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Normale Version: Die Frage des Nationalbewußtseins
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Klaro

Polen haben ein starkes Nationalitätsbewußtsein, Türken auch, Georgier auch, Amerikaner ebenfalls - welches Land nicht ?

Deutschland nicht ?

Dazu ein Bericht in der zeit.de:
+++zeit.de/online/2009/18/identitaet-deutsche

Zitat:Werkeln am Nationalbewusstsein
Eine Studie belegt: Wir sind wieder gerne deutsch. Und dabei sehr pragmatisch. Zu unserem Wesen gehört es offenbar, etwas zusammenzubasteln, auch die eigene Identität VON PARVIN SADIGH
(die deutsche identitätskrise)

Stimmt es, was die PAZ schreibt:
Doch wenn ein Land allen gehört, gehört es niemandem.

Wenn ich zu niemandem gehöre, mich nicht identifiziere, wem gebe ich dann meine Kraft, meine Kreativität, meinen Unternehmergeist - der ganzen Welt - niemandem - und verläßt mich die Lust, der Elan, wenn allen alles gleich/gleichgültig ist ?

Sind wir dann wie ein Herbstblatt im Wind ?
(19-11-2013, 14:42)Klaro schrieb: [ -> ]Stimmt es, was die PAZ schreibt:
Doch wenn ein Land allen gehört, gehört es niemandem.

Wenn ich zu niemandem gehöre, mich nicht identifiziere

ich muß mich doch nicht zwangsläufig über meine nationalität identifizieren, um zu jemandem zu gehören. die frage meiner staatsbürgerschaft oder "volkszugehörigkeit" stürzt mich mit sicherheit in keine identitätskrise, dazu ist sie mir schlicht zu unwichtig

das PAZ(wasndas?)-zitat versteh ich sowieso nicht. was soll das überhaupt sein, ein land, das jemand gehört? wem gehört denn ein land, mal abgesehen vom grundbucheintrag?
Die Idee des "Nationalbewusstseins" hatte m.E. seine Blütezeit als Aufstand gegen die Feudalgesellschaft.

In die heutige Gesellschaft passt das eher weniger, von "Fußballnationen" u.Ä. vielleicht abgesehen.
"Nationalbewusstsein" hat uns im 19. und 20. Jahrhundert fast zum Ende der Geschichte getrieben. Will man solche dümmlichen Ideen weiter hegen und pflegen? Kommen diese Geister wieder aus ihren Löchern? Von mir aus: Reißt die Territorialgrenzen ein und macht globale Gesetze. Dann sind einige wenige nicht "gleicher" als alle anderen.
Für mich ist Nationalität in erster Linie irgenwo erst mal Politik dessen Wirkungsgrad.
Die sozialen Aspekte sind doch erst gar nicht Vordergründig.
Es ist für mich verständlich wenn jemand sagt "Ich fühle mich wohl als Deutscher" oder sowas.
Wenn aber diese Extreme in einer Formung einer ultimativen Ideologie ensteht, ensteht wieder diese Gefahr der nachhaltigen Problemzone.

D.H der Nationalsozialismus hat im Grunde das Nationalbewustsein stark angeschlagen, als wirklich gefördert.
Es war ja schon eine Art Selbstzerstörungsprozess der angefahren wurde.
Es ist gegen eine Evolutionstheorie - die eine vielfalt der Arten bevorsieht, und das seine Gründe hat.
Jede Art hat dann eben so seinen Raum, und gleichzeitig kommen die sich mal über dem Weg usw. usw.
Obwohl man gerade in solchen Systemen, versucht eine Evolutionstheorie als "Der Starke kommt weiter" für sich als Rechtertigung zu nutzen.

Dazu muss ich aber auch sagen, mir ist es auch nicht immer angenehm über das Thema Nationalsozialismus zu sprechen. Zugegeben aber finde ich diesen Themenbereich immer wieder sehr Interessant.

Harpya

(20-11-2013, 00:42)Artist schrieb: [ -> ]Jede Art hat dann eben so seinen Raum, und gleichzeitig kommen die sich mal über dem Weg usw. usw.

Das ist dann kein Nationaldenken, sondern
traditionelles Stammeswesen.
(19-11-2013, 22:27)Mustafa schrieb: [ -> ]Die Idee des "Nationalbewusstseins" hatte m.E. seine Blütezeit als Aufstand gegen die Feudalgesellschaft.

Das stimmt. Napoleon begann in Frankreich mit der Idee der Grande Nation, dann verbreitete er diese Idee mit Waffengewalt in ganz Europa.
Warum soll das ein Problem sein ? Sollte es stimmen, dass es in Deutschland so etwas wie ein "Nationalbewustsein" (was immer das sein soll) nicht gibt, dann finde ich das eher noch einen sehr sympathischen Wesenszug "der Deutschen". Herz, Blut und Boden Patriotismus wie ihn in den USA, Frankreich oder noch schlimmer der Schweiz Konservative pflegen ist mit das Widerlichste was es gibt.