(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Die Fragestellung lautet: "was ist Realität?"
War es beabsichtelt, die Fragestellung so zu formulieren?
Es müsste doch im sprachlichen Sinne eigentlich heißen:
"Was ist Realität in Wirklichkeit"
Nein, das wäre ein Zirkel, weil beide Begriffe Synonyme sind in Bezug auf die physikalische Beschreibung der Welt.
Hier Teilen sich unsere Meinungen.
Wirk-lichkeit ist die Ursache subjektiven Empfindens, weil da etwas ist,
was auf mein Empfinden wirkt.
Ich kann nichts sicheres darüber aussagen und auch keine Frage dazu mit Sicherheit beantworten, ob diese Wirklichkeit
auf dein Empfinden oder
eines jeden anderen auch so wirkt, wie auf meines. Ich denke da sogar, dass hormonelle Prozesse in unserem Körper uns diese Wirklichkeit, ganz unterschiedlich, empfinden lassen. Realität ist also sicher etwas anderes als Wirklichkeit, da sie ja reproduzierbar sein muss.
Aber vielleicht sehe ich das ja nur spiegelbildlich verkehrt herum. Und die Realität ist nur mein eigenes ganz persönlich Gedankenmodell von der Wirklichkeit. Nicht aber die wirkliche Wirklichkeit selbst.
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Ist mein Spiegelbild wirklich Realität?
Ja ist es, ihr könnt all vorbeikommen und euch überzeugen! Nur hat die Sache 2 Haken. Mein Spiegelbild ist zum einen nicht reproduzierbar und zum anderen es ist auch noch spiegelverkehrt.
Das Spiegelbild ist nicht real, sondern eine Abbildung. "Real" ist ein komplexes, informationshaltiges Strahlungsfeld das von deinem Körper ausgeht und vom Spiegel reflektiert wird.,
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ]Genau genommen ist es auch nicht "spiegelverkehrt", sondern du schaust auf die (komplett durchsichtige) Rückseite
Und woher weist du das jetzt alles?
Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt. Wenn ich nämlich ein Foto von mir betrachte und daneben mein Spiegelbild, dann sehe ich mich "real" in zwei unterschiedlichen Seitenverhältnissen. Obwohl eigentlich mein Foto dann auch nichts reales "wäre". Weil das Strahlungsfeld zu wenig komplex und informations-haltig ist.
Den gleichen Unterschied erlebe ich auch immer, wenn ich mit der Welt schaue, oder ihr gegenüber stehe.
Wenn ich jetzt z. B. Dir gegenüberstehe, ist bei Dir Dein linker Daumen rechts und wenn ich mit Dir in die selbe Richtung schaue, dann ist wieder dort wo er hingehört.
Würde mich jetzt wundern, ob ich dann auch auf Deine komplett durchsichtig Seite schaue, wenn der rechte Daumen bei dir links ist.
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Aber jetzt mal Sarkassmus aus: [Ich-bin ein Spiegelbild von dir und du von mir
Und jetzt weiter:
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Das ist auch mein Problem mit dem holografischen Universum.
Das musst du nicht haben. Ein "holografisches Universum" ist die Frage eines, wenn auch komplexen, Algorithmus. Unser 3+1-dimensionales Universum und ein holografisches Universum sind ununterscheidbar. Nur ist es möglicherweise einfacher, gewisse Singularitäten und Unendlichkeiten z. B. in Schwarzen Löchern mathematisch los zu werden.
Ich kann darüber keine allgemeingültige Aussage machen. Aber ich sehe es genau anders herum. Mein Gehirn ist ein Konstrukt der "Wirklichkeit" und nicht die Wirklichkeit ein Konstrukt meines Gehirns. Wie ich diese Wirklichkeit als real empfinde, ist ein anders Kapitel.
Das heißt: Mein eigenes Gehirn ist das Hologramm und nicht das Universum selbst.. Was dann natürlich im diametralen Umkehrfeld auch leicht erkennen lässt, dass das was ich als Universum meine, real nur meine eigene Sandkiste ist.
Weil von mir selbst aus betrachtet, mag es wohl so scheinen, dass sich Sonne um die Erde dreht, aber das liegt nur an meinem eigenen Gehirn.
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Hab ich möglicherweise nur ein holografisches Gehirn und die heiße Herdplatte ist in Wirklichkeit doch da?
Nein, so ist das nicht gemeint. Es handelt sich um zwei Beschreibungsformen, die allumfassend gelten:
1. raumzeitliche Gegenstände und Abläufe;
2. holografisches Beziehungsflecht.
Der Informationsgehalt beider Beschreibungen ist identisch.
Gilt nur, wenn mein eigener Tastsinn überhaupt funtionstüchtig ist.
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Ich meine, alle Reproduzierbarkeit bedingt immer selbige Bedingungen, selbige Eigenschaften, selbige Zutaten und sogar selbiges Beobachtungsmuster. Dabei gleicht in Wirklichkeit noch nicht mal ein Ei dem anderen.
Korrekt, daher mein Hinweis auf die wesentlichen Bedingungen und wesentlichen Ergebnisse ohne alle Feinheiten, was eben bei der Lupe "Mikrokosmos" zu Erkenntnisproblemen führt.
Kann auch an der falschen Herangehensweise liegen. Miteinander in die gleich Richtung zu schauen funktioniert überhaupt besser, als immer alles über das "total transparente eigene Spiegelbild zu beurteilen und zu bewerten. Aber eben daraus, haben wir überhaupt erst unser Eigenbewusstsein entwickelt.
Ohne Spiegelbilder wären wir wohl nur sehr dumpfe Cyanobakterien)
(13-07-2014, 11:49)Ekkard schrieb: [ -> ] (11-07-2014, 13:00)Geobacter schrieb: [ -> ]Ist also die Realität nur ein reduzierter Ausschnitt meiner fokusiven Wahrnehmung?
Umgekehrt: Das, was wir uns an Modellen vorstellen ist ein reduzierter Ausschnitt jener Beziehungen, die in ihrer Gesamtheit Realität ( = Wirklichkeit)
ausmacht. Diese selbst nehmen wir gar nicht wahr.
Da sind wir jetzt wieder dort am Anfang, wo wir den Zirkel angesetzt haben. In der Mitte des eigenen Kreises.
Zusammenfassend:
ich bin mir über die Existenz realer schwarzer Löcher nicht im geringsten im Zweifel. Aber sie befinden sich mehr in unserem eigenen Gehirn, als da draußen im wirklichen Universum.