19-09-2018, 14:16
Ist der Mensch ein Aasfresser ?
Der Mensch hat keine Krallen wie der Bär, er hat keine Reißzähne wie der Löwe. Der Mensch ist daher kein Raubtier
Dennoch kann er Fleisch essen
Er ist physiologisch vom Magen her dazu in der Lage, aber er hat eben nicht die Waffen des Raubtiers.
Vor Jahrtausenden war das so: der Mensch wartete ab, bis er Aas fand. Durch Altersschwäche verendete Elephanten oder Büffel, oder von einem Raubtier gerissen. Wenn das Raubtier seinen Hunger gestillt hatte, kamen Aasgeier und Menschen
Wenn der Mensch kein Aas fand, dann fraß er in seiner Not halt Pflanzen.
Aber er kann Pflanzen nicht so gut verdauen wie ein echter Pflanzenfresser (Wiederkäuer)
Wenn der Mensch schon Pflanzen verzehrt, dann sollten sie vorverdaut sein. Er reißt den Magen von Aas auf (Büffel) und holt sich die vorverdaute Pflanzennahrung heraus. Denn die Pflanzenfresser haben spezielle Enzyme (Lab) im Magen, die die Wände der Pflanzenzellen knacken können. Oder der Mensch kocht die Pflanzen, dann kann er sie besser verdauen. Ein Reh braucht keine gekochten Pflanzen.
So kam wohl die Erfindung der Kochstelle auf. Reis, Getreide, Kohl . . . all das muß durch Hitzeeinwirkung behandelt werden, daß die zähen Zellhäute der Pflanzenzellen aufspringen
Und daß in der Steinzeit der Mensch gerne den Mageninhalt verendeter Pflanzenfresser aß, und dabei bei getöteten oder verunglückten milchtrinkenden Kälbern den durch das Labferment des Magens erzeugten Käse (geronnene Milch) fand, ist allgemein bekannt.
Käse - Wikipedia
Geschichte
Doch zurück zum Thema: Ist der Mensch ein Aasfresser ?
Derartiges hört man nicht gerne, es klingt pietätlos
Aber rein anatomisch und physiologisch dürfte das so sein.
Wie gesagt auf der einen Seite keine Reißzähne und keine Krallen - auf der anderen Seite keinen echten Pflanzenfresser Magen
Die Inuit im hohen Norden ernähren sich voll von Fleisch und Fisch. In der Arktis gibt es kein Getreide, kein Gemüse, kein Obst
Früher wurden sie von den Indianern "Eskimo" genannt, was "Rohfleischesser" bedeutete
Dies wohl in Kenntnis ihrer pflanzenlosen Nahrung und aufgrund des Umstands, daß es im hohen Norden kein Brennholz zum kochen und grillen der Fleischnahrung gibt
Doch die Inuit lebten zur letzten Eiszeit (vor etwa zehntausend Jahren) natürlich noch nicht im Norden. Damals war alles nördlich von München von einer meterdicken Eisschicht bedeckt, und zwar permanent, kein Rentier und keine Robbe konnte da leben, daher auch keine Eisbären. Fischfang war ebenso unmöglich wegen der meterdicken Eisschicht. Es gab kein Wasser zum trinken.
Man fand in den Pyrenäen Höhlen mit eindeutiger Kunst von Inuit (Kunstwerke und Kultgegenstände aus geschnitzten Knochen und aus geschnitztem weichem Speckstein) und man fand natürlich auch Geweihe des Rentiers. Es ist ja ganz klar, daß damals zur Eiszeit auch das Ren im Süden wohnte. Auf der Eisschicht nördlich von München fand es ja ganz sicher keine Flechten und Moose zur Nahrung.
Als sich das Eis langsam zurückzog, wanderte das Ren allmählich nach Norden, die Inuit folgten ihm
Wie es aussieht, betrat der Inuit vor 5000 Jahren das arktische Gebiet. Ab diesem Zeitpunkt muß er auf Pflanzennahrung verzichten. Offenbar ist ihm dies durch jahrtausendelange Anpassung gelungen.
Andere Menschen würden nach einigen Monaten einer pflanzenlosen Ernährung erkranken, da die Ballaststoffe fehlen (die Vitamine sind in Fisch und Fleisch ja erhalten) und zugrunde gehen.
---
Warum ich mir diese Gedanken machte: ich bin seit Jahren auf der Suche nach einer gesunden Ernährung.
Allerdings gibt es da gegensätzliche Schulen!
Normalerweise wird regelmäßig Fleisch gegessen (vor 100 Jahren einmal wöchentlich als 'Sonntagsbraten') und Fisch war das Arme Leute Essen (siehe 'Fastenzeit') und wurde daher wohl öfter gegessen (zwei Mal wöchentlich?) und dazu gab es Eier und Käse. Fleischlose Ernährung war Kerkerkost und galt als Mangelernährung, die bereits mittelfristig die Körperkraft verringert.
Nun kenne ich Vegetarier, die darauf bestehen, daß Fleisch und Fisch und Eier ungesund sind - und echte Veganer, die auch Käse, Butter, Quark, Joghurt und Tiermilch ablehnen. Menschenmilch für Babys akzeptieren sie aber freilich. Aber wenn Menschenmilch gesund ist, warum nicht auch Kuhmilch? Die Veganer sagten mir, das sei altersabhängig. Dies klingt logisch. Eine Kuh trinkt ja auch keine Kuhmilch, sondern nur das Kalb. So soll auch der erwachsene Mensch keinerlei Milch mehr trinken. Begründen können sie es aber nicht. Denn der Mensch ist kein Rind, der erwachsene Mensch ißt ja auch kein Gras
Und hier kommt noch eine Frage auf: Wäre Kuhmilch aus veganischer Sicht für Babys schlecht? Diese Frage scheint noch komplizierter zu sein, sie spielt in die Ethik / Ideologie hinein. Damit wird die Fragestellung nicht mehr rein physiologisch, sondern auch ideologisch beantwortet.
Wie dem auch sei
Die eine Schule lehnt die Ernährungsweise der anderen Schule als gesundheitsschädlich ab! Und zwar gegenseitig
Als Student las ich ein Buch Zen-Makrobiotik des Japaners George Ohsawa
Ich probierte es aus und ernährte mich zwei Wochen lang von ungeschältem Reis (allerdings gekocht) und mit Salz. Ich fühlte mich daraufhin wirklich körperlich und geistig leistungsfähiger. Eine Entschlackung von Körper und Geist. Allerdings war das nur zwei Wochen lang und da kann gar keine Mangelerscheinung auftreten.
Dann brach ich dieses Experiment wieder ab.
Es würde mich wirklich interessieren, welche Ernährung für den Menschen angemessen ist - und zwar abseits aller Religion / Philosophie / Ideologie
Der Mensch hat keine Krallen wie der Bär, er hat keine Reißzähne wie der Löwe. Der Mensch ist daher kein Raubtier
Dennoch kann er Fleisch essen
Er ist physiologisch vom Magen her dazu in der Lage, aber er hat eben nicht die Waffen des Raubtiers.
Vor Jahrtausenden war das so: der Mensch wartete ab, bis er Aas fand. Durch Altersschwäche verendete Elephanten oder Büffel, oder von einem Raubtier gerissen. Wenn das Raubtier seinen Hunger gestillt hatte, kamen Aasgeier und Menschen
Wenn der Mensch kein Aas fand, dann fraß er in seiner Not halt Pflanzen.
Aber er kann Pflanzen nicht so gut verdauen wie ein echter Pflanzenfresser (Wiederkäuer)
Wenn der Mensch schon Pflanzen verzehrt, dann sollten sie vorverdaut sein. Er reißt den Magen von Aas auf (Büffel) und holt sich die vorverdaute Pflanzennahrung heraus. Denn die Pflanzenfresser haben spezielle Enzyme (Lab) im Magen, die die Wände der Pflanzenzellen knacken können. Oder der Mensch kocht die Pflanzen, dann kann er sie besser verdauen. Ein Reh braucht keine gekochten Pflanzen.
So kam wohl die Erfindung der Kochstelle auf. Reis, Getreide, Kohl . . . all das muß durch Hitzeeinwirkung behandelt werden, daß die zähen Zellhäute der Pflanzenzellen aufspringen
Und daß in der Steinzeit der Mensch gerne den Mageninhalt verendeter Pflanzenfresser aß, und dabei bei getöteten oder verunglückten milchtrinkenden Kälbern den durch das Labferment des Magens erzeugten Käse (geronnene Milch) fand, ist allgemein bekannt.
Käse - Wikipedia
Geschichte
Doch zurück zum Thema: Ist der Mensch ein Aasfresser ?
Derartiges hört man nicht gerne, es klingt pietätlos
Aber rein anatomisch und physiologisch dürfte das so sein.
Wie gesagt auf der einen Seite keine Reißzähne und keine Krallen - auf der anderen Seite keinen echten Pflanzenfresser Magen
Die Inuit im hohen Norden ernähren sich voll von Fleisch und Fisch. In der Arktis gibt es kein Getreide, kein Gemüse, kein Obst
Früher wurden sie von den Indianern "Eskimo" genannt, was "Rohfleischesser" bedeutete
Dies wohl in Kenntnis ihrer pflanzenlosen Nahrung und aufgrund des Umstands, daß es im hohen Norden kein Brennholz zum kochen und grillen der Fleischnahrung gibt
Doch die Inuit lebten zur letzten Eiszeit (vor etwa zehntausend Jahren) natürlich noch nicht im Norden. Damals war alles nördlich von München von einer meterdicken Eisschicht bedeckt, und zwar permanent, kein Rentier und keine Robbe konnte da leben, daher auch keine Eisbären. Fischfang war ebenso unmöglich wegen der meterdicken Eisschicht. Es gab kein Wasser zum trinken.
Man fand in den Pyrenäen Höhlen mit eindeutiger Kunst von Inuit (Kunstwerke und Kultgegenstände aus geschnitzten Knochen und aus geschnitztem weichem Speckstein) und man fand natürlich auch Geweihe des Rentiers. Es ist ja ganz klar, daß damals zur Eiszeit auch das Ren im Süden wohnte. Auf der Eisschicht nördlich von München fand es ja ganz sicher keine Flechten und Moose zur Nahrung.
Als sich das Eis langsam zurückzog, wanderte das Ren allmählich nach Norden, die Inuit folgten ihm
Wie es aussieht, betrat der Inuit vor 5000 Jahren das arktische Gebiet. Ab diesem Zeitpunkt muß er auf Pflanzennahrung verzichten. Offenbar ist ihm dies durch jahrtausendelange Anpassung gelungen.
Andere Menschen würden nach einigen Monaten einer pflanzenlosen Ernährung erkranken, da die Ballaststoffe fehlen (die Vitamine sind in Fisch und Fleisch ja erhalten) und zugrunde gehen.
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Warum ich mir diese Gedanken machte: ich bin seit Jahren auf der Suche nach einer gesunden Ernährung.
Allerdings gibt es da gegensätzliche Schulen!
Normalerweise wird regelmäßig Fleisch gegessen (vor 100 Jahren einmal wöchentlich als 'Sonntagsbraten') und Fisch war das Arme Leute Essen (siehe 'Fastenzeit') und wurde daher wohl öfter gegessen (zwei Mal wöchentlich?) und dazu gab es Eier und Käse. Fleischlose Ernährung war Kerkerkost und galt als Mangelernährung, die bereits mittelfristig die Körperkraft verringert.
Nun kenne ich Vegetarier, die darauf bestehen, daß Fleisch und Fisch und Eier ungesund sind - und echte Veganer, die auch Käse, Butter, Quark, Joghurt und Tiermilch ablehnen. Menschenmilch für Babys akzeptieren sie aber freilich. Aber wenn Menschenmilch gesund ist, warum nicht auch Kuhmilch? Die Veganer sagten mir, das sei altersabhängig. Dies klingt logisch. Eine Kuh trinkt ja auch keine Kuhmilch, sondern nur das Kalb. So soll auch der erwachsene Mensch keinerlei Milch mehr trinken. Begründen können sie es aber nicht. Denn der Mensch ist kein Rind, der erwachsene Mensch ißt ja auch kein Gras
Und hier kommt noch eine Frage auf: Wäre Kuhmilch aus veganischer Sicht für Babys schlecht? Diese Frage scheint noch komplizierter zu sein, sie spielt in die Ethik / Ideologie hinein. Damit wird die Fragestellung nicht mehr rein physiologisch, sondern auch ideologisch beantwortet.
Wie dem auch sei
Die eine Schule lehnt die Ernährungsweise der anderen Schule als gesundheitsschädlich ab! Und zwar gegenseitig
Als Student las ich ein Buch Zen-Makrobiotik des Japaners George Ohsawa
Ich probierte es aus und ernährte mich zwei Wochen lang von ungeschältem Reis (allerdings gekocht) und mit Salz. Ich fühlte mich daraufhin wirklich körperlich und geistig leistungsfähiger. Eine Entschlackung von Körper und Geist. Allerdings war das nur zwei Wochen lang und da kann gar keine Mangelerscheinung auftreten.
Dann brach ich dieses Experiment wieder ab.
Es würde mich wirklich interessieren, welche Ernährung für den Menschen angemessen ist - und zwar abseits aller Religion / Philosophie / Ideologie