(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Ohne die Nebenbedeutungen wären Märchen, Gott- und Göttergeschichten, Romane und viele weitere Literaturgattungen schlichter Gedankenmüll. Eine Ausnahme machen nur sehr stringente Sachbeschreibungen.
Das ist sicher von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Für die einen geht es um den Sieg des Guten über das Böse
und für die anderen eher mehr um die Bilderwelt, bzw. umgekehrt, um die Welt der Bilder hinter dem Gedankenmüll. Das trifft vor allem bei Märchen zu. In manchen Märchen finden sich sogar die sexuellen Träume der Autoren wieder, oder andersherum, ihre sexuellen Sehnsüchte. Vor allem in den Märchen, bei denen es um die Erfüllung der großen Liebe geht.
Und selbst beim "Rotkäppchen" hat der Autor die Nebenbedeutung anders gemeint, als sie selbst von Erwachsenen oft verstanden wird.
(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Schon die schlichte Meinungsäußerung ist eine "Geschichte mit tieferem Sinn". Sie verrät viel von den Auffassungen des Autors.
Das mag zutreffen, aber nicht alle haben einen Sinn dafür. In der Regel sind wir so ausgestattet, dass wir die Gedanken anderer nur über unsere eigene Bilderwelt verstehen, weswegen sich gute Autoren auch immer sehr bemühen, diese Bilderwelt in uns anzuregen, damit sie dort erfolgreich ihre Geschichte platzieren können.
(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Mit ein Bisschen Erfahrung kann man einen Autor im Netz wiedererkennen, auch wenn er unter verschiedenen Pseudonymen schreibt.
Naja, Das braucht schon einiges an Erfahrung. Kinder können das in der Regel noch nicht.
(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Umgekehrt kann man sogar mit ein paar Unsicherheiten Texte erkennen, die nicht vom angegebenen Autor stammen so z. B. einige der dem Apostel Paulus zugeschriebenen Texte.
Dazu muss man ganz sicher schon sehr viel Erfahrung und viel guten Willen mitbringen.
Weil Übersetzungen in die eine oder andere Sprache immer sinngemäß und nicht Wort-lautend von statten gehen und man also sehr leicht
den Übersetzer mit dem Paulus verwechseln könnte.
(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Der "tiefere Sinn" ergibt sich aus den entworfenen mitmenschlichen Situationen und Beziehungen.
Nicht für alle gleich, sondern immer in Bezug zu den jeweilig ganz individuellen Bilderwelten im Kopfkino, die durchaus so einmalig wie oft auch unergründlich sein können.
(11-08-2015, 16:59)Ekkard schrieb: [ -> ]Fragen: In welcher Situation ergibt sich Ärger, Entrüstung, Wut oder Lob. Ob z. B. das Lob in Bildern vom Himmelreich geschildert wird oder durch einen irdischen Erfolg oder wie auch immer, ist für den tieferen Sinn nicht relevant.
Da gibt es doch auch das Märchen vom "Schlaraffenland" welches ziemliche Parallelen mit dem himmlischen Paradies aufweist.
Für Menschen mit angelegter Suchtgefährdung, ist der tiefere Sinn dahinter nicht so schwer zu errechnen. Und die Bilderwelt in ihrem Kopf unterscheidet sich oft kaum von den Sehn-Süchten jener Leute, mit einem starken Bedürfnis nach tiefen spirituellen Erfahrungen.
So dass der tiefere Sinn des Märchens vom Schlaraffenland und die Sehn-Sucht nach einem ewigen, endlos glücklichen Leben im Paradies ganz andere Dimensionen annimmt. Die im Zusammenhang mit Ärger, Entrüstung, Wut durchaus gefährlich werden können, weil es unserm Gehirn ziemlich egal ist, womit wir uns selbst täuschen oder loben.
Vor allem bedingt dadurch, dass es in der Natur keine eigentliche Ordnung gibt, sondern nur komplexe Strukturen, in denen wir uns erst eine Ordnung suchen müssen mussten oder auch können. Und Sachbeschreibungen sind da natürlich immer hilfreich.