Religionsforum (Forum Religion)

Normale Version: feminismus im islam
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weil ja immer wieder darauf verwiesen wird, der islam könne nicht "modernisiert" werden bzw. sei einem modernen verständnis (z.b. der geschlechtergerechtigkeit) nicht zugänglich, freut es mich, hier auf eine weitere bewegung hin zu einem modernen und mit den werten der westlichen gesellschaft kompatiblen verständnis des islam hinweisen zu können

gläubige muslimas, die sich für geschlechtergerechtigkeit (also auch ihren eigenen stellenwert in der - nicht nur islamischen - gesellschaft) einsetzen, haben es doppelt schwer. von nichtmuslimen, insbesondere aber islamkritikerInnen, als kopftuchträgerinnen nicht ernst genommen ("tragen das zeichen der unterwerfung unter einen patriarchalen machtanspruch"), von traditionellen muslimen mehr als kritisch beäugt, weil sie dem koran andere interpretationen abgewinnen, als den patriarchen geläufig und bequem

aber es gibt sie. nicht sehr viele, aber es ist zu hoffen, daß sie mehr werden. damit auch der islam "im westen ankommen" kann und sich nicht wie ein archaischer fremdkörper im organismus unserer gesellschaft einkapselt

leseprobe aus einem diesbezüglichen artikel:

. Gemeinsam mit zwei Freundinnen - alle sind sie gläubige Musliminnen und tragen Kopftuch - betreibt sie (die Ethnologin Nina Mühe, anm. petronius) das Blog www.nafisa.de. "Es geht uns darum, aus der frühen islamischen Geschichte und den islamischen Quellen heraus eine Geschlechtergerechtigkeit zu ziehen, die dann später sehr überdeckt wurde", sagt Mühe.
Ziel des Blogs ist es auch, an den gesamtgesellschaftlichen Diskussionen über den Islam teilzunehmen, die allzu oft ohne gläubige Musliminnen geführt und stattdessen von IslamkritikerInnen dominiert werden. Probleme wie Zwangsehen oder häusliche Gewalt thematisieren die Bloggerinnen regelmäßig und machen gleichzeitig klar, dass sie ihrer Lesart der Quellen nach dem Islam widersprechen. Der Mord an Marwa El Sherbini, die im Dresdener Landgericht aus "Hass auf Muslime" getötet wurde, war ein großes Thema. Ebenso wie die Diskriminierung von kopftuchtragenden Frauen. Und so richten sich die Einträge mal an die muslimische Community, mal an die Gesamtgesellschaft.
...
Während sich feministische Islamkritikerinnen mit patriarchalischen Anteilen in der Auslegung der Religion beschäftigen, fragen sich religiöse Feministinnen, wie man die Religion so interpretieren kann, dass sie Geschlechtergerechtigkeit herstellt - auch unter den veränderten Lebensbedingungen seit Entstehung des Islams.
...
Auf www.nafisa.de fordern die Bloggerinnen an vielen Stellen Respekt dafür, dass manche Frauen sich eben für "andere Lebensmodelle" entscheiden. In der feministischen Szene in Deutschland ist die Diskussionsbereitschaft hierfür äußerst gering, zu einem großen Teil wohl aus Angst, hinter bereits errungen geglaubte Standards zurückzufallen. Die Religionspädagogin Lamya Kaddor, die sich selbst als "liberale Muslimin" bezeichnet, hält die Begründung, dass sich die Gesellschaften damals und heute unterscheiden, für sehr wichtig. "Wir müssen uns immer fragen, ob Gott das heute in dieser Gesellschaft genauso sagen würde", sagt Kaddor.
Etwa habe es sich beim Kopftuch ursprünglich um ein religiöses Gebot gehandelt, weil es im Kontext der gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen der Text offenbart wurde, eine "Schutzfunktion" erfüllt habe. In der heutigen deutschen Gesellschaft könne diese Funktion eher ein funktionierender Rechtsstaat erfüllen, daher sei das Kopftuch "für diesen Zweck schon einmal nicht mehr notwendig". Zudem wirkten Haare an sich nicht mehr "erotisierend". Dennoch macht die gläubige Muslimin deutlich: "Ich bin nicht gegen das Kopftuch." Sie wolle in der muslimischen Community für ihre Entscheidung respektiert werden, es nicht zu tragen, und respektiere die Entscheidung anderer, es zu tragen.


http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/...ressort=tz&dig=2009%2F12%2F15%2Fa0049&cHash=0b6e15f027
Lieber Petronius,

haben Sie vielen Dank für den Hinweis, dass es Muslime gibt, die in der westlichen Wertegemeinschaft angekommen sind.
Igittigittt, was soll denn das? Warum soll das denn so toll sein? Ach so, es geht Ihnen nur um Komtabilität, (wozu hat man denn Adapter), aber der Islam lässt sich doch nicht über das Verhältnis zwischen Männer und Frauen definieren und schon gar nicht über Kopftuch Ja/Nein. Ersteres weist im Koran keine Besonderheiten im Verhältnis zur Bibel auf. Und zweitens, erübrigt sich, weil Kopftücher getragen werden, in islamische Länder und auch nicht, in Deutschland, oder auch nicht.
Und was die sogenannte "westliche Wertegemeinschaft" betrifft, jetzt wo das Finanzkapital so mächtig gezeigt hat, wo es langgeht, jetzt wo die christlichen Kirchen mehr Angestellte als Gläubige haben, aus was besteht sie denn, die Wertegemeinschaft?
Deine Bemerkung, lieber Petronius war einem Petronius recht, doch..
Mit lieben Grüßen
Achim

Was die Wertegemeinschaft betrifft, ja wirklich tolle Sache diese Wertegemeinschaft, schön für die muslimischen Damen dass sie hier angekommen sind, nur nach 20 Uhr würde ich im Dunkeln nicht mehr weggehen lieber Fernsehen, nein lieber nicht, obwohl in der Innenstadt trifft man auch nachts nette Leute, Besoffenen, komasaufende.....in den Aussenbezirken ist man/frau aber auch gut aufgehoben.....
´(die Ethnologin Nina Mühe, anm. petronius)´´

petronius ist eine frau ?

LG Joe
(16-12-2009, 23:38)achim schrieb: [ -> ]Igittigittt, was soll denn das? Warum soll das denn so toll sein? Ach so, es geht Ihnen nur um Komtabilität

was ist das denn - "Komtabilität"?

Zitat:aber der Islam lässt sich doch nicht über das Verhältnis zwischen Männer und Frauen definieren und schon gar nicht über Kopftuch Ja/Nein

hab vielen dank dafür, daß du uns diesen von niemandem bestrittenen sachverhalt nahebringst

Zitat:Ersteres weist im Koran keine Besonderheiten im Verhältnis zur Bibel auf. Und zweitens, erübrigt sich, weil Kopftücher getragen werden, in islamische Länder und auch nicht, in Deutschland, oder auch nicht

kannst du das noch mal auf deutsch erklären?

diese verstümmelten sätze verstehe ich leider nicht

Zitat:Und was die sogenannte "westliche Wertegemeinschaft" betrifft, jetzt wo das Finanzkapital so mächtig gezeigt hat, wo es langgeht, jetzt wo die christlichen Kirchen mehr Angestellte als Gläubige haben, aus was besteht sie denn, die Wertegemeinschaft?

ich verstehe grad nicht, was das finanzkapital mit feministischen muslimas zu tun hat...?

Zitat:Was die Wertegemeinschaft betrifft, ja wirklich tolle Sache diese Wertegemeinschaft, schön für die muslimischen Damen dass sie hier angekommen sind, nur nach 20 Uhr würde ich im Dunkeln nicht mehr weggehen lieber Fernsehen, nein lieber nicht, obwohl in der Innenstadt trifft man auch nachts nette Leute, Besoffenen, komasaufende.....in den Aussenbezirken ist man/frau aber auch gut aufgehoben.....

ich wünsch dir weiterhin eine erfüllende freizeitgestaltung
(16-12-2009, 23:41)Joe schrieb: [ -> ]´(die Ethnologin Nina Mühe, anm. petronius)´´

petronius ist eine frau ?

LG Joe

wie bitte?

kannst du mir erklären, wie du auf diese frage kommst?

alwin

Da wird sich sicherlich noch zeigen müssen, wie lange durchgehalten wird.Der "Verstoß", etwas neu und anders als bislang gewohnt zu interpretieren, wird nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen.

Gruß
Nete anmerkung, hab gestern in der Zeitung gelesen, das in Riad eine Frau eingeklagt hat, sie möchte nach dem Prinzip der Gleichberechtigung 4 Männer heiraten dürfen, da es ja umgekehrt auch erlaubt sei, dass ein Mann 4 Frauen heiratet,..
(18-12-2009, 18:09)alwin schrieb: [ -> ]Da wird sich sicherlich noch zeigen müssen, wie lange durchgehalten wird.Der "Verstoß", etwas neu und anders als bislang gewohnt zu interpretieren, wird nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen.

mit sicherheit nicht. das schaffen ja noch nicht mal nichtmuslimische feministinnen

mir geht es darum, aufzuzeigen, daß islam anders denkbar ist und auch anders gedacht wird, als man es gern als zwingend unterstellt

alwin

Theoretisch ist da sicherlich eine Menge möglich.Meistens ist ja eine nicht anwendbare Praxis der Hindernisgrund. Es muß ja nicht gleich eine Reformation als solche stattfinden. - Da ich nicht mehr unmittelbar, wie noch vor wenigen Wochen, mit konkreten sozialen Brennpunkten zu tun habe, ist auch mein Horizont um eine praktische Erfahrung weiter. Ich habe selber erlebt, daß auch muslimische Jugendliche, die umsetzbare Ziele vor Augen haben, mit diesen "negativen" Nebenerscheinungen ganz anders umgehen, als ich es bislang gewohnt bin.
Aber diese jungen Leute schreien es nicht heraus sondern leben und praktizieren es einfach.Da ist ein Händedruck gar kein Thema, religiöse Vorbehalte, wie hier darauf hingewiesen, spielen kein Interesse. Junge Frauen ziehen durchaus auch ein Kopftuch an, aber nicht aus religiös übermittelten Werten, sondern weil es bei diesem zum Teil unangenehmen Wetter eben von Vorteil ist, die Frisur zu schonen!
Über diese ganz normalen Beweggründe habe ich nicht schlecht gestaunt....

Gruß