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Normale Version: Können Religionen nicht nebeneinander existieren ?
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Klaro

In der Taz.de schreibt ein Mann, daß Religionen nicht miteinander existieren können.
taz.de/Islamistenfuehrer-in-Kenia/!125446/
Zitat:Die US-Invasion in Irak vor zehn Jahren habe ihn überzeugt, dass er nur unter der striktesten Form des islamischen Scharia-Rechts leben kann. „Ich glaube, dass ein Dieb seine Hand verlieren soll“, erklärt er. „Das schafft eine bessere Gesellschaft.“

Wir müssen also die Menschen den zurück kehrenden Taliban überlassen, die Mädchen werden dann nicht mehr in die Schule gehen dürfen, weil sie sowieso zeitigst verheiratet werden und außer dem Koran wird sowieso nichts weiter anerkannt, weil alle Wissenschaft sowieso in dem Buch steht. Also nichts lernen, den dann neuen "Machthabern" bedingungslos gehorchen, weiter wird nicht verlangt.

Soll sich Deutschland und Europa überhaupt gänzlich zurück ziehen ?

Wie sehen die Rechtlichkeiten bei Handelsabkommen in dieser Situation, wie aus dem Bericht gefordert, dann aus ?

Zitat: Warum lässt der Westen uns denn nicht Afghanistan und Somalia, wo Taliban und al-Shabaab Ruhe brachten? Dort können dann Muslime aller Welt hinziehen, um nach unseren Gesetzen zu leben.“

Jetzt Mauern drum herum - hier die islamische Welt, dort die westliche ?
(14-10-2013, 13:15)Klaro schrieb: [ -> ]In der Taz.de schreibt ein Mann, daß Religionen nicht miteinander existieren können

das kommt vor

aber den schuh muß man sich ja nicht anziehen, wie milliarden menschen auf dieser erde beweisen

Harpya

(14-10-2013, 13:15)Klaro schrieb: [ -> ]In der Taz.de schreibt ein Mann, daß Religionen nicht miteinander existieren können
Letztendlich ist eine Religion eine Meinung.
Wie man leicht sieht, können auf dieser Erde eine ganze Menge Meinungen
nebeneinander herleben.

Gut, mit Hundehassern wirds schwierig, kriegt man aber hin.
Denke dadurch das man im Laufe der Zeit, so eine Ideologie die Gefahr beginnt über zu strapazieren, gerade auch auf subjektiver Ebene das auch folgend unter einer gewissen gesellschaftlichen Wechselbeziehung gebracht wird

- wird es daher immer Schwieriger neben einer Ähnlichen oder anderen Ideologie zu existieren. D.H dadurch das man beginnt zwangsweisse sich zu beissen, weil die Fronten einfach auch im Detail härter werden können, und die das so "Überbewerten" im Namen der "Ideologie". Das ist so, als würde man sich irgendwann in der Beziehung um die falsch liegende Tasse im Schrank, gleich die Messer ziehen.

Erst durch die Erfahrung, durch die Kriege usw. began man allmählich das etwas "Lockerer" zu werden, und nicht aus der eigenen Ideologie so ein "Krampf für Alle oder Übel" zu bilden.

Bankasius

Animistische und polytheistische Religionen existierten 10000e von Jahren problemlos nebeneinander. Kriege, um die eigene Religion zu verbreiten, sind mir aus der prä-monotheistischen Zeit nicht bekannt. Wo die Existenz mehrerer Götter und/oder beseelter nichtmenschlicher Wesen geglaubt wird, ist es relativ problemfrei, auch an andere hörere Existenzen als die Götter/Geister der eigenen Religion zu glauben oder fremde Götter/Geister in die eigene Vorstellungswelt zu integrieren. So setzten z.B. die Römer den germanischen Wotan gleich mit ihrem Merkur und übernahmen griechische Mythen über die olympischen Götter in ihre eigene Vorstellungswelt.

Der Monotheismus brachte jedoch einen bis dahin m.W. neuen Kriegsgrund:

Die Ausbreitung des eigenen Glaubens und die Bekämpfung von vom Glauben Abgefallenen, Häretikern und nicht an den eigenen Gott Glaubenden.

So rechtfertigt Tanach/AT z.B. den Mord an den Kalbsanbetern und den Genozid an den Medianitern und die Christen früherer Zeit fühlten sich entgegen der NT-Botschaft berechtigt, die Katharer und andere Häretiker teilweise mit Erfolg zu bekämpfen, Kreuzzüge gegen Muslime, slawische und finnische Heiden zu führen und die Muslime ehrten Allah dadurch, dass sie ihren Glauben im Nahen Osten, Nordafrika, Teilen Westeuropas, Indien und weiteren Regionen mit dem Schwert verbreiteten und ganz wie Mose ebenfalls Genozid zu begehen (lt. Hadithen auf Befehl Mohammeds an dem jüdischen Stamm der Banu Quraiza, der vorher vor ihm kapituliert hatte).

Christen entsagen heute dieser Gewalt und ihre überwiegende Mehrheit verurteilt die einschlägige Vergangenheit (s. u.a. das "mea culpa" Johannes Pauls II) und Juden fühlen heute keinen Missionsauftrag. Im Islam sieht das ganz anders aus. Kaum ein Muslim verurteilt Mohammed und die frühen Kalifen. Die Zeit islamischer militärischer Überlegenheit über das Abendland und andere Regionen dieser Welt gilt als das "goldene Zeitalter des Islam" und es würde weiter erobert, wäre die militärische Potenz dazu noch vorhanden (und wird ja auch noch dort, wo es geht - stellenweise in Schwarzafrika).
Du siehst anscheinend das Bevölkerungsproblem nicht, was hinter Kriegen steht. Zu Zeiten des Animismus war das Land quasi leer. Ressourcen konnte man erschließen, indem man weiter zog. Anders in späteren Zeiten. Alle großen Migrationsbewegungen haben heftige Kriege ausgelöst - nicht der Religion wegen sondern um des Überlebens willen. Auch die beiden Weltkriege des vorigen Jahrhunderts sind keine Religionskriege, sondern dem sprunghaften Wachstum der deutschen Bevölkerung nach 1871 geschuldet.
Der (kriegerischen) Gewalt können Christen im mitteleuropäischen Raum schön entsagen, solange die Bevölkerungsmasse langsam abnimmt.
Und was hier für Unruhe sorgt, ist nicht die andere Religion, sondern das Wiederauffüllen des scheinbaren Vakuums durch allgemein "Fremde". Aber dieses Gefühl ist unsinnig, weil eine abnehmende Bevölkerung junge Talente braucht, die in unsere Kultur hinein wachsen. Ob sie Muslime oder Buddhisten oder sonst was sind, ist im Grunde völlig gleichgültig, solange gleiches Recht für alle besteht. Nur hat unsere Mehrheitspolitik nicht verstanden, diesen Rechtsgrundsatz zu verwirklichen. Und mehrerlei Recht macht militante Minderheiten!

Harpya

(21-10-2013, 20:54)Ekkard schrieb: [ -> ]Du siehst anscheinend das Bevölkerungsproblem nicht,
was hinter Kriegen steht......


Der (kriegerischen) Gewalt können Christen im mitteleuropäischen Raum schön entsagen, solange die Bevölkerungsmasse langsam abnimmt.
Und was hier für Unruhe sorgt, ist nicht die andere Religion, sondern das Wiederauffüllen des scheinbaren Vakuums durch allgemein "Fremde". Aber dieses Gefühl ist unsinnig, weil eine abnehmende Bevölkerung junge Talente braucht, die in unsere Kultur hinein wachsen. Ob sie Muslime oder Buddhisten oder sonst was sind, ist im Grunde völlig gleichgültig, solange gleiches Recht für alle besteht. Nur hat unsere Mehrheitspolitik nicht verstanden, diesen Rechtsgrundsatz zu verwirklichen. Und mehrerlei Recht macht militante Minderheiten!
Wieso ist eine abnehmende Bevölkerung ans sich ein Problem.
Weil das mit dem vermehret euch und Erden untertan.. dann nicht hinhaut ?
Nun ich hab da zumindest meinen Teil erfüllt, die Kreuzesfolger aller Couleur oft nicht.
Zuviel führt doch zu Kriegen, oder ?

Welches gleiche Recht eigentlich , das deutsche, französaische, albanische,
das der eingewanderten, glaub nicht das Armutsflüchtlinge gleiches Recht suchen, Nahrungsmittel mal ausgenommen ?
Man sollte auch mal über die Pflichten reden.

Die Lösung liegt doch auf dem Tisch, Armut, mangelnde Hygiene, Verhütungsverbot,Bildungsferne, minimalste medizinische Zustände..... führen doch weltweit zu Überbevölkerung.

Nicht mal die Hutu/Tutsi Konflikte vor ganrnicht langer Zeit mit
ca. 1 Mio. Toten haben einen nennenswerten Einhalt erbracht.
Täusche ich mich jetzt ?

Bankasius

@ Ekkard,

Kriege wurden geführt, seit die Vorfahren des homo sapiens von den Bäumen stiegen und vielleicht sogar schon auf den Bäumen Icon_wink. Und viele dieser Kriege bezweckten die Erlangung besserer Lebensbedingungen für die Angreifer. Aber der Monotheismus brachte in der Tat einen bis dahin m.W. unbekannten Kriegsgrund, nämlich Gott. Die Kreuzzüge gegen Häretiker, Heiden und Muslime geschahen in der Überzeugung, dass Gott es so will - "deus lo vult" - und die Muslime eroberten, so lange sie konnten, in gefühltem Gottesauftrag und glaubten sich durch die erbeuteten Menschen, Gebiete und Schätze von Allah belohnt, ebenso wie die frühen Hebräer von ihrem Bundesgenossen Jahwe. Das waren schon Glaubenskriege - im Gegensatz zum 1. und 2. WK, den Eroberungen der Römer, Germanen, Hunnen, Mongolen ... . In Abwandlung eines Sprichwortes galt und gilt zu einem geringen Teil noch heute für diese Kriege die Devise:

"Willst Du nicht mein GLAUBENSbruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein."Icon_exclaim
Bankasius, der Polytheismus der Maya war mit Sicherheit nicht Friedlich, wo die ständig die Menschen-Köpfe von der Spitze des Tempels hinuntergerollt haben.

Harpya

(21-10-2013, 23:23)Artist schrieb: [ -> ]Bankasius, der Polytheismus der Maya war mit Sicherheit nicht Friedlich, wo die ständig die Menschen-Köpfe von der Spitze des Tempels hinuntergerollt haben.
Die Azteken konnten sich ja auch nicht mit den
guten spanisch-katholischen Conquistadores arrangieren die die
frohe Botschaft brachten.
Der Lauf der Geschichte hat dann wohl gezeigt, das zwei Religionen nicht zwangsweise nebeneinander existieren müssen.

Bankasius

(21-10-2013, 23:23)Artist schrieb: [ -> ]Bankasius, der Polytheismus der Maya war mit Sicherheit nicht Friedlich, wo die ständig die Menschen-Köpfe von der Spitze des Tempels hinuntergerollt haben.

Und der Polytheismus der Azteken erst recht nicht. Glaubt man den den Cortez begleitenden Mönchen, führten die Technochtitlaner jedes Jahr Krieg, um Gefangene opfern zu können und damit die aztekischen Götter bei Laune zu halten, u.a. damit die Maisernte gut würde. Aber mir sind aus der Geschichte keine Kriege bekannt, die Polytheisten führten, um den Glauben an ihre Götter zu verbreiten oder Häretiker auszurotten oder Abtrünnige von der als einzig wahr geglaubten Botschaft zu ermorden. Das blieb schon den Monotheisten vorbehalten.

Harpya

(22-10-2013, 01:06)Bankasius schrieb: [ -> ]Und der Polytheismus der Azteken erst recht nicht. Glaubt man den den Cortez begleitenden Mönchen, führten die Technochtitlaner jedes Jahr Krieg, um Gefangene opfern zu können und damit die aztekischen Götter bei Laune zu halten, u.a. damit die Maisernte gut würde.
Glaubt man den Berichten waren das wohl auch gute Einschüchterungsmaßnahmen.
Glauben hat aber immer prima Gründe parat sein Einflussgebiet zu erweitern.
Wenn eine Glaube wirklich so gut wäre bräuchte ich kein Schwert
oder Maschinengewehr um den in die Köpfe zu klopfen, er spräche für sich selbst.
Hat auch bei manchen geklappt, Selbstzweifler, Leitungsbedürftige,
Haltsuchende, wo komm ich her wo muss ich hin, was ist wenn ich
doch nicht wirklich sterbe, Prediger mit Marktlückensonar,
Unterdrückte, Versorgungsbedürftige, und sonstige Verzweifelte.
Irgendwie wie Symptombehandlung,
man hat das Problem immer noch aber es macht einem nichts mehr aus.

Bankasius

(22-10-2013, 00:35)Harpya schrieb: [ -> ]
(21-10-2013, 23:23)Artist schrieb: [ -> ]Bankasius, der Polytheismus der Maya war mit Sicherheit nicht Friedlich, wo die ständig die Menschen-Köpfe von der Spitze des Tempels hinuntergerollt haben.
Die Azteken konnten sich ja auch nicht mit den
guten spanisch-katholischen Conquistadores arrangieren die die
frohe Botschaft brachten.
Der Lauf der Geschichte hat dann wohl gezeigt, das zwei Religionen nicht zwangsweise nebeneinander existieren müssen.

Naja, das ging schon - wenn polytheistische und/oder animistische Religionen aufeienander stießen. Da wird es wohl überall auf der Welt nicht anders gewesen sein, als die Geschichte des Mittelmeerraums dokumentiert: Zeus = Jupiter, Wotan = Merkur; dem unbekannten Gott geweihte Statue in Athen, vor der Paulus predigte ...
Ein kleiner gedanklicher Ausflug

Extrem kriegerische polytheistische Gesellschaften:

Griechen – Alexander der Große – Weltreich
Römer – Imperium Romanum
Gallier – sie zogen bis in die heutige Türkei
Hunnen
Awaren
Mayas
Azteken
Sioux
Japaner – Pazifik und Mandschurei

polytheistisch zweifellos – aber extrem aggressiv !

Ich kann zwischen Römern und Arabern/Türken keinen Unterschied sehen.
Beide schufen gewaltige Weltreiche durch das Schwert, beide waren Sklaventreibernationen.

Einem Sklaven konnte es egal sein, ob sein Herr an das Götterpantheon Roms glaubte oder an Allah.

Man darf nicht den Fehler machen zu glauben, daß die Polytheisten so tolerant waren.

Tolerant waren sie nur zu den Göttern, aber nicht zu den Menschen. Die erschlugen und versklavten sie.

Harpya

(22-10-2013, 01:22)Bankasius schrieb: [ -> ]Naja, das ging schon - wenn polytheistische und/oder animistische Religionen aufeienander stießen. Da wird es wohl überall auf der Welt nicht anders gewesen sein, als die Geschichte des Mittelmeerraums dokumentiert: Zeus = Jupiter, Wotan = Merkur; dem unbekannten Gott geweihte Statue in Athen, vor der Paulus predigte ...
So pragmatisch klappts mal mit Toleranz mal mit ausgeglichener
Wehrhaftigkeit, manchmal garnicht wenn fanatischer Glaube ein anderes
Volk vernichten soll, manchmal werdenUnruhen durch dubiose
Geschäfte ausgelöst, manchmal durch Überbevölkerung eine andere Gruppe
nicht mehr toleriert, manchmal werden dummerweise Bodenschätze bei einer kleinen Glaubenstruppe gefunden .......
Gibt wohl keine Weltformel.
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