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Normale Version: die optimale Stadtgröße
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Religionsübergreifendes > Ist der "Kaufmann" ein stetiger Feind Gottes?
(22-01-2019, 00:02)Ulan schrieb: [ -> ]Das Neolithikum hatte ich erwaehnt, weil damals die Entstehung der Stadt stattfand, also der grossen, vernetzten Gesellschaft mit ihren Vielfaeltigen gegenseitigen Beziehungen


Ja, die Städte sind sehr wichtig - ebenso die dort stattfindenden vielfältigen Interaktionen und Wirtschaftsbeziehungen und Bildungseinrichtungen

Auch Jesus war gerne in der Stadt Jerusalem - wegen des Tempels

Eine Welt ohne Städte wäre kaum vorstellbar !

Allerdings ist zu sagen, daß viele Städte heute krepiert oder explodiert sind. Die Stadt Kairo hat samt ihren angeblichen "Vororten", die zwar formalrechtlich oder politisch eigene Gemeinden sind, aber de facto wirtschaftlich Bestandteil Kairos sind, 27 Millionen Einwohner

Die Metropolregion von Tokio hat rund 38 Millionen Einwohner (Siehe Tokio - Wikipedia)

Bei allen diesen Zahlen spielt die theoretische politische Stadtgrenze keine Rolle, sondern was zählt ist die unglaubliche Zahl von Menschen die hier in dieser Ballungszone zusammenleben und interagieren. Die Farbe der Straßenschilder dürfte wohl egal sein . . .

Vor 10 oder 15 Jahren waren die vielen Städte mit ihren damaligen Vororten noch nicht zusammengewachsen, aber dann verschmolzen sie mit ihnen aufgrund neuer Bahnlinien (10 Kilometer sind für die Eisenbahn ein Katzensprung, da fährt man wenige Minuten), aufgrund der Verlängerung der U-Bahn Linien um ein paar Stationen, aufgrund neuer Buslinien in kurze Intervallen, aufgrund von Stadtautobahnen . . .
Jetzt plötzlich sind die zahllosen Satellitenstädte wirtschaftlicher (noch nicht politischer) Teil der zentralen Städte

Dies ist sehr vorteilhaft und gleichzeitig sehr nachteilig

In Wahrheit sind das regelrechte Stadtstaaten geworden, aufgrund der zig Millionen Wähler politisch allzu bestimmend innerhalb der für sie "feindlichen" Umwelt.

Sie werden mehr und mehr zum Problem für die Landbevölkerung

So wichtig die Städte sind, sollten sie nicht zu groß werden

Ideal war die typische französische Stadt der 70er Jahre
Sie hatte 500.000 Einwohner
(In Deutschland gab es diesen Stadttyp nicht)

Eine Stadt mit 500.000 Einwohnern ist groß genug, Universitätsstadt zu sein, samt Klinikum, Gelehrte aller Fakultäten zu beherbergen, wirtschaftliches Zentrum zu sein, aber ist noch regierbar

Es stellt sich die theoretische Frage nach der optimalen Stadtgröße

Ich denke nicht, daß es gesund ist, das dem Zufall (dem freien Spiel der Kräfte, den augenblicklichen Parametern von Angebot und Nachfrage) zu überlassen, da hier Weichen für Generationen gestellt werden.

Wenn Städte und "Vororte" (die bereits längst Großstädte sind) wie Krebsgeschwüre zu Ballungszonen zusammenwachsen, sollte man vorsichtig sein. Naive Euphorie ist da fehl am Platze

Hier sollte geplant werden. Stadtplanung sollte hier kein Fremdwort sein.
Es ist doch Unsinn, wenn Spekulanten mit ihrem Eigennutz hier die bestimmende Größe sind

Bei Tokio geht es ja noch (!) halbwegs gut (obwohl die übliche Wohnungsgröße bereits ungesund klein ist) - aber bei Kairo ist das Maß des Erträglichen bereits überschritten.
Da wohnen Menschen im Müll, waschen ihre Wäsche im naturtrüben Kanal (sich selbst und andere infizierend) und das Ganze schaut nach Weltuntergang aus.

So viel will ich sagen: Antwort weiß ich keine !