(12-09-2009, 23:17)Kyrios702 schrieb: [ -> ] (12-09-2009, 17:46)Romero schrieb: [ -> ]Ich glaube, dass es eine absolute Wahrheit gibt, dass sie existiert, und wir sie kennenlernen koennen. Jedwelche verneinung der wahrheit setzt voraus, dass es eine wahrheit gibt, folglich ist die absolute wahrheit unumgaenglich.
Und das soll jetzt logisch sein, oder wie? :icon_rolleyes:
was ist an meiner aussage nicht logisch ?
Deine Aussage hat weder mit Logik noch mit irgend einem nachvollziehbaren Sinn etwas zu tun! Das Jonglieren mit unklaren bzw. unsinnigen Begrifflichkeiten ist zwar bekanntermaßen das Lieblingswerkzeug bibel-christlicher Argumentation - auf Logik aber läuft dergleichen freilich nimmermehr hinaus.
Denn ohne dass du definierst, was "Wahrheit" und vor allem "absolute Wahrheit" eigentlich sein sollen, schmeißt du diese Begriffe auch noch fröhlich durcheinander.
"Wahrheit" bedeutet nichts anderes als "Wahrsein", nichts weiter also als die substantivierte Form von "wahr". "Wahr" oder "falsch/unwahr" können aber ausschließlich Aussagen sein. Die Attribute "wahr" bzw. "falsch" bezeichnen dabei immer eine "Relation", nämlich die der zu beurteilenden Aussage zu anderen (als wahr bzw. falsch gesetzten) Aussagen bzw. zur wahrnehmbaren Realität. Da nun also wahr/falsch immer eine
Relation attributieren, ist schon allein das Konstrukt
"absolut wahr" bzw.
"absolute Wahrheit" der blanke Unsinn, welcher nur noch durch die groteske Behauptung überboten wird, dass diese
"absolute Wahrheit" auch noch
existieren soll...
(12-09-2009, 23:17)Kyrios702 schrieb: [ -> ]erstes Argument :
Das Kalam kosmologische argument
1. Alles was zu existieren begann hat eine Ursache
2. Das Universum begann zu existieren
3. Deshalb muss es eine Ursache haben
Das ist nicht nur kein stichhaltiges Argument, das ist überheupt kein Argument, sondern nicht mehr steigerbare gedankliche Oberflächlichkeit!
zu 1.
Es ist ja bis jetzt noch nicht einmal der Nachweis erbracht worden, dass überhaupt irgend etwas "anfängt" zu existieren, nachdem es zuvor nicht existiert hat. Beobachtet wird lediglich die Änderung der Daseinsform bzw. der Eigenschaften dessen, was existiert. Die völlig unbelegbare Behauptung, dass etwas zu "existieren beginnen" könne, dann auch noch mit der schrägen Behauptung zu garnieren, dass dieses zu existieren Beginnen einer Ursache bedürfe, ist nur das Sahnehäubchen auf diesem Unsinn.
zu 2.
Nicht belegbare Behauptung!
zu 3.
Siehe Anmerkung zu 1.
(12-09-2009, 23:17)Kyrios702 schrieb: [ -> ]zweites Argument :
die unglaubliche , extrem genaue Abstimmung der der Naturkonstanten im Kosmos :
In jüngerer Zeit wurde mehr und mehr klar, dass das, was wir beobachten, extrem speziell ist. Wenn sich ein Wissenschaftler überlegt, wie ein Universum sonst noch hätte aussehen können, dann sieht er, dass unser Universum unter allen denkbaren Universen ein unglaublicher Sonderfall ist. Die allermeisten der denkbaren Universen wären weit davon entfernt, die Entstehung von komplizierteren Strukturen oder gar von Leben zuzulassen. Allein in unserem Universum gibt es wie durch ein Wunder die perfekte Feinabstimmung der Naturgesetze, die Leben erst ermöglicht.
Die Entstehung des Kosmos... (usw.)
Die ganze teleologische Argumentation, wie aufgebauscht sie auch immer daher kommen mag, beruht auf einem klassischen Zirkelschluss, welcher dermaßen offenkundig ist, dass er eigentlich geradezu danach schreit, sogleich erkannt zu werden...:
Von einer "Feinabstimmung" der Naturgesetze kann man nämlich nur dann sprechen, wenn man
davon ausgeht, dass die Entstehung von Leben auf der Erde beabsichtigtes Ziel der Entwicklung des Universums sei, welches aber durch die teleologische Argumentation erst gezeigt werden soll... Elementarlogischer Unfug!
(12-09-2009, 14:11)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Eine ist die tatsache, dass Gott existiert, und seine Natur.
Das ist keine
"Tatsache", sonder lediglich eine unbeweisbare und eben auch unbegründete religiöse
Behauptung!
(12-09-2009, 14:11)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Aufgrund kosmologischer Argumente, koennen wir wissen, dass Gott
autoexistent, zeitlos, nicht an raum gebunden, und nicht materiell ist, denn ich glaube dass er der schoepfer ist der zeit, des raumes und der materie ( aus diesem grund muss er ausserhalt der zeit, des raumes, und der materie sein ) In anderen Worten - Gott ist unendlich.
Ob nun kosmologische, teleologische oder ontologische Argumente für die Existenz Gottes: Sie alle sind schon lange nicht nur als Null-Beweise, sondern eben auch als klägliche bis untaugliche Evidenz-Argumente offengelegt worden. Nicht nur, dass sich daraus kein
Wissen über die Existenz irgend eines "Gottes" samt seiner angeblichen Eigenschaften ableitet, sie taugen ob ihrer argumentativen Inkonsistenz und willkürlichen Alogik ja noch nicht einmal dazu, den religiösen Glauben an die Existenz und Beschaffenheit Gottes logisch zu stützen und bewirken meist eher das Gegenteil...
(12-09-2009, 14:11)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Gott muss allmaechtig sein ( dieses allmaechtig muesste genauer definiert werden, damit keine missverstaendnisse entstehen ) da er der Schoepfer Himmels und der Erde aus dem nichts ist.
Non sequitur!
Wenn Gott angeblich "Himmel und Erde aus dem Nichts" geschaffen haben soll, hieße das natürlich nur, dass er
eben dieses kann, nicht aber dass er darum "allmächtig" sei...!
(12-09-2009, 14:11)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Gott ist eine Person, denn er verwandelte nichts in in ein Universum ( eine unpersoehnliche Macht kann keine entscheidungen treffen )
Non sequitur!
Die einzigen nachweislich bekannten Personen sind Menschen. Menschen bestehen aus Fleisch und Blut, werden geboren und sterben, weisen nur dann alle Merkmale einer Persönlichkeit auf, wenn sie (biochemisch) leben, haben ein allseits begrenztes Wissen und können lediglich Vorhandenes bearbeiten, mitnichten aber etwas aus nichts "schaffen" usw...
(12-09-2009, 14:11)Kyrios702 schrieb: [ -> ]Als basis, das Argument der Moral, wissen wir, dass Gott in Bezug auf die Moral absolut rein ist, ( er ist der Massstab der Moralitaet, an welchem alle Handlungen gemessen werden. Dieser Massstab inkluiert absolute Liebe und Gerechtigkeit )
Schon wieder setzt du mal eben voraus, was du erst nachweisen willst. Du scheinst selbst von den elementarsten Kenntnissen logisch konsistenter Argumentation völlig unberührt zu sein...:icon_wink:
Was nun aber die "Moral" angeht, so kann man, wenn, wie du behauptest, ein Gott der Urheber einer Welt wie dieser sein soll, bezüglich dessen "Moralität" nur feststellen, dass er unmöglich eine haben kann!
Das gängige Geschwätz von "absoluter Liebe" zeigt nur ein weiteres Mal die atemberaubende Rücksichtslosigkeit, mit welcher (nicht nur!) die christliche Religion Begriffe wie "Liebe" für ihre Gottes-Argumentationen usurpiert und vergewaltigt...