(16-09-2009, 23:02)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Die bekannten Evolutionsmechanismen Mutation (sprunghafte Änderungen des Erbguts), Selektion, Gentransfer, Kombination von Genabschnitten, Genduplikation und andere Faktoren genügen nicht, um die Entstehung neuer Baupläne und Funktionen (Makroevolution) zu erklären. Diese Mechanismen sind praktisch ausnahmslos unwirksam oder schädlich, kaum nützlich und oft tödlich. Hinzu kommt, dass nach groben Schätzungen von John Haldane selbst eine Millionen Jahre dauernde Entwicklungszeit nicht ausreichen würde, um eine Artenvielfalt hervorzubringen, wie wir sie heute beobachten.
Wäre dies die Theorie, dann wäre das, was du da schreibst richtig. Große Mutationsschritte werden fast immer ausgemerzt, z. B. weil sie lethal wirken oder bei der Partnerwahl unbeachtet bleiben.
Wie die Arten auseinander hervor gegangen sind, ist durch nahezu lückenlose Belege bekannt. Zusätzlich ist der Grad ihrer Verwandtschaft auf molekularer Ebene nicht nur feststellbar sondern direkt messbar. In der Tat gibt es bei engen Verwandten keine ganz neuen Baupläne. Wenn man aber auf entfernt verwandte Arten zurück greift, dann unterscheiden sich die Baupläne umso deutlicher, je geringer der Grad der Verwandtschaft ist. Dies lässt nur einen Schluss zu: Die Entwicklung hat sich so abgespielt, wie die Theorie dies beschreibt.
Die Evolution ist übrigens eine der am besten belegten und erfolgreichen Theorien der Biologie und weit davon entfernt bloße Arbeitshypothese zu sein.
Was John Haldane da schätzt, unterschätzt die beobachtbare exponentielle Beschleunigung der Evolution.
Es gibt im Übrigen Forschungen zur Entwicklung mit evolutionären Mitteln, die mit weniger als zweihundert Schritten bessere Anpassungen an physische Randbedingungen schaffen, als Berechnungen durch z. B. Strömungsgleichungen.
Ich weiß aber auch nicht, warum dies irgendetwas mit dem
Glauben zu tun haben soll. Bei einer vernünftigen, ontologischen Betrachtung der Genesis, kann man leicht dahinter kommen, dass sie der
Prototyp eines Glaubensbekenntnisses ist. Das Dasein des Menschen und seine Mitwelt werden auf Gott hin geordnet. Etwas anderes sagt dieses Bekenntnis nicht.
Dass die Genesis wie ein
historischer Bericht klingt, liegt an der narrativen Form alt-israelitischer Erzähler, die das So-Sein durch eine "Es ward ..."-Geschichte mitteilen. Man kann dies bereits daran erkennen, dass es ja
niemanden gab, der bei der Aufrichtung der Schöpfung
dabei gewesen sein kann. Wörtlich genommen, wäre die Genesis eine bedeutungslose Phantasiegeschichte.
Im Grunde ist der Mensch mit einem analytischen Verstand ausgerüstet, der mit seinen
erfolgreichen Theorien mehr zum Lobe Gottes beiträgt, als Beharren auf Bibelinterpretationen, aus
vorwissenschaftlicher Zeit.