11-01-2019, 00:08
Auf der Suche nach einer Abgrenzung der deutschen Begriffe Höhle - Grotte stieß ich auf folgende interessante Sache:
"„Grotte“ und „Höhle“
Die genaue Unterscheidung der Begriffe füllte über Jahrzehnte und auch heute noch geologische, speläologische und germanistische Arbeiten. Im traditionellen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „Grotte“ mehr auf einzelne meist kleine Räume mit überaus reichhaltigem Inhalt (Tropfsteine, Muscheln, Versteinerungen …), wogegen der Begriff „Höhle“ meist Hallen und Gänge von größerer Ausdehnung bezeichnet. In einem Höhlensystem, das im Plural traditionell als „Grotten“ bezeichnet wird, ist eine einzelne „Grotte“ eine Halle; mehrere dieser Hallen in Höhlensystemen sind durch Gänge verbunden.
Kulturgeschichte der Grotte
Natürliche Höhlen und Felsquellen galten in der Antike als Aufenthaltsort von Nymphen und anderen chthonischen Wesen."
Grotte - Wikipedia
Nymphen werden hier als chthonische Wesen gewertet.
Beim anklicken landete ich hier: Nymphe – Wikipedia
"Deutung
Die Symbolik der Nymphen ist vielfältig. Sie umfasst insbesondere die Bereiche Fruchtbarkeit und Sexualität.
Wegen der befruchtenden Kraft des Wassers galten die Nymphen als Erzieherinnen des Zeus und Bakchos und, da manchen Quellen begeisternde Kraft beigelegt wurde, auch als Erzieherinnen des Apollon und Verleiherinnen der Dicht- und Wahrsagekunst.
Das Konzept der Nymphe ist jedoch älter als die klassische antike Vorstellungswelt und hat ihre Wurzeln bereits im Schamanismus, der Orte, Pflanzen und Tiere stets als beseelt auffasst."
Das ist alles sehr interessant
1.) Interessant ist, daß die Nymphen als chthonische Wesen gewertet werden.
2.) Das Statement, daß das Konzept der Nymphe älter als die klassische antike Vorstellungswelt sei, ist nun wirklich sehr interessant.
Dies würde bedeuten, daß uralter vorgriechischer Kult (Schamanismus) in die griechische Mythologie eingedrungen ist. "Eingedrungen" ist wohl nicht das passende Wort. Eher ist daran zu denken, daß derartige vorgriechische Kulte im klassischen Griechentum überlebt haben. Der Grieche war tolerant und merzte die Kulte der Vorbevölkerung nicht aus. Bekanntlich gab es damals Frauenraub - und so mancher junge griechische Held kam mit einer schönen Beute nach Hause. Sie wurde alsbald Mutter und erzählte ihren Kindern ihre Märchen und Sagen. So gelangte zwangsläufig viel vorgriechische Mythologie in die griechischen Adelspaläste und damit in den griechischen Kult. Ein typischer Synkretismus
Ein Beispiel dürfte eben das Konzept der Nymphe sein
Möglicherweise war die sprichwörtliche religiöse Toleranz der Griechen (und ähnlicher Kulturen) dem Umstand geschuldet, daß es seit Anbeginn synkretistische Gebilde verschiedener Kulte waren
Die vorgriechischen Kulte waren zwar nicht dominierend, sie sind aber auf Schritt und Tritt fühlbar
Möglicherweise war in uralten Zeiten, wo später "Griechenland" war, sogar auch der Schamanismus verbreitet
Der Schamanismus war um 1700 n. Chr. noch in Sibirien sehr weit verbreitet.
"„Grotte“ und „Höhle“
Die genaue Unterscheidung der Begriffe füllte über Jahrzehnte und auch heute noch geologische, speläologische und germanistische Arbeiten. Im traditionellen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff „Grotte“ mehr auf einzelne meist kleine Räume mit überaus reichhaltigem Inhalt (Tropfsteine, Muscheln, Versteinerungen …), wogegen der Begriff „Höhle“ meist Hallen und Gänge von größerer Ausdehnung bezeichnet. In einem Höhlensystem, das im Plural traditionell als „Grotten“ bezeichnet wird, ist eine einzelne „Grotte“ eine Halle; mehrere dieser Hallen in Höhlensystemen sind durch Gänge verbunden.
Kulturgeschichte der Grotte
Natürliche Höhlen und Felsquellen galten in der Antike als Aufenthaltsort von Nymphen und anderen chthonischen Wesen."
Grotte - Wikipedia
Nymphen werden hier als chthonische Wesen gewertet.
Beim anklicken landete ich hier: Nymphe – Wikipedia
"Deutung
Die Symbolik der Nymphen ist vielfältig. Sie umfasst insbesondere die Bereiche Fruchtbarkeit und Sexualität.
Wegen der befruchtenden Kraft des Wassers galten die Nymphen als Erzieherinnen des Zeus und Bakchos und, da manchen Quellen begeisternde Kraft beigelegt wurde, auch als Erzieherinnen des Apollon und Verleiherinnen der Dicht- und Wahrsagekunst.
Das Konzept der Nymphe ist jedoch älter als die klassische antike Vorstellungswelt und hat ihre Wurzeln bereits im Schamanismus, der Orte, Pflanzen und Tiere stets als beseelt auffasst."
Das ist alles sehr interessant
1.) Interessant ist, daß die Nymphen als chthonische Wesen gewertet werden.
2.) Das Statement, daß das Konzept der Nymphe älter als die klassische antike Vorstellungswelt sei, ist nun wirklich sehr interessant.
Dies würde bedeuten, daß uralter vorgriechischer Kult (Schamanismus) in die griechische Mythologie eingedrungen ist. "Eingedrungen" ist wohl nicht das passende Wort. Eher ist daran zu denken, daß derartige vorgriechische Kulte im klassischen Griechentum überlebt haben. Der Grieche war tolerant und merzte die Kulte der Vorbevölkerung nicht aus. Bekanntlich gab es damals Frauenraub - und so mancher junge griechische Held kam mit einer schönen Beute nach Hause. Sie wurde alsbald Mutter und erzählte ihren Kindern ihre Märchen und Sagen. So gelangte zwangsläufig viel vorgriechische Mythologie in die griechischen Adelspaläste und damit in den griechischen Kult. Ein typischer Synkretismus
Ein Beispiel dürfte eben das Konzept der Nymphe sein
Möglicherweise war die sprichwörtliche religiöse Toleranz der Griechen (und ähnlicher Kulturen) dem Umstand geschuldet, daß es seit Anbeginn synkretistische Gebilde verschiedener Kulte waren
Die vorgriechischen Kulte waren zwar nicht dominierend, sie sind aber auf Schritt und Tritt fühlbar
Möglicherweise war in uralten Zeiten, wo später "Griechenland" war, sogar auch der Schamanismus verbreitet
Der Schamanismus war um 1700 n. Chr. noch in Sibirien sehr weit verbreitet.