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Ein Zitat zur Melancholie - Der-Einsiedler - 10-04-2009 Da ich dieses Zitat, das ich heute morgen im Radio hörte, nicht einfach unter "Plauderei" setzen wollte, setze ich es in die "Philosophie-Ecke". "In einer Welt ohne Melancholie würden die Nachtigallen anfangen zu rülpsen" Emile Cioran (1911-1995), französischer Philosoph, Aphoristiker und bekennender Melancholiker. RE: Ein Zitat zur Melancholie - Marlene - 10-04-2009 Die Melancholie gehört ins Philosophieforum. Melanchlie ist... , wie das Vibrieren der Seelenhaare. Ein durchaus melancholisches Gedicht von Erika Burkhart (aus: Die Vikarin) "Epilog So ist denn, was wir lehren, lernen, ein Körnchen kaum vom Weiten Feld, das Rätsel ballt sich in den Kernen, zerstiebt in immer fernern Sternen die ephemere Welt, die, gehen wir fort, im letzten Blick in einem schwarzen Blitz zerschellt." RE: Ein Zitat zur Melancholie - Der-Einsiedler - 10-04-2009 Das "passt" wunderbar. Danke, Marlene. Einen lieben Gruss DE RE: Ein Zitat zur Melancholie - qilin - 14-04-2009 Hallo Einsiedler, da fallen mir auch so einige Zitate ein, zwei Gedichte von Morgenstern und eine Passage aus 'Eduards Traum' von Wilhem Busch... :icon_lol: Ich bin zwar nur ein Droschkengaul, doch philosophisch regsam; der Fress-Sack hängt mir kaum ums Maul, so werd ich überlegsam. Ich schwenke her, ich schwenke hin, und bei dem trauten Schwenken geht mir so manches durch den Sinn, woran nur Weise denken. Ich bin zwar nur ein Droschkengaul, doch sann ich oft voll Sorgen, wie ich den Hafer brächt' ins Maul, der tief im Grund verborgen. Ich schwenkte hoch, ich schwenkte tief, bis mir die Ohren klangen. Was dort in Nacht verschleiert schlief, ich konnt' es nicht erlangen. Ich bin zwar nur ein Droschkengaul, doch mag ich Trost nicht missen und sage mir: So steht es faul mit allem Erdenwissen; es frisst im Weisheitsfuttersack wohl jedes Maul ein Weilchen, doch nie erreicht's, oh Schabernack, das letzte Bodenteilchen. Der Wolke Zickzackzunge spricht: "Ich bringe dir, mein Hammel, Licht." Der Hammel, der im Stalle stand, ward links und hinten schwarz gebrannt. Sein Leben grübelt er seitdem: warum ihm dies geschah von wem? Im Kuhstall, den er soeben gereinigt, stand ein denkender Greis. Er schloss die Luke. "Merkwürdig!" sprach er und stützte das Kinn auf die Mistgabel. "Merkwürdig! Wenn man die Klappe zumacht, dass es dann dunkel wird!" Und so stand er noch lange und dachte und dachte; als ob es nicht schon Sorgen genug gäbe in der Welt, auch ohne das. Und es war so düster in diesem Kuhstalle. |