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Normale Version: Elysion
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Elysion, Elysium (lat.), Insel bzw. Inseln der Seligen.

Zur Lage und Beschaffenheit dieses paradiesischen Ortes der Griechen gibt es in der antiken Literatur voneinander abweichende Annahmen.

↗Homer (Od. IV 563) vermutet den Ort der Glücklichen "am Ende der Welt", ohne sich weiter festzulegen, ↗Hesiod (Erga 170f.) am "tiefwirbelden ↗Okeanos", ebenso ↗Pindar (2. Olymp. Ode 71). ↗Platon und ↗Vergil wissen, dass sich der Weg in der ↗Unterwelt teilt. Rechts geht es am Palast des ↗Hades vorbei ins Elysion (Plat. Gorg. 524a; Verg. Aen. 541.741), links zum Schreckensort, dem ↗Tartaros. Ein dritter Weg führt zu den Asphodelischen Wiesen, wo jene verbleiben, die weder gut noch böse waren. Am Kreuzweg sitzen die ↗Totenrichter, ↗Rhadamanthys und ↗Aiakos, die schwierigen Fälle sind dem ↗Minos vorbehalten.

Der Herrscher auf den Inseln der Seligen ist ↗Kronos (Pind. 2. Olymp. Ode 70). Nur wenige gelangen dort hin. Es sind vor allem jene, die schon im Leben den Göttern nahe waren. ↗Achilleus wohnt dort mit ↗Medea als Gefährtin, ↗Helena und ↗Menelaos, nicht weil sie Tugendsam gewesen wären, sondern als Tochter und Schwiegersohn des ↗Zeus. ↗Kadmos und ↗Harmonia, ↗Anchises, der Vater des ↗Aeneas, ↗Alkmene, die Mutter des ↗Herakles, und viele ↗Heroen und Heroinnen mehr.


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