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anna09

Ich brauche für ein Referat eure Hilfe. Das Thema lautet: Die aktuelle Situation der Kirche.
Bitte beantwortet mir folgende Frage: Was bedeutet für euch die Kirche?
Welchen Stellenwert besitzt sie in eurem Leben?
Danke
Nichts
Keinen

Fimatex
Was bedeutet mir die Kirche?

Nichts. Sie ist eine Institution, die in der Vergangenheit viel schlechtes angerichtet hat und jeder Christ, der die Kirche durch Steuern unterstützt muß sich fragen, ob er diese Form der Mitschuld wirklich tragen will.

Sie besitzt in meinem Leben keinen Stellenwert außer vielleicht jenen, dass ein guter Freund ev. Dekan ist.

anna09

Danke für deinen Beitrag. was hat sie deiner Meinung nach schlechtes angerichtet?

jam

bitte löschen

petronius

(16-06-2009, 15:53)anna09 schrieb: [ -> ]Ich brauche für ein Referat eure Hilfe. Das Thema lautet: Die aktuelle Situation der Kirche.
Bitte beantwortet mir folgende Frage: Was bedeutet für euch die Kirche?
Welchen Stellenwert besitzt sie in eurem Leben?
Danke

mir persönlich bedeutet die kirche nichts (mehr - war mal anders), aber sie hat noch große bedeutung in unserer gesellschaft, wo sie als autorität wahrgenommen und von staats wegen mit privilegien ausgestattet wird

entsprechend hat sie für mich vor allem den stellenwert eines reibebaums, wenn sie sich wieder mal mehr bedeutung und mitspracherecht anmaßt, als ihr meiner meinung nach zusteht
Ich kenne keinen Christen dem die Kirche etwas bedeutet, aber trotzdem orientieren sich diese Christen ständig an der Kirche.
Kirche bedeutet für mich einen versauten Sontagmorgen.
Kirche ist für mich die Gemeinschaft Vieler, die gemeinsam Träger der Botschaften Jesu Christi sind. Kirche ist damit eine Wertegemeinschaft, die vor allem moralisches Gegengewicht zum säkularen Staat ist.

petronius

(16-06-2009, 21:43)Ekkard schrieb: [ -> ]Kirche ist für mich die Gemeinschaft Vieler, die gemeinsam Träger der Botschaften Jesu Christi sind. Kirche ist damit eine Wertegemeinschaft, die vor allem moralisches Gegengewicht zum säkularen Staat ist.

das ist doch interessant

in welcher hinsicht ist kirche "moralisches Gegengewicht zum säkularen Staat" bzw. will sie das sein? wieso braucht der säkulare staat überhaupt ein "moralisches Gegengewicht"? hältst du ihn für grundsätzlich unmoralisch?
Eine gute Frage, Petronius. Nicht ich halte Kirche für eine Institution, die den Staat und sein Handeln hinterfragt, sondern die Kirche selbst. Das wird besonders deutlich in verschiedenen Debatten, von der sich Kirche auch nicht selbst ausnimmt:
- Sexualität und Lebensformen
- Trauung und Segnung
- Globalisierung - Wirtschaften für das Leben
- Mahnungen zur gerechten Verteilung der Ressourcen (konziliarer Prozess: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung)
- Sie stellen Räume für Diskussionen
Warum braucht der Staat ein solches Gegengewicht:
Das ist Jahrtausende alte Erfahrung: Staaten fördern ungerechte Handelsstrukturen, sie unterdrücken Fremde, sie zwingen zum Schweigen, sie gewähren und beschneiden Freiheiten willkürlich, ...

Unser Staat, die föderale Konstruktion, die zentrale Rolle der Bundesregierung ist natürlich nicht pauschal unmoralisch. Aber Regieren bedeutet Macht ausüben, Interessen wahrnehmen, sich durchzusetzen. Wir sind Realisten genug, einzuräumen, dass dies nicht ohne Konflikte in der Ethik abgeht - nicht einmal in den Kirchen selbst (ich rede hier nur für die evangelische Seite und auch nur als "kleines Kirchenlicht").

petronius

(17-06-2009, 11:38)Ekkard schrieb: [ -> ]Eine gute Frage, Petronius. Nicht ich halte Kirche für eine Institution, die den Staat und sein Handeln hinterfragt, sondern die Kirche selbst

warum sagst du dann aber

"Kirche ist für mich ..."?

Zitat:Das wird besonders deutlich in verschiedenen Debatten, von der sich Kirche auch nicht selbst ausnimmt:
- Sexualität und Lebensformen
- Trauung und Segnung
- Globalisierung - Wirtschaften für das Leben
- Mahnungen zur gerechten Verteilung der Ressourcen (konziliarer Prozess: Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung)
- Sie stellen Räume für Diskussionen

na, all das wird doch auch säkular diskutiert...

Zitat:Warum braucht der Staat ein solches Gegengewicht:
Das ist Jahrtausende alte Erfahrung: Staaten fördern ungerechte Handelsstrukturen, sie unterdrücken Fremde, sie zwingen zum Schweigen, sie gewähren und beschneiden Freiheiten willkürlich, ...

so wie die kirchen das ja auch getan haben - solange sie noch die macht dazu hatten

Zitat:Unser Staat, die föderale Konstruktion, die zentrale Rolle der Bundesregierung ist natürlich nicht pauschal unmoralisch. Aber Regieren bedeutet Macht ausüben, Interessen wahrnehmen, sich durchzusetzen. Wir sind Realisten genug, einzuräumen, dass dies nicht ohne Konflikte in der Ethik abgeht - nicht einmal in den Kirchen selbst (ich rede hier nur für die evangelische Seite und auch nur als "kleines Kirchenlicht").

natürlich braucht der staat menschen, die ihn kritisch hinterfragen. diese müssen aber nicht religiös sein, bzw. sind kirchen dazu nicht eher prädestiniert als sonst jemand

sie maßen sich das bloß an
sie zwingen zum Schweigen, sie gewähren und beschneiden Freiheiten willkürlich,
[/quote]
So wie Moderatoren in Internetforen?
@Petronius:
Dass Menschen, die den Staat hinterfragen, nicht religiös sein müssen, dem stimme ich zu.
Dass Kirche einst tragende Säule des römischen Weltreiches wurde, ist eine tragische Entwicklung für diese Religion.

@Mattheist: Du hast das Problem der Zuschauer im Fußballstadion, die den Schiedsrichter auspfeifen, wenn die Spieler der eigenen Mannschaft Fouls begehen.

petronius

(17-06-2009, 22:30)Ekkard schrieb: [ -> ]@Petronius:
Dass Menschen, die den Staat hinterfragen, nicht religiös sein müssen, dem stimme ich zu.
Dass Kirche einst tragende Säule des römischen Weltreiches wurde, ist eine tragische Entwicklung für diese Religion

das mit der kirche als "moralisches Gegengewicht zum säkularen Staat" ist also eher selbstbeweihräucherndes wunschdenken der kirche als tatsächliche notwendigkeit
Nö, selbst gestellte Aufgabe.
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