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Jesu Lehre spezifisch christlich? - Druckversion

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+--- Thema: Jesu Lehre spezifisch christlich? (/showthread.php?tid=5704)

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RE: Schnelle Hilfe wäre super - indymaya - 21-03-2012

(20-03-2012, 08:21)petronius schrieb: dein jesus sagt eben nicht: "jeder mensch (egal, an was oder wen er glaubt) ist "frei vom gesetz", "erlöst" oder welche christenkarotte auch immer du grade vor dem maul des zu bekehrenden esels baumeln lassen willst", sondern "wer an mich glaubt" usw.
Wenn Du Dich selbst als Esel siehst, bist Du auf dem richtigen Weg.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - d.n. - 21-03-2012

Sorry, aber so nicht,..deine Spitzen lass ich ja grad noch durchgehen, ihr beide schenkt euch nichts,..aber nen anderen User als Esel zu bezeichnen ist ne Beleidigung mit Verwarnung!


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - indymaya - 22-03-2012

(21-03-2012, 23:37)d.n. schrieb: Sorry, aber so nicht,..deine Spitzen lass ich ja grad noch durchgehen, ihr beide schenkt euch nichts,..aber nen anderen User als Esel zu bezeichnen ist ne Beleidigung mit Verwarnung!
?????????????????????


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - petronius - 22-03-2012

(21-03-2012, 12:49)Ekkard schrieb: Gut, dann ist aber der Verstand äußerst begrenzt und veranlasst jedenfalls das Gefühl nicht, die egoistischen Ziele unter Außerachtlassen der Rechte Anderer zu verfolgen

wieso ist der verstand begrenzt, wenn er uns nicht zu egoismus auf kosten anderer veranlaßt?

(21-03-2012, 12:49)Ekkard schrieb: Wie war das oben mit dem Verstand? Und bist du dir immer sicher, dass die Verfolgung deiner Interessen der goldenen Regel entspricht? Ich nicht!

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wer behauptet denn auch so was?

und was hat das damit zu tun, daß die unterwerfung unter jesus von irgend etwas (wovon genau, weiß ich immer noch nicht, denn gesetze gelten ja auch für gläubige) frei machen soll?


RE: Schnelle Hilfe wäre super - petronius - 22-03-2012

(21-03-2012, 20:39)indymaya schrieb: Wenn Du Dich selbst als Esel siehst, bist Du auf dem richtigen Weg.

das hast du falsch verstanden. gläubische wie du sehen in unsereinem nur einen esel, der sich mit dem billigen karottentrick antreiben läßt, in die von euch gewünschte richtung zu gehen


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - Ekkard - 22-03-2012

(22-03-2012, 08:06)petronius schrieb: wieso ist der verstand begrenzt, wenn er uns nicht zu egoismus auf kosten anderer veranlaßt?
..., weil er uns eben nicht die ganzen Spätfolgen egoistischen Verhaltens vor Augen führt, sondern kurzfristige Vorteile als lohnenswert darstellt. Ich hatte dich so verstanden, dass der Verstand ausreicht, um die Notwendigkeit von Maximen, wie der goldenen Regel, einzusehen.

(22-03-2012, 08:06)petronius schrieb: ... was hat das damit zu tun, daß die unterwerfung unter jesus von irgend etwas (wovon genau, weiß ich immer noch nicht, denn gesetze gelten ja auch für gläubige) frei machen soll?
Von "Unterwerfen unter Jesu Lehre" kann wohl eher nicht gesprochen werden. Der Soll-Glaube ist eine Erfindung der römischen Staatsdoktrin, die ich persönlich als Perversion der christlichen Lehre sehe und empfinde. Wer "glaubt" tut das aus innerer Überzeugung - oder glaubt nicht, auch gut.

Die Befreiung besteht darin, das Gute und Richtige zu tun durch eine geeignete Haltung und eben nicht durch Beachten eines unübersehbaren Dschungels von Regeln oder Dogmen.

Im Grunde handelt es sich um die Abschaffung der ethischen Regeln durch eine dem Nächsten zugewandte Anschauungsweise.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - Theodora - 22-03-2012

Ja, es stimmt schon, ein bisschen subversiv wird ein freier Mensch. Autonom und subversiv, den Dschungel von Regeln oder Dogmen negierend, die Wand überwindend oder drüber hinweg, in die Weite. Das ist es. Und doch treu, solidarisch und unbestechlich.

PS.: Esel ist keine Beleidigung. Siehe Numeri 22,20-35, Bileam und die Eselin. Ein Lob auf den Esel bzw. die Eselin.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - petronius - 23-03-2012

(22-03-2012, 18:52)Ekkard schrieb:
(22-03-2012, 08:06)petronius schrieb: wieso ist der verstand begrenzt, wenn er uns nicht zu egoismus auf kosten anderer veranlaßt?
..., weil er uns eben nicht die ganzen Spätfolgen egoistischen Verhaltens vor Augen führt, sondern kurzfristige Vorteile als lohnenswert darstellt. Ich hatte dich so verstanden, dass der Verstand ausreicht, um die Notwendigkeit von Maximen, wie der goldenen Regel, einzusehen

du hast mich schon richtig verstanden und ich weiß, ehrlich gesagt, auch nicht, warum gerade dein verstand nicht ausreicht, um über länger als von zwölf uhr bis mittag nachzudenken

ich und viele andere schaffen das durchaus und brauchen nicht erst irgendwelche "heiligen bücher", die uns sagen, daß und welche auch längerfristigen folgen etwas haben kann

(22-03-2012, 18:52)Ekkard schrieb: Von "Unterwerfen unter Jesu Lehre" kann wohl eher nicht gesprochen werden

doch, genau davon rede ich aber, wenn gläubische mir wieder mal sagen "du mußt an jesus glauben, dich zu ihm bekehren, in seinem namen wiedergeboren werden..." und was es da so an frommen hohlfloskeln gibt, "um erlöst zu werden, das ewige leben zu haben, vom gesetz frei zu sein..." usw.

da sagt keiner "du bist frei, zu entscheiden, wie du lenst und wer du sein willst", sondern es heißt ganz klar "um frei zu sein, mußt du erst..." (jesus als die autorität anerkennen)

(22-03-2012, 18:52)Ekkard schrieb: Die Befreiung besteht darin, das Gute und Richtige zu tun durch eine geeignete Haltung und eben nicht durch Beachten eines unübersehbaren Dschungels von Regeln oder Dogmen

stell dir mal vor: so frei bin ich schon lange. ohne irgendwas oder -wen anzubeten


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - indymaya - 23-03-2012

(23-03-2012, 10:57)petronius schrieb: doch, genau davon rede ich aber, wenn gläubische mir wieder mal sagen "du mußt an jesus glauben, dich zu ihm bekehren, in seinem namen wiedergeboren werden..." und was es da so an frommen hohlfloskeln gibt, "um erlöst zu werden, das ewige leben zu haben, vom gesetz frei zu sein..." usw.

da sagt keiner "du bist frei, zu entscheiden,
Beispiel:
Gott führt einen Verdurstenden durch die Wüste zu einer Oase. Jetzt hat er die Freiheit, darauf stur zu beharren, dass es eine Fata Morgana ist bis er stirbt.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - Sangus - 23-03-2012

(23-03-2012, 11:45)indymaya schrieb:
(23-03-2012, 10:57)petronius schrieb: doch, genau davon rede ich aber, wenn gläubische mir wieder mal sagen "du mußt an jesus glauben, dich zu ihm bekehren, in seinem namen wiedergeboren werden..." und was es da so an frommen hohlfloskeln gibt, "um erlöst zu werden, das ewige leben zu haben, vom gesetz frei zu sein..." usw.

da sagt keiner "du bist frei, zu entscheiden,
Beispiel:
Gott führt einen Verdurstenden durch die Wüste zu einer Oase. Jetzt hat er die Freiheit, darauf stur zu beharren, dass es eine Fata Morgana ist bis er stirbt.

Mit dem kleinen, aber feinen Unterscheid, dass sich die Echtheit einer "Oasen-Wahrnehmung" problemlos überprüfen und objektiv feststellen lässt.

Sämtliche Versuche, dasselbe mit den "Gottes-Wahrnehmungen" der Autoren biblischer Texte zu tun, sind bislang gescheitert.

Merke, indy: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Sangus


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - indymaya - 23-03-2012

(23-03-2012, 12:12)Sangus schrieb: Sämtliche Versuche, dasselbe mit den "Gottes-Wahrnehmungen" der Autoren biblischer Texte zu tun, sind bislang gescheitert.
Gott nimmt man selber wahr, indem man glaubt. Da bedarf es nicht der Gottes - Wahrnehmung von Buchautoren sondern nur der Wahrnehmung von Gottes Wort. Jesus selbst hat kein Buch geschrieben.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - indymaya - 23-03-2012

(23-03-2012, 12:12)Sangus schrieb: Merke, indy: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Sangus
Aber jeder stirbt der nicht trinkt.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - Regenbogen - 23-04-2012

Steht das Christentum nicht in Widerspruch zu Lehre Jesu?
(17-03-2012, 18:26)Bion schrieb: Wie Theodora und Ekkard bereits ausgeführt haben, ist die Lehre Jesu Auslegung jüdischen Gesetzes. Das gilt auch für die Bergpredigt. Jesus selbst legt darauf so großen Wert, dass er in seiner Rede ausdrücklich festhält, er sei nicht gekommen, um aufzuheben, sondern, um zu erfüllen (Mt 5,17)!

Dass die Lehre Jesu "Ende des Gesetzes" sei (Röm 10,4), ist paulinische Theologie!

Entweder so stellt Paulus sich über Jesus oder hatte er überhaupt keine Ahnung, was die Lehre Jesu ist.

Christentum an sich ist ein Werk allein von Paulus.
Steht das Christentum wirklich nicht in Widerspruch zu Lehre Jesu?

Hier sehe ich eine Bestätigung von einen "wahren Christen", dass meine Vermutung einen ernsthaften Grund hat:
(17-03-2012, 23:25)indymaya schrieb: Jesus hat die Gesetze erfüllt und ist durch sie gestorben. Deshalb sind alle Menschen von den Gesetzen erlöst worden. Sie sind frei. Es sei denn sie glauben nicht, das Jesus der Christus ist, für diese Menschen bestehen die Gesetze eben weiter. Wo ist das Problem?

Diese christliche „Parole“ in menschliche Sprache übersetzt soll heißen, die Gesetzlosen, die Heiden, sind Gesetzlosen geblieben, wie gehabt. Nur die, die an welcher Christus nicht glauben, sind dem Gesetz untertan…

Mir ist so was ein wahres Problem. Denn bin ich überzeugt, dass Jesus Messias ist und mit welchen Chrestus nichts Gemeinsames hat!

Je mehr ich „wahren Christen“ kennen lerne, so tiefe ist meine Überzeugung, dass das Christentum (besonderes gegenwärtiges Christentum), mit Lehre Jesu überhaupt nichts zutun hat.


RE: Jesu Lehre spezifisch christlich? - Ekkard - 23-04-2012

(23-04-2012, 10:19)Regenbogen schrieb: Denn bin ich überzeugt, dass Jesus Messias ist und mit welchen Chrestus nichts Gemeinsames hat!
Das kann man in dieser Radikalität nicht behaupten. Richtig ist, das Christentum hat sich von den Judenchristen emanzipiert und fortentwickelt. Daran haben die Missionare nach Jesu Kreuzigung einen wesentlichen Anteil. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass beispielsweise "messianische Juden" (heutige, sehr strenge Judenchristen), Pfingstkirchen oder Evangelikale näher dran sind an Jesu Lehren, ganz einfach, weil sie alle auf die schriftlichen Traditionen zurück greifen müssen.

(23-04-2012, 10:19)Regenbogen schrieb: Je mehr ich „wahren Christen“ kennen lerne, so tiefe ist meine Überzeugung, dass das Christentum (besonderes gegenwärtiges Christentum), mit Lehre Jesu überhaupt nichts zutun hat.
Da magst du - schon aus ganz anderen Gründen - Recht haben. Nur etwas anderes als das Neue Testament (Evangelien und Briefe) und einige nicht-kanonische Texte mit zweifelhafter Herkunft haben wir nicht. Einigermaßen verlässlich ist eigentlich nur die so genannte "Bergpredigt", die wohl einer Sammlung von Herrenworten entspricht.


RE: Schnelle Hilfe wäre super - eddyman - 23-04-2012

(17-03-2012, 12:24)indymaya schrieb:
(17-03-2012, 11:17)Theodora schrieb: Die Lehre Jesu, sie ist jüdisch. Vom Anfang bis zum Kreuz hin. Wortklauberei ist uns dabei nicht hilfreich, sondern eher hinderlich.
Die Lehre Jesu ist das Wort Gottes.

Ich hab drüber nachgedacht, und meine, dass da eine Feststellung fehlt, nämlich die, dass es eigentlich keine "Lehre Jesu" gibt, oder dass es von Jesus im Kern so nicht angedacht war. Die Kirche sehe ich stark auf Schriftbezogenheit und Floskeltum (Frommsprech wie ihr sagt) sich beziehend. Das ist schon ok, das eine gibt Sicherheit und das andere ist tröstend, und das braucht man ja auch.

Aber Religion muss letztlich eine ganz praktische Ausformung haben, und so meine ich, das Christentum ist keine Lehre und keine Moral (das ist wohl eher ein Fundament), sondern die Beziehung zu Jesus. Und jetzt bitte keine blöden Bemerkungen; das ist dann wirklich eine persönliche Sache, auf die man sich einläßt. Und genau darin liegt die Kraft des Christentums. Nicht im Dogma. Davon zeugen all die Heiligen, Bruder Konrad, Theresa von Avila, Therese von Lisieux, Edith Stein, Pio, um nur einige zu nennen. Und das hat Jesus immer und immer wieder gesagt, nicht als Dogma, sondern als praktischer Bezug:

Niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.


(Und wenn man wirklich noch einen draufsetzen will, Thomas-Evangelium:)

Wer von meinem Munde trinkt, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und das Verborgene wird ihm offenbar.