Religionsforum (Forum Religion)

Normale Version: Pastore die aufgeben * zukünftig keine Rarität mehr
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Guten Tag,

... gelegentlich hört man, dass ein Pastor sein Amt zur Verfügung stellt, weil er nicht monogam Leben kann
bzw. möchte. Das sind Vorgänge die in der Regel außerhalb der Öffentlichkeit ablaufen.

Da solche konsequente Schritte noch relativ selten sind ist der Schwund durch Aufgabe noch kein ernsthaftes
Thema für die Bistümer.

Auf der anderen Seite ist eines klar : diese Effekte verschärfen das Problem des Priestermangels noch weiter.
Die Bistumsverwaltungen stehen hier in der Zwickmühle wenn sich das häufen sollte.

Vor diesem Hintergrund hätte ich sogar viel Verständnis dafür, wenn derartige Abschiede still und heimlich hinter
den Kulissen regelt werden, denn unangehm ist das Thema für die RKK Deutschlands ja ohnehin.

Allerdings spekulieren dann viele Katholiken ob das in der Realität doch häufiger vorkommt als gemeldet.
Ich nehme mal an, Du meintest eher das Zoelibat als das Bestreben, mit vielen Sexualpartnern zusammenzuleben. Wie auch immer, das wird wohl dadurch zum Problem, dass der Beruf an Attraktivitaet eingebuesst hat und eh Nachwuchssorgen hat, denn einen gewissen Schwund gab es eigentlich zu allen Zeiten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Anspruch und Wirklichkeit mittlerweile soweit auseinanderklaffen, dass die Identifikation mit dem Amt schwerfaellt. Wer 8 Gemeinden versorgen muss, ist eigentlich nirgendwo mehr richtig zu Hause und hat keine richtige Gemeindebindung mehr. Damit geht ein Kernelement des Amtes floeten.
In manchen anderen Weltgegenden gibt es keinen Priestermangel. Ulan hat zu Recht darauf hingewiesen, dass Priester in Deutschland teilweise hoffnungslos überfordert werden.
Allerdings ist auch - zumindest in Deutschland - die spirituelle Seite ganz allgemein auf das (berufliche) "Bodenpersonal" und einige wenige andere (neckisch: "heilige Wolke") beschränkt.
Alles in allem macht der Beruf des Priesters (auf der protestantischen Seite der Pastoren) keine spirituelle Freude (mehr?).
Vor die Berufswahl gestellt, würde ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob ich wegen meiner idealistischen Glaubensvorstellungen mein Leben lang milde belächelt werden möchte (bestenfalls).
(20-09-2018, 14:49)Kreutzberg schrieb: [ -> ]Guten Tag,

... gelegentlich hört man, dass ein Pastor sein Amt zur Verfügung stellt, weil er nicht monogam Leben kann bzw. möchte. ( . . . )
Allerdings spekulieren dann viele Katholiken ob das in der Realität doch häufiger vorkommt als gemeldet.

(20-09-2018, 16:22)Ulan schrieb: [ -> ]Ich nehme mal an, Du meintest eher das Zoelibat als das Bestreben, mit vielen Sexualpartnern zusammenzuleben.

Lieber Threadstarter - ich weiß nicht, worüber Du denn überhaupt diskutieren möchtest.
Pastor - möchte nicht monogam leben - Katholiken - Zölibat
Hinweis: Katholiken kennen keinen Pastor
Könntest Du so lieb sein, und den Thread neu formulieren ??

Solltest Du meinen, daß ein christlicher Geistlicher nicht monogam leben möchte, dann würde die Reaktion wahrscheinlich sein "ist eh kein Schad um ihn"
Ich hielt die Threadfrage für durchaus klar aber schwer zu beantworten. Umfragen dazu sind mir nicht bekannt.
So lang ich mich erinnern kann ist es immer wieder vorgekommen, das ein Priester sein zölibatäres Leben nicht mehr einhalten konnte und sich zu Frau und damit auch evtl. auch Kind bekannt hat. Damit stand er somit nicht mehr als Priester der katholischen Kirche zur Verfügung
Vor 40 Jahren ist dies nicht so sehr aufgefallen, aber heute reißt ein „Ausfall“ eine empfindliche Lücke in die ohnehin dünne Personaldecke der jeweiligen katholischen Pfarrgemeinden.
Geheim gehalten wurde das meiner Erfahrung nach nicht. Nur man möchte das nicht unbedingt in der Öffentlichkeit „breit treten“, was ich auch so sehe.

Ich denke, dass das für einen Priester eine schwierige Entscheidung ist.

Ich denke dass da keiner eine leichtfertige Entscheidung trifft.

Ein Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind kann es hier nicht geben.

Ich wünsche jedem Betroffenem, das er auch dann noch Menschen hat, die ihn auffangen und zu ihm stehen und er in der Lage ist, die richtige Entscheidung zu treffen, auch mi Gottes Hilfe.

Schöne Grüße
Gerhard
(20-09-2018, 14:49)Kreutzberg schrieb: [ -> ]Guten Tag,

... gelegentlich hört man, dass ein Pastor sein Amt zur Verfügung stellt, weil er nicht monogam Leben kann
bzw. möchte. Das sind Vorgänge die in der Regel außerhalb der Öffentlichkeit ablaufen.

Da solche konsequente Schritte noch relativ selten sind ist der Schwund durch Aufgabe noch kein ernsthaftes
Thema für die Bistümer.

Auf der anderen Seite ist eines klar : diese Effekte verschärfen das Problem des Priestermangels noch weiter.
Die Bistumsverwaltungen stehen hier in der Zwickmühle wenn sich das häufen sollte.

Vor diesem Hintergrund hätte ich sogar viel Verständnis dafür, wenn derartige Abschiede still und heimlich hinter
den Kulissen regelt werden, denn unangehm ist das Thema für die RKK Deutschlands ja ohnehin.

Allerdings spekulieren dann viele Katholiken ob das in der Realität doch häufiger vorkommt als gemeldet.


Das Zölibat ist meines Wissen aus dem Heidentum übernommen. Jedenfalls ist es nicht dem (Geist des) Christus gemäß. Vergleiche dazu nur mal 

1.Tim 4,1-3:
"Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren [o. künftigen] Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische [ o. verführerische] Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten, zu heiraten, und , sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen". 

1.Tim 3,1-5: 
"Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe. (Mit dem Ausdruck «Bischof» wurde in dieser Frühzeit das kirchliche Vorsteheramt bezeichnet.) Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet (Mann einer einzigen Frau), nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen. Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen? 


Viele Grüße
Herbert
.
Es gibt natürlich auch das andere Phänomen. Ich kenne einen evangelischen Pfarrer, der zum Katholizismus konvertiert ist. Er hat eine Frau und etliche Kinder. Er bekam eine Pfarrstelle in der Region Meißen. Das ist natürlich für manche katholische Pfarrer, die im Zölibat leben müssen, eine ganz schöne Herausforderung.
Ja, es gibt Ausnahmen vom Zölibat.

So viel ich weis ist das auch so wenn zum Beispiel ein orthodoxer Priester zum katholischen Glauben Übertritt.
(04-09-2019, 21:18)Herodotus schrieb: [ -> ]Ich kenne einen evangelischen Pfarrer, der zum Katholizismus konvertiert ist. Er hat eine Frau und etliche Kinder. Er bekam eine Pfarrstelle


Das gibt es manchmal wirklich
(04-09-2019, 20:46)Herbert schrieb: [ -> ]1.Tim 3,1-5: 
"Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe . . . Er soll ein guter Familienvater sein . . .  


Ja, das steht tatsächlich in der Bibel geschrieben
"Wer das Amt eines Bischofs anstrebt . . .
Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen."
1 Tim 3,1-4 (Einheitsübersetzung)

Allerdings war dies zur Zeit der Apostel
Ist ja nicht gesagt, daß das später auch so sein muß

Damals wurden aus jüdischen Familienvätern mit vielen Kindern (wie das damals so üblich und gefordert war) Christen

Ist das heute auch noch so ??

Ich habe einmal auf einer jüdischen Website gelesen, daß Jesus angeblich sicher verheiratet war, denn er war ein Rabbi und ein Rabbi mußte verheiratet sein, sonst wäre er verdächtig geworden (Thema Homosexualität) und hätte alsbald seinen Schülerkreis verloren
In 1. Tim 3,1-4 heißt es nur, ein Bischof soll - nicht aber "muss" - ein guter Familienvater sein ...".

Das Verwerfliche an der Praxis der RKK ist m. E. aber, dass den katholischen Priestern seit langem von vornherein verboten wird, zu heiraten und dass, obwohl Petrus, den die RKK als ersten Papst "vereinnahmt" hat, laut Bibel verheiratet war. 

Seit dem von Jesus vollendeten Werk bis heute gilt folgende Prämisse laut Gal 5,1 (lt. EÜ):

"Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen"!

Siehe auch 2. Kor 3,17:
"Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit". 

Da nun die Priester der RKK nicht die Freiheit haben, selbst zu wählen, ob sie heiraten wollen oder nicht, kann in der RKK schon deshalb nicht der Geist des Herrn wirksam sein, entgegen den m. E. heuchlerischen Behauptungen dieser Kirche.

Der Kirchenspötter Goethe war überaus empfindlich gegenüber aller Heuchelei. Zwischen wesentlichem Kern und äußerer Schale unterschied Goethe auch beim Christentum, wo er "gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche" fand. "Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen. Sie hat ihnen auch die Bibel lange genug vorenthalten."
Im Jahr 1828 erkannte Goethe gereift an Jahren, dass er jetzt viel Tröstliches in der christlichen Religion finde. "Das ist eine menschenfreundliche Lehre", sagte er, "aber von Anfang an hat man sie verunstaltet. Die ersten Christen waren die Freigesinnten unter den Ultras. Ohnehin werde, wer "die reine Lehre und Liebe Christi" begriffen habe, "auf ein bisschen so oder so im äußeren Kultus nicht mehr sonderlichen Wert legen".

Zur jüdischen Webseite:
Nun, die Unverständigen gegenüber Jesu Lehren schreiben viel Spekulatives und in neuer Zeit auch auf Webseiten, wofür sie aber keine einer Nachprüfung Stand haltenden Belege haben. Ich sehe es als Zeitverschwendung an, mich damit zu befassen.


Viele Grüße
Herbert
.
(05-09-2019, 21:51)Herbert schrieb: [ -> ]obwohl Petrus, den die RKK als ersten Papst "vereinnahmt" hat, laut Bibel verheiratet war. 


Wo steht das in der Bibel ??

Ich habe einmal einen Sektenprediger gehört, der aus einer obskuren Apokryphe irgendwelche obskure Details vorgelesen hat, daß Petrus vor seiner Berufung als Apostelverheiratet gewesen wäre, daß seine Frau jedoch verstarb und daß der traurige einsame Witwer sich von den Urchristen angezogen gefühlt habe (wohl weil ihn die Lehre der Auferstehung der Toten tröstete) und daß er sich dann später als Apostel noch immer liebevoll um seine alte Schwiegermutter gekümmert habe

Nichts genaues weiß man nicht

Selbst wenn es so gewesen sein sollte, dann wäre diese Schilderung kein Widerspruch zum Zölibat

Als Witwer durfte er Apostel und später sogar Papst werden !
(05-09-2019, 21:51)Herbert schrieb: [ -> ]Der Kirchenspötter Goethe


Goethe war ein berühmter deutscher Dichter. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
Er war aber auch an der Staatsleitung des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach beteiligt, und übte dabei Funktionen nach dem Ministerialprinzip aus, mit einiger großzügiger Phantasie könnte man ihn daher als "Minister" bezeichnen. (Vgl. Johann Wolfgang von Goethe - Wikipedia)
Dort in Weimar geriet er in den Kreis von Verehrern Voltaires (Vgl. Ebd)
"Goethe wurde am 11. Juni 1776 Geheimer Legationsrat und Mitglied des Geheimen Consiliums, des dreiköpfigen Beratergremiums des Herzogs" (Ebd)

"Er beschäftigte sich außerdem mit mystischen und alchemistischen Schriften, eine Lektüre, auf die er später im Faust zurückgreifen sollte." (Ebd)

"Immer wieder bekannte er sich als Pantheist in der philosophischen Tradition Spinozas und als Polytheist in der Tradition der klassischen Antike." (Ebd)

"Schon früh hatte er dem mit ihm befreundeten Theologen Johann Caspar Lavater in einem Antwortbrief 1782 beschieden, er sei „zwar kein Widerkrist, kein Unkrist aber ein dezidirter Nichtkrist“. Der Goetheforscher Werner Keller fasst Goethes Vorbehalte gegen das Christentum in drei Punkten zusammen: „Die Kreuzessymbolik war für Goethe ein Ärgernis, die Lehre von der Erbsünde eine Entwürdigung der Schöpfung, Jesu Vergottung in der Trinität eine Blasphemie des einen Gottes." (Ebd)

"Dem Islam begegnete Goethe mit Respekt, aber nicht kritiklos. In den Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-östlichen Divans kritisierte er, Mohammed habe seinem Stamme „eine düstere Religionshülle übergeworfen“" (Ebd)

"Andererseits war ihm die Vorstellung der Wiedergeburt nicht fremd. Sein Unsterblichkeitsglaube basierte jedoch nicht auf religiösen, sondern philosophischen Prämissen, etwa auf der Leibnizschen Konzeption der unzerstörbaren Monade oder der Aristotelischen Entelechie." (Ebd)

"Hofrat Johann Joachim Christoph Bode, der nach Weimar gekommen war, weckte Goethes Interesse an der Weimarer Freimaurerloge „Amalia“. Während seiner zweiten Schweizreise unternahm Goethe erste Bemühungen, aufgenommen zu werden; am 23. Juni 1780 trat er der Loge bei. Rasch absolvierte er die üblichen Grade und wurde 1781 zum Gesellen befördert und 1782, zugleich mit Carl August, zum Meister erhoben." (Ebd)


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Alles in allem kann gesagt werden, daß Goethe eine schillernde Persönlichkeit war
Als Politiker kam er wohl ständig in Kontakt mit allerlei Leuten, Zirkeln und Ideen

Diese vielen Gedanken versuchte er wohl dichterisch zu verarbeiten.

Keinesfalls sollte man Goethe als religiöse Instanz verwenden, man sollte sich auf seine vielen Gedichte und Theaterstücke nicht berufen

Sein berühmtes Werk "Der Zauberlehrling" kann ja auch nicht als religiöse Instanz herangezogen werden, das ist ja alles dichterische Phantasie
Zu Petrus (Simon / Kephas) verheiratet laut Bibel siehe:

Mk 1,21.29 f.; Lk 4,38; Mt 8,14.

Siehe auch 1.Kor 9,5:
"Haben wir etwa kein Recht, eine Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas [griech. Petros, lat. Petrus?"

Also hatte Petrus auch während seiner Tätigkeit als Apostel eine Frau.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Petrus

Zur Heilung der Schwiegermutter siehe Lk 4,38-39:
"Er machte sich aber auf von der Synagoge und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem starken Fieber befallen, und sie baten ihn für sie. Und er beugte sich über sie, bedrohte das Fieber, und es verließ sie; sie aber stand sogleich auf und diente ihnen".


Viele Grüße
Herbert

.
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