16-08-2020, 22:24
(16-08-2020, 09:58)Ulan schrieb: [ -> ]Die von den Assyrern geflohene Bevoelkerung Israels, hier wohl unter anderem auch Leute der Oberschicht, die der Deportation entkommen konnten.
Die Assyrer waren ein böses Volk, das sagen völlig unabhängig vom Tanach auch andere antike Quellen (Sumerer, Perser, Ägypter, Mitanni)
Ein Glück, dass diese Unmenschen ausgestorben sind.
Was mir allerdings nicht einleuchten will ist daß von den Rückkehrern immer wieder gebetsmühlenartig behauptet wird, daß auch Teile der israelitischen Oberschicht nach Assyrien deportiert worden wären.
Dies ist unplausibel! Welcher assyrische König würde sich eine fremde Oberschicht ins Land holen ??
Wahrscheinlich wollten die Rückkehrer ihre Position verbessern, da sagte einer daß sein Großvater ein Schriftgelehrter war, in Wahrheit war er ein ungebildeter Feldarbeiter, der halt am Sabbat mühsam und stockend einen Vers aus einem Zettel oder einem Stück trockenem Lehm vorlas, den er sich vom Nachbarn abgeschrieben hatte, dessen Ahne bei der Deportation ein herausgerissenes Stück Pergament aus der Thora in seinen Mantel stopfen konnte . . .
(16-08-2020, 09:58)Ulan schrieb: [ -> ]Im Prinzip war die Stadt ab dem Zeitpunkt mehr "Israel" als "Juda"; trotzdem hat das Land natuerilich letzteren Namen behalten.
Klingt spannend - kannst mehr darüber schreiben!
Jedenfalls schleppten die Rückkehrer auch Probleme ein: neue Krankheiten gegen die man nicht immun war, fremde Weiber*, fremde Sitten die manchen Kern von Götzenkult hatten (so etwas ist nie verläßlich auszuschließen), fremde Vorstellungen (was mit den Toten nach dem Sterben geschah)
In der Kabbala ist von einem fliegengestaltigen Dämon die Rede, der ins Sterbezimmer kommt. Die Seele des Verstorbenen erschaudert vor Angst beim Anblick des Dämons und kriecht in die Leiche zurück um sich zu verstecken. Aber der Dämon erbeutet dennoch die Seele und nimmt sie fort . . .
Diese Vorstellung ist aus dem Bereich Zweistromland und dem angrenzenden Gebirgsland im Norden
Wahrscheinlich ist sie damals ins Judentum gekommen und hielt sich als verbotene Geheimlehre
So etwas war immer Familientradition, Familiengeheimnis, es ging vom Vater an den Sohn weiter
So konnte sich das halten
Wäre man dem Juden draufgekommen was er da glaubt, wäre er sofort gesteinigt geworden
Auch heute noch verhängt man bei einem Todesfall in nicht wenigen jüdischen Wohnungen die Spiegel - aus Rücksicht auf die Seele des Toten - damit sie ungestört hinausfindet
Judentum | Tod und Glaube
tod-und-glaube.de › die-bestattungskultur-des-judentums
"Die Bestattungskultur des Judentums
Alle Spiegel werden verhängt . . . "
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*) Ein altes Problem. Man lese, was schon König Salomo geschah: 1 Könige 11