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Normale Version: Kriege und Seuchen - Ein Segen für die Menschheit?
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Ich stelle mal die These auf, dass wir in der gegenwärtigen Situation des sich potenzierenden Bevölkerungswachstums contra Wasser- und Nahrungsressourcen eigentlich über die Eindämmung der Bevölkerung durch Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen froh sein müssten...

Bei Betrachtung des Bevölkerungswachstums der letzten 3 Jahrhunderte ist der exponentielle Anstieg, insbesondere in der zeit nach der Industriellen Revolution eklatant,..

Die Problematik ist allerdings, dass die Nahrungs und Wassermenge begrenzt ist..

So gesehen sind die oben genannten Ereignisse als Reguativ zu begrüßen, auch wenn es natürlich subjektiv betrachtet für die Betroffenen negativ ist
eine reduktion der fortpflanzungsrate durch bildung, wohlstand und soziale sicherheit dürfte genauso effizient sein

allerdings würde wohl die geringere bevölkrungszahl mit einem höheren pro-kopf-verbrauch an ressourcen einhergehen

man muß daher deine frage umformulieren, ob nicht die durch kriege und seuchen verursachte verelendung als positiv zu sehen wäre...
Über so etwas ähnliches hab ich auch schonmal nachgedacht.
Und zwar dass man Kriege allgemein als eine Art Evolutionsfaktor deuten könnte. Der Mensch ist das einzige nahezu "perfekte" Wirbeltier, dass sich wirklich den verschiedensten Gegebenheiten anpassen kann (selbst im All können wir mit der jeweiligen Technik leben). Er ist damit aber auch nicht so vielen Evolutions- und Umweltfaktoren wie andere Tiere ausgesetzt. Der Selektionsdruck durch natürliche Raubtiere fällt schonmal weg, Änderungen der Umwelt sind aufgrund der hohen Flexibilität auch ein vergleichsweise kleines Problem. Aufgrund der fehlenden oder relativierten Evolutionsfaktoren wachsen die Population(en) des Menschen unaufhaltsam an, wo wir dann schließlich bei der Verknappung der Ressourcen wären.
Das ist dann der Punkt wo sich meiner Meinung nach die innerartliche Konkurrenz als Selektionsfaktor etabliert und in Form von Krieg schließlich im Extremen mündet. Man könnte Krieg eigentlich auch als notwendige Folge der menschlichen Eigenschaften (hohe Anpassungsfähigkeit, keine Feinde, etc.) sehen.

Um nach meinem Geschwafel mal wieder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Ja, sofern wir uns in der günstigen Lage befinden und einen Selektionsvorteil haben (heißt "wohlhabender Industriestaatler") könnten wir Kriege und Seuchen, die ja eher ärmere Länder treffen, durchaus als Segen sehen (jetzt mal objektiv betrachtet). Aber schaltet sich beim Menschen (der die Welt ja zum Glück nicht nur trocken wissenschaftlich sieht) doch irgendwann sein innerer altruistischer Schweinehund ein, der das Leid anderer Menschen, seien sie noch so weit weg, nicht einfach akzeptieren oder gar begrüßen kann.

Gundi

Die Frage ist doch, ob es wirklich zu wenig Nahrungs- und Wassermittel gemessen an der Weltbevölkerung auf der Welt gibt? In Puncto Wasser ist das so pauschal nicht der Fall. Hier fehlt es zu großen Teilen am Geld (bzw. Geldgebern) um das vorhandene Wasser als Trinkwasser aufzubereiten (Meerwasserentsalzung, Abwasserreinigung, Grundwasserressourcen...).
In entwickelten Industrienationenen ist der pro-Kopf-Wasserverbrauch übrigens eher am Sinken. Grund ist die sich immer weiter entwickelnde Technologie.
Sehr viel Wasser verschwindet auch bei der Produktion von Konsumgütern (sogenanntes "virtuelles Wasser"). Zur Lösung des Problems einer mangelenden Wasserversorgung scheint es daher mehrere Schrauben zu geben, an denen gedreht werden kann. Krieg sollte da wohl die letzte sein.
Momentan mag das Nahrungs und Wasserprolem ja vielleicht lösbar sein( was ich bezweifle), aber wie schauts bei wieterem Wachstum aus? Die WHO geht von 9 Milliarden Menschen um 2040 aus, 2100 über 10 usw...

Nicht eingerechnet in die Problematik sind die nicht reproduzierbaren Rohstoffe,..selbst wenn ein großer Teil durch Recycling wiedergewonnen werden könnte, so gibt es nun mal nur eine begrenzte Menge verschiedener Materialen,..und das Argument "Expansion ins Weltall" lass ich so nicht gelten, da die Emigration ebenso Rohstoffe verbrauchen würde,..

Rational betrachtet würde eine Pandemie die zu einer 50% Bevölkerungsreduktion führt, den Lebensstandard der nachfolgenden Generation nach dem Wiederaufbau drastisch erhöhen.., da selbige in Dichtbesiedelten und übervölkerten Gebieten wie zb Indien und China gravierender wäre, würde eher eine lokale Angleichung der jeweiligen Bevölkerungsdichte erfolgen,..
Eins ist ziemlich sicher: So weiter wursteln, wie bisher, funktioniert nicht. Allerdings halte ich die Intelligenz (Einsicht) der Spezies Mensch für ausreichend, wenn nur der Leidensdruck hoch genug ist. Im Allgemeinen ist bei explosionsartigem Wachstum einer Spezies mit einem Maximum und danach mit einer wesentlich geringeren Population zu rechnen. Da das starke Anwachsen eine Folge der Zivilisation ist, kann auch die Reduktion gesteuert werden. In D oder China nimmt die Bevölkerung inzwischen ab. Ohne Kampf um Ressourcen wird das nicht abgehen, wenn nicht schnell gehandelt wird (Familienplanung). Es ist wahrscheinlich längst so, dass das Handeln Einzelner kaum noch eine Rolle spielt. Es wird entscheidend auf Einstellung in den Köpfen der Eliten ankommen. Dort gibt es aber immer wieder die Typen, die sich bei einem Krieg Vorteile versprechen. Zeitweise ist das sogar zu erwarten.
Faktum ist jedoch das gerade in den Unterentwickelten Ländern sich die bevölkerung teilweise verfünffachen wird..

Zitat deutsche Stiftung Weltbevölkerung:

"Die Bevölkerung wächst in den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt am schnellsten, etwa in Liberia, Niger und Uganda", erklärt Dr. Thomas Büttner, stellvertretender Direktor der UN-Bevölkerungsabteilung und Leiter des Bereichs Bevölkerungsstudien. "Wir gehen davon aus, dass bei zurückgehenden Fertilitätsraten in den 20 gegenwärtig am schnellsten wachsenden Ländern bis zum Jahr 2100 etwa fünfmal mehr Menschen leben werden als heute. Wenn die Bevölkerung jedoch weiterhin genauso schnell wachsen würde wie heute, wären es sogar etwa 24-mal so viele Menschen. Der Kampf gegen die Armut wird dadurch erheblich erschwert."

In diesen Ländern fehlen einfach die Ressourcen zur gezielten Bevölkerungssteuerung, d.h. es werden zwangsläufig die von mir genannten Regelmechanismen zu tragen kommen,..eine Unterstützung der Industrienationen ist nur in geringstem Maße zu erwarten, da die Bevölkerung sicher nicht ihren Lebensstandard reduzieren wird, um "völlig Fremden im fernen Afrika" in dem Maße unterstützen wird..ein derartiger Altruismus in den nächsten 20 Jahren ist einfach utopisch,..da ist es politisch einfacher, die Dinge dort laufen zu lassen, bis die genannten Regelmechanismen von selber losgehen,..

Man könnte es auch emotionslos als eine art "natürliche Auslese" innerhalb unserer Spezies sehen, in der Form, das die sich am schnellsten entwickelten Zivilisationen besser dagegen wappnen können,..es wäre in der Zukunft sogar denkbar, das sich die Industrienationen absichtlich der genannten Regulativen bedienen, um ein drohendes Sinken der eigenen Lebensqualität und der eigenen Ressourcen zu verhindern,..

Provokant in den Raum gestellt: Wenn es mit den Ressourcen eng wird, warum sollte nicht ein Staat einen hochentwickelten Virus produzieren,...die Industrienationen könnten eine Impfung und Pandemiebekämpfung durch bessere Technik und bessere Gesundheitssysteme leichter bewerkstelligen als zb Indien,..bei der Europäischen und amerikanischen Ärztedichte und Produktions und Vertriebslogistik wäre eine Durchimpfung der Bevölkerung in kürzester Zeit möglich...

Als Beispiel (ohne hier irgendwelche Verschwörungstheorien einer künstlichen Erzeugung in den Raum stellen zu wollen) sei der HIV Virus genannt,..In Europa und den USA ist der Virus durch ausreichende Behandlungsmethoden zumindest nicht mehr unbedingt tödlich, die AIDS-Sterberate ist stark gesunken,...in den afrikanischen Ländern und Indien ist der Virus hingegen mitlerweile zu einem Bevölkerungsregulativ geworden,.. zur Verdeutlichung hier die prozentuale HIV Rate bei Erwachsenen ( in Europa liegt sie bei Durchschnittlich 0,3 %!!

1 Swasiland 25.9
2 Botsuana 24.8
3 Lesotho 23.6
4 Südafrika 17.8
5 Simbabwe 14.3
6 Sambia 13.5
7 Namibia 13.1
8 Mosambik 11.5
9 Malawi 11
10 Uganda 6.5
11 Kenia 6.3
12 Tansania 5.6
13 Kamerun 5.3
14 Gabun 5.2
15 Äquatorialguinea 5

Gundi

Sicherlich ist das alles theoretisch denkbar, was du da schreibst, d.n.
Aber aufgrund einer Prognose für 2100 jetzt schon die Flinte ins Korn zu werfen halte ich für übereilt.
Ich gebe dir aber Recht das durchaus die Gefahr eines "Sozialdarwinismus" besteht und die Welt irgendwann sich entscheiden muss was wichtiger ist: den Lebensstandard einer Grupe aufrecht zu erhalten oder möglichst vielen Menschen ein Leben mit Befriedigung der nötigsten Grundbedürfnisse zu ermöglichen.
Im Gegensatz zu Ekkard sehe ich hierbei allerdings nicht nur die Eliten in der Pflicht. Es mag klischeehaft klingen, aber die Entscheidung was man woher konsumiert hat (zumindest bis zu einem gewissen Grad) jeder selbst in der Hand.
Man muss sich beispielsweise nicht jedes Jahr ein neues Handy kaufen, man muss auch nicht bei McDonalds essen gehen...etc.
Eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den südlichen Ländern würde auch dem Trend des massiven Bevölkerungswachstums entgegensteuern.
Ein großes Problem hierbei ist imho jedoch noch immer das die Staaten unter einander in Konkurenz zu einander stehen.
Eine , salopp formuliert, Weltregierung wäre quasi von Nöten. Allerdings erscheint mir das momentan noch sehr utopisch.
wer redet davon die Flinte ins Korn zu werfen? ich sehe nur die aktuelle Situation und die Vorteile der von mir genannten Regulativmechanismen,..
Würdest du das alles auch so sehen, wenn du nicht in einem wohlhabenden Industriestaat leben würdest, sondern in Indien oder Äthiopien?
Objektiv ja, subjektiv hätte ich natürlich Pech gehabt,..Fakt ist jedoch ich bin hier und natürlich könnte ich auch hier unter den Opfern sein,..
Ich versuche es von eines sachlichen Seite zu sehen, unabhängig von meinem persönlichen Sein,..
(28-05-2013, 17:15)d.n. schrieb: [ -> ]es wäre in der Zukunft sogar denkbar, das sich die Industrienationen absichtlich der genannten Regulativen bedienen, um ein drohendes Sinken der eigenen Lebensqualität und der eigenen Ressourcen zu verhindern,..

Provokant in den Raum gestellt: Wenn es mit den Ressourcen eng wird, warum sollte nicht ein Staat einen hochentwickelten Virus produzieren,...die Industrienationen könnten eine Impfung und Pandemiebekämpfung durch bessere Technik und bessere Gesundheitssysteme leichter bewerkstelligen als zb Indien,..bei der Europäischen und amerikanischen Ärztedichte und Produktions und Vertriebslogistik wäre eine Durchimpfung der Bevölkerung in kürzester Zeit möglich...

warum so umständlich?

laß sie doch einfach an ihrer armut verrecken, wie jetzt auch schon

*sarcasm off*
Sachlich würde ich eher für eine vernünftige Entwicklungshilfe, bessere Bildung und einer besseren Versorgung der Bevölkerungen in den armen Ländern (wie Kranken- und Rentenversicherung, Impufungen etc.) plädieren. Bei Erfolg würde die Bevölkerungsexplosion dort sicherlich zurückgehen, so wie es ja auch im reichen Europa ist, wo die meisten Kinder das Erwachsenenalter erreichen, und man keine Kinder braucht, um im Alter versorgt zu sein. Vor 200 Jahren gab es nämlich in Europa ähnliche Verhältnisse.

Ein großes Problem in vielen armen Ländern sind natürlich die klimatischen Verhältnisse (Dürre) und die dort oft häufigen Naturkatastrophen. Doch auch da könnte die Weltgemeinschaft helfen, wenn sie wollte. Es hieß zum Beispiel nach dem verheerenden Tsunami 2004 in Südostasien, dass es im Pazifik wahrscheinlich nicht so viele Tote gegeben hätte wie dort, weil es im Pazifik ein länderübergreifendes Frühwarnsystem gab, das man nun (also NACH dem Tsunami) auch in Südostasien einführen wollte.

Davon abgesehen widerspricht deine These sich selbst. Denn die Folgen einer so massiven Überbevölkerung, wie sie dir vorschwebt, wären ja genau das, was jetzt sowieso schon passiert: Hunger, Not und Bürgerkriege in den wirklich davon betroffenen Ländern.
Um es zu präzisieren: Genau das ist ja meine These: Die genannten Regulative sind de facto eine Begrenzung der Überbevölkerung,..bei rein rationaler Überlegung also ein Weg, die Überbevölkerung bzw das ungehemmte Bevölkerungswachstum zu regulieren,...

Sicher mag es von moralischen Standpunkten aus nicht der optimale Weg zu sein, aber aktuell ist es der wirksamste,...

gehen wir mal vom Szenario aus, diese Regulative würden von heute auf morgen wegfallen,..die Bevölkerung sich noch schneller vermehren,..das würde doch bedeuten, dass die Ernährungs- und Wasserprobleme noch schneller in globalem Umfang eintreten bzw sich verstärken würden,...aktuell ist die Weltgemeinschaft schon überfordert, rechtzeitig Lösungen des Problems zu finden,.. bei Wegfall der Genannten bliebe noch weniger Zeit um noch größer werdende Probleme zu lösen

@petronius. Ich unterscheide sehr wohl zwischen persönlichem, moralischen Standpunkt und objektiver Realität,..aktuell wächst die Bevölkerung trotz steigender Armut in den genannten Gebieten weiter an,..es besteht durchaus die Möglichkeit einer armutgesteuerten Bevölkerungswanderung in die Industrienationen, wie sie ja in gewissem Umfang schon geschieht,..sollte diese Wanderung extrem ansteigen, was werden die betroffenen Nationen wohl zum Schutz ihres Standards tun? Schau dir nur das Immigrationsproblem afrikanischer Flüchtlinge in Lampedusa an,..sollte es auf die gesamte Eu überschwappen, wie lange wird es wohl dauern, bis die Staaten zu restriktiven Maßnahmen greifen, um Aufstände der eigenen Bevölkerung gegen diese Immgiration mit allen begleitenden Folgen zu verhindern? am Anfang wirds heißen:" Nehmen wir doch die armen Flüchtlinge auf", wenn jedoch eine kritische Menge erreicht ist, welche nicht ohne Abstriche des Lebensstandards der Einheimischen versorgt werden kann, was wird wohl dann geschehen? Grenzen dicht,..trotzdem wollen weitere herein,..irgendwann wird es dann wohl zu gewalttätigen Maßnahmen kommen, einfach weil die einen rein und die anderen sie draußen haben wollen,...
(28-05-2013, 19:29)d.n. schrieb: [ -> ]gehen wir mal vom Szenario aus, diese Regulative würden von heute auf morgen wegfallen,..die Bevölkerung sich noch schneller vermehren,..das würde doch bedeuten, dass die Ernährungs- und Wasserprobleme noch schneller in globalem Umfang eintreten bzw sich verstärken würden

die prämisse ist unsinnig

die "regulative" fallen ja nicht von heute auf morgen weg, sondern eher dadurch, daß umstände eintreten, die eben auch die fortpflanzungsrate reduzieren

das eine bedingt das andere

(28-05-2013, 19:29)d.n. schrieb: [ -> ]Schau dir nur das Immigrationsproblem afrikanischer Flüchtlinge in Lampedusa an,..sollte es auf die gesamte Eu überschwappen, wie lange wird es wohl dauern, bis die Staaten zu restriktiven Maßnahmen greifen, um Aufstände der eigenen Bevölkerung gegen diese Immgiration mit allen begleitenden Folgen zu verhindern?

warum so lang warten und die dinge schlimmer werden lassen?

(28-05-2013, 19:29)d.n. schrieb: [ -> ]am Anfang wirds heißen:" Nehmen wir doch die armen Flüchtlinge auf", wenn jedoch eine kritische Menge erreicht ist, welche nicht ohne Abstriche des Lebensstandards der Einheimischen versorgt werden kann, was wird wohl dann geschehen? Grenzen dicht,..trotzdem wollen weitere herein,..irgendwann wird es dann wohl zu gewalttätigen Maßnahmen kommen, einfach weil die einen rein und die anderen sie draußen haben wollen,...

man kann sich natürlich auch aus angst vor dem sterben gleich umbringen, ja
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