Patienten-Wut in der Türkei

[Klaro]

+http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/10/492545/patienten-wut-in-der-tuerkei-alltaeglich%E2%80%8Be-gewalt-gegen-krankenhau%E2%80%8Bs-personal/

Wütende Mobs, die auf Ärzte losgehen, Angehörige, die einen Mediziner sogar töten: Schlagzeilen wie diese ließen die türkische Öffentlichkeit aufschrecken. Dabei sind nicht nur die Doktoren betroffen. Mehr als 85 Prozent der Beschäftigten im türkischen Gesundheitssektor waren im Laufe ihres Berufslebens mindestens einmal Gewalt ausgesetzt. Die bisherigen Versuche sie zu schützen, halten sie für unzureichend.

Wenn ein Patient stirbt, muß nicht immer ein Arzt schuld sein, aber man kann es ja mal mit den Medizinmännern versuchen, holt man sie eben wieder aus dem Schrank.

In Amerika werden Ärzte ständig verklagt, so daß einige Ärzte die Patienten bitten, daß sie sich bald selbst operieren möchten "Ironie aus*, weil die Kosten bei den Klagen so hoch angelegt sind, daß sich Krankenhäuser selbst auflösen.

Ein Rutsch zurück in die Vergangenheit ? Oder was ist mit den Menschen los, daß sie so vehement "ausflippen" ?

[Harpya]

Ein Rutsch zurück in die Vergangenheit ? Oder was ist mit den Menschen los, daß sie so vehement "ausflippen" ?

Nö, Kapitalismus.
Die Ärzte sind hoch versichert und liefern Daten für eine Klage und teilen
den Profit nachher. Just a game.

[Ekkard]

Hallo Klaro,
offenbar ist es so, dass die Bevölkerung in der Türkei dem Personal/Ärzten des Gesundheitssystem skeptisch bis feindlich gegenüber stehen. Da wäre also erst einmal zu fragen, was dort "los" ist bzw. welche Ursachen dieses fatale Image des Gesundheitswesens hat. Das ist von hier aus bzw. aus den Artikeln nicht erkennbar.

In den USA haben wir ein völlig anderes Bild. Dort gibt es regelmäßig Morddrohungen gegen Ärzte, die (in speziellen Kliniken) Abtreibungen vornehmen.
Die vielen (anderen) Klagen haben mit einem Phänomen zu tun, das wir uns keinesfalls wünschen sollten. Schmerzensgeld und Anwaltshonorare sind de facto gekoppelt und nach oben offen. Es wird nur Erfolgshonorar bezahlt, was zur Folge hat, dass der Kläger abgesehen von einigen Spesen kein nennenswertes Risiko eingeht. Aber geschickte Anwälte und Gutachter finden (gegen viel Geld) immer ein Haar in einer Behandlung. Und Amerikaner haben keinerlei Skrupel, das System auszunutzen, wenn man damit "Geld machen" kann.

[Sinai]

Wütende Mobs, die auf Ärzte losgehen, Angehörige, die einen Mediziner sogar töten: Schlagzeilen wie diese ließen die türkische Öffentlichkeit aufschrecken. Dabei sind nicht nur die Doktoren betroffen. Mehr als 85 Prozent der Beschäftigten im türkischen Gesundheitssektor waren im Laufe ihres Berufslebens mindestens einmal Gewalt ausgesetzt. Die bisherigen Versuche sie zu schützen, halten sie für unzureichend.

Das dürfte wohl ein multikausales Problem sein.

Viel inoffizielle Schwarzarbeit ohne Krankenversicherung zu zahlen. Ali arbeitet real 40 Stunden in Istanbul als Kellner, offiziell aber nur 20. Das machen alle so in dieser Branche. So blutet das System aus . . .

Ärzte und Krankenschwestern sind geldgierig und vernachlässigen die Krankenkassenpatienten. Ohne Bakschisch geht da nichts. Wucher und Erpressung in den Spitälern!

Die korrupte türkische Gesellschaft schädigt die Krankenkassa.

Unrealistische Erwartungshaltung. Mehmed sitzt den ganzen Tag auf der Bank und raucht. Wenn er krank wird, erwartet er Spitzenmdizin, wie es ihm vom Satellitenfernsehen aus Hollywood vorgegaukelt wird.

Der Islam ist keine Religion der Liebe. Der Spruch "wenn dir einer auf die linke Backe schlägt, so halte die rechte hin" steht nicht im Koran.

[Sinai]

+http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/10/492545/patienten-wut-in-der-tuerkei-alltaeglich%E2%80%8Be-gewalt-gegen-krankenhau%E2%80%8Bs-personal/

Ich habe mir den Link nicht angeschaut.
Wir sind ein Diskussionsforum und da sollte jeder seine Gedanken selbst ausdrücken – das soll ja keine Einladung zu einer Fernsehstunde sein . . .