Zitat:- er hatte die Ideen von Descartes weiterentwickelt. Philosophie und Religion befassen sich im Prinzip mit fast den gleichen Fragen und ueberlappen zu grossen Teilen. Eine andere Idee ueber die Natur Gottes ist kein "Spott", so dass Deine ganze Argumentationslinie sinnlos wird. Spinoza fand die Idee eines persoenlichen Gottes, der in die Geschicke der Menschen eingreift, als nicht haltbar. Da seine Aussagen direkt religioese Kernthemen betrafen, sind seine Probleme mit den religioesen Autoritaeten doch ganz normal; auch die Religionsgemeinschaften untereinander haben da vollkommen unterschiedliche Vorstellungen, die sie unter Umstaenden auch brutal miteinander ausfechten.
Schalom allerseits
m.E. trifft das den Kern des Problems mit
Spinoza.
Die die aus
Spanien-
Portugal verjagten Sephardim-
Juden (auch verwandt mit
sizilian.-Sued-Italien, arab.-islam. besetzt gewesenen
Juden, welche
Karl dGr nach
Speyer, Worms, Mainz einlud, um ihm die
Reichs-Verwaltung aufzubauen) waren
unter islam. Bedingungen "
Ghimmi" (d.h. doppelte Kopf-Steuer, sich aeusserlich der Muslim-Mehrheit anpassend, aber ansonsten beruflich frei) ja
nicht unter europ.
Kaiser-Gesetz auf reine Geld-Beschaffung begrenzt und daher in
vielen Berufen, auch mal Dichter, Gelehrte, Aerzte (wie
Rabbi Mosche ben Maimun ="
Maimonides"), Diplomaten oder Uebersetzer bei Hof, in Staedten, im Gross-u.Fern-Handel (aber nicht nur dies) besser verdienend,
Allgemein-Bildungs-offener, und bei der
1492-1525-
Ausrottung juedischer (und ebenso
getaufter Leute jued. Abstammung) in
Spanien - dann auch
Portugal - entflohen
manche mit den
Conquistadores-
Schiffen in die "
Neue Welt" (aber die
span.-koenigl. (zwecks
Enteignung zugunsten der
Krone) eigenmaechtige Inquisition (
ohne Erlaubnis vom
Hl Stuhl zu Rom, der
Zwangs-Taufen verbietet, folgte ihnen leider auch dorthin, da "verschwanden"
etliche sogar unter die suedlichen
Indianer-Staemme N-Amerikas (und lebten
als Indianer mit denen (wie Anfang 20. Jhd, sogar 1 ganzer jued. Unter-Stamm entdeckt wurde), andere schafften es in die
Tuerkei, wo man sie bei
Osmanen gern aufnahm, um den
Staat wirtschaftl. besser zu strukturieren, andere entkamen nach
Polen, wo sie zu demselben Zweck gern empfangen u.ziemlich frei behandelt wurden,
schon getaufte Sepharden (span. "
Marranen", wenn sie noch
jued. Ritus und
Beziehungen beibehalten hatten) nahm sogar
England auf, wo
Juden als solche (ca
1298? bis
Anfang 19.
Jhd)
verboten waren) - und
calvinist.
Nederlande nahmen sie auch als
Juden-
gebliebene Gemeinden auf.
Man koennte (wie ein jued. Schul-Geschichts-Buch es praezisierte) theologisch als "
stark verweltlicht" angesehn werden, allerdings trotzdem
religioes observant, mit viel Sinn fuer
Schoenheit, gute
Hymnen und
Lieder, die heute grad auch zu Pessach und den Herbst-Feiertagen Allgemeingut sind, hatten
gern grosse Bibliotheken (sogar die Sonder-Ansicht, dass es kein verbotener "Diebstahl" sei, sich einen Text, den jemand einem Lernenden nicht freiwillig gibt, kurz mal ungefragt "auszuleihen" (um ihn abzuschreiben *g*), eigne Singe-Melodien aus dem Orient und Afrika her, und sprachen untereinander ein "
Spaniol" (aehnlich dem Jiddischen aber auf Basis von Spanisch, die am und beim
Hl Land wohnhaft
Gebliebenen sprachen eine jued. Version von
Aramaeisch, das sind
keine "
Sephardim", aber trafen jued. Pilger aus beiden Bereichen und beide kamen dort mit Talmud-Aramaeisch zurecht)
- - ich seh das so, dass der Junge Spinoza sich mit Descartes-Philosophie (statt nur mit Talmud-Thora) befasste, Unterschied zwischen Geist und Materie, dies ja vom Elternhaus aus auch regulaer bei einem Philosophie-Lehrer studieren konnte, und dadurch kam er zu solchen abstrakten Frage-Stellungen zum "Wesen" G0TTES (das Wort "Substanz" besagt nichts Materielleres als "Licht vom Licht" im grossen Credo), und wollte ganz unbefangen mit Leuten darueber disputieren, und erst hiermit kam er in Konflikte mit der Gemeinde Amsterdam. Solche hoch-spezifischen Philosophen-Fachwoerter wuerden normal-schlichte Mitglieder der Gemeinde wohl doch irritiert haben, denk ich, und das sah diese als Problem an, den eignen Mitgliedern den Umgang mit ihm aufzukuendigen. - Wie erwaehnt nahm er den "Bann" hin, ohne sich zu streiten, und lebte dann eben mehr eremitisch abseits der Gemeinde, aber wurde auch niemals Christ. (Als spaeter erwogen wurde, diesen Bann (was auch posthum seine Schriften fuer Juden zu lesen untersagt) aufheben zu lassen, war er schon lange gestorben, aber diese Koerperschaft "Synod von Amsterdam" gab es aber auch nicht mehr, und einen "Cherem" (Bann) aufheben kann nur die identische "juristische Person").
Wiederum, die
Aschkenazim des
roem. Reichs haben eine ganz andere Historie der Entrechtungen und Begrenzung ihrer Taetigkeiten hinter sich, mit
Ghetto-Zwang,
Landwirtschafts- und
Zunft-Handwerks-Verboten,
ohne Recht auf auch nur eine kleine Wiese "kaiserlichen Erdbodens", selbst das Brennholz im Winter kaufen muessend, zur
Finanz-Beschaffung fuer Kaiser und
Fuersten (als "
Kammer-Knechte"
einzeln verleihbar!), auf Waren-
Geld-
Handel und
Geld-
Verleih-
Geschaeft (durfte kein Jude verweigern) allenfalls
Schmiede und
Koehler (wo auch gute
Aerzte herkamen)
in Waeldern sein duerfend, durften nur an
2 Hochschulen in
Italien studieren (Padua (Franziskaner) und Bologna (Dominikaner)?) - Haushalte im Ghetto wurden immer mal wieder wegen der Schuld-Scheine und Pfaender ueberfallen, ausgeraubt und abgebrannt (undenkbar, dort groessere Buechereien zu halten), nach den Kreuzzuegen und nach der Einfuehrung der "christlichen" Seefahrt fuer "Hanse" und "Levante" in den (bis 1806 vorgeschriebenen) immer enger belegten Zwangs-Ghettos wohnend, manches hier bearbeitend, "Lumpen" aller Art ansehnlich reparieren, oder einiges neu-herstellend, auf taeglichen Wanderungen mit "Kurz-Waren"-Handel ueber Stadt und Land zu Kaeufern bringend (in manche Gebiete nur tags-ueber hineingehen duerfend und fuer nachts wieder raus), Geschaefte vermitteln oder als Boten gehend, Maerkte besuchen, Bargeld-Verleih und Geld-Wechseln anbieten, oder im Ghetto hergestellte Waren zum Kauf oder Tausch (manche Schulden konnte der sich-Geld-Leihende auf dem Lande in Gestalt von Lebens-Mitteln "abstottern", und Juden als einzige sesshafte Untertanen ohne Acker und Gaerten konnten so an Nahrungsmittel fuer ihre Familien kommen), oder in Fernhandels-Trecks auf die
10'000 km-"
Seiden-Strasse"-Jahres-Tour begrenzt (d.h. durch
Sued-Russland (erst spaeter russ.), Ur-Waelder, riesige Suempfe, Raeuber-und Pest-Endemie-Gebiete, und danach eine unvorstellbar harte Wueste, durch etliche fremde Voelker und sehr viele Zoll-Grenzen hindurch) nach
N/W-China - es sei denn, fuer den Kaiser-Geburtstag puenktlich ein lebendiges Nashorn aus Afrika oder Indien nach Augsburg zu holen (- bei manchen Sonder-Wuenschen hiess es einfach, "andernfalls man das ganze Ghetto-Volk wieder-mal aus der Stadt vertrieben wuerde") - sie waren auch fuer die Geld-Wirtschaft noetige Grenz-Passanten (Christen durften von Christen keinen Zins erheben, Muslime auch von Muslmen nicht, aber Christen von Muslimen, und vice versa, wobei der Jude (der auch nicht von Juden nehmen soll) es fuer 3 Seiten vermitteln konnte) - fuer
diese Nord-
Judenschaft (Aschkenazim) war das
Thora-Mischna-Lernen (womit schon
3-Jaehrige begannen, weil viele
ab 12-jaehrig mit auf Handelstour gehn mussten, z.B. damit
je-10-Mann 1 Minjan (d.h.
vollwertige Gemeinde) sind, die lernten
ihre Themen dann
staendig beim Wandern weiter, eine
tragbare Heimat und zugleich ein
geistlich-frommer Schutz vor Aengsten und
Kummer. sich
fuer Normal-Untertanen fast unsichtbar, auf
separaten Strassen (Reiten und Verteidigungs-Waffen verboten) und an
strikt separate Herbergen halten muessend und
ueber Sabbath auch ruhen wollend, sie
sprachen untereinander
Jiddisch (auf Basis von
Mittel-Hochdeutsch, regional "gefaerbt" durch Vokabeln des Landes, wo man ueberwiegend lebt, z.B. mit Italienisch oder Polnisch)
Thora, Mischna, Talmud und viele hebraeische Kommentar-Literatur waren beiden "Arten" von Juden
gemeinsam, darueber vergewisserte man sich von Zeit zu Zeit durch Rund-Reisende, doch der
Umgang damit war
verschieden
- bis zum Zeitalter der "Aufklaerungs"-Philosophie war auch anlaesslich der Aufhebung des Hl Roem. Reichs Deutscher Nation und "Emanzipation" der Judenschaften verordnet worden, und zugleich Jiddisch unerwuenscht, die voerher beliebten jued. Hauslehrer aus z.B. Polen und Litauen (auch Jiddisch-sprachig, mit eigen-jued. Lern-Schwerpunkten des Mittelalters) sollten jetzt nicht mehr nach Preussen kommen duerfen: "nur wer Hochdeutsch beherrscht darf Buerger-Rechte erhoffen" das betraf auch die andren Sonder-Sprachen der Zimmerleute, Maurer, Viehhaendler etc und Regional-Dialekte(als Hilfe dafuer schrieb Moses Mendelssohn auch eine hoch-deutsche Bibel-Uebersetzung in hebr. Schrift auf, ungefaehr-gleiche Buerger-Rechte setzten sich aber erst bis etwa 1843 ueberall durch). Dass Professor Immanuel Kant (der Sattler-Sohn, der so stur war, nur auf Deutsch zu lehren und auch seine Dissertation zuerst auf Deutsch (nicht Latein) eingereicht hatte, meistens in Koenigsberg, Ostpreussen, blieb, und das evtl (und tatsaechlich) interessierte Normal-Volk in offene Vorlesungen einlud) den "Seiden-Fabrikant" Philosophen Mendelssohn zum Gast-Lehren mit sich in die Uni Koenigsberg nahm, war noch ein "Schock" fuer die Studenten, so etwas loeste in der Nord-Judenschaft einige historisch-neue Probleme aus.
- Die noch russisch-regierten Juden waren im 19.Jhd zwecks einer "einheitlich russ. Landes-Kirche der Nation" von ueberall im erweiterten russ. Reich her in russ. regierte Laender wie kath. Polen (russ. Drittel) und Litauen, sowie luth. evgl. Baltikum ("Livland") und die roem.-uniert-orthodoxe Ukraine zu den andren nicht-russ.-orthodoxen Voelkern "verschoben" worden, z.B. weg von der gut-eingespielten Seiden-Strasse im Sueden wirtschaftlich entwurzelt und bitterlich arm in kleinen "Staedteln" (nannten sich selbst-ironisch "Luft--Menschen") - diese entwickelten bei soviel aufgezwungener Armut und Untaetigkeit eine eigene jued.-akribische Denker-Schule, und im poln. Umfeld entstanden die "Chassidim"-Schulen mit grosser Lehrer-Verehrung.
- Die in Dt Landen entzweiten sich in 3 Gruppen: traditionell-mittlere, "orthodox-juedische", die nun jede Zutat in Brauch und Ritus (aus fast 2000 Jahren in dieser Region, z.B mit den Roemern - und nach Untergang Staat Judaeas als Frauen mit Kindern als Teil des Solds gegeben, nach Trier und Koeln gekommen) entfernen wollten, und "liberal-juedische", die im Gegenteit so nah wie moeglich an Staats-Protestanten angeglichen zu praktizieren und viele der "613" Gebote samt andren Unterscheidungs-Zeichen zu unterlassen wuenschten (einige wollten sogar den Sabbath am Sonntag feiern, weil in der Handwerker-Zunft christliche 6-Arbeits-Tage-Woche war und juedische Lehrlinge damit faktisch ausgeschlossen wurden, obwohl Politiker genau das forderten, dass Juden etwas Anderes als irgendwie Kaufmann werden) woraufhin es sogar zu Kloppereien kam, bis die Frage beigelegt war), eine z.B. preussische Volks-Schule fuer 4 Grund-Schul-Faecher lehrte 6-8 J lang soweit Hochdeutsch, einfaches Rechnen und Heimat-Erdkunde sowie Preussen-Geschichte, dass es spaeter fuer einfache Soldaten "genuegen" sollte, unter Kriterien der grundsaetzlichen Religions-Freiheit Pflicht, zu der man notfalls polizeilich abgeholt wurde (aber alles darueber hinaus Gelernte konnte als "unsittliches Verhalten" geruegt werden, wenn Juden zuhause am Nachmittag ihren Kindern mehr Wissen mitgeben wollten), die Minderheiten Juden oder Katholiken mussten sich 1 Schullehrer und 1-Klasse-Schule teilweise teilen, je nachdem, welche Gemeinde mehr Schueler haette (Maedchen und Behinderte, die ja keine Soldaten wuerden, hatten gleich kein Schul-Recht, letztere erst zu meinen Zeiten in der Bundes-Republik, es gab seltene Ausnahmen wie Zenta Maurina).
- Wiederum, sog. "Hof-Juden" gab es auch praktisch immer, in gross und klein, etwa Juweliere und Gold-Schmiede, in der Elite-Ebene der "Aufklaerungs"-Zeit bekamen trotzdem nur Getaufte (noch lange im 19.Jhd) Zugang zu Beamten-Berufen und akademischen Laufbahnen, fuer manches, wie Arzt und Jurist, konnte man sich in Italien oder Oesterreich qualifizieren, dann konnte man eventuell auch in die Politik. Juedinnen boten Internate fuer junge Damen an, womit der Zugang fuer Frauen zur Hoeheren Bildung auch fuer Maedchen zur Grundschul-Bildung auch generell gefoerdert wurde (was es vor 1800 schon auch mal gab, z.B. im Fuerstbistum Muenster).
- Es gab eine Industriellen-und Intellektuellen-Schicht, auch in den Haupt-Staedten und Hof-nah, wo man auch "problemlos" Jude sein konnte, und so mischte es sich nach Aufhebung des Ghetto-Zwangs und der Berufs-Verbote in Stadt und Land auch zwischen Sephardim und Aschkenazim im deutschen Alltag, manche passten sich maximal an eine
agnostische Lebens-Philosophie an ("lassen wir mal religioese Fragen ganz beiseite, Glaube ist etwas sehr Innerliches"), es gab ab 19.Jhd aber auch positiv-religioese Stroemungen und sogar nennenswert viele
Uebertritte ins Judentum (relativ oft evgl. Theologen der Bibel wegen) oder in die
roem.-kath Kirche (beruehmt wurden
Kardinal Newman, zuvor Anglikaner-Kirchenmann im 19.Jhd, und im 20.Jhd Philosophie-Professorin
St Edith Stein, vorher Juedin) - um "
Regeln halten wollen zu duerfen".
- "
Haskala" (von
Ssekhel, Verstand) ist vor diesem Hintergrund
nicht ganz dasselbe wie "
Aufklaerung" bei den anderen, das
Talmud-Studium foerdert genaues Aufpassen und
nuechtern-logisches Folgern,
jeder Schritt muss gedanklich nachvollziehbar sein, antike Griechen z.B. machten sich gerne Spaesse mit Leuten, die nicht woertlich hingehoert hatten (auch mal zu deren geschaeftlichem Schaden bis vor Gericht) und galten in der Apostel-Zeit deshalb als "
Spoetter", und dann war ein Unterschied, dass das
Christentum sich im Logik-Stand des
Philosophen Plato argumentierend entwickelte.
- Das
Judentum in Judaea machte, vom
Aegypter-Koenig dazu ermutigt, zuvor das
Hellenisieren und
Missionieren einer
griech. Bibel-Uebersetzung (
LXX) eine kurze Zeit lang mit, aber bemerkte, dass
angeborene Gemeinsamkeit, die sich an
nicht-hinterfragbare Abmachungen der
Gruendungs-Vorfahren haelt, wesentlich
mehr aushaelt als eine, die auf
Ueberzeugt-worden-Sein (
Moment) beruht, auch werden die
Gebote eher
aus Tradition als auf rationale Gruende hin
gehalten, also
hoerten Pharisaeer-Schulen
auf,
Judentum als "
weise Sitten-Lehre"
zu missionieren (es gab damals schon in fast jeder roem. Stadt des Caesaren-Reichs auch eine kleine jued. Gemeinde), und
nach der
Zerstoerung des
Staats Judaea blieben "
hellenische"
Juden kaum noch uebrig, viele gingen wohl
ins im Ausland etwas einfachere Christentum ueber, eben weil durch Argumente dazu gewonnen, und nur das fuer
Rom (
ab 70 ndZ unter
Imperator Vespasian)
wieder zugelassene (
auf vor Herodes dGr rekonstruierte) "
hebraeische" (Pharisaeer)-
Judentum ("Kategorie" 1-G0TT-Religions-Nations-Volk der Schrift, ohne Tempel und eigenes Land, aber mit anerkanntem
Frei-Gericht), das
damals den
60 Baende-Talmud (mit dem Themen-Reichtum einer ganzen Universitaet) erstellte, gibt es bis heute.
- Ab dem "
scholastischen" Mittel-Alter kam
Aristoteles (der zu Lebzeiten (*384-322^vdZ) weniger beachtete Schueler des Plato, aber Haus-Lehrer und Berater
Alexander dGr (*356-323^vdZ)), ueber
gelehrte Muslime (aus dem bekaempften
Ost-Rom erlangte
Manuskripte, nicht verbrannt, sondern verkauft, von "babylonischen" (
Bagdad Harun al Raschids), persischen (
Isfahan) und "arabischen" (
Kairo) Gelehrten, beachtet, und im
12.Jhd im Fatimiden-Sultan-Reich Aegyptens)
wissenschaftlich und
technisch mit
Vorteil genutzt, in die
christlichen Hoch-Schulen, und
als Uebersetzer (aus Griechisch und Arabisch ins Verwaltungs-und Schul-Latein) eigneten sich
wiederum Juden (zumal der Uebersetzer auch wissen sollte um was es geht, und
diese waren "
von Haus aus" mit
Wissenschaftlern vom Talmud her (eben
nicht Hellenisten) genug versorgt). Dessen
Logik-Lehre, die
nur 4 Beweis-Schritte zulaesst, ist
sehr diszipliniert,
juedische Rechtsprechung und Forschung anerkennt
7 bzw
13 Regeln, die z.B. auch "
gesicherten Sprach-Gebrauch" zulassen, kommt etwas
schneller zum Ziel) womit die
Aristoteles-Schule dann
sehr viel Natur beschrieb, und auch eine
Argument-Ebene entwickelte, die
3 Monotheismen (im Vergleich Judentum, Christentum und Islam)
des selben 1 G0TT vom Sinai einander
tolerieren zu
koennen (und als
allesamt-
Nachfahren solcher, die die Konfessionen gruendeten,
logischerweise auch bleiben koennen
muessen, Vorreiter waren Dominikaner wie
St Thomas von Aquin und
Franziskaner, und seitens der
Juden der Leibarzt des aegypt. Sultans in Kairo, Philosoph und Thora-Kommentator,
Maimonides), aber das
erste Koenigreich, von dem gesagt wird, dass es
auf eine Disputation hin das
Judentum als
Staats-Religion waehlte, war das
Chazaren-
Reich nord-oestlich am
Schwarzen Meer, soweit ich weiss).
- "
Haskala"-
Aufklaerung praegte eine Zeit lang mehr
Juden Ostsee-Europas, sich in "
Verstand vs Seele" "
Ratio vs Mystik" von nord-
polnisch-juedischen Chassidim unterscheiden wollend, wie gesagt, durch russ. Massnahmen bedingt auch aus der
Seidenstrasse im
Sueden weg nach dorthin in die
West-
Peripherie des
Russ. Reichs Nord-Europa, zu den "
andren Nicht-recht-glaeubigen" zwangs-verlagert (incl. versprengter
Chazaren), und z.B. schickten
Juden aus
dt Landen ihre
Soehne zum
Talmud-Studium nach
Litauen (z.B. "
Tagebuch der Juettel v Hameln" Kaufmanns-Bankiers-Witwe Goldschmied schon
vor 1666 aus
Altona-(Hamburg), im Alter und um
1700 noch Gattin des
Muenzmeisters vom
Elsass, beide starben voellig verarmt in
Mainz), oder nach
Italien oder Sued-und-Ost-
Frankreich (wo
Raschi v Worms im
15.Jhd der
wichtigste Talmud-Kommentator der
Aschkenasim geworden war), oder holten sich (auch ins
Rheinland) "
Haus-Lehrer auf
Saison" jedes Jahr aus
Polen (auch fuer
Toechter und
Frauen zum
Thora-Mischna-Lernen) von dort nach hier (
bis ins
19.Jhd), es gab ja auch infolge
Handels-Messe-Besuchen da-entlang
Handels-und
Familien-Beziehungen, und dies unter
Einbeziehung der Hof-Judenschaft des
Kaiserhofs in Wien.
- Das Zustandekommen der christlich-europaeischen "
Aufklaerungs"-Philosophie erfuellt
vernuenftige Anliegen, die es eigentlich
schon sehr lange gab (z.B. der engl. Philosoph
John Locke (*1622-1704^) hielt
Wissen auf Basis von Sinnes-Erfahrung (Empirik) fuer entscheidend, und bahnte
1689 mit "
Zwei Abhandlungen betreffs des Regierens" die spaetere
Verfassung der
USA an, bahnte
Menschenrechts-Deklarationen in USA und Frankreich,
Emanzipation der
Juden,
Beendigung der
Sklaven-Kaeufe, der
Hexen-Prozesse (deren wichtigste
logische Kritik kam
anonym von dem
Jesuiten Friedrich v Spee, was niemand zu seiner Zeit gelesen haette, wenn sie gewusst haetten, dass es ein "Hexen"-Beichtvater aus Koeln gesagt hat) und der
Glaubens-und
Rassen-Diskriminierung etc, den
Weg (aber auch so etwas war damit, dass es im Druck erschien und gelesen wurde, noch lange nicht in
Gesetzen realisiert und fuer die
Bevoelkerung umgesetzt).
- Wir stehn z.Zt. vor
aehnlichen Problemen mit der "
Auslaender-Integration" und "
Behinderten-Inklusion", etwas "
paenomenologisch Fremdes" zum Vor-(oder auch Nach)-Teil der davon Betroffenen
zu realisieren. Haette man es nicht
so verfremdend formuliert, um es von "
oben" fuer "
alle" zu regeln, haette "
Volk" es "
auf unterer Ebene,
Nachbarn zu sein",
menschlich auch
schon immer gekonnt (z.B fast alle wichtigen
Personen der Bibel waren mal
Vertriebene,
politische oder auch
Wirtschafts-Fluechtlinge, einige auch
behindert: Isaak war blind, Jakob schon lange geh-behindert, ehe er (sozusagen auf "
Green-card" weil
dem Gastgeber-Land nuetzlich) mit der ganzen Gross-Familie nach Aegypten "fuer vorlaeufig 3-4 Generationen" einwanderte, sein Vater und Grossvater waren beide schonmal einer Hungersnot ausgewichen ... - nachdem sie am Nil technisch und wohl auch Wirtschafts-politisch viel dazu gelernt hatten, ist ein Landstrich, der einen Auswanderer Abraham-Haushalt kaum ernaehrte, selbst fuer ein 3 Millionen-Volk durchaus zur Versorgung ausreichend)
- fast alle Buerger der
USA stammen von Fluechtlingen oder Vertriebenen,
Rom gruendeten gestrandete "Soeldner"-Phoenizier, es als "
Asyl-Geber-Stadt" mit (so-besehn-beliebigen) "
Fremden" bevoelkernd, und sieht man genauer hin, ca 3 Millionen aus vorherigem Ost-Deutschland
Vertriebene wurden nachkriegs in der Kriegs-demolierten BRD und DDR untergebracht (u.a. auch ich als Baby), was war das fuer ein Umstand, heimisch zu werden, denn "fremd" zu sein verliert sich in 4 Generationen, es sei denn, man selbst will oder soll es nicht.
- Jetzt kommen wir
wieder zu
Pessach an,
gehn wieder weg (aus Aegypten, dem "Sklaven-Haus", was es zuletzt fuer uns wurde, genau in der 4.Generation seit dem Einzug, aber das war so mit Abraham
abgemacht, unser "Weg" und Recht, eine Nation 1 G0TTES in eignen Landes-Grenzen zu werden (auch dafuer gab es damals Voelker-Regeln, was Aegypten dann ja bis nach Koenig Salomo respektierte) und wir denken in der
Seder-Nacht an so vieles, auch einen Moment der Trauer um die Aegypter-Wagen-Armee, die ertrank, weil "man" uns denn doch nicht weg-lassen und wieder einfangen wollte,
oeffnen die Tuer und "
schuetten weg unsern Zorn, dass man Jakob (uns) immer aufisst (ausnuetzt)" und werden lustig - "diese Nacht" war ja nichtmal ein Weglaufen aus Protest wegen der zuletzt so ungnaedigen Behandlung am Nil im Einsatz als rechtlose "Maurer" - nachher stellte sich raus, dass fast jeder Verein dort ohne uns nicht mehr funktionierte ("Gericht ueber alle Vereins-Geiste Aegyptens")
- wir gingen ja erstmals zum G0TTES-Berg Horeb und hatten keine Ahnung, was uns von dem "hoeheren Wir-Wesen" Abrahams, Isaaks und Jakobs dann als Gesetze gegeben werden wird - es war offensichtlich recht erkennbar schon das, was schon Abraham von sich aus so hielt, Menschen moeglich, machbar, wir haben es dann auch zweimal akzeptiert und gewaehlt (vor und nach den 40 Jahren Wanderung mit dem "politischen Fluechtling" Moscheh Amram-Sohn (in "dieser Nacht" immerhin (woertlich genommen) schon 80 Jahre alt, und Wildnis-fachkundig begleitet von dessen im Exil angeheirateter "Sippe", die dann ihrerseits auch auswanderte und bei Israel wohnen blieb)
- jedes Jahr fallen mir neue Aspekte dieses Festes auf.
Hhag sameahh, Pessahh schalom
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