![]() |
Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Druckversion +- Religionsforum (Forum Religion) (https://religionsforum.de) +-- Forum: Allgemeines (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=25) +--- Forum: Religionsübergreifendes und Interreligiöses (https://religionsforum.de/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? (/showthread.php?tid=2069) Seiten:
1
2
|
Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - luckaffe89 - 03-08-2007 Hallo, ich leg ohne umschweife gleich mal los: Es gibt 2 Fälle, was nach dem Tod eintritt: 1 Fall.) Jedem wird das erfüllt, was er glaubt und somit ist das Leben nach dem Tod nur eine selbstgeschaffene Illusion. 2 Fall.) Jedem widerfährt nach dem Tod dasselbe. Wie weiß ich nun ob ich nach dem Tod nur in einer Illusion stecke? 1 Fall.) Ich kann es nicht wissen, da ich nicht weiß was den Andersgläubigen widerfahren ist. 2 Fall.) Ich kann es wissen, wenn ich an etwas „falsches“, also an etwas geglaubt habe, dass NICHT nach dem Tod eingetreten ist, da für mich nun das „richtige“ eingetreten ist. Daraus folgt also, wenn ich an etwas „falsches“ Glaube, so weiß ich nach meinem Tod was der „richtige“ Glaube war und vor allen Dingen, dass ich nicht nur in einer Illusion feststecke. Soll man also versuchen an etwas „falsches“ zu glauben? Gruß RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - WiTaimre - 06-08-2007 Hallo Lucki :) Fuer mich hab ic die Frage so geloest, dass mir gefaellt, was man mir von nach dem Tod zu glauben vortrug. Also hoffe ich erstmal hartnaeckig, es sei dann auch so. Der Glaube verlangt dafuer, dass es mir nachher auf immer gefallen moege, wie es wird, dass ich hier im Leben sozial fair bin und meine Freude an G0TT habe, von IHM zu wissen, dass ER jeden, auch mich genau, lieb hat. Sollte ich mich also geirrt haben, so waere es fuer hier im Leben doch eben gar kein Schaden, dass ich andern Leuten Spass gemacht hatte in der Hoffnung auf jenes Nachher. Ebenso verkraftete sich im Leben das Faktum etwas milder, dass generell die ganze Zeit, waehrend mann lebt, andere schon wieder sterben. Fallls - behuete - ich nachher "nicht" sein sollte, dann stoert es "mich" dann doch auch nicht mehr, oder? mfG WiT :) RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Adam - 09-08-2007 Hallo, eine interessante Frage. Ich tue mich allgemein etwas schwer mit der ganzen Fragestellung, da ich glaube dass nach dem Tod überhaupt nichts passiert was für mich relevant ist. Aber deine konkrete Frage von wegen ob man versuchen soll an etwas falsches zu glauben verstehe ich nicht. Vielleicht bin ich im Moment auch nur zu müde... Wenn du glaubst dass nach dem Tod etwas konkretes passiert wirst du ja dann erfahren ob es auch so geschieht oder eben nicht. Und es ist ja im Prinzip egal an was du genau glaubst, denn ob es falsch oder richtig ist weiss keiner. Gruß Adam RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Alanus ab Insulis - 09-08-2007 Um die Fragen doch mal auzugreifen, sie sind nicht nur widersprüchlich, sondern auch un-logisch gestellt. Vorweg sei gesagt, da sie rein philosophisch gestellt ist, werde ich sie auch nur so beantworten ohne theologisch-eschatologischen Kontext. Problem des Kontextes Du unterstellst, dass es etwas nach dem Tod gebe. Da wir keine Erfahrung haben über das was nach unserem Tod ist, können wir keine intersubjektiv nachvollziehbaren Aussagen über das machen, was nach unserer jetzt erfahrbaren Wirklichkeit ist, nicht ist oder sein könnte. ' schrieb:1 Fall.) Jedem wird das erfüllt, was er glaubt und somit ist das Leben nach Problem der Antwort: Sie ist insich unschlüssig! Wenn jedem das, was er glaubt das es nach dem Tod ist, in Erfüllung geht, so ist es keine Illusion mehr, sondern Wirklichkeit, weil es ist. Die Antwort impliziert aber, dass jedes zukünftige Sein abhänig ist von der Vorstellung über dieses Sein, dass wir uns vor dem Tod dieser Wirklichkeit gebildet haben. Weiterhin impliziert es, dass die Realität nach dem Tod unabhänig von unserem jetigen Sein ist, da jeder eine andere Wirklichkeit, je nach gebildeter Vorstellung erfährt. Davon abgesehen, dass mir dieser Fall unvernüftig erscheint, haben wir trotz der Möglichkeit dieses Falles keine Möglichkeit erfahrbare Aussagen hier und jetzt davon zu treffen, weshalb sie unbeantwortbar bleibt. ' schrieb:2 Fall.) Jedem widerfährt nach dem Tod dasselbe. Eine Lösung die scheinbar nahe liegt, weil das menschliche Sein immer im Kontext der Gemeinschaft der Menschheit liegt und niemals alleine erfahren wird. Dennoch kann von einem rein philosophischen Standpunkt ohne theologisch-metaphysischen Bezug, hier keine nachprüfbare oder erfahrbare Aussage getroffen werden. ' schrieb:Wie weiß ich nun ob ich nach dem Tod nur in einer Illusion stecke? Wenn wir mal ausseracht lassen, dass man keinen Begriff vom Sein dieser Wirklichkeit hat und annimmt, dass es ein Sein nach dem Tod gibt, so besteht keine objektive Aussagbarkeit darüber ob und wie ich andere Menschen in dieser Wirklichkeit erfahre oder nicht. ' schrieb:2 Fall.) Ich kann es wissen, wenn ich an etwas „falsches“, also an etwas Woher habe ich eine Vorstellung darüber, dass es das "Richtige" Sein, wenn es überhaupt ein Sein gibt nach dem Tod, ist? Auch hier lautet meine Antwort, vom Standpunkt unserer Erfahrbarkeit lässt sich keine Aussage mit belegbaren Wahrheitsanspruch darüber aussagen. ______________ Ich schätze mal, dass die Frage grundsätzlich nach dem Letzten Sein und Ziel des Menschen fragt. Meine Antwort lautet darauf, es ist Gott und sein Reich. Letzteres als Allegorie für die Wirklichkeit der Gemeinschaft in und mit ihm. Diese Antwort kann ich aber nur geben, weil sie mir (natürlich nicht nur mir, aber es wird erst relevant, wenn ich selbst als solches erkenne und annehme) geoffenbart wurde in der Selbstoffenbarung Gottes -> die Heilige Schrift (das ist bitte keine umfassende theol. Antwort, sondern nur eine Andeutung). Grüße Presbyter RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - luckaffe89 - 10-08-2007 Presbyter schrieb:Problem des KontextesHier hast du mich falsch verstanden. Ich meine damit nicht das nicht auch ein Nichts sein kann, jedoch ist für den Menschen auch das Nichts etwas, nämlich das Nichts. Presbyter schrieb:Wenn jedem das, was er glaubt das es nach dem Tod ist, in Erfüllung geht, so ist es keine Illusion mehr, sondern Wirklichkeit, weil es ist.Da hast du Recht, aber eine von mir persönlich geschaffene Wirklichkeit muss eine Illusion sein, außer ich steige nach dem Tod in einen Gottähnlichen Zustand auf - was ich nicht glaube -, sonst wäre ja jede Geschichte eines Buches ´genauso eine Wirklichkeit, da sie durch Fantasie geschaffen wird (genau wie der Glaube). Presbyter schrieb:Die Antwort impliziert aber, dass jedes zukünftige Sein abhänig ist von der Vorstellung über dieses Sein, dass wir uns vor dem Tod dieser Wirklichkeit gebildet haben. Weiterhin impliziert es, dass die Realität nach dem Tod unabhänig von unserem jetigen Sein ist, da jeder eine andere Wirklichkeit, je nach gebildeter Vorstellung erfährt.Hier widersprichst du dir: Das Sein nach dem Tod IST abhängig von diesem Sein. Warum sollte es nicht davon abhängig sein, nur weil wir etwas unterschiedliches glauben?Gerade DAS stellt die Abhängigkeit her, da ja so erst die Situation der unterschiedlichen Vorstellungen von dem was nach dem Tod passiert zustande kommen und sonst so eine Frage gar nicht aufkommen würde. Presbyter schrieb:Du sagst selber, dass nach dem Tod nicht unbedingt ein menschliches Sein herrschen muss.' schrieb:2 Fall.) Jedem widerfährt nach dem Tod dasselbe. Außerdem herrscht die Gemeinschaft auch nicht allumfassend, sondern eher in Gruppen wie z.B. gleichgläubige, politisch gleichgläubige etc.. Somit kannst du dies nicht als Argument für eine allumfassende Gleichheit nach dem Tod anführen. Presbyter schrieb:Wenn wir mal ausseracht lassen, dass man keinen Begriff vom Sein dieser Wirklichkeit hat und annimmt, dass es ein Sein nach dem Tod gibt, so besteht keine objektive Aussagbarkeit darüber ob und wie ich andere Menschen in dieser Wirklichkeit erfahre oder nicht.Wenn man davon ausgeht das man in einer selbstgeschaffenen Wirklichkeit (=Illusion) steckt(was wir nach Fall 1 tun), so sind die anderen Menschen genauso von mir geschaffen (wenn sie denn da sind), somit stimmt die Aussage, dass ich darüber was den anderen Menschen widerfahren ist nichts sagen kann (was genau das ist was ich sage...) Presbyter schrieb:' schrieb:2 Fall.) Ich kann es wissen, wenn ich an etwas „falsches“, also an etwas Wenn ich einen tiefen Glauben an eine Vorstellung was nach dem Tod ist habe, so ist das, was nach dem Tod ist wenn es dieser Vorstellung widerspricht nicht von mir selbst geschaffen, da es sonst auf Basis dieses Glaubens existieren würde. Presbyter schrieb:Ich schätze mal, dass die Frage grundsätzlich nach dem Letzten Sein und Ziel des Menschen fragt. Nein, sie zielt darauf, ob wir nach dem Tod herausbekommen können, ob wir in einer selbstgeschaffenen Wirklichkeit stecken. Nicht auf das was nach dem Tod konkret ist, denn das können wir, wie du auch schon angemerkt hast, natürlich nicht herausbekommen Presbyter schrieb:Meine Antwort lautet darauf, es ist Gott und sein Reich. Letzteres als Allegorie für die Wirklichkeit der Gemeinschaft in und mit ihm. Diese Antwort kann ich aber nur geben, weil sie mir (natürlich nicht nur mir, aber es wird erst relevant, wenn ich selbst als solches erkenne und annehme) geoffenbart wurde in der Selbstoffenbarung Gottes -> die Heilige Schrift (das ist bitte keine umfassende theol. Antwort, sondern nur eine Andeutung). Nun ja das ist deine subjektiv Meinung, aber ein anderes Thema. Grüßis :D RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Ekkard - 10-08-2007 Ich plädiere auch dafür, dass die Eingangsfragen irrelevant sind oder, was dasselbe bedeutet: ihre Antworten sind beliebig. Die Frage, was nach dem Tod ist, hängt davon ab, was unser Selbstbewusstsein ausmacht. Wir sind ja heute nicht dieselben Leute, die wir vor einiger Zeit waren, sondern haben Erfahrungen gemacht, die zu unserem heutigen Bewusstseinszustand geführt haben. "Wir", "ich", "du", "Wald", "See" oder "Kuh" sind ja nur Sammelbegriffe für "informationshaltige Fettaugen", die auf einer immensen Suppe von Vorgängen schwimmen, die Informationen bewegen und umsetzen. Was macht es schon, wenn einer der vielen "Informationsschieber" ausfällt? Das Netz ist elastisch und praktisch unzerreißbar und reicht bis tief in die anorganische Natur. Viel wichtiger erscheint mir die Frage, ob wir Menschen das Netz komfortabler stricken können. Wer meine Argumente lieber in Form einer Geschichte lesen möchte, wie es Menschen seit Jahrtausenden tun: http://www.brewig.homepage.t-online.de Zyklus: Zeit-Myzel. RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - luckaffe89 - 10-08-2007 Es geht ja eben nicht darum, was nach dem Tod ist RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Ekkard - 11-08-2007 luckaffe89 schrieb:Es geht ja eben nicht darum, was nach dem Tod istDann verstehe ich Deine ganzen Fragen nicht: Ich glaube doch nicht, was ich für falsch halte. Das ist doch der Anti-Witz des Glaubens! RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - WiTaimre - 12-08-2007 Hi, Lucki, also nochmal: Zitat:Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben??Also fuer uns schien es darum zu gehen, was es endgueltig bedeutet, sich um Glauben an etwas zu bemuehen. Da beziehn wir fuer "End-Gueltiges" natuerlich auch das Sein nach dem Tode mit ein. Du meinst das nicht so, ok. Also "an etwas Falsches zu glauben" zu versuchen - ob man das generell sollte? - da gibst Du schon vor, dass es Dir schon klar sei, dass das zu Beglaubigende durch Dich objektiv "falsch" ist? Meinst Du so etwas wie: "guck mal, da sitzt ein Elefant auf Deinem Auto !" - aber Du hast ja gar kein Auto? Oder: "ich fand heraus, dass 2 x 2 = 7 ist !" - was mathematisch nicht geht, solange 1 = 1 abgemacht ist und man einheitliche Dinge mit den Zahlen anspricht. Oder etwas Moralisches wie "Sex ist aber immer gesund fuer alle Beteiligten, egal wo, mit wem, wie rabiat und wie freiwillig" - was sicher jeder auf der Welt als eine falsche Beurteilung einstuft. - ich hatte mal jemanden zu Besuch, dem "klar" war, dass "die Russen kommen", und er bot uns an, sein Raumschiff kommen zu lassen und uns - seine 2 Freunde - zu retten, auf den Stern Beteigeuze des Orion - wohin sonst. Das war so eine Frage: soll man versuchen zu glauben, was nicht so sein kann? - ob "die Russen" kaemen, sei dahingestellt als immerhin damals nicht ganz undenkbar - aber dass man auf dem Gestirn Beteigeuze gesichert waere und sich besser fuehlen koenn6te, waere faktisch zu bezweifeln, es sind 5 Sonnen, die sich umeinander drehen und das entfernteste gut sichtbare Gestirn am Firmament - dass er so ein Raumschiff zur Hand haette, waere noch sonderbarer. Was also sollte man dazu sagen? - ihm versuchen, das zu glauben? - alles das? Das trug der ganz ernstlich so vor und hatte echt Angst um sich und uns, und sein Motiv war sowohl Angst als Hilfsbereitschaft. Das ist nicht zu verachten, es war doch bei all seiner Angst wirklich nett. Also wir widersprachen dem Vorgetragenen nicht, sondern nahmen den 1.Punkt als den denkbarsten Fakt lediglich so auf: FALLS das so waere. Daran knuepften wir eine einfach ganz anders gelagerte Handlungs-Entscheiidung. Ich sagte: FALLS sowas passiert, kann ich hier aber dann grad nicht weg, ich habe Verantwortung fuer Leuute, die mich dann um Rat bitten koennten, wie sie sich retten sollen - ich kenn hier die Gegend und viele Verstecke und wie man sich eine Weile ueberlebensmaessig durchbringt - versteh, ich kann gerade dann nicht hier weg. So sagten wir es dann beide, man wuerde uns beide dann hier dringend brauchen, und das sei unser Ort fuer die Pflichten in Not. Das Bemuehen, dem "etwas Falsches" zu glauben, richtete sich darauf, dass der echt besorgt war - und darin liegt nichts in-sich-Falsches, verstehst Du? Wenn Dir so etwas begegnet, zerlege es in das eine, was aktuell nicht wirklich relevant ist, ob es wahr ist - und das andere, was Deine oder eines anderen erwartete Mitwirkung angeht. Beantworte es menschenfreundlich durch einen dritten Aspekt, der eine von Grund auf neue Ueberlegung erfordert. Derjenige ueberlegte doch nun, ob er a) sich ohne uns egal-wohin wuerde retten moegen und b) ob nicht auch er hier dann besser gebraucht wuerde, andern zu helfen mit irdisch-normalen Moeglichkeiten. Sich ein bisschen zu bemuehen, das, was ein anderer glaubt, anzuhoeren und mit zu durchdenken, halte ich immer fuer fair. Soweit es um regiligioese Inhalte geht, sind deren Ereignisse meistens nur Zeugenaussagen, so formuliert halt, wie es nun ist - da kann man Leuten vertrauen, wenn sie etwa sowas sagen: "Lass Dich doch wenigstens einmal drauf ein, es zu halten, zu diesem G0TT zu beten - schau selber, was dann passiert, sprich dann darueber mit uns, ob wir das auch so kennen - es ist gut fuer uns, wir moegen Dich, wir haetten gern, dass es auch Dir gut tut." - Das waere legitim und nett und verlangt nichts Falsches zu glauben, sondern erstmal nur Vertrauen in Leute und Menschenverstand - denn diese Inhalte beruhen auf Abmachungen und einer Kette Lebender, die einander vertrauten, etwas einfach mit zu tun. Wir sagen, Glaube sei: ich setz das mal als wahr, dass G0TT ist, dass ER hier ist, uns auch sieht, SICH fuer jeden interessiert und uns mag, weil ER unsere Leben liebenswert machte. Leben an sich mag man doch haben. Etwas "fuer wahr zu setzen" ist ein Willensakt, und nichts, was schon Falsch oder Richtig betraefe. Ein Angebot, etwas zu erforschen, ob es ist und ob es "so" ist, "Arbeits-Hypothese" nennt das die Uni, oder "Voraus-Entwurf". Man kann sagen, man selbst wolle das nicht wissen und sei auch nicht interessiert, den andern dabei soweit zu helfen, es auch zu probieren - oder man kann sagen: ok, ich versuch's mal, aber erwarte nicht zu viel, ich waere da skeptisch oder: uj, klingt gut! bisher hast Du immer ggewusst, was toll ist - ich komme und probier's auch mal, ich mag Gutes! So etwa - trifft das nun Deine Frage genauer? mfG WiT ;) RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Lea - 16-08-2007 Ja, es ist sinnvoll zu glauben. Es reicht schon völlig aus, dieses Glaubensgeheimnis hinter dem Schleier des Erkennens zu erahnen. RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Ekkard - 16-08-2007 Hallo Lea, mit einer solchen Aussage bin ich nicht einverstanden. "Glauben" ist ein menschlicher Willensakt (auch dann, wenn er uns nicht bewusst sein sollte; siehe auch Beitrag von WiTaimre), der Vorgänge oder Verhaltensweisen bewertet. Wenn ich etwas Falsches "glaube", dann glaube ich es eben gerade nicht, oder der Satz enthält seinen eigenen Widerspruch. Solche Antinomien gibt es wie Sand am Meer, und sie sind samt und sonders irrelevant für unseren Wertekanon. RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Lea - 17-08-2007 Der Vollständigkeit wegen, ein kleiner Nachtrag. Paradox wäre es schon, wenn nicht sogar völlig irrsinnig, an Falsches zu glauben - wie soll das funktionieren? Glauben braucht eine gewisse Übereinstimmung mit meinem Geist, meiner Erfahrung, dem Willen. Der Wille spielt dabei die entscheidende Bewegung, der mit meinem Einverständnis und einer Bejahung Glauben zulässt. Das ist (meine) Freiheit, aber auch manchmal schlicht Gnade, meist ein lebenslanger Prozess. Gruß Lea RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Maya - 18-08-2007 Wenn wir gestorben sind, werden wir wissen, ob unsere Vorstellungen sich bewahrheiten oder auch nicht. Es könnte ja auch sein, dass wir, entgegen unserer Erwartungen in ein Nichts zerfallen. Das ist zwar kein schöner Gedanke, wenn man religiös etwas anderes erwartet hat, aber es liegt zumindest im Bereicht des Möglichen. Maya RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Rao - 14-04-2009 (17-08-2007, 01:01)Lea schrieb: Der Vollständigkeit wegen, ein kleiner Nachtrag. Paradox wäre es schon, wenn nicht sogar völlig irrsinnig, an Falsches zu glauben - wie soll das funktionieren? Glauben braucht eine gewisse Übereinstimmung mit meinem Geist, meiner Erfahrung, dem Willen. Der Wille spielt dabei die entscheidende Bewegung, der mit meinem Einverständnis und einer Bejahung Glauben zulässt. Das ist (meine) Freiheit, aber auch manchmal schlicht Gnade, meist ein lebenslanger Prozess. An etwas falsches zu glauben, ist leichter, als man denkt - das machen viele Leute jeden Tag, indem sie unangenehme oder peinliche Wahrheiten oder Erkenntnisse schlicht verdrängen. Im Idealfall solange verdrängen, bis es total aus dem Wachbewußtsein verschwindet... Mein Wahlspruch dazu (aus traurigen Erfahrungen): Die Leute glauben immer an das, was sie glauben WOLLEN (weil es tröstlich, schmeichelhaft, angenehm, unkompliziert ... etc. für sie ist), - und sie liegen damit meistens daneben... Menschen neigen nun mal zu Verdrängung, Vorurteilen und (ganz bewußtem!) Selbstbetrug! Zu objektivem Denken gehört ein kritischer Geist, der nicht alles schluckt, was andere ihm eintrichtern (wollen), und der auch unangenehme Erkenntnisse akzeptiert. Ganz konkretes Beispiel: ich kenne einige Leute (und höre ständig von vielen anderen), die (mir gegenüber jedenfalls) zugeben, sie würden sofort aus der Kirche austreten, weil sie den ganzen Unfug längst nicht mehr glauben, aber sie wagen diesen Schritt nicht, weil sie dann ganz konkrete Nachteile im Beruf fürchten (gilt insbesondere wenn sie politisch - meist auf Gemeindeebene - engagiert sind, aber nicht nur da - in den sprichwörtlichen "kleinen katholischen Dörfern auf dem Lande" ist Kirchenaustritt bis heute ein so schwerwiegendes Delikt wie z. B. sich als homosexuell zu outen...) - in Deutschland, wohlgemerkt, wie das in den USA ist, nicht nur im sogenannten Bibelgürtel, wo noch ein ganz anderer sozialer Druck dahintersteckt, will ich hier gar nicht weiter ausbreiten - "Land der unbegrenzten Freiheit"? - Ha ha, selten so gelacht... - (sorry, schweife ab -) - was bleibt den Betroffenen? Doch nur die pure Heuchelei, das "so tun als ob" sie noch gläubig wären, ständige Verdrängung ihrer wahren Überzeugungen... RE: Soll man versuchen an etwas falsches zu glauben?? - Sonne - 14-04-2009 (14-04-2009, 11:18)Rao schrieb: ständige Verdrängung ihrer wahren Überzeugungen...schon diese Formulierung verdient es, darüber nachzudenken. Du meinst also, jeder Mensch "bescheißt" (tschuldigung, aber das Wort passt so gut hier) sich selbst indem er seine "wahren Überzeugungen" verdrängt? Oh mann! Das ist harter Tobak (oder sollte ich sagen "harter Quark"). Applaus für diese (haltlose) These :clap: |