Tao-ho schrieb:Es ist auch nur mein Mann der mich schlagen darf. Und er sitzt
im burmesischen Sitz - dem Schneidersitz ähnlich.
Mir ist noch kein Zendo untergekommen was seine Leutz dazu
zwingt im Lotussitz auf einem Zafu zu sitzen.
Zwingen kann man wohl kaum jemanden, aber es gibt einige Klöster und Zendos
auch in Europa, die 'dringend empfehlen' auf einem Zafu, und
zumindest im halben
Lotos zu sitzen. Begründet wird das meist damit, dass das die 'stabilste Sitzhaltung'
sei - das hat was für sich, auch wenn die Wichtigkeit m.E. etwas übertrieben wird.
Bei meinem ersten Sesshin, das ja eigentlich 'für Geübte' ausgeschrieben war, bin
ich sozusagen 'ins kalte Wasser gehüpft' - da mir auch damals schon der Lotossitz
nicht möglich war, musste ich sehr schnell eine eigene stabile Sitzhaltung finden.
Das hab' ich auch getan, bin auch dabei geblieben und damit recht gut gefahren -
ein etwas 'vereinfachter' Lotos, aber auch kein burmesischer Sitz, und nicht auf
dem Zafu, sondern auf einem Holzbänkchen...
Ob 'die Seele' oder sonstwas
weh tun muss, ist eine andere Frage - mit
Masochismus
hat das wenig zu tun; mehr damit, dass eine geistige Übung, die eine grundlegende
Änderung hervorrufen soll, notwendig auch gewisse Ansprüche stellt - und die sind
nun mal evtl. auch mit Anstrengung und Schmerzen verbunden. In Japan wird das
auch instrumentalisiert, um z.B. 'ungeeignete' Mönchsanwärter von vornherein
auszuschließen, indem man sie drei Tage lang im
tangaryo 'sitzen' lässt, bevor man
sie im Kloster aufnimmt - auch für 'lotosgewohnte' Japaner eine harte Prüfung.
Die Sache mit dem
Kyosaku sollte man vielleicht in einem eigenen thread abhandeln,
das ist ein vielschichtiges und immer wieder kontroverses Thema, das in Japan meist
ganz anders gesehen wird als im Westen, und das
hier oft heftige Emotionen auslöst.