Religionsforum (Forum Religion)

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(30-09-2012, 20:52)schmalhans schrieb: [ -> ]Wie schön, dann haben wir also 50 Millionen Glaubensrichtungen allein in Deutschland? Und jede/r versucht die anderen zu überzeugen?

nein, die meisten sind völlig zufrieden mit dem, was sie glauben

daß gläubige unbedingt immer anderen ihren glauben aufzwingen wollten, scheint eher deine fixe idee zu sein

indymaya

(30-09-2012, 21:40)schmalhans schrieb: [ -> ]Kirchenintern. Allerdings hat keine Kirche 8 Milliarden Mitglieder.
Bei Gott gibt es nur Menschen und keine "Elite".
(30-09-2012, 21:58)Ekkard schrieb: [ -> ]Ich kann nur für die Rheinische (evangelische) Kirche und von meinem persönlichen Eindruck sprechen: Gerade die quasi "neue" Sühnopfertheologie kommt über die Theologen und Pfarrer in die Gemeinden. Sie wird gerne angenommen, eben weil durch die "alte" Sühnopfertheologie ein ziemlich archaisches Gottesbild vermittelt wird.

Und wer hat entschieden, dass diese Deutung an die Basis vermittelt wird?
(30-09-2012, 22:06)indymaya schrieb: [ -> ]Bei Gott gibt es nur Menschen und keine "Elite".

Das war nicht die Frage. Meine Frage ist die nach der Deutungshoheit - und zwar hier auf Erden.

indymaya

(30-09-2012, 22:45)schmalhans schrieb: [ -> ]Das war nicht die Frage. Meine Frage ist die nach der Deutungshoheit - und zwar hier auf Erden.
Du hast die Deutungshoheit, Es ist Dein Leben und Deine "Seligkeit" , "Was erlauben Strunz?"
Und warum erkennst du meine Deutungshoheit dann nicht an?

indymaya

(01-10-2012, 00:02)schmalhans schrieb: [ -> ]Und warum erkennst du meine Deutungshoheit dann nicht an?
Weil ich meine eigene habe!
Dann ist es keine Deutungshoheit, sondern nur eine Deutung.

indymaya

(01-10-2012, 00:06)schmalhans schrieb: [ -> ]Dann ist es keine Deutungshoheit, sondern nur eine Deutung.
So ist jede Deutung eines Menschen seine eigene Deutungshoheit.
So wie jeder Mensch seine eigene Beziehung zu Gott hat, weil es keine Kollektivseligkeit gibt.
(01-10-2012, 00:16)indymaya schrieb: [ -> ]
(01-10-2012, 00:06)schmalhans schrieb: [ -> ]Dann ist es keine Deutungshoheit, sondern nur eine Deutung.
So ist jede Deutung eines Menschen seine eigene Deutungshoheit.
So wie jeder Mensch seine eigene Beziehung zu Gott hat, weil es keine Kollektivseligkeit gibt.

Das ist bei einer Lehre, die einerseits beansprucht eine allgemein gültige Moral vorzugeben, andererseits extrem unterschiedlich gedeutet werden kann und muss, nicht möglich. Jemand muss die Deutungshoheit haben oder die Lehre ist irrelevant. Was meinst du, warum die Glaubensgemeinschaften in so viele Religionsgemeinschaften zerfallen? Weil man sich nicht auf eine Deutung einigen kann. Klar kann jeder glauben, was er/sie will - nur ist dieser Glaube dann völlig irrelevant, was eine allgemein gültige Moral angeht. Vort allem sagt es nicht anderes, als dass es keinen Gott gibt, ja geben kann.
Was ist denn die "neue" Sühneopfer-Theologie und was die alte?

Ich habe das so verstanden:
Die "alte" ist, dass Gott Jesus kreuzigen ließ, um mit diesem Opfer die Gläubigen von den Sünden reinzuwaschen. Diese Theologie ist zumindest noch so beliebt, dass Mel Gibson sie noch vor wenigen Jahren in seinem Film vermittelte, wo er so viel Blut Jesu fließen ließ, wie die (biblischen) Vorlagen zuließen
Die "neue" scheint die zu sein, dass Jesus als automatische Konsequenz seines sündlosen Verhaltens gekreuzigt wurde, was nicht passiert wäre, hätte er nicht gerade in jener Zeit in jener (von den Römern besetzten) Gegend gewirkt.

Ist das so richtig?
(01-10-2012, 07:56)Lelinda schrieb: [ -> ]Die "neue" scheint die zu sein, dass Jesus als automatische Konsequenz seines sündlosen Verhaltens gekreuzigt wurde, was nicht passiert wäre, hätte er nicht gerade in jener Zeit in jener (von den Römern besetzten) Gegend gewirkt.

Ist das so richtig?

ich verstehe ekkards "neue theologie" so, daß sie sich nicht mehr auf gott als irgendwie real existentes bezieht, sondern diese vier buchstaben nur eine tradierte chiffre darstellen, unter der sich rein aus gewohnheitsgründen menschen zusammenfinden, um anständig zu leben

entsprechend wird alles, und notfalls eben auch die geschichten um kreuzigung und auferstehung, als wortreiche und levantiisch-blumige umschreibung von "sei anständig!" verstanden

kirche bzw. christentum sind also sowas wie ein lions-club für arme. die lions wollen ja auch nur gutes tun und nennen sich "löwen", ohne natürlich welche zu sein. entsprechend nennen sich halt die gutmenschen nach ekkard "christen", ohne an einen realen christus zu glauben
(01-10-2012, 07:56)Lelinda schrieb: [ -> ]Was ist denn die "neue" Sühneopfer-Theologie und was die alte?

Ich habe das so verstanden:
Die "alte" ist, dass Gott Jesus kreuzigen ließ, um mit diesem Opfer die Gläubigen von den Sünden reinzuwaschen. Diese Theologie ist zumindest noch so beliebt, dass Mel Gibson sie noch vor wenigen Jahren in seinem Film vermittelte, wo er so viel Blut Jesu fließen ließ, wie die (biblischen) Vorlagen zuließen
Die "neue" scheint die zu sein, dass Jesus als automatische Konsequenz seines sündlosen Verhaltens gekreuzigt wurde, was nicht passiert wäre, hätte er nicht gerade in jener Zeit in jener (von den Römern besetzten) Gegend gewirkt.

Ist das so richtig?
Ja. Ob es sich um eine "automatische Folge" handelt, ist die Frage. Denn dies wirft ein bezeichnendes Licht auf das Eigentliche, was Jesus abschaffen (überwinden) wollte, nämlich die gewalttätige, mörderische Herrschaft unter Menschen, die durchaus einem gemeinschaftlichen Wahn verfallen kann. Sie mordet um der "guten Sache" willen.
Ekkard:

Also doch! Aber wenn ich dich vor ein paar Tagen richtig verstanden habe, hing Jesus selbst der "alten" Sühnetheologie an, weil er ja anscheinend glaubte, sich selbst als Opfer für die M(itm)enschen darbringen zu müssen.
Richtig; er stand wohl in der Tradition der Propheten Daniel und Jesaja. Man muss aber eben auch das Opfer-Verständnis im Judentum berücksichtigen. Immer ging es um (kultische) Heiligung des (ganzen) Lebens und nicht nur um dessen Ende.
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