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Abendmahlstreit - Druckversion

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Abendmahlstreit - Bion - 20-03-2011

  • 1. Abendmahlstreit

    Im 9.Jh. durch einen Traktat (De corpore et sanguine Domini) des ↗Paschasius Radbertus ausgelöst. Radbertus behauptete die strenge Identität von Brot und Wein mit Körper und Blut Christi während der Abendmahlfeier.

    Diese Behauptung rief den Widerspruch führender zeitgenössischer Theologen (zB ↗Gottschalk v. Orbais, ↗Johannes Scotus Eriugena hervor.

    Nach deren Gegenposition ist die Eucharistie Bild(wirklichkeit). Im Bild aber repräsentiert sich der Herrenleib real. Zum ↗Sakrament werden Brot und Wein durch die priesterliche Konsekration. Da die Veränderung von Brot und Wein während der Eucharistiefeier nicht wahrgenommen werden kann, kann sie eben auch nur als "bildhaft" bezeichnet werden. Die Leugnung dieser Bildwirklichkeit müsste konsequenterweise als Leugnung der realen Gegenwart Christi angesehen werden.

    2. Abendmahlstreit

    Mit der Verurteilung des ↗Berengars von Tours und des ↗Johannes Scotus (Synoden von Rom und Vercelli 1050 - und darauffolgende, weitere Verurteilungen) wurde deutlich, dass in der Kirche das Verständnis für ein real-ontologisches Bilddenken, an dem Berenger noch festhielt, nicht (mehr) vorhanden war.

    Abendmahlstreit im Protestantismus

    Die erste Auseinandersetzung findet (1525-1529) zwischen ↗Luther und ↗Zwingli statt.

    Luther hatte – die Einsetzungsworte vor Augen – immer an der realen Gegenwart Christi festgehalten. Die Realpräsenz wurde von ihm immer stark betont und nicht als Transsubstantiation, sondern als Konsubstantiation verstanden.

    Zwingli hingegen leugnete die reale Gegenwart Christi (in seiner menschlichen Natur) im Sakrament und betonte dessen symbolische Präsenz.

    Die Auffassungsunterschiede zwischen Luther und Zwingli konnten nicht ausgeräumt werden, woran schließlich auch die ↗Marburger Religionsgespräche gescheitert sind.


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