(19-12-2015, 17:48)Smiler schrieb: [ -> ]Tiere sind nicht religiös weil sie das "wieso, weshalb, warum" nicht interessiert.
Glaube ich nicht! Der Grund ist unser "Gesellschaftsorgan", das Bewusstsein. Dessen wichtigste Eigenschaft ist, aus Individuen eine (Überlebens-) Gesellschaft zu machen. Und dazu gehört ein Gefühl für soziale Strukturen, zu denen z. B. Hierarchien, Herrschaftsstrukturen, Beziehungsnetzwerke, Freundschaften, rituelle Gemeinschaften, gemeinsame Interessen, Jagdgemeinschaften gehören.
(19-12-2015, 17:48)Smiler schrieb: [ -> ]Wäre uns das egal bzw. würden wir nicht unbedingt eine Antwort haben wollen und könnten damit umgehen das der Tod für uns nichts anderes bedeutet als für jedes andere Lebewesen auch gäbe es keinen Gott mehr.
Ich denke nicht; aus den eben erläuterten Gründen.
(19-12-2015, 17:48)Smiler schrieb: [ -> ]Es gab da wohl mal eine Studie, dass der Mensch grundsätzlich religiös zur Welt käme.
Das bedeutet nur, dass der Mensch bereits sein "Gesellschaftsorgan" mitbringt. Je nachdem, wie das später ausgeprägt wird, haben wir Gläubige oder atheistische Humanisten vor uns. Beiden gemeinsam ist der zuvor beschriebene soziale Zusammenhang.
(19-12-2015, 17:48)Smiler schrieb: [ -> ]Ausgang der Studie: Kinder können mit einem Gott mehr anfangen als mit naturwissenschaftlichen Erklärungen.
In dieser Aussage vermischen sich sehr verschiedene Seinsebenen: Erfahrung, Sollen und Deuten:
Ich kann Kindern keine aus Erfahrungen abgeleitete "naturwissenschaftlichen Erkenntnisse" vermitteln. Dazu reicht ihr "Erfahrungshorizont" und ihr "Sprachschatz" einfach nocht nicht aus. Über ganz einfache, sich wiederholende Erfahrungen wird man ihnen aber sehr wohl sprechen können.
Was Kinder sollen ist hingegen keine Frage sachbezogener Erfahrungen, sondern die Konfliktvermeidungsstrategie innerhalb der Gesellschaft. Das lernen Kinder an Vorbildern, an Konflikten mit anderen und an Geschichten bzw. Gleichnissen.
Wie Kinder die Welt deuten, hängt vom Stand ihres Weltwissens ab, zu dem auch das Wissen über Reaktionen anderer gehört.
Ich weiß nicht, was eine Studie da beweisen will. Es hängt alles davon ab, auf welchem Stand ein Kind gerade ist. Die Akzeptanz mythischer (Gottes-) Geschichten beweist nur, dass sie kindlicher Erfahrung von (elterlicher) Autorität entsprechen.