(01-11-2011, 20:33)petronius schrieb: [ -> ]naturwissenschaft hat schlicht nichts mit religion zu tun und stellt auch keinen gesellschaft(swissenschaft)lichen ansprcuh
Dies steht zwar schon -zigmal im Forum, aber man muss dies der ständigen Vermischung der Denkebenen wiederholen ...
Und dies geschieht bei der Frage ob Evolution oder Kreationismus einmal mehr und bleibt deshalb so sinnfrei wie immer. Der Schöpfungsmythos beschreibt das soziale Dasein des Menschen in seiner Welt. Zugleich ist er Glaubensbekenntnis und Deutungsmuster.
Wissenschaft ermittelt hingegen
prüfbare Fakten, wozu auch textliche Zusammenhänge gehören können.
(03-11-2011, 22:56)Artist schrieb: [ -> ]die evolutionstheorie entstand im rahmen der wissenschaft, und das kreationistische denken - aus der religion heraus. Also hat der kreationismus kein gegenstand aus der wissenschaft heraus. das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Exakt! Deutungsmuster und Bekenntnisse mit Fakten zu vermischen oder zu verwechseln, sollte nicht einmal Laien (der Religion oder Philosophie) passieren.
(03-11-2011, 22:56)Artist schrieb: [ -> ]es geht schon aber für mich da eher um eine "gesellschaftliche" frage die ich mir da gestellt hab.
die wissenschaft will seine rationale und gedankliche unabhäbhängigkeit, damit es eben frei und unabhängig arbeiten kann.
So war der historische Prozess, da hast du Recht. Ich möchte ergänzen:
Tatsächlich kann man darauf auch durch folgerichtiges Nachdenken kommen. Jedem Menschen sind
"prüfbare Tatsachen" auf der einen und
"Deutungen" auf der anderen Seite sehr wohl bekannt. Immer dann, wenn ich eine Aussage nicht prüfen kann, selbst dann nicht, wenn ich über die nötigen Erfordernisse verfügte, dann habe ich eine Deutung vor mir. Bestes Beispiel ist tatsächlich der Schöpfungsmythos. Darin kann weder das Vorhandensein Gottes noch die Art der Herstellung der Dinge und Wesen
festgestellt werden; nein, diese Dinge werden lediglich als (von Gott) gegeben
dargestellt - ein kleiner, aber entscheidender Unterschied!
Es geht auch heute nicht mehr um "Freiheit der Wissenschaft von Fremdbestimmungen", sondern um die Vermeidung schlichter Denkfehler, die man, einmal erkannt, vermeiden kann und sollte. Das nötige (Denk)Werkzeug liegt klar auf der Hand!
(03-11-2011, 22:56)Artist schrieb: [ -> ]daher würde eine gesellschaft meines erachtens dieses junge werkzeug (ca. 600 jahre alt glaub ich) nicht mehr abgeben, weil es das in seiner entwicklung eben auch gelernt hat.
"würde"? - Nein: "sollte", besser "darf nicht"!
(03-11-2011, 22:56)Artist schrieb: [ -> ]mit so sachen wie 7 tage, eine erde - das ist rational-schwammiger gegenstand und gehört somit in dem sinne nicht zur wissenschaft.
So ist es! Es handelt sich um ein Deutungsschema, wie der Mensch damals seine Situation erlebt und von Gott bestimmt sah.
Ich finde allerdings, dass solche historische und philosophische Erkenntnisse zu erarbeiten und zu veröffentlichen, durchaus Wissenschaft ist. Insofern gehören solche Texte in die Hand von (Sprach- und Geschichts-) Wissenschaftlern. Der Volksglaube ist in dieser Beziehung kein guter Lehrmeister!