziehen kann.
Aber es klingt cool. Das wird sie freuen!

Aber jetzt mal Hand aufs Herz. Ich fühle mich davon nicht angesprochen.
Wenn vor der Kirche Schilder stehen wie

[Bild: smilies-2936.png]
oder
[Bild: smilies-2935.png]

finde ich das schon strange!

greetz
jost

wojciech


Typischer neuer Schwachsinn, BILD-Zeitungs Schlagzeilen.
Die Kirche ist eine auf Lügen aufgebaute Institution die noch dazu ihre Fahne in den gerade herrschenden Wind hängt.
Das Oberhaupt, der Papst, ein von Menschen gewählter "Stellvertreter Gottes", ist das typische Beispiel dieser Lüge.
Hand in Hand mit George Bush, der seinen Krieg begann weil er mit Gott gesprochen haben will!
Wie dumm muss ein Mensch sein der immer noch an sowas glaubt???
Wirklich nochmal, wie dumm muss ein Mensch sein???
Es gibt dafür nur eine Antwort: Besessenheit!
Oder die andere: Abgrundtiefe Dummheit.
Oder sogar noch eine: Angst davor, dass der gelogene Gottessohn einem nicht in sein Himmelreich holt wenn man selbst denkt!
Was glaubt Ihr wohl was geschehen würde wenn dieser Jesus heute erscheinen würde?

Schönen Tach,
Wojciech

t.logemann

@woiciech: Hier geht`s nicht um den Machtapperat "Kirche", auch nicht um das Wirtschaftsimperium "Kirche", hier geht`s um die geistige Bedeutung der Religion, verknüpft mit dem mitmenschlichen Anspruch (Stichwort: Barmherzigkeit, Nächstenliebe) von Kirche.

Tja, RealPlayer aus Maaaanz (erbarme, zuspät - die Pälzer komme...:):):)
"Gott ist Jung" - ist schon irgendwo richtig - wenn man annimmt, das Gott über kein menschliches Alter verfügt. Ob nun aber die Kirche, die Gemeinde, die solche Schilder aufstellt, damit nun junge Rapper in den Gemeindesaal locken kann.... wag ich mal zu bezweifeln.... Und das mit der "Stärkung der Persönlichkeit" - versprechen Esoteriker und Scientologen auch....

Erstmal sind das schöne Schlagworte - und mehr nicht. Und auch die Aussage Deiner Lehrerin: "Kirche ist für Alle da" ist zwar prinzipiell richtig, aber keineswegs einzigartig: der Qur`an (Koran) wurde auch für alle Menschen geschrieben, der Kitab-i-Aqdas ebenso und die Botschaften und Lehren Buddha`s stehen auch Allen offen. Und wenn man den Begriff "Volk Israel" nicht auf einige Ländergrenzen reduziert, dann ist auch die Thora ein Buch für Alle.....

Um Dein Referat erfolgreich zu gestalten, müsstes Du eigentlich Dich auf die Socken machen - und die christlichen Gemeinden Deiner Umgebung befragen: Was macht ihr für Alle? Was zeichnet euch vor anderen so besonders aus? Ist eure Gemeinschaft so etwas Besonderes, im Vergleich zu den Gemeinschaften der Juden, Muslimen, Buddhisten, Zoroaster, Hindu`s, Baha`i, Agnostiker, Esoteriker, Freidenker? Und alle diese Gruppen, Religionsangehörige, müsstest Du auch noch befragen - und dann kannst Du aus den unterschiedlichen Antworten herauslesen, ob Kirche was Besonderes ist. Und Deiner Lehrerin musst Du von vorneherein sagen:" Diese Eindrücke habe ICH aufgrund meiner Befragungen gewonnen. Insoweit sind sie subjektiv - für Andere mag es sich anders darstellen...."

Liebe Grüsse (vom Hessen im Berliner Exil....:)...)
Thomas
RealPlayerMainz schrieb:...Vielleicht kann mir hier jemand Tipps geben warum es für Jugend interessant ist. Ehrlich fällt mir uns meinen Freunden nix ein...
Dann wäre es doch wohl eine spannendere Arbeit,
der Lehrerin klar zu machen, warum dir und euch dazu nichts einfällt und du die Kirche für unattraktiv für Jugendliche hältst, als hier anderer Leute Gedanken aufzuschreiben und abzukupfern und die dumme Nuss zu spielen.

Wie soll denn eine Lehrerin
die Ansichten ihrer Schüler kennen lernen, wenn sie ihr nie ehrlich mitgeteilt werden?
Seid also nicht so feige und vor allem nicht so abgrundtief faul,
sondern macht euch mal ein paar eigene Gedanken und schreibt sie ehrlich auf.
Vielleicht lernt ihr dabei ja, wie man sich Gedanken macht, wie man im Internet recherchiert und wie man etwas aufschreibt, was andere verstehen.

Und vergesst vor allem eins nicht:
Kirche ist keine Versorgungs-Anstalt für gedankenlose Jugendliche, auch kein Ideen-Lieferant für Rumhänger, denen sonst nichts einfällt, sondern ein Verein, in dem die Mitglieder, also auch ihr, wenn ihr das wollt, bestimmen, ob es dort interessant und spannend zugeht oder langweilig.

RealPlayerMainz

@mandingo
omg ich frag doch hier nur. Mit abkupfern hat das wenig zu tun. Ich frage hier halt auch mal nach. Immerhin habe ich schon einige Antworten bekommen.
Man kann doch auch mal woanders fragen als die leute bei mir drumherum.

Vielleicht läuft es ja irgendwo?

und als Quelle werde ich die Seite hier angeben.

Pfälzer mit Herz, aber umgezogen
Jost

Lea

Hallo Jost (?),
du machst das schon richtig. Frag und wo es Antworten gibt, nimm sie - und hinterfrage sie trotzdem...; stösst du auf Mauern, überspringe sie und wenn du Kritik erfährst, wachse daran. Schau, was derjenige damit sagen will.

Meine Verfahrensweise ist eine ganz andere. Die Jugend/Jugendliche ernstnehmen, zuhören, was es an Belangen und Fragen gibt, auch Unmut, Bedürfnisse, Ideen, Ablehnung und und und...
Natürlich soll und kann man jungen Menschen nicht alles abnehmen, das würde sie in ihren Kräften lähmen und einschränken, letztlich, ihre Talente ersticken, Ideen untergraben. Manche Fragen müssen auch offen bleiben!
Dieses Offene braucht den Fragenden, sucht nach eigenen Antworten darauf. Auf dieser Basis erwächst Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte.
Nachreden von bestehenden Entwürfen...nein, das negiert die schöpferischen Kräfte junger Menschen. Also, weg damit.
Ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit. In den Kirchen ist nicht alles gut, aber auch Gutes zu finden. Das nehme man. Das Untaugliche verwerfe man.
Jede Zeit hat ihre Aufgaben, ihren Ausdruck und Bewegung.

Cool finde ich diese plaktiven Sprüche auch nicht. Davon hätte ich mich nicht ansprechen lassen. Wirklich albern.
Jugendliche haben in der Zeit auch anderes im Kopf, wie z. B. Schule, Freundschaften, die Liebe, Ausgehen und Ausgelassenheit.

Lea

Lea

Etwas zum Nach-oder Hinhören

Bayern 2 - Theol.Logik: Jugend und Glaube, Jugendarbeit, Gebet
Radiosendung vom 03.03.08

als Podcast: http://www.br-online.de/podcast/mp3-down...ogik.shtml

falls noch Bedarf.

RealPlayerMainz

Danke Lea! Danke an die anderen.
Ich werde daraus was basteln!