Schalom :
Zitat:Die Verschriftlichung der jüdischen Religion erfolgte im Wesentlichen während des Exils und auch noch danach.
- das glaube ich eher nicht.
- es gab doch mehrere Volks-Missionen zum Thorah-Wortlaut vor dem Exil (auch wenn manche Koenige sie lieber aus dem Bewusstsein verbannten, Episoden um Koenig Joschia unnd die Auffindung des eingemauert gewesenen, noch lesbaren, Thorah-Exemplars),
- ein Staat wie unter David und Salomo wird nicht von Analphabeten organisiert,
- es gab das Schreiber-Zentrum Schilo schon vorher in der Richterzeit, und das Thorah-Gebot, dass jeder Israelit sich 1 Exemplar der Gebots-Texte der Thorah abschreiben sollte, konnte da erfuellt werden,
- die Gesetztafeln waren ausdruecklich schriftlich, 3-mal: am Sinai 1x erstellt, zerdeppert im Zorn, nochmal geschrieben, bei Ankuft im Hl Land auf einen Stein unweit von Schilo als Ur-Exemplar geschrieben. So ein Ur-Exemplar des Codex Hamurabi stand im Marduk-Tempel zu Babel, bei jedem Rechtsstreit konnten die Parteien sich dort vergewissern, was Gesetz formuliert hat oder was nicht - so ein Ur-Exemplar (des XII-Tafel-Gesetzes) stand auch wesentlich spaeter auf dem Forum in Rom)
- Vorher 250 Jahre als Gaeste im Hieroglyphen-schreibfreudigen Aegypten, bis hinauf zur Position Josefs, Sohn Jakobs, teils auch am Verwalten beteiligt, Moses als Adoptiv-Prinz in einer Schreiber-gelernten Erziehung aufgewachsen, vorher mit Abrahams Vater aus einem Keilschrift-schreibfreudigen Land (Ur Chasdim) gekommen, in der Umgebung mit Kanaans Proto-sinaitischem Alphabeth an eine weitere Schreib-Moeglichkeit gewoehnt, gab es doch auch Text-Ueberlieferungen, sowohl muendlich-wortwoertlich tradiert, wie auch zentral-offizielle Chroniken.
Waehrend des
Babylonischen Exils und unter
Persern (ebenfalls eine alte Schrift-Kultur) wurde lediglich
alles zur Religions-Koerperschaft Relevante, was dann ja schon
in mehreren Schriftarten vorlag, in
1 Schrift-Zeichen Schrift und
Sprache uebertragen (man merkt es heute noch stellenweise dem Text an, aus welcher Vorlage-Schrift) und gegen Faelschungen oder Abschreib-Irrtuemer gesichert "formatiert", kanonisiert und nach Pruefung genehmigt,
genau-unser konstituierendes Hl Buch zu sein. Dafuer liess man sich
Zeit und ein
ganzes Dauer-Konzil (
Anschej Knesseth haGdolah) arbeitete
mehrere Generationen lang daran.
Soviel zur "
Schrift-Religion" vor dem
Hintergrund von Schrift-Kulturen. - Warum sollten Juden und ihre Vorfahren dazwischen "nur, was da abwechselnd gefiel, am Lagerfeuer als Saga gesungen" haben? Eine Reihe Vaeter-Soehne ab einem 1.Namen und ein Konzept der Entstehung gehoerte dazu, und weil es im Status etwas brachte, in wievielter Generation man sich exakt seiner Vor-Vaeter erinnerte, seh ich keinen Grund, solche etwa erst zur Perserzeit erfunden zu haben.
Zur "
Geschichts-Religion" - es ist im Wesentlichen ein
Vertrag zwischen
G0TT und den
am Sinai versammelten Israeliten, formal: "
Wenn Ihr haltet dies-und-dies Gebot /Verbot, passiert Euch das-und-das (Angenehmes oder Schlimmes)", an
das versammelte Volk als Gesamt (inclusive ihrer Nachkommen), erlassen von
Dem, den wir (
Haus Abraham, Isaak und
Jakob) bis dahin bescheiden fuer
unser Familien-Wir-Vereins-Wesen ansahen, was
jedem Gross-Familien-Haushalt damals zustand
- im
Sinai-Vertrag werden Dimensionen beruehrt, die kein Mensch erwarten konnte - da geht es um einen
logischen G0TTES-Beweis, der
Zeit braucht, um
beobachtet zu werden, ob ER das kann, ob das so passiert
Zitat:@die Erzählung von Kain und Abel ist NICHT jüdische GESCHICHTE.
- das ist sie gewiss nicht, man ist da ja erst bei den ersten "
Adamiten",
1 erstes namentlich erinnertes Ehepaar mit mehreren
Kindern, da stammt
der fuer Juden relevante Ahnen-Zweig eben
weder von
Kajn noch von
Abel ab, sondern vom
nachher geborenen
3.Sohn Scheth.
Abraham, Isaak und auch
Jakob und
Josef, sind so-besehn auch noch "
Noachiten", aber schon naeher dran, "
Israeliten",
Josef heiratete in in ein
Priesterhaus (die nahmen nicht jeden,
seine Vorfahren muss er schon
aufzaehlen gekonnt haben, so auch
Moses), beim
Bund des
Voelker-Vaters Noah ist zu beachten, dass die Gebote an die ueberbliebene Menschheit nicht drohen, dass etwas "passiere" wenn nicht beachtet, sondern G0TT verspricht etwas - u.
vor der Flut und
nach der Flut heisst es,
das Herz des Menschen neige von Jugend auf zum Guten und zum Boesen. "
Juedisch" kann die Geschichte
erst ab der Thorah am Sinai und
diesem Bund genannt werden.
- Aber
historisches Nacheinander liefert dem
G0TTES-Beweis die
Anschaulichkeiten, lediglich war schon, seit
Abraham,
EL ROI (aegyptisch
RA /RÉ) mit verehrt worden (dessen Zentrum seit der 5.Dynastie in UNU (Heliopolis) lag, ein
unsichtbarer Hirte, der auch vom "grossen" Koenig verlangt,
Menschen-Wuerde zu respektieren, auch bei verurteilten Straftaetern noch, und der alle Menschen einzeln ansieht, "
Der mich sieht") - daraus mag
nach einiger Zeit die
Erkenntnis gereift sein, dass
unser G0TT auch Der ist (wir haben biblisch sogar 2 gleich klingende Schreibweisen dafuer.
- Das
Tetragrammaton ("
na, ER-doch", schreibt sich als
Rechen-Formel, zu kommentieren mit "
stimmt"), das man zwar schreibt, aber nicht als Namen spricht, weil es innerlich "
gemeint" die
Gewissheits-Erinnerung ist, an die
Moses die
Israeliten erinnern konnte, falls sie fragen,
Wer ihm erschienen sei, ("
na, ICH-doch !", als "
Er-da des Abraham, Isaak und
Jakob,
unserer Vaeter", war mit den
Aegyptern (diese sich ihren Vaetern verpflichtet wissend) gemeinsam verwendbar.
- Was einen "
ueberkommt", der in
seine Heimat zurueckkommt,
EL SCHADDAJ ("
Der-da meiner Berge"), auch
unsichtbar-geistig und am
Sozial-Verhalten und-Gefuehl
wahrnehmbar, da gibt es ein sehr altes Keilschrift-Zeichen (SCHAD, NAT etc) fuer,
Hiob verwendet es gern, das passt auch als Bezeichnung unseres G0TTES.
-
EL 'ELJION ("
Der-da,
der Hoechste" vor Ort) geht bei
internationalem Schwoeren und
Vertrag-Abschliessen wie mit
Melkhizedeq, ist
neutral, jeder stellt sich
sein hoechstes Geistwesen selbst vor, dem er sich
im Gewissen verpflichtet fuehlt,
ehrlich zu sein.
- Indem
Zeit verging,
Reiche und
Epochen vergingen und
aenderten "
alles", war fuer
uns an dem, wie es
uns als Ganzheit erging,
feststellbar, dass
der Sinai-Vertrag von
G0TTES Seite immer
noch gehalten wurde, also
ER ist ein
ADON 'Olam (
Ewiger HERR) und
RIBONO schel 'Olam (
Meister von der Ewigkeit)
- In der jued. Bibel findet sich manchmal
Spott ueber
angebetete nutzlose Objekte, die "Moral" richtet sich aber
nicht gegen Wir-Personifikationen, die
andre als "
Goetter" verehren, in
unserem Vertrag steht aber drin, dass
G0TT uns Kriege anschaffen oder ersparen kann, was auf
Seine Wirk-Macht ueber die (personell-begrenzten oder nationalen)
Wir-Vereins-Geiste aufmerksam machte, "
G0TT der Goetter",
dann auch HERR Zewaoth ("
HERR der Heerscharen", alle
Geist-Personen inbegriffen, weil ein
grosser Herrscher auf Erden auch von einer
Geleit-Schar umgeben ist, die ausfuehren, was er verordnet, und die es ihm "gemuetlich" machen).
- All das war
zu seiner Zeit vermutlich
ganz einfach in einer gegebenen Situation formulierbar und wurde mit
je-dieser Episode zusammen ueberliefert -
historisch fortlaufend erlebt, sieht man ja in der Bibel das
kritische Beobachten des
Volks-Verhaltens und des
Schicksals aller (sehr verdeutlicht im
Richter-Buch) - die Chronisten haben dabei den
Vertrag im Sinn, die
Geistlichen eine
Leitlinie fuer ihre Ansprachen, umso schaerfer fordern die
Newiim-
Propheten uns auf
zum Beachten der uns angehenden Gebote in einer bunten Umwelt, die manches nicht so sieht, denn
bei nur uns gehts um "
Kopf und Kragen". - Wie immer menschen-ueblich, kuemmert es nicht alle, die sie ansprechen wollten - entsprechend ging es, aufs Gesamt besehen, auf und ab.
- Etwas in dieser Art moralisch an alle Mitglieder appellierendes hab ich bei
keinem anderen Hl Buch gesehn (das der Roemer ist ja voellig verschollen, man weiss nur, dass es von der Gruendung erzaelte, und 2-mal erweitert wurde, der eine Text beriet Auguren).
Das sind also wohl
keine "
Geschichts-Religionen". In deren letzter Republik-Zeit gab es das
XII-Tafel-Gesetz Roms, bei
Solon in Athen kennengelernt, in Latein und am Forum fuer jeden nachsehbar, das entspraeche in der
Bibel dem Wochen-Abschnitt
Mischpatim, ein Codex in Art des
Hamurabi von Babel-Codex, der die Alltags-Rechtsprechung vvereinfachte, nicht jedesmal eine Buerger-Versammlung zum Thing einbestellen zu muessen, wenn einer mal Schafe unterschlug oder wen verletzt hatte, etc,
70 Paragraphen - da steht ja dazu-erzaehlt, dass der
Schwiegervater von
Moses, ein an
Rechtsprechung gewoehnter Queniter-Priester, der
am Horeb amtiert hatte (der auch das
1.Dank-Opfer an
unseren G0TT nach Durchqueren des Schilf-Meers beitrug, weil bei den
Israeliten noch keine Regeln bestanden,
wer die
Priester sein werden, und worin
ihr Service bestehn solle) - als der mit uns
40 Jahre durch die Wildnis zogen, uebten wir das mit der mobilen
Bundes-Huette als Heiligtum (ein
tragbarer Horeb,
wo Moses immer wieder einmal
mit G0TT reden konnte) ein. Auch
diese Texte, konzentriert viele in
Buch Leviticus des Moses, sind ein
alter und
bestimmt schriftlicher Text in der
Bibel -
andere Voelker hinterliessen dafuer
vielleicht keine schriftlichen
Unterlagen, z.B.
Aegypter hatten
vor 3000 vdZ schon
5-600 Jahre prae-dynastischer
Organisation incl
Kultus. Bei uns relativ spaet die
Neu-Nation proklamierenden
Israeliten ging es, wie auch beim
Reinheits- und-
Speise-Gebot, bei
Tracht-
Kennzeichen,
Gebets-Anlaessen,
Fest-Zeiten, etc um
nationale Heraldik, erst jetzt fuer die
Flaechen-Staats-Gruendung relevant "
eigen" sein sollend. - Da ist etliches, wovon
nur geschrieben ist,
dass auch wir das
Ding haben (z.B. Altaere, Leuchter, Gewand-Zipfel, Kraft-Locke), manchmal ist das
Material vorgeschrieben, aber
nicht genauer,
wie es bei uns aussieht. Das
laesst offen,
dass wir es im Lauf der Zeit
modifizieren. Bei den
Noachiten-Voelkern um uns herum gab es das auch, aber nach
deren Art. (Tracht und Frisur boten einen gewissen Schutz, unterwegs nicht einfach als "Wilder" aufgegriffen und als Sklave in den Handel zu geraten).
-
Bemerkungen wie die, dass ein Koenig von Kanaan sich bereits ein Bett aus Eisen leisten konnte, stehn manchmal auch
ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem Lauf der Erzaehlung
in unserem Hl Buch, teils
sichern sie ab, dass man
das korrekte Buch vorliegen hat, denn der
Abschreibende soll
nicht gleich mit-denken, was er
kopiert, weil es dazu verfuehrt, Texte wegzulassen oder nach eignem Gutduenken zu aendern (weil
Hebraeisch-Schriftzeichen alles (
22 u.4)
Zahlen-Ziffern sind, wuerde jede Veraenderung sofort eine andere Zeilen-Anfangs-Summe ergeben, das vereinfachte den Unterricht spaetestens nach dem Babylonischen Exil, aber
Alphabeth-Schrift hatten wir auch zu
Davids Zeit,
parallel zu
Aramaeisch in Keilschrift).
- Wenn man das Buch dann hat, faengt es ja an, mit einem zu "leben", indem man es, allein oder mit andern zusammen, liest (G0TT, von Dem es berichtet, liest ja mit) - die
kleinen tradierten Unregelmaessigkeiten (manchmal ein "sie" statt "er", oder Wechsel von Einzahl auf Mehrzahl in 1 Satz oder kurzem Abschnitt) erwiesen sich spaeter als
nuetzlich zum Zitieren,
Stutzen, oder
Disputieren (auch Jesus als Rabbi nutzt einige davon zum
Anzitieren interessanter Kapitel), als
Merk-Hilfen in Zeiten des Religions-Verbotes, um die Hl Schrift exakt wieder herzustellen, sowie
auch zum Unterricht-Auflockern fuer die Schueler
-
Buch Jonah schildert, dass ein
Noachiten-Volk auch reagiiert, wenn es
akut gemahnt wird, und
unser G0TT, wenn nur vom
Jonah angerufen,
auch dorthin Gnade und
Verschonung lenkt (es spezifiziert ja nicht, was in
Ninive als "
schliesslich-unertraegliche Suenden" galt, aber
die ahnten es selber und
stellten es ab).
- Wir bekennen uns auch zur sogenannten "
Ur-Offenbarung" des
meist vorhandenen Sinns fuer Anstaendigkeit, Wahrhaftigkeit, Eintracht zwischen Menschen.
Judentum bezweifelt nicht, dass
dies bei
allen Voelkern und Religionen anzutreffen
moegllich ist, weil
G0TT ja
jeden einzelnen Menschen als "
Stimme aus dem eignen Herzen" - relativ
leise - in die geeignete Richtung "
draengt".
Das
ersetzt nicht eine fuer die
Gemeinschaft gueltige
Hl Schrift,
darin liegt aber
eben keinerlei Anspruch, es andren Leuten "aufzustuelpen", das alles wie wir sollen, auch zu beachten, aber ein
Wissen, dass
unser Beachten der uns gegebenen Regeln auch die
Welt aller in den Augen
unseres gemeinsamen Schoepfers,
sie zu erhalten liebenswerter macht.
- "
Noachiten" ist die
jued. Bezeichnung fuer Leute aus
Nationen, die sich
auch Recht und
Gesetz erarbeitet haben, auf
dieser Ebene kann man sehr
viel Frieden mit der Umgebung bewirken und sich unter ihnen bewegen. Von ihnen erwartet eine
jued. Siedlung, sich
als Gaeste von Juden an "
7-Gebote" zu halten, z.B.
unseren Sabbath zu akzeptieren, dass er eine Erfrischuns-Tag fuer alle sein koenne, dass sie beim
Schwoeren, ob etwas wahr sei, sich auf auch
nur 1 Gott berufen (sie muessen
ihn in der
Groessen-Ordnung nicht an unserem messen, vergleichen oder gar tauschen) - sie sollen unsere und eigne
Ehen respektieren, im
Streitfall einen (egal-wessen)
Richter-Spruch gelten lassen,
keine Leute
rauben oder erschlagen (
morden) - und nicht noch-lebende-Lebewesen essen ("
Blut-Verbot") - und
ihre eigne Gemeinschaft als solche
nicht verachten oder verhoehnen. So etwa - das ist fuer eine Strassen-
Nachbarschaft oder Wohn-Gruppe m.E.
nicht uebertrieben.
Schalom - Pax - Salaam
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