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RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ekkard - 13-06-2021 Ich persönlich finde es grotesk, dass ein schon fast absichtliches Missverstehen unserer Sprache die mangelnde Gleichstellung der Geschlechter verursachen soll. Auf einen solchen Missstand weist man z. B. in einem Zeitungsartikel hin. Dann wissen es alle. Wenn sich dann trotzdem nichts ändert, weil das gar nicht gewünscht ist, dann soll es plötzlich die Sprechweise ändern. Gewisse Kreise halten die Leute und Leutinnen für ziemlich doof. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 13-06-2021 (13-06-2021, 21:14)Ekkard schrieb: Ich persönlich finde es grotesk, dass ein schon fast absichtliches Missverstehen unserer Sprache die mangelnde Gleichstellung der Geschlechter verursachen soll. Auf einen solchen Missstand weist man z. B. in einem Zeitungsartikel hin. Dann wissen es alle. da bin ich einer meinung mit dir auch grotesk aber finde ich, wie man das zum riesenproblem und angriff auf unsere freiheitliche demokratie aufbläst was mich betrifft, habe ich das binnen-i verwendet, weil ich dem gedanken schon etwas abgewinnen kann, daß es als verletzend oder wenigstens nicht wertschätzend empfunden wird, nur "mitgemeint" zu sein. seit aber die jeweils von der woken blase als zulässig erachtete form sich in immer kürzeren abständen ändert und insbesondere dabei auch das binnen-i in verruf geraten ist, hab ich keine lust mehr auf anderes als das generische grammatische geschlecht man möge sich einig sein, was denn nun "richtig" sein soll und dabei bleiben. bis dahin beteilige ich mich an diesen sprachspielchen nicht mehr - wer aber unbedingt will, soll das von mir aus doch gern tun. mein lebensglück hängt nicht davon ab, wie andere sprechen oder schreiben RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 13-06-2021 (13-06-2021, 20:21)Gundi schrieb: Willst du mich verarschen? nein. ich habe lediglich keine lust auf gegenseitige beflegelungen Zitat:Das Gendern selbst ist aber nun mal eine innerdienstliche Anweisung, denen Mitarbeiter Folge leisten müssen oh, ich wußte nicht, daß "bürger und bürgerinnen" jetzt auch schon unter dieses ach so furchtbare "gendern" fallen. die armen stadtangestellten, wo kann ich spenden? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Sinai - 13-06-2021 (13-06-2021, 22:36)petronius schrieb: auch grotesk aber finde ich, wie man das zum riesenproblem und angriff auf unsere freiheitliche demokratie aufbläst Auch die "Deutsche Demokratische Republik" führte das Wort Demokratie im Namen ! Und was bedeutet die Worthülse "freiheitlich" ?? "Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) war Dachverband der etwa 15 Einzelgewerkschaften auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von 1945 bis 1949 und danach bis 1990 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Der FDGB war Mitglied des Weltgewerkschaftsbunds." Freier Deutscher Gewerkschaftsbund - Wikipedia Und Kickl ist der Obmann der Freiheitlichen Partei Österreichs Freiheitlich kann alles mögliche bedeuten : FDGB - FDGO - FPÖ Ein sehr breites Spektrum RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 Für die Verwaltung hannover soll eben nicht mehr die binäre Form gelten. Kannst du aber nicht wissen, weil du offenbar keine Zeitung liest. Und von wegen Mücke und Elefant: derlei Behauptungen sind immer Lückenfüller wenn die Argumente ausgehen. Du hast mit dem unsachlichen und nachweislich falschen Bild-Gerede angefangen. Wenn dich das Thema so triggert solltest du threads die davon handeln halt ignorieren. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Sinai - 14-06-2021 (13-06-2021, 20:07)petronius schrieb: von einer mücke zum riesenelefanten aufgeblasen (14-06-2021, 00:14)Gundi schrieb: Und von wegen Mücke und Elefant Gigantische Vorwürfe Wenn schon nicht sachlicher - geht's vielleicht ein wenig theatralischer ? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (13-06-2021, 22:50)Sinai schrieb: Und was bedeutet die Worthülse "freiheitlich" ?? na, was könnte das in einem land, das ständig seine "freiheitlich-demokratische grundordnung" vor sich herträgt, wohl schon bedeuten? auf selbstbestimmung und pluralismus hin orientiert - also jedem menschen seine eigenständige entfaltung garantierend auf ganz primitiv: die leute in ruhe sowie tun lassen, was sie wollen, und nicht ständig bevormunden RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - petronius - 14-06-2021 (14-06-2021, 00:14)Gundi schrieb: Für die Verwaltung hannover soll eben nicht mehr die binäre Form gelten. Kannst du aber nicht wissen, weil du offenbar keine Zeitung liest das finde ich jetzt ja extrem lustg, zitierst du doch selber "Die wichtigste Grundregel ist, überall da, wo es möglich ist, geschlechtsumfassende Formulierungen zu verwenden. Erst in zweiter Linie, wenn eine solche Formulierung nicht möglich ist, wird das sicherlich auffälligste Mittel – der "Gender Star" – eingesetzt" Kannst du aber nicht wissen, weil du offenbar deine eigenen zitate nicht liest - ich jedenfalls sehe da nirgends einen strafbedrohten zwang zum genderstern o.ä. und jetzt laß mir die ruh, hab ich doch den starken eindruck, daß eher du es bist, den "das Thema so triggert" RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 "Geschlechtsumfassende Formulierungen" bedeutet Begriffe, die alle Geschlechter beinhalten zb. "Studierende". Und wenn es derlei nicht gibt soll der Genderstern gebraucht werden. Was nicht mehr gemacht werden soll sind Ansprachen wie "Bürger und Bürgerinnen", weil dies nonbinäre Personen nicht beinhaltet. Dein Vorwurf ist also falsch. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 Ich finde die Debatte jetzt aus einem anderen Grund interessant. Dass einem ein Arbeitgeber im oeffentlichen Bereich Vorschriften dazu macht, was man in offizieller Funktion und z.B. Studenten gegenueber wie sagt, ist mir eigentlich so als recht verbreitet bekannt. Aehnlich wie bei Kleidungsvorschriften uebrigens Und dass man als Student bei schriftlich abgegebenen Sachen auch so ueber manches reichlich unsinnig erscheinende Stockchen springen muss, wenn man nicht abgestraft werden will, ist mir auch noch in guter Erinnerung. Das war selbst in den USA so, wenn's um den Umgang mit Studenten ging. Da wurde auch in jedem Jahr irgendeine neue neue Mode eingefuehrt, an die man sich - solange man nicht als einer von den Leuten, die die groessten Grants heranschafften, eine relative Immunitaet besass - besser halten sollte. Zumindest ist dieses spezifische Thema im Englischen weniger kompliziert. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 (14-06-2021, 11:29)Ulan schrieb: Ich finde die Debatte jetzt aus einem anderen Grund interessant. Zum Beispiel? Mir würden so spontan jetzt keine Sprachvorgaben gegenüber Studenten einfallen, die tatsächlich irgendwo geregelt wären Die Schwierigkeit, welche ich bei den angesprochen Sprachvorgaben sehe ist, dass unsere aktuelle Sprache ja nun mal nicht falsch ist. "Bürger" als geschlechtsloser (biologisch, nicht grammatikalisch) Sammelbegriff wurde/wird ja von den meisten Menschen so genutzt. Auf welcher Grundlage also, soll Personen vorgeschrieben werden, wie sie zu sprechen haben? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 @Gundi Meine Einsicht in deutsche Verhaeltnisse endet irgendwann um die Jahrtausendwende, so dass ich keine Ahnung habe, wie das heute geregelt ist. Sprache war damals noch nicht so das Thema. In den USA ist das alles bis ins Detail geregelt, mit ellenlangen Formularen, die man zur Kenntnis nehmen muss. Fuer die Lehrassistenten gibt's obligatorische, laengere Schulungen, fuer Postgraduates war das freiwillig, aber immer noch verbindlich anzuwenden. Wobei ich auch da vor dem Hoehepunkt der Gendersachen weggegangen bin; da betraf das nur die wenigen Faelle, wo das Englische tatsaechlich mal eine Geschlechterunterscheidung macht, und ich habe dann auch das "they" anstelle von "he or she" or "(s)he" benutzt, oder halt schlicht das Passiv, wenn moeglich. Was da jetzt gerade Mode ist, weiss ich nicht. Der eigentliche Anlass fuer meinen Post war jetzt aber, dass Du hier im Prinzip im "Kopftuch"- und im "Sprachgebrauchs"-Thread gegensaetzliche Positionen vertrittst, was ein oeffentlicher Arbeitgeber vorschreiben darf und was nicht. Inwiefern unterscheiden sich diese beiden Punkte jetzt, da es doch wohl in beiden Faellen um die Aussendarstellung der oeffentlichen Einrichtung geht? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 Ich sehe die Verbindung nicht. Bei dem einen geht es um weltanschauliche Symbole jedweder Art (und eben nicht nur das kopftuch) aufgrund der weltanschaulichen Neutralität des Staates. Was hat das mit der gendersprache zu tun? RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Ulan - 14-06-2021 Das Ziel ist Geschlechtsneutralitaet, was halt auch eine weltanschauliche Frage ist. Ich habe dabei nicht gesagt, dass man das nicht differenzieren koennte; aber wenn der Arbeitgeber weltanschauliche Neutralitaet ausstrahlen will, kann er das prinzipiell halt auch mit diesem Instrument tun. RE: Genderitis - Krankheit oder Chance? - Gundi - 14-06-2021 Inwiefern wäre das weltanschaulich neutral? Das stimmt doch gar nicht. Es wäre momentan (bei der nicht abgeschlossenen gesellschaftlichen Debatte) eine identitätspolitisch-linke Position. Kann man machen, sollte es aber nicht als weltanschaulich neutral verkaufen. |