(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ] (12-08-2009, 19:06)anna4 schrieb: [ -> ]Und noch heute fragt jeder Dödel nach der letzten Ursache und wo der Anfang wäre - es gibt schlicht keine/keinen
eher nicht "jeder". das beschränkt sich doch auf die "dödel" aus einer bestimmten glaubensecke
Na nach meiner Wahrnehmung ist das eine ganz tief und sehr allgemein verwurzelte Überzeugung, ohne daß die Leute großartig drüber nachdenken oder das als ihr religöses Dogma begreifen.
(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ]Zitat:Da braucht man nix hineinzuinterpretieren, steht doch klar dar: Es gibt keine linearen Ursache-Wirkungsketten, es gibt aber auch nichts ohne Ursachen und Bedindungen - nämlich Möglichkeiten
nun ist aber genau das sicher nicht stand des naturwissenschaftlichen wissens. selbstverständlich gibt es auch lineare wirkzusammenhänge, wenn auch die meisten nichtlinear sind.
Ich sprach in meinem Ausgangsposting nicht vom "Stand naturwissenschaftlichen Wissens", sondern was sich da (erst) in den letzten 100-50 Jahren getan hat und was nun mühsam ins gesellschaftliche Bewußtsein tröpfelt.
Bis zum Anfang des letzten Jahrhundert kannte und untersuchte man man im Westen nur lineare Systeme - etwaige "Störgrößen", sofern sie nicht so stark in der
Versuchsanordnung zum Tragen kamen drückte man mal schell in den Skat "Starke Kausalität" und behalf sich mit Stochastik.
Erst ab den 30ern gelang der Zugang zu nichtlinearen Systemen - z.B. in der Hydrodynamik - aber das sind ja keine getrennten Dinge. Lineares und nichtlineares Verhalten wird nur durch die Bedingung
en bestimmt, denen ein System unterworfen wird, sie gehen ineinander über.
(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ]und "möglichkeiten" gibt es immer - das ist eine nullaussage.
Nö, Kausalität spricht man wenn stets die gleiche Ursache stets gleiche Wirkung (und nicht ne andere Möglichkeit) hat (schwache Kausalität) oder ähnliche Ursachen ähnliche Wirkungen (und nicht ne andere Möglichkeit) haben (starke Kausalität).
Anders als in (vielfach) bedingten Sytemen, in denen je nach Bedingungskonstellation völlig unterschiedliche Möglichkeiten der Folgen beobachtet werden können.
(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ]daß es in nichtlinearen systemen zu chaotischem verhalten kommt und somit eine vorhersage nicht möglich ist, hat eigentlich nichts damit zu tun, daß es "möglichkeiten gibt"
Doch natürlich, diese unterschiedlichen Möglichkeiten ergeben sich an den Bifurkationstellen. Diese sind Ausdruck des Bedingungsgefüges.
(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ]Zitat:Prof. Dr. Wolf Singer, der Hirnforscher. Ich werde das jetzt aber nicht referieren :)
wie schade. dann kann ich dazu auch nichts sagen
Nur kurz: die moderne Hirnforschung kann beim besten Willen keinen "Ich-Ort" oder "Ich-Instanz" ausmachen, keinen "Entscheider" keinen "Willens-Kern" o.ä. - da ist nichts, was als Kern unseres "Ichs" ausgemacht werden kann, das "Ich" ist ein reines Gedankenkonstrukt.
So schon Shakyamuni.
(12-08-2009, 19:21)petronius schrieb: [ -> ]Zitat:"Mensch" als Bezeichnung einer Gattung (wozu seine Sozialisation gehört) schon, aber nicht jener konkrete Mensch dort wird als anderer konkreter Mensch hier "wiedergeboren".
und wie ist die wiedergeburt des menschen als gattung validierbar und falsifizierbar?
Ganz einfach dadurch, daß immer wieder ähnliche Verhaltensmuster der Gattung "Mensch" auftauchen und beobachtbar sind und auch immer auf die selben Ursachen zurückgeführt weden können.
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