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Nationalismus mischt sich in die Religion ein - Druckversion

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Nationalismus mischt sich in die Religion ein - Vita - 08-05-2018

ICh wurde in einer orthodoxen Kirche getauft, vielleicht deshalb nehmen ich alles schwer, was bei meinen Glaubengenossen schwer läuft. Ich verfolge religiöse Nachrichten in der Ukraine seit ziemlich langer Zeit und manchmal vergesse ich, dass wir nicht im 21.Jahrhundert leben. In einem Artikel wird geschrieben, wie eine Moskauer Kirche in der Ukraine vom Kiewer Patriarchat nur darum drangsaliert wird, weil die zu Russland gehört. Am ärgsten ist, dass die Ukrainische Kirche von Nationalsten und Rechsextremen unterstützt wird.
Zitat:"As known, in the cities of Bar (Vinnitsia region) and Lokhvytsia (Poltava region), local councils’ deputies, being under the pressure of the far-right group Pravy Sector, rejected the UOC-MP’s claim to allot a lot for building a church in favor of the UOC-KP. Within the period of just four months of 2018, the Ukrainian authorities ignored:
Three arsons of UOC-MP churches; Another seizure of an UOC-MP church in Ptycha village (Rivne region) by UOC-KP followers and the members of the paramilitary organizations Azov Battalion and Aidar Battalion; The desecration of the gates of an UOC-MP monastery in Odessa region; The demolition of an UOC-MP cross in Kyiv."

Wie  in den Zeiten von der Verfolgung der Christen. Ich glaube die Religion ist die letzte Sache, in die Politiker und um so mehr Nationalismus die Nase stecken darf. WAs meint ihr?
Den Artikel habe ich hier (*http://theorthodoxchurch.info/blog/news/to-whom-does-the-ecumenical-patriarch-wants-to-bestow-autocephaly/) gelesen.


RE: Nationalismus mischt sich in die Religion ein - Ulan - 08-05-2018

Das ist unschoen, aber meine Meinung hat sich seit dem letzten Mal, als Du das Thema angefangen hast, nicht geaendert: die orthodoxen Kirchen sind von Grund auf auf nationalistischer Basis aufgebaut. Sie sind mehr oder weniger von der Politik dominiert oder sogar so etwas wie Staatsbehoerden, je nach Land. Wenn sich eine orthodoxe Kirche auf der Oppositionsseite wiederfindet, hat sie deshalb automatisch schlechte Karten.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist mit der russischen Regierung und russischen Geheimdiensten eng verbandelt. Als solche hat sie es natuerlich schwer, im Ausland nicht als verlaengerter Arm der russischen Regierung angesehen zu werden. Fuer den einzelnen Glaeubigen mag das sehr unangenehm sein und subjektiv auch ungerecht aussehen, aber das ist nun einmal der Weg, den die Russisch-Orthodoxe Kirchenleitung eingeschlagen hat, egal ob freiwillig oder nicht.

Inwieweit das fuer die UOC-MP auch gilt, weiss ich nicht, aber der entsprechende Wikipedia-Artikel scheint sich da auch nicht so ganz sicher zu sein, da er die Kirche, einerseits, als voll autonom ansieht, aber ihr, andererseits, auch Bestimmungsrechte in Russland einraeumt. Ihre Unabhaengigkeit innerhalb des Moskauer Patriarchats scheint nur administrativ zu sein.

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