Religionsforum (Forum Religion)

Normale Version: Bibliche Aussage - Evolution
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

alwin

Vorneweg:
Der Threadtitel ist nicht glücklich gewählt, ich war aber nicht in der Lage, es in Kurzfassung so zu bringen, wie ich es gewollt habe!

Worauf ich hinaus will: Auch in diesem Forum gibt es unendliche Streitereien, wieweit sich bibliche Aussagen mit den Erkenntniissen der Evolutionstheroie decken oder "streiten". Ich sehe in all diesen Punkten die Frage falsch gestellt.

Das AT stellt eine klare Glaubensvorstellung dar. Im NT gilt es zu unterscheiden, was die überlieferten Aussagen eines Jesus v.N. darstellen und die darauf erfolgten Interpretationen. Zum Letzteren gehören auch die gerne zitierten Überlieferungen von Paulus.

Das Christsein baut in erster Linie darauf auf, was uns von Jesus v.N. überliefert ist. Diese Aussagen stellen die Kernaussagen dar, unabhängig davon, ob sie bereits früher eine Verkündigung erfahren haben (bspw. in den Silas der budhistischen Lehre). An dieser Stelle ein Danke an "DE", der mir den entscheidenden Hinweis in unseren Gesprächen gegeben hat. - Aber weiter zur Sache:

Wer diese kardinalen aussagen aus dem NT herausnimmt, kann hier me.E. nach keinen Widerspruch zur ET entnehmen. Woher auch? Die soziale Lehre, auch die theologischen Aussagen haben nichts mit Elementen der ET zu tun! Woher auch...

Daher verstehe ich auch nicht, warum hier der Gedanke einer Schöpfungsgeschichte, die zur Zeit ihres Entstehens aus dem damaligen Wissen eine Möglichkeit darstellte, den Weltenhergang zu erklären zu versuchen mit unseren heutigen Erkenntnissen aus naturwissenschaftlicher Sicht vergleichen zu wollen.

Daß Menschen auch aus unserer Zeit hier den im Grunde genommenen sinnlosen Versuch unternehmen, beides in Verbindung zu bringen, ist mir durchaus bekannt. Aber das tut nichts zur Sache.

Glaubensaussagen können naturwissenschaftliche Erkenntnisse allenfalls ergänzen, was deren Umsetzung im Alltag angeht, praktisch eine Hilfe darstellen, aber das war es dann auch.

Meiner Meinung nach überziehen bestimmte Glaubende hier den Horizont, daß sie einen Anspruch verwirklichen wollen, den es nicht gibt, und nicht Glaubende erwarten eine Erklärung von Glaubenden, die es ebenfalls nicht gibt.Da ist die Schnittmenge tatsächlich gleich "leer".

Gruß in den Abend!
Hallo Alwin,
deiner Sichtweise ist zweifellos zuzustimmen. Allerdings schreibst du Folgendes:
(06-08-2010, 21:29)alwin schrieb: [ -> ]Daher verstehe ich auch nicht, warum hier der Gedanke einer Schöpfungsgeschichte, die zur Zeit ihres Entstehens aus dem damaligen Wissen eine Möglichkeit darstellte, den Weltenhergang zu erklären zu versuchen mit unseren heutigen Erkenntnissen aus naturwissenschaftlicher Sicht vergleichen zu wollen.

Daß Menschen auch aus unserer Zeit hier den im Grunde genommenen sinnlosen Versuch unternehmen, beides in Verbindung zu bringen, ist mir durchaus bekannt. Aber das tut nichts zur Sache.
Das tut leider sehr wohl etwas "zur Sache", weil Glaubensbekenntnis und empirische Sachkenntnis munter vermischt werden. Das gerade ist ja das Problem mit Wortgläubigen: Sobald die Rede von der Entstehung der Arten ist, muss Gott alle diese Wesen in ihrer heutigen Form erschaffen haben. Hier wird deutlich, dass die Deutung (der Glaube) das Wissen bestimmt.

Dass man sich diesem Einfluss nicht ganz entziehen kann, sei eingeräumt. Aber hier bei der ET ist das dermaßen massiv und an den empirischen Befunden vorbei, dass man sich nur noch wundern kann.

Ich erinnere daran, dass Glaube nicht zum Wahrnehmungsfilter taugt. Dabei kann man sich leicht eine blutige Nase holen!

Theodora

Die biblischen Aussagen decken sich (in Teilen) sehr wohl mit den Theorien der Evolution. Zwar nicht im wissenschaftlichen, jedoch im übertragenen Sinne. Erzählte Schöpfungsgeschichte trifft auf menschlichen Forschergeist und Erkenntnisse.
(07-08-2010, 10:02)Ebru schrieb: [ -> ]Die biblischen Aussagen decken sich (in Teilen) sehr wohl mit den Theorien der Evolution. Zwar nicht im wissenschaftlichen, jedoch im übertragenen Sinne

das ist sowohl denkenden gläubigen wie auch nichtgläubigen durchaus klar - das problem haben die... na, du weißt schon

alwin

@Ekkard
Wo diese Vermengung stattfindet, ist das sicherlich für die betroffenen Menschen ein Problem und tut was zur Sache. Ich gehe bei meinem Gedanken aber nicht von dieser Irreführung aus (bzw. habe sie ausgeschlossen), da sie im Grunde genommen nicht der Sache dienlich ist und menschlich bedingt ist.

Gruß
Das aber ist die gängige Praxis praktischer Theologie! Ich habe Jahre gebraucht, die dadurch bedingte, vorurteilsbeladene Glaubenspraxis als fehlgeleitete Wahrnehmungsfilter zu erkennen.

alwin

Ekkard schrieb:Das aber ist die gängige Praxis praktischer Theologie!
Da muß ich Dir leider Recht geben. Über die Interessen der Institution wurden Theolgen dazu hingeleitet.
Zitat: Ich habe Jahre gebraucht, die dadurch bedingte, vorurteilsbeladene Glaubenspraxis als fehlgeleitete Wahrnehmungsfilter zu erkennen.
"Willkommen" im Club! Die Abstandnehmung ist je nach gelebter und erlernter Glaubenspraxis eine meist sehr kontroverse Angelegenheit. Aus der Erfahrung mitsamt des theoretischen Umbaus ist auch mein Gefühl entstanden, in dem Sinne "Ex-Theologe" zu sein, da von dem ursprünglichen kaum mehr etwas übrig geblieben ist.

Gruß