Ob die Tätigkeit des Kaufmanns von Gott gewünscht oder von Gott abgelehnt wird, habe auch ich mir schon oft gestellt.
(15-01-2019, 15:21)Andreas50 schrieb: [ -> ]- Gott hat alle Dinge auf der Erde umsonst erschaffen, frei zur Verfügung für alle Menschen, damit alle Menschen diese umsonst nutzen können.
Diese Aussage dürfte unpassend sein, denn so war es im
Paradies
Da brauchte sich der Mensch nur zu bücken um eine leckere Frucht vom Boden aufzuheben. Da wuchsen alle Früchte automatisch und der Mensch brauchte nur zu ernten. Nach der Vertreibung aus dem Paradies muß aber der Mensch "im Schweiße seines Angesichts" hart arbeiten ( 1 Mose 3:19)
Der Mensch muß Land urbar machen, das heißt Wälder roden, Sümpfe trockenlegen, den Boden ebnen, von Unkraut befreien, bei Trockenheit bewässern, was auch leichter gesagt ist als getan, und dann säen und anbauen. Und dann monatelang warten, bis Essen kommt
(15-01-2019, 15:21)Andreas50 schrieb: [ -> ]- Der Kaufmann unterlegt alle Dinge auf der Erde mit einem "Wert", um sie zu verkaufen und um über diesen Verkauf sich selbst zu bereichern.
Der Kaufmann, der sich nur bereichert, ist sicher sozial schädlich. In biblischen Zeiten war der Kaufmann aber meist auch Fernhändler und er transporierte mühsam Fisch und Muscheln zwei Stunden landeinwärts. Vielleicht 10 Kilometer. Weiter nicht, da es keine Kühlmöglichkeiten gab
Der Kaufmann transportierte Salz vom Meer landeinwärts - hätte er die Säcke gratis schleppen sollen ?
Derartige Kaufmannstätigkeiten waren sozial wertvoll und wurden nie scheel angesehen
Allerdings gab es immer schon schädliche Spekulanten, die die ganze Ernte eines Dorfes billig aufkauften, dann horteten und später zu Wucherpreisen verkauften
Somit denke ich, der Begriff des "Kaufmanns" sollte wertfrei gesehen werden.
Es gab immer nützliche Kaufmänner und schädliche Kaufmänner
So wie bei anderen Tätigkeiten auch. Ein Bauer kann sozial nützlich sein - er kann aber auch gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen und seine Feldarbeiter ausnützen
Oder er verkauft in Zeiten der Mißernte seine Feldfrüchte und sein Getreide zu übersteigerte Preisen, den Mangel ausnutzend
Selbst die anerkannte Tätigkeit der Bäcker wurde immer wieder zu bösen Betrügereien genützt, daher gab es im Mittelalter die häufige Strafe des Bäckerschupfens