Ich muss noch einmal wiederholen: Nach modernen psychologischen und biologischen Erkenntnissen gibt es jene Differenzierungen zwischen den verschiedenen „Richtungen“ der Sexualität überhaupt nicht – sind einfach nicht feststellbar. Alle diese Unterschiede sind kultureller Natur, salopp formuliert: künstlich! Evolutionsbiologisch kommt es nur darauf an, dass es genügend viele Zeugungsakte gibt, die menschliche Bevölkerung zu erhalten. Der überwiegende Rest sind Kontakte zur Stabilisierung des vergesellschafteten Wesens homo sapiens.
Selbstverständlich ist hier jegliche sexuelle Ausbeutung oder Aggression nicht zu rechtfertigen. Soviel Kultur (und darin Moral) muss sein.
(30-09-2009, 06:04)Witch of Hope schrieb: [ -> ]- Kann ein "Altes Buch" heute noch Gültigkeit haben?
Die Bibel begründet eine kanonisch fixierte Tradition und ist damit ein Symbol für die Glaubensgemeinschaft der Christen. Bibel lesen heißt
Auseinandersetzung. D. h. Zustimmung, wo es gut tut (Gotteskindschaft, Nächstenliebe, Gerechtigkeit), und Kritik bzw. Opposition, wo bestimmte Stellen Kernpunkten der christlichen Nächstenliebe widersprechen (das „Schwert“, Verwerfen bestimmter Menschengruppen).
(30-09-2009, 06:04)Witch of Hope schrieb: [ -> ]- Haben die Autoren der Bibel wirklich die Homosexualität verurteilt?
Ja, ich denke schon. Doch daran sind wir gar nicht gebunden, weil menschliche Sexualität etwas Ganzes ist, was die Autoren der Bibel nicht wissen konnten. Bei ihnen (und einer Reihe Heutiger) mischt sich Kulturbedingtes mit Natürlichem, so dass ihnen die Sünde der Diskriminierung gar nicht auffällt.
Diskriminierung widerspricht eindeutig dem Gebot der Nächstenliebe!
(30-09-2009, 06:04)Witch of Hope schrieb: [ -> ]- Was sagen die Ursprungswörter von Greuel (Leviticus) und unnatürlich (Romer 1) wirklich aus?
Das weiß natürlich keiner mehr so genau. Eine Deutung als sexuelle Ausbeutung wäre zwar möglich, kann aber nicht als allgemein verbindlich bezeichnet werden.
(30-09-2009, 06:04)Witch of Hope schrieb: [ -> ]- Sollte in Kirchen nicht auch die Erkenntnisse der Wissenschaft zu diesem Thema einfließen?
Ja, ist aber auf evangelisch-landeskirchlicher Ebene bereits Konsens. (EKiR 1992 Arbeitspapier „Homosexuelle Liebe“; die notwendige Überzeugungsarbeit ist darin unübersehbar!)
(30-09-2009, 06:04)Witch of Hope schrieb: [ -> ]- Was für Folgen hat es für Homosexuelle, wenn sie lernen, dass sie wegen ihrer Homosexualität bei Gott und den Kirchen nicht akzeptiert sind?
Aus dem eben angeführten Arbeitspapier gehen die Folgen hervor: Selbstzweifel, Selbsthass, Auto-Aggression oder Verlassen der Glaubensgemeinschaft, Ablehnung des (religiösen) Glaubens, Einsamkeit, Leid.
Aber auch die diskriminierende Mainstream-Gesellschaft versündigt sich an Kerngeboten der christlichen Lehre! Sie grenzt aus, wo Christus die Menschen an "
einen Tisch" holen wollte.