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Normale Version: Der Mensch - eine Gattung
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Was unterscheidet den Menschen als Gattung von einer Tiergattung?
Bedenkenswerte Ansätze klingen in vielen Beiträgen an. Dankend erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die folgenden Beiträge zum Thema "Individuelle Freiheit" (Originalartikel siehe dort).
Schmettermotte schrieb:Nehmen wir an, der Mensch hätte die Erzeugung des Feuers und das Handwerk der Waffen (nicht) erlernt, was wären wir dann? größtenteils wehrloses Raubtierfutter. Allerdings benimmt sich der Mensch nicht so. Er benimmt sich wie eine übergeordnete Rasse, die sich nicht um ihre Umwelt scheren muß, die nicht sieht, dass die Ressourcen dieses Planeten dem Ende zugehen, dass er durch seine Art zu leben diesen Planeten und sein kompliziertes Harmoniesystem zerstört, dass er Tierarten ausrottet, die die Evolution nicht aus Spaß geschaffen haben, sondern die einen Teil zur Artenerhaltung beitragen.
Kann der mensch absehen, was passiert, wenn wir die alle komplett ausrotten? nein, das kann er nicht, aber der Mensch ist nun mal dumm und muß wie ein kleines Kind erst auf die Herplatte fassen und sich die Finger verbrennen.
und
(16-09-2008, 21:00)Padawan(?) schrieb: [ -> ]In anbetracht der Zeit, (welche) die menschheit auf der erde verbracht hat, sind wir nicht mehr als kleinkinder, aber auch eine ausage aus dem film matrix mag hier zutreffend sein, von wegen dass es alle lebenwesen irgendwie schaffen, im einklang mit ihrer natürlichen umgebung zu sein, während die menschen sie fortwährend (...) ausbeuten etc. was ansonsten nur der virus machen würde. Und (der) vergleich, dass die menschen somit eine krankheit für die erde wären, ist irgenwie nicht so ganz abwegig, oder?
Gibt es über die negativen Wirkungen auch positive Aspekte z. B. eine "soziale Kompetenz, gar Intelligenz"?
Im Beitrag Gott gibt es nicht... hatte ich teilweise meine Ansichten von Leid und weshalb Menschen sich gegenseitig Schaden zufügen dargelegt. Ich habe mich dabei auf "natürliche" Gesetze, Triebe, Instinkt, denen auch jedes Tier unterliegt, berufen. Vielleicht kommt man ja auch mit dem Erkennen statt Ausschließen von Gemeinsamkeiten weiter.

Ich füge hier einfach mal einen Ausschnitt des Dialoges ein:

Julchen]Selbsterhaltungstrieb ? Das man zum Schwein mutiert? Oder "soll" um sich selbst erhalten zu können ? :eh:[/quote]

[quote=Faranox schrieb:
Es "soll" nicht so sein, es ist so. Es gibt Menschen die "über Leichen" gehen, nur um ihr Ziel zu erreichen. Geld. Macht. Das alles sind Existenzgrundlagen, aber da gehen auch die Moralvorstellungen auseinander, wie weit man dafür gehen würde. Der Glaube, die Botschaft in all den 'großen' Religionen (ich möchte Ausnahmen nicht ausschließen) ist doch das bessere Miteinander, das unseren eigenen Egoismus zurückstellt und den anderen als gleich wichtig anerkennt. Im Christentum treten diese moralischen Werte unter dem Stichwort 'Nächstenliebe' auf.

~Der Mensch folgt genauso wie die Tiere seinem Selbsterhaltungstrieb. Stellt er diesen Trieb jedoch zurück (hier zum Gunste anderer), egal durch welche Ursache ausgelöst, so distanziert er sich von animalischem Verhalten. Aber wann und wie lange kann man diese Distanz halten? Wann verliert man die Beherrschung?

Julchen]Tiere können ihr Verhalten nicht vorhersehen oder beurteilen, sie handeln instiktiv. Unter Verstand verstehe ich, abschätzen zu können was man tut, Recht von Unrecht unterscheiden zu können. Der Mensch hat aber die Gabe so zu tun als ob, ein Tier hingegen nicht, es sei denn man möchte den Jagdinstinkt eines Tieres mit dem Verstand (oder eben nicht) Boshaftikeit eines Menschen vergleichen...:think:[/quote]

[quote=Faranox schrieb:
Tiere können auch Recht von Unrecht unterscheiden... Zumindest einige unter bestimmten Bedingungen. Ich beziehe mich hier z.B. auf Hunde in Hundeschulen und dergleichen. Die Frage ist natürlich auch, was den Hund dazu bewegt nicht mehr in die Wohnung zu machen. Angst vielleicht?

Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Menschen, deren Fähigkeit "Recht von Unrecht unterscheiden zu können" nicht in unser Verstehensmuster passen. Jeder hat seine eigenen Definitionen und auch solche Dinge wie Recht und Unrecht werden einem nicht mit in die Wiege gelegt, sondern müssen in unserer ganz eigenen Hundeschule gelernt werden.

Ich möchte den Mensch nicht auf ein Tier reduzieren - Menschen sind wohl wesentlich komplexer. Aber man sollte auch bestimmte, gemeinsame Grundlagen nicht vernachlässigen.

"Boshaftigkeit", wie du es nennst, geschieht das wirklich nur aus dem Grund Schaden und Leid zu verursachen? Hinter allem steckt ein Sinn. Diesen müssen wir jedoch auch erst einmal erkennen. Auch "geistig Verwirrte", wie sie im Volksmund genannt werden, tun alles aus einer Überzeugung heraus. Nur sind diese Überzeugung dann so weit von unserem Verständnis entfernt, dass es wir oftmals als Willkür abtun, vielleicht auch, weil wir uns vor einer Erkenntnis fürchten.

~Was bedeutet Recht, was Unrecht? Wo, wann und wem müssen wir Rechenschaft ablegen? Gibt es wirklich so etwas wie Willkür und das völlige Ausbleiben eines Sinns bei lebendigen Wesen?

Ich hoffe ich konnte etwas zum Thema beitragen.

Liebe Grüße

Faranox

wojciech

Julchen]Tiere können ihr Verhalten nicht vorhersehen oder beurteilen, sie handeln instiktiv. Unter Verstand verstehe ich, abschätzen zu können was man tut, Recht von Unrecht unterscheiden zu können.[/quote]

[quote=Faranox schrieb:
Tiere können auch Recht von Unrecht unterscheiden... Zumindest einige unter bestimmten Bedingungen...(Angst vor Bestrafung [W.])



Recht und Unrecht, Angst vor Bestrafung... Abschätzung...

Manche Tiere können aus ihren Fehlern lernen, manche Tiere benutzen sogar Werkzeuge die sie selbst herstellen,
und dazu gehört auch, dass sie vorhersehen können was sie damit tun und abschätzen was sie damit erreichen können.
Recht und Unrecht sind Werte die nur für Menschen gelten, und die Angst vor Bestrafung gehört auch zu diesem System.

Ein Hund hat Angst vor Strafe oder er freut sich auf Belohnung, sowas nennt man Dressur.
Ebenso gibt es dressierte Menschen die aus diesen Gründen handeln.
Angst vor Strafe und Belohnung gehören auch zu den meisten Religionen.
Also bis jetzt ist da kaum ein Unterschied zwischen Tier und Mensch.

Die Erkenntnis des Unrechts ist zum größten Teil anerzogen, "dressiert" durch Belohnung und Bestrafung,
gleichzeitig kann man beobachten, dass Kinder ab einem Alter von ca. 5 Jahren ein Verständnis von Gut und Böse
bekommen das nicht anerzogen werden kann sondern sozusagen "von alleine" da ist.

Alle Lebewesen, außer dem Mensch, fügen sich ohne Ausnahme in das "Göttliche System",
wobei auch der Mensch seine endgültigen "Grenzen" hat die er nicht verlassen kann.
Innerhalb dieses "menschlichen Systems" haben wir unseren begrenzten "Freien Willen" der es uns ermöglicht,
aus dem "Göttlichen Sytem" auszubrechen, wir können etwas tun oder es unterlassen, aus eigener Entscheidung.

In diesem "Göttlichen System" das für den Menschen gilt sind die "Heiligen Schriften" die uns durch Gottes Propheten
übermittelt wurden der Maßstab zu Unterscheidung von "Gut und Böse":

Koran; Sure 16, 36 in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten(Warner) (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die Götzen."

Da "jedes Volk seinen Warner" hatte wurde auch Recht und Unrecht, Gut und Böse erklärt damit wir unterscheiden können.
Ohne diese Gesandten wäre der Mensch unter der Stufe der Tiere weil er kaum einen Instinkt besitzt
und auch kaum ein Gerechtigkeitsempfinden, dieses ist größtenteils anerzogen und erlernt.
Z.B. sahen Menschenfresser darin kein Unrecht, und auch heute sehen viele Verbrecher ihre Übertretungen nicht als solches,
im Gegenteil, man schaue auf die Terroristen, egal ob staatlich eingesetzt oder religiös.

Die Religion ist im Staat der Ursprung für seine Gesetze, auch wenn dieser Staat dies leugnet, z.B. im Kommunismus.
Die Religion war vorher da und hat die Menschen geprägt die dann später ihre "eigenen" Gesetze einsetzten.

Faranox schrieb:Auch "geistig Verwirrte", wie sie im Volksmund genannt werden, tun alles aus einer Überzeugung heraus. Nur sind diese Überzeugung dann so weit von unserem Verständnis entfernt, dass es wir oftmals als Willkür abtun, vielleicht auch, weil wir uns vor einer Erkenntnis fürchten.

Lieber Faranox, es ist ein großes Problem für den Arzt und den Kranken, den Anfang einer Geisteskrankheit zu erkennen,
so gibt es sehr viele Geisteskranke die "frei herumlaufen" aber in die "Geschlossene" gehören und es gibt
sicher auch Einige, die zu Unrecht "in Behandlung" sind.
Man spricht einerseits von "Irrigen Überzeugungen" wenn die Betroffenen sich nicht in ein Gesellschaftssystem einfügen
können aufgrund ihren anderen Überzeugungen oder ihres Glaubens, andererseits ist das eine Krankheit
die durch eine Fehlfunktion des Gehirns bestimmt ist und teilweise heilbar ist.
So verlieren manche Kranke ihr eigenes "Ich" das in tausende Einzelteile zerspringen kann und jeder Teil
eine "Überzeugung" ausmacht, man ist nicht mehr in der Lage die Teile zusammenzufügen und ist wirklich "irre".

Erkenntnisse die man als Gesunder fürchten müsse gibt es da nicht, nur Bedauern und Hilfe.
Viele derart Kranke erleben "Erleuchtungen" und sehen sich auserwählt, sie reden vom Glauben und Gott
und sind total überzeugt von ihrer "Sendung" sodass sie oft sogar einen Gesunden verrückt machen können.
Bei vielen dieser Krankheiten läuft das Gehirn in einem "Notprogramm" damit der Kranke nicht völligst durchdreht
und nur noch Buchstaben stammelt, obwohl es auch bis zu diesem Zustand kommen kann.
So ist die Religion bei solchen Krankheiten oft der einzige Halt den der Betroffene noch hat
und wird deshalb von ihm total überbewertet und er sieht sich als auserwählt weil er einen Zustand hat
der sein ganzes Denken besetzt und den andere nicht haben können.
Da er das wirklich erlebt und alles andere außenherum zu fast nichts wird lebt er selbstbewusst in dieser "irrigen Überzeugung".

Aber das ist Krankheit und Abnorm und hat wirklich nichts mit diesem eigentlichen Thema zu tun.
Jede Gattung hat ihre eigenen Krankheiten, so gibt es auch "Irre" unter den Tieren, ich glaube aber nicht dass sich
irgendein Tier für "Auserwählt" sehen kann, das ist dem Mensch überlassen.

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Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist abgesehen von der Intelligenz, der Fähigkeit zum abstraktem Denken,
der Notwendigkeit und Bedeutung der Kleidung, des Wissensdurstes und des Forschungsdrangs,
der Liebe, des "Freien Willens", die Bereitschaft zur Bestechung und Korruption, etc.,
darin zu finden, dass er einer religösen Führung bedarf die ihn außerdem bis zur "Erleuchtung" und zu einer gewissen "Gottesnähe" bringen kann
die alle anderen Lebewesen "von Natur aus" schon immer besitzen.
Auch deshalb sollten wir uns gerecht und mit Achtung gegenüber der Natur verhalten.
Und wir sollten diese Menschen erkennen und uns gegenseitig vor denen warnen, die das nicht tun
und uns vom richtigen Weg abhalten und uns in die Irre führen wollen weil sie das "Böse" zu ihrer Grundlage haben.

"Wirklich! Gott scheut sich nicht, eine Mücke oder etwas was diese (in ihrer Winzigkeit oder Größe) übertrifft als Beispiel anzuführen. Aber die Gläubigen wissen, dass es die Wahrheit ihres Herrn und Erhalters ist. Jedoch die, die Unglauben hegen, sagen: was hat Gott mit diesem Vergleich gemeint? Gott lässt viele durch diese Gleichnisse in die Irre geraten und lenkt viele dadurch auf den richtigen Weg. Aber wisset! Gott lässt niemanden außer den Frevelnden in die Irre gehen." (Sure 2, 26)

PS: Dieser Vers deutet auch darauf dass wir uns sehr wohl an der Tierwelt Beispiele nehmen können
die für unser Leben sehr wertvoll sind. Es ist bei Weitem noch nicht alles erforscht und gerade
der Bereich der Psyche der Tiere besteht aus vielen Fragezeichen.
So wurde z.B. erst vor Kurzem entdeckt, dass die Vögel viel mehr Verstand haben als angenommen,
es gibt Tiere, die durch den Winterschlaf ihr Leben davor fast vollständig vergessen und sich erst viele Wochen
nach dem Aufwachen wieder mehr und mehr erinnern, zum Vergleich der "Schlaganfall" der auch durch
mangelnde Durchblutung des Gehirns entsteht und vielleicht zu heilen oder sehr zu lindern wäre wenn wir diese
"Durchblutungsstörungen" während des Winterschlafs gezielt erforschen würden.


Gruß,
Wojciech
Koran; Sure 16, 36 schrieb:in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten(Warner) (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die Götzen."

Um die Dunkelheit zu begreifen muss man das Licht kennen? Wie erklärt man sich dann das Zwielicht?

Es wurde alles nur nach menschlichen Maßstäben erklärt. Auch Tiere besitzen eine Art Gerechtkeitsempfinden (Behauptung!), jedoch ist dies weit außerhalb des uns Begreiflichen angesiedelt und kommt deshalb im Rahmen unserer Maßstäbe (fast) nie zum Tragen.

~Die Welt ist nicht nur so groß, wie man sie mit dem ersten Blick erkennt.

wojciech]Man spricht einerseits von "Irrigen Überzeugungen" wenn die Betroffenen sich nicht in ein Gesellschaftssystem einfügen
können aufgrund ihren anderen Überzeugungen oder ihres Glaubens, andererseits ist das eine Krankheit
die durch eine Fehlfunktion des Gehirns bestimmt ist und teilweise heilbar ist.
So verlieren manche Kranke ihr eigenes "Ich" das in tausende Einzelteile zerspringen kann und jeder Teil
eine "Überzeugung" ausmacht, man ist nicht mehr in der Lage die Teile zusammenzufügen und ist wirklich "irre".[/quote]

Wer bestimmt, was eine Fehlfunktion ist und was nicht? Wir können lediglich nach menschlichen Maßstäben urteilen. Und im Menschsein liegt die Schwäche. Wieso gibt es wieder nur Licht oder Dunkelheit und dazwischen oder gar darüber hinaus ist nichts?

[quote=wojciech schrieb:
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist abgesehen von der Intelligenz, der Fähigkeit zum abstraktem Denken,
der Notwendigkeit und Bedeutung der Kleidung, des Wissensdurstes und des Forschungsdrangs,
der Liebe, des "Freien Willens", die Bereitschaft zur Bestechung und Korruption, etc.,
darin zu finden, dass er einer religösen Führung bedarf die ihn außerdem bis zur "Erleuchtung" und zu einer gewissen "Gottesnähe" bringen kann
die alle anderen Lebewesen "von Natur aus" schon immer besitzen.
Auch deshalb sollten wir uns gerecht und mit Achtung gegenüber der Natur verhalten.
Und wir sollten diese Menschen erkennen und uns gegenseitig vor denen warnen, die das nicht tun
und uns vom richtigen Weg abhalten und uns in die Irre führen wollen weil sie das "Böse" zu ihrer Grundlage haben.

Wieder denke ich, dass es einfach nur die Maßstäbe, die Muster sind, in die der Mensch die Dinge einordnet. Für den Hund mag das Herrchen Gott sein.

Wer entscheidet welcher der richtige Weg ist und welcher der Falsche? Gibt es das "Böse" überhaupt oder ist es nur ein Mangel am Guten, wie Thomas von Aquin schon sagte? Wie könnte man den Mangel am Guten zur Grundlage haben?

Liebe Grüße

Faranox
(21-09-2008, 19:49)Faranox schrieb: [ -> ]Wieder denke ich, dass es einfach nur die Maßstäbe, die Muster sind, in die der Mensch die Dinge einordnet. Für den Hund mag das Herrchen Gott sein.

Wer entscheidet welcher der richtige Weg ist und welcher der Falsche? Gibt es das "Böse" überhaupt oder ist es nur ein Mangel am Guten, wie Thomas von Aquin schon sagte? Wie könnte man den Mangel am Guten zur Grundlage haben?

Ich möchte mich hier … auf das "Böse" beziehen. Ich denke, dass es das Böse gibt. Jedoch nicht als Satan in der Hölle oder Dämonen aus der Unterwelt sondern als Teil des Menschen.

Es gibt kein Mensch der nicht ein Teil "Böses" in sich trägt. Allein wenn man die anonyme Fragen stellen würde, ob jemand für 1Mio € morden würde... ich glaube da würden so einige zustimmen die sonst auch nett und hilfsbereit sind

Es ist nur die versuchung oder evtl. eine Geisteskrankheit oder gestörtheit die das Böse zu Tage bringt. Genau wie es passieren kann, dass die friedlichsten Menschen agressiv werden wenn sie betrunken sind. Ich denke das das dann quasi das schlechte in uns ist, das hervorbricht.

Und daher gibt es NICHTS Böses in der WELT außer den Menschen selbst! Denn nur wer die Einsicht hat ist wirklich Böse und welche Spezies außer uns kann das bitte?

MfG
Schlag
Hallo Schlag, bitte zitiere in Zukunft nur das, auf was du dich beziehst. Ich habe dein Zitat entsprechend gekürzt und das "nurmal" durch "..." ersetzt. So gewinnt dein Beitrag mehr Übersicht.

Zur Sache: Ich weiß nicht, ob es unter den höheren Tieren Beispiele für Schuldbewusstsein gibt - also die Unterscheidung zwischen dem Guten und dem Bösen. Spielt dies jedoch eine wesentliche Rolle?

Du schreibst sinngemäß, es gebe nichts Böses in der Welt außer im Menschen.

Nimmt man dies ernst, dann kann man nicht bestreiten, dass das jeweilige Urteil eines Sachverhalts von den menschlichen Konventionen - und von nichts anderem - abhängt. Das Böse ist also nicht einmal aus Dingen der Welt objektiv herleitbar, sondern richtet sich nach dem, was allgemein unter Menschen als "Wertekanon" bezeichnet wird.
Das böse Tun, die böse Absicht, sie unterliegen dem subjektiven Eindruck, vor allem dann, wenn wir selbst die Opfer sind.
Mir erscheint "das Böse" mehr ein Urteil für Vorkommnisse, die wir für uns selbst unbedingt vermeiden, gleichwohl billigend in Kauf nehmen, wenn wir nicht betroffen sind:
Mord, Diebstahl, Ehebruch, Lüge: Wir möchten, dass wir nicht die Opfer sind. Aber unser Handel entzieht anderen die Lebensgrundlage oder lässt sie verarmen, der Flirt mit fremden Partnern zerstört Beziehungen und die Lüge verschafft uns Vorteile.
Ich meine, dass diese Dinge vorherzusehen und gemeinschaftliche Strategien dagegen anzustreben, uns vom Tier deutlich unterscheidet - von rudimentären Ansätzen abgesehen.

t.logemann

Na ja....
mein Stinkehund "weiss" schon, wann er Mist gebaut hat.... Im Unterschied zum Menschen kann der Hund aber nur verifizieren, das eine bestimmte Handlung oder Unterlassen derselben eine negative Reaktion beim "Rudeltier Mensch" auslöst - begreifen, warum das so ist, kann er nicht.

Der Mensch aber kann die positiven oder negativen Folgen von Handeln und Nicht-Handeln begreifen - er hat "vom Baum der Erkenntnis" genossen, er kann begreifen.... - ob er auch begreift, steht auf einem anderen Blatt.
Schmettermotte schrieb:Nehmen wir an, der Mensch hätte die Erzeugung des Feuers und das Handwerk der Waffen (nicht) erlernt, was wären wir dann? größtenteils wehrloses Raubtierfutter. Allerdings benimmt sich der Mensch nicht so. Er benimmt sich wie eine übergeordnete Rasse, die sich nicht um ihre Umwelt scheren muß, die nicht sieht, dass die Ressourcen dieses Planeten dem Ende zugehen, dass er durch seine Art zu leben diesen Planeten und sein kompliziertes Harmoniesystem zerstört, dass er Tierarten ausrottet, die die Evolution nicht aus Spaß geschaffen haben, sondern die einen Teil zur Artenerhaltung beitragen.
Kann der mensch absehen, was passiert, wenn wir die alle komplett ausrotten? nein, das kann er nicht, aber der Mensch ist nun mal dumm und muß wie ein kleines Kind erst auf die Herplatte fassen und sich die Finger verbrennen.


Nach dieser Einschätzung kann man nicht behaupten, dass der Mensch ein übergeordnete Rasse ist. Er würde sich absolut tierisch verhalten!

Was passiert denn, wenn es zu viel von einer Species in einer ökologischen Nische gibt und keine natürlichen Feinde hat? ..... Sie expandiert und wird (menschlich ausgedrückt) zur Plage. Zuviel Rotwild in einem Wald zerstört denselbigen. Ein weiteres Beispiel sind eingeschleppte Tierarten in Ökosyteme, die dafür nicht bereit sind (Wildkaninchen in Australien). Auch da wird das entsprechende Tier zur Plage.

Zu widersprechen ist dir, wenn du sagst der Mensch sieht diese Katastrophe nicht. Im Gegensatz zum Tier ist der Mensch durchaus in der Lage die Folgen und Konsequenzen seiner Handlungen abzusehen oder einzugrenzen. In sofern hat der Mensch als Einzelwesen sehr wohl Handlungsraum und Verantwortung. Weiterhin ist er als soziales Wesen, das sich in Gemeinschaft und Gesellschaft verwirklicht, verantwortlich für diese Strukturen und kann sie auch verändern. Tiere hingegen sind an ihre natürlichen Gemeinschaften und soziologischen Fähigkeiten gebunden.
Die Frage ist ob der Mensch genügend Einfluss oder den angemessenen Einfluss auf diese gesellschaftl. Struktur nimmt, um die Umwelt zu schützen. Denn er hat Fähigkeit seine Umwelt zu gestalten. Das nennt man Kultur. Die Kulturphilosophie hat dies in dem Satz zusammengefasst: Die Kultur ist die Natur des Menschen, d.h. die Umwelt zu gestalten.

Padawan schrieb:In anbetracht der Zeit, (welche) die menschheit auf der erde verbracht hat, sind wir nicht mehr als kleinkinder, aber auch eine ausage aus dem film matrix mag hier zutreffend sein, von wegen dass es alle lebenwesen irgendwie schaffen, im einklang mit ihrer natürlichen umgebung zu sein, während die menschen sie fortwährend (...) ausbeuten etc. was ansonsten nur der virus machen würde. Und (der) vergleich, dass die menschen somit eine krankheit für die erde wären, ist irgenwie nicht so ganz abwegig, oder?


Ich habe oben dargelegt, dass auch die Natur ihre Probleme mit sich selbst hat. Das Plagen, d.h. ökologische Missverhältnisse, eine Bestandteil dieser Ordnung sind. Insofern ist dieser Pessimismus und der Vergleich Mensch-Virus einseitig und ungenau. Man bedenke, dass die Natur durch die Evolution, d.h. gerade duch Missverhältnisse und Selektion ihre heutige, sicherlich nicht finale, Gestalt erhalten hat.

Wenn man dem Menschen eine Schuld an den Missverhältnissen gibt, dann bestätigt man einerseits seine Sonderstellung in der Natur, als auch das diverse Missverhältnisse nicht Ergebnis natürlicher, sondern menschlich-kultureller Handlungen sind. Dies geht aber nur, wenn man ihn, den Menschen, nicht als der Natur gleichwertig, sondern als gegenüber an derselbigen sieht. Denn wäre er nur Teil der Natur, so wäre seine Handlung, egal wie sehr sie das Ökosystem belassten, eine natürliche Folge... deren Konsequenzen eine neue ökologische Ordnung bedeuten würden.



Ich bin der Überzeugung der Mensch hat diese Sonderstellung und damit auch die Verantwortung gegenüber der Natur und sich selbst. Ich zitiere immer wieder gerne:

" [... man muss] der 'Natur eines jeden Wesens und seiner Wechselbeziehung in einem geordneten System wie dem Kosmos Rechnung tragen'.
[... Daher] darf [der Mensch] nicht 'willkürlich über die Erde verfügen (...) indem er sie ohne Vorbehalte seinem Willen unterwirft, als hätte sie nicht eine eigene Gestalt und eine ihr vorher von Gott verliehene Bestimmung['.]"
(Kompendium der Soziallehre der Kirche, libreria editrice vaticana 2004, S. 330 u 331, "Die Umwelt bewahren" Nr. 459 u. 460, erschienen bei Herder, Freiburg in der 2. Auflage 2006)[/i]

Einen Auftrag zur Bewahrung oder zur Schützung der Natur als ein tatsächliches Rechtsgut kann es m.E. nur dann geben, wenn diese eine bestimmte Ordnung bzw. eine schützenswerte Gestalt hat. Diese ist und kann nicht aus der Natur selbst abgeleitet werden und auch nicht aus der menschlichen Gestalt und seinen Handlung in und an ihr, sondern setzt eine metaphysische Bestimmung voraus, die maßgebend ist und die daher einen Missbrauch moralisch verbietet.