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Normale Version: Linke und Islamkritik
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Gundi

Linke jedweder Couleur in Deutschland (SPD, Grüne, die Linke, weitere Kleinparteien, Antifa, Anarchos, Kommunisten, Sozialisten etc.) scheinen Beisshemmungen zu haben, sobald es um den Islam und Islamkritik geht.
Der Islam zeigt in vielen Ausprägungen (und von seinem Text her sowieso) Ansichten, welche es verdienen kritisiert zu werden. Homophopie, Antisemitismus, Unterdrückung der Frau, Religionszwang, Zwang in der Ehe, Angstpädagogik, Gewalt als legitimes Mittel, Gottes Wort über weltliches Gesetz ... selbstverständlich treffen nicht alle diese Punkte auf jeden Muslim zu. Aber sie existieren. Eine Debatte darüber jedoch gibt es kaum und wenn, dann leider initiiert vom rechten Rand der Gesellschaft.

Warum ist das so? Warum können diese Fragen nicht in der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden? Und warum sind es besonders die linken Gruppierungen, welche reflexartig mit der Rassismus Keule kommen und sie jedem um die Ohren hauen, der den Islam as Ideologie kritisch betrachtet? Kritik am Christentum und den Kirchen ist selbstverständlich innerhalb der linken Community. Und Religionskritik selbst ist schon immer ein wichtiges Merkmal aufkläerischen Denkens gewesen.

Es gibt einige, wenn auch wenige, Erklärungsansätze. Samuel Schirmbeck veröffentlichte ein Buch "Gefährliche Toleranz - der fatale Umgang der Linken mit dem Islam" und meint in einem Interview: "... während für die Nazis alles Nichtdeutsche schlecht und alles Deutsche gut war, drehen die Grünen und die Linken das komplett um – wahrscheinlich aus kompensatorischem Schuldfuror, das alles wieder gut zu machen. Alles Deutsche ist schlecht und alles Fremde ist gut. Nur so ist das zu erklären. Das ist völlig irrational, weil es im Grunde die Nazikriterien umkehrt aber nicht überwindet." (*https://www.epochtimes.de/feuilleton/samuel-schirmbeck-der-fatale-umgang-der-linken-mit-dem-islam-a2683497.html)


Kacem El Ghazzali beschreibt in der NZZ folgendes: "Es ist offensichtlich, dass die Linke ein grosses Problem hat: Ihre Solidarität unterliegt einem ideologischen Kalkül. Denn eine Minderheit erhält nur dann die Aufmerksamkeit und den Zuspruch der Linken, wenn sie den «richtigen Unterdrücker» hat, nämlich die politische Rechte oder den «westlichen Imperialismus». Dass es eine Minderheit gibt, die andere Minderheiten unterdrückt, nämlich muslimische säkulare Reformer, Feministinnen, Ex-Muslime oder LGBT-Muslime, wird ignoriert oder in Kauf genommen. Der Grund dafür mag in der sozialistischen Idee an und für sich liegen, die das Kollektiv höher wertet als das Individuum und seine freiheitlichen Rechte." (*https://www.nzz.ch/meinung/eine-minderheit-ohne-solidaritaet-ld.1334289).


Hamed Abdel-Samad schreibt: "Ich werde als Rassist bezeichnet, wenn ich den Koran kritisiere, aber rassistisch ist doch eher der, der glaubt, dass Muslime nicht kritisiert werden dürfen, weil sie noch nicht so weit sind, auch nicht für sich selbst sprechen können und am Ende noch wohlmeinende Fürsprecher bräuchten.
Ich nenne das den Rassismus der gesenkten Erwartungshaltung. Das verstärkt den Opfer-Diskurs unter den Muslimen, verhindert kritische Debatten und schlägt linken Kämpfern in den islamischen Staaten und der arabischen Welt ins Gesicht, die unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit kämpfen. Aber die Linke kämpft hierzulande lieber für die Freiheit von Burkinis." (*https://www.heise.de/tp/features/Die-Linke-kaempft-hierzulande-lieber-fuer-die-Freiheit-von-Burkinis-3354627.html?seite=all)

Ist die "moderne" Linke zu ideologisch und moralistisch in einem schwarz-weiß-Denken verhaftet? Gibt es schlechtes per se für sie nur von Rechts und vom "imperialistischen Westen"? Braucht der Islam linke Fürsprecher und muss beschützt werden? Verrät die europäische Linke die Freiheitsbewegungen säkularer und moderner Muslime in den arabischen Ländern? Ist die Linke mit Schuld am Erfolg der rechten Parteien in Europa, weil sie den offenen Diskurs meidet, ja sogar verhindert?

Bin gespannt auf eure Meinungen!