18-08-2020, 16:51
(18-08-2020, 15:02)Sinai schrieb: [ -> ](18-08-2020, 02:45)Ulan schrieb: [ -> ]Sie schickten ihnen wohlgesonnene Kreise mit Beziehungen dorthin in die Provinzen, um diese zu regieren.
Mit solchen pauschalen Vorurteilen wurden die Heimkehrer von der ortsansäßigen Priesterschaft aber sehr verleumdet und bewußt ins schlechte Licht gestellt.
Was soll daran ein Vorurteil sein? Haben die Bewohner Judas je waehrend der Perserzeit rebelliert oder irgendetwas Schlechtes darueber gesagt, dass sie ein Teil einer persischen Provinz waren? Haben sie nicht den Perserkoenig in ihrem heiligen Buch als Christus bezeichnet? Haben sie nicht das Paradies in der Bibel nach einem persischen Palastgarten entworfen (sogar das Wort ist dasselbe)? Haben sie sich dagegengestellt, als die Perser die Idee mit der Regierung durch das ehemalige Koenigshaus aufgaben und stattdessen Gouverneure entsandten (Esra z.B.)? Hat die Priesterschaft nicht die Schrift der persischen Buerokratie im westlichen Reich fuer ihr heiliges Buch uebernommen (die Samaritaner blieben bei der hebraeischen Schrift)? Und all das, obwohl die Perser rein gar nichts taten, die Provinz zu entwickeln.
Ein ordentliches wirtschaftliches und Bevoelkerungswachstum gab's erst in der hellenistischen Zeit. Zur Perserzeit war Jerusalem im ersten Jahrhundert ein Dorf von 500 Einwohnern, und in der Endzeit erreichte es etwa 1500 Einwohner. Das war nur die Priesterschaft. Das ist die Umgebung, in der die Tora geschrieben wurde.
(18-08-2020, 15:02)Sinai schrieb: [ -> ]"Verachtete" Gruppen gab es damals in Judäa zuhauf: Römer, Griechen, Idumäer, Phönizier, etc. etc. etc.
Das Märchen hätte ja auch heißen können: "Der barmherzige Römer" oder "Der barmherzige Grieche"
Aber "rein zufällig" war es ein barmherziger Samariter
Idumaeer waren Juden, Phoenizier waren die reiche Verwandtschaft, deren Geld mit dem Bildnis des Gottes Melkart das einzige innerhalb des Tempels erlaubte war, Roemer beleidigte man lieber nicht, und Griechen waren die, deren Sprache die Evangelienschreiber sprachen. Keiner von denen war wegen der offenen Ablehnung der Jerusalemer Priesterschaft verhasst, was als Verrat empfunden wurde, woran die Bibel keinen Zweifel laesst.