cerridwen schrieb:Schon klar, dass ein Buch, das nicht aus menschlichen Worten für uns unverständlich wäre. Ich glaube aber nicht, dass Gott die Bibel inspiriert hat, sondern das einzig und allein aus dem Menschen kam, ohne göttliche Einwirkung und die Geschehnisse einfach so als gottgegeben betrachtet haben.
- einerseits zum Schluss hin stimme ich Dir zu. Andererseits ist es wohl erklaerungs-beduerftig, was "Inspiration" ueberhaupt bedeutet.
Seh ich die Sonne soeben durch die letzten Blaetter des Sommers scheinen und sie brennend schoen leuchten machen,
inspiriert es mich, dies zu malen oder fotografieren
- und wenn Menschen im taeglichen Brauch schon alles mit G"TT gemeinsam erleben, und es ist ihnen in Beziehung auf sich und IHN etwas Besonderes wiederfahren, dann
inspirierte es sie, dieses anderen zu erzaehlen und schliesslich aufzuschreiben, damit dieser Bericht nicht durcheinanderkommt und sich auch Spaetere wieder dran erfreuen und troesten.
Insofern dass in ihrem - meinem und anderen - Alltag G"TT so sehr als praesent eingelebt ist, dass ER in alles miteinbezogen ist
(Jirath HaSCHEM ="G"TTESfurcht" besagt woertlich, IHN einfach immer mit im Blickfeld zu haben, wie man einerseits etwas zu Befuerchtendes immer im Auge behaelt, waehrend man sich bewegt etwa die un-angeleinte Dogge
- aber genauso mein Baby, wenn ich Mutter waere und kochen muss, das ich immer zu wissen verlange, wie es sich fuehlt
- und dritterseits eine Liebste, einen Liebsten, der im Kopf staendig mit rumspukt und mich veranlasst, bei allem mit einzubeziehen, dass es ihm Freude machen sollte, was ich da tu, wen ich treffe, oder was ich um seinetwillen lasse - etwa ein Raucher das Rauchen aus Liebe zu einem Nichtraucher, der findet darin kein Problem, aufzuhoeren)
Schon als die Menschen ihre G=tter nur auf der Ebene "Wir" verstanden haben, war diese G=ttesfuerchtigkeit ihr erfreulichstes liebstes Ideal, und die Bibel hat ein ganzes Buch in sich, das sich nur an alle diese Eintrachts-Willigen richtet, denn normalerweise ist dads etwas Gutes fuer das Zusammenleben der Menschen.
Das Erleben des Wir nach einer Flut-oder Feuerkatastrophe, wie sich zeigt, dass spontan doch sehr viele Menschen hilfsbereit in sogar heroischem Ausmasse sind,
inspiriert sie dazu, es als freudige Kunde zu ueberliefern, fuer die Alltage, in denen Nachbars doch wieder allzu mufflig ihrer Wege ziehn.
Natuerlich haben das Menschen geschrieben - gedichtet - gesungen - je nach Zeit und Talent
- und ziemlich sicher hat ein Anderer beim Abschreiben etwas dazugebastelt
- aber sie wuerden doch luegen, wollten sie behaupten, nicht "ihr-Wir zu erleben" habe sie zu diesen Texten
inspiriert, wenn es Fakt ist, dass eben diese Gemeinschaft nachher diese Texte unendlich gern hatte, immer wieder las, dies und jenes kommentierte, ausmalte etc.
Das bedeutet, dass fuer einen Voll-Heiden als welchen Du Dich uns vorstellst, natuerlich unsere Hl.Schrift nicht ihn haette
inspirieren koennen, sie zu schreiben oder nachtraeglich mit zu unterschreiben -
- fuer Dich (als den, den Du uns vortraegst zu sein) kaeme ja unser Wir auch nicht in Betracht, das Hl.Buch auch nochmal Dir zu bringen, um auch Dir noch das Leben zu bereichern
- soweit wir, Juden und Christen, davon ausgehen, dass unser "Privat-G=tt" allerdings HERR im Herzen aller Menschen direkt ist, also dass ER laengst mit Dir lebt und Dich voll interessiert mit-erlebt, finden wir es natuerlich schade, dass Du nicht in solche Eintracht zu uns kannst, mit uns die Feste der Freude an der Thorah mitzufeiern - und wir nicht mit Dir dabei eines Herzens sein werden, wo Du Deine Freuden der Erkenntnis begehst.
- Christen unter uns wuerden Dir daher schrecklich gerne noch sagen: komm zu uns, lebe auch damit - es ist super!
- und die Juden unter uns wuerden sagen: ach, lasst ihn, G"TT hat kein Problem, ihm auch so gerecht zu werden, dass ihm kein Nachteil entstehe - so sagt unser Hl.Buch und so lehren es unsere Meister seit Moses ja auch.
- Katholiken koennten sagen: Ja, genau :.)) eben diesen Weg erschloss mit voller Gewissheit der Jesus, der der Christus war - so steht's in unserm Hl.Buch und so lehren es unsere Kirchenlehrer von alterher ja auch sonst schon.
Also die
Inspiration ist ein umfassender Trieb, und fuer die unter uns, denen G"TT alles lenkt ausser ihrem freien Willen, ist es natuerlich nur G"TT, der in uns solche Inspirationen, die IHN und uns betreffen insbesondere anstoesst.
Christen formulieren das auf G"TT in der Aktivitaets-Seite des Heiligkeits-Geistes, der 3.Person Des Selben HOECHSTEN
"ER hat gesprochen durch die Propheten": es war unwiderstehlich, es riss einen einfach hin, es zu tun - oder ganz zart: es war einem ein wahrhaftiges inneres Beduerfnis, so wie beim Verliebten, der seine Hoffnung, sein Glueck an alle Waende schreiben moechte - auch wenn er es nicht an jeder Wand zu tun wagen wuerde. Eben in der Zeit wahr, wo er dies Beduerfnis hat, schreibt er / sie es also erstmal auf. Es kann ja nicht in seiner Macht liegen, was daraus wird.
Kommt dann ein Datum, wo sich das Wir seiner Leute hinsetzt, um zu sagen: Wer sind und waren genau wir? - dann holen sie alle im Umlauf befindlichen Texte zusammen, sehn sie durch und sagen: "Ja, das ist in unserer Mitte, eindeutig" - oder: "Nee, das ist nur so wenigen brauchbar, weil man dauernd was erlaeutern muss, was sonst so scheint, als sei unser G"TT eine Zauberfigur - auch wenn wir noch wissen, dass es der Autor so nicht gemeint hat - aber wer nach uns wird das noch unterscheiden?"
- und um sich Klarheit zu verschaffen, beten sie und bitten eben Den Selben G"TT um nochmal Heilig-Geist hierfuer, es zu entscheiden.
Das ist dann die Kanonisierung der 1 eigenen Hl.Schrift dieser Gemeinschaft. Sie kann vonZeit zu Zeit wiederholt werden, einzelne Texte einmal nur so mitlaufen lassen als auch-erbaulich oder dann doch wieder ins Zentrum zu tun, damit sich keine Abschreibfehler einschleichen - dann ist es immer eine Antwort auf genau diese Zeit um diese Gemenschaft herum.
Das kann man generell auch von anderen Religionen, Verfassungen, Declarations und Grundgesetzen so sagen. Sie hatten fuer ihr Bezugs-Buch allen gemeinsamen Sinnes fuer Recht einen solchen Moment, sich auf den Sinn fuer ihr Wir in gesunder Weise zu verlassen und das im Moment bestmoegliche Textgebilde als Fundament fuer ihre Nachfolger zu erstellen.
- stimmen die andern mir fuer diese Definition zu?
mfG WiT :.)