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Spürbarkeit von Finanzkrisen - Druckversion

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RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - petronius - 18-04-2025

(18-04-2025, 16:37)Sinai schrieb: Die Ära Kreisky (1970 bis 1983) galt und gilt bei vielen Österreichern als Goldene Zeit

ja, und endete (auch) mit den vielen verstaatlichten-skandalen

lernens geschichte!


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - Sinai - 18-04-2025

Der wahre Grund war der Thatcherismus aus Großbritannien, der den Wirtschaftsliberalen in Österreich Mut machte

Es bildete sich eine Phalanx aus ÖVP-Wirtschaftsflügel ("Wirtschaftsbund"), FPÖ (die damals noch keine Arbeiterpartei war, sondern eine Lobby der Freiberufler) und anderen Wirtschaftsliberalen

Jenseits des nahen "Eisernen Vorhangs" (Bratislava nur 55 km Luftlinie von Wien entfernt) begann mit dem Tod Breschnews Ende 1982 eine neue Ära
in Richtung politischem Liberalismus, der dann sieben Jahre später in Wirtschaftsliberalismus mündete

Die Menschen in Ost und West glaubten, dass die Marktwirtschaft ein Segen wäre


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - Sinai - 18-04-2025

(18-04-2025, 16:37)Sinai schrieb: ich bin gespannt, was besseres als eine sozial eingehegte marktwirtschaft dir da einfällt

Das ist sehr gefährlich, weil sich da bald zwei Arten von Arbeitnehmern bilden:

Ein Alptraum ist eine staatliche Wirtschaft, in der die dort beschäftigten Arbeitnehmer geschützte Arbeitsplätze zu amtlich garantierten Löhnen haben, und selbst aber ungeregelte Lohnsklaven vom freien Arbeitsmarkt beschäftigen und ausnützen.
Die Familie des privilegierten Lokomotivführers beschäftigt - natürlich schwarz - eine Putzfrau, eine Babysitterin etc als rechtlose Sklaven


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - petronius - 19-04-2025

(18-04-2025, 22:55)Sinai schrieb: Der wahre Grund war der Thatcherismus aus Großbritannien, der den Wirtschaftsliberalen in Österreich Mut machte

das war ganz sicher nicht der wahre grund für die österreichische verstaatlichtenpleite

hör endlich auf, unsinn daherzufantasieren


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - petronius - 19-04-2025

(18-04-2025, 23:01)Sinai schrieb:
(18-04-2025, 16:37)Sinai schrieb: ich bin gespannt, was besseres als eine sozial eingehegte marktwirtschaft dir da einfällt

Das ist sehr gefährlich, weil sich da bald zwei Arten von Arbeitnehmern bilden:

Ein Alptraum ist eine staatliche Wirtschaft, in der die dort beschäftigten Arbeitnehmer geschützte Arbeitsplätze zu amtlich garantierten Löhnen haben

genau so wars aber in der von dir so gepriesenen österreichischen verstaatlichten

aber meine aufforderung war ja eine andere:

du schimpfst hier zwar so kenntnisbefreit wie ausdauernd über alles mögliche, aber mach einen besseren vorschlag!


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - Sinai - 19-04-2025

Ganz groß war die Wirtschaft Europas bis Mitte der 80er Jahre
Vollbeschäftigung, sichere Arbeitsplätze, hoher Lebensstandard, funktionierendes staatliches Gesundheitssystem

In England war die Keynesianische Wirtschaftspolitik
Die Schlüsselindustrien wie Kohle, Stahl, Eisenbahn, Gas, Elektrizität, waren verstaatlicht.
Staatliche Interventionen und massive öffentliche Investitionen, Ausgabenpolitik und aktive Geldpolitik um Arbeitslosigkeit und Ausbeutung in miesen Jobs zu verhindern. Es gab echte Wirtschaftsplanung durch die britische Regierung, Fünfjahrespläne und staatlich geförderte Programme
Man denke an den National Health Service

Und die Planification (Planwirtschaft oder Wirtschaftsplanung) in Frankreich modernisierte die Wirtschaft, förderte das Wachstum und stärkte bis Ende der 90er Jahre Frankreichs internationale Wettbewerbsfähigkeit

Der internationalen Börse das Geschick europäischer Gesellschaften anzuvertrauen, ist naiv
Die verlagern ihre Produktion in Niedriglohnländer
Wer heute in einen Elektromarkt geht, wird sehen, dass kaum noch Produkte aus Europa im Handel sind


RE: Spürbarkeit von Finanzkrisen - Sinai - 19-04-2025

Beitrag #3
(17-04-2025, 23:37)Ekkard schrieb: Ich halte nichts davon, reich und arm pauschalisierend gegeneinander aufzubringen. Ja, es gibt strukturelle Probleme, die man beispielsweise durch gewerkschaftliche Arbeit angehen muss und kann. Oder durch eine rigidere Sozialgesetzgebung.

Solange wir gegenüber Niedriglohnländern offene Grenzen haben, ist gewerkschaftliche Arbeit und Sozialgesetzgebung unmöglich

In den 80er Jahren waren zwar Industrieprodukte teuer, aber es gab Vollbeschäftigung.

Und dass in Deutschland die Wagenknecht sehr spürbar ist, und dass in Österreich eine kommunistische Bürgermeisterin in der 300.000 Einwohner Stadt Graz ist, sollte ein Alarmsignal sein, dass da was nicht mehr stimmt


Interessant wäre jedenfalls eine Diskussion über Keynesianismus