12-06-2013, 12:18
Mal ein kleines Gedankenexperiment, das mich hin und wieder beschäftigt. Soweit bekannt ist der moderne Mensch (Homo sapiens) die letzte überlebende Art der Gattung Homo, teilt sich diesen Planeten trotz oder gerade aufgrund seiner Eigenschaften mit keinem anderen Mitglied dieser Gattung. Das war natürlich nicht immer so, beispielsweise die Arten H. rudolfensis, H. habilis und H.ergaster haben ziemlich zeitgleich existiert. Die jüngste ausgestorbene Art, der Neanderthaler, lebte sogar teilweise neben dem modernen Menschen, hat sich eventuell sogar mit ihm gekreuzt, bis er vor etwa 30.000 Jahren wahrscheinlich durch diesen verdrängt wurde.
Die Frage, die sich jetzt stellt, wäre: Was, wenn es heute (im 21. Jahrhundert) noch mindestens eine weitere Menschenart geben würde? Welchen Folgen hätte dies für Politik, Gesellschaft und letztlich Religion? Sind Dinge wie Menschenrechte an die Art Homo sapiens gebunden oder ließen sie sich auch auf andere Menschenarten erweitern? Wäre das vielleicht an irgendwelche Voraussetzungen geknüpft? Reicht es, biologisch zur Gattung Mensch zu gehören oder muss man z.B. auch eine gewisse Intelligenz haben oder eine Kultur? Wie würden vor allem die abrahamitischen Religionen damit umgehen?
Auch wenn das jetzt erstmal eine Was-wäre-wenn-Frage ist, könnte sie trotzdem bald Realität werden. Tauchen wir dafür mal kurz in das Thema Kryptozoologie ein: weltweit sind angebliche Sichtungen von menschenähnlichen Wesen bekannt, die populärsten dürften Bigfoot und Yeti sein, gibt natürlich noch einige mehr, z.B. den Yowie aus Australien, den Almak aus Russland und auch der eher winzige Orang-Pendek aus Sumatra. Der Orang-Pendek wird (sofern man der Quelle trauen kann) zumindest als bislang unbekannte Primatenart betrachtet, auffälligerweise soll er für einen "affigen" Primaten ziemlich aufrecht gehen und ein langes Haupthaar haben. (grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/kleiner-bigfoot-orang-pendek-wildhuter.html)
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass auf der indonesischen Insel Flores eine potentielle Zwergmenschenart names Homo floresiensis gefunden wurde, die vor etwa 17000 Jahren ausgestorben sein soll (de.wikipedia.org/wiki/Homo_floresiensis)
Zum Schluss aber nochmal raus aus der Kryptozoologie und zu den "echten" Tieren. Es gibt einige Biologen, die den Schimpansen (Pan troglodytes) und den Bonobo (Pan paniscus) in die Gattung Homo eingliedern wollen (wissenschaft.de/wissenschaft/news/213933.html). Der Artikel ist ein bisschen alt, das Thema müsste aber noch aktuell sein. Der Hintergrund ist vor allem genetischer Natur. Beide Arten stehen uns genetisch so nahe, dass sie (wenn es eine andere Gattung beträfe) wahrscheinlich schon längst dieser zugeordnet worden wären. Die beiden Schimpansenarten werden momenten zusammen mit der Gattung Homo zur Unterfamilie Homininae innerhalb der Menschenaffen gezählt. Eine Eingliederung in unsere Gattung würde sie biologisch etwa auf die gleiche Ebene stellen wie Neanderthaler oder andere Menschenarten. Hier könnte man die Threadfrage an einem konkreten Beispiel anwenden: Menschenrechte für Schimpansen? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Zumindest Wahlrecht kann man streichen, oder doch nicht? Und warum unbedingt bei Schimpansen aufhören, Gorillas stehen uns auch ziemlich nahe, vielleicht auch noch Orang-Utans?
So, das ist jetzt ein etwas langer Text, aber ich hoff, ihr habt ihn trotzdem durchgelesen.
Freue mich auf eure Meinungen.
EDIT: Der letzte Link ist biologisch gesehen in mancher Hinsicht nicht mehr aktuell, ich schau mal, ob ich einen anderen auftreiben kann.
Die Frage, die sich jetzt stellt, wäre: Was, wenn es heute (im 21. Jahrhundert) noch mindestens eine weitere Menschenart geben würde? Welchen Folgen hätte dies für Politik, Gesellschaft und letztlich Religion? Sind Dinge wie Menschenrechte an die Art Homo sapiens gebunden oder ließen sie sich auch auf andere Menschenarten erweitern? Wäre das vielleicht an irgendwelche Voraussetzungen geknüpft? Reicht es, biologisch zur Gattung Mensch zu gehören oder muss man z.B. auch eine gewisse Intelligenz haben oder eine Kultur? Wie würden vor allem die abrahamitischen Religionen damit umgehen?
Auch wenn das jetzt erstmal eine Was-wäre-wenn-Frage ist, könnte sie trotzdem bald Realität werden. Tauchen wir dafür mal kurz in das Thema Kryptozoologie ein: weltweit sind angebliche Sichtungen von menschenähnlichen Wesen bekannt, die populärsten dürften Bigfoot und Yeti sein, gibt natürlich noch einige mehr, z.B. den Yowie aus Australien, den Almak aus Russland und auch der eher winzige Orang-Pendek aus Sumatra. Der Orang-Pendek wird (sofern man der Quelle trauen kann) zumindest als bislang unbekannte Primatenart betrachtet, auffälligerweise soll er für einen "affigen" Primaten ziemlich aufrecht gehen und ein langes Haupthaar haben. (grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/04/kleiner-bigfoot-orang-pendek-wildhuter.html)
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass auf der indonesischen Insel Flores eine potentielle Zwergmenschenart names Homo floresiensis gefunden wurde, die vor etwa 17000 Jahren ausgestorben sein soll (de.wikipedia.org/wiki/Homo_floresiensis)
Zum Schluss aber nochmal raus aus der Kryptozoologie und zu den "echten" Tieren. Es gibt einige Biologen, die den Schimpansen (Pan troglodytes) und den Bonobo (Pan paniscus) in die Gattung Homo eingliedern wollen (wissenschaft.de/wissenschaft/news/213933.html). Der Artikel ist ein bisschen alt, das Thema müsste aber noch aktuell sein. Der Hintergrund ist vor allem genetischer Natur. Beide Arten stehen uns genetisch so nahe, dass sie (wenn es eine andere Gattung beträfe) wahrscheinlich schon längst dieser zugeordnet worden wären. Die beiden Schimpansenarten werden momenten zusammen mit der Gattung Homo zur Unterfamilie Homininae innerhalb der Menschenaffen gezählt. Eine Eingliederung in unsere Gattung würde sie biologisch etwa auf die gleiche Ebene stellen wie Neanderthaler oder andere Menschenarten. Hier könnte man die Threadfrage an einem konkreten Beispiel anwenden: Menschenrechte für Schimpansen? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Zumindest Wahlrecht kann man streichen, oder doch nicht? Und warum unbedingt bei Schimpansen aufhören, Gorillas stehen uns auch ziemlich nahe, vielleicht auch noch Orang-Utans?
So, das ist jetzt ein etwas langer Text, aber ich hoff, ihr habt ihn trotzdem durchgelesen.
Freue mich auf eure Meinungen.
EDIT: Der letzte Link ist biologisch gesehen in mancher Hinsicht nicht mehr aktuell, ich schau mal, ob ich einen anderen auftreiben kann.