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18-06-2025, 16:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-06-2025, 16:45 von Sinai.)
(06-06-2025, 15:08)dorjesempa schrieb: Das ist abstoßend. Was für eine Entartung!
Wahrscheinlich rührt das daher, dass es nach längerer Zeit keine geistig so hochentwickelten Mönche mehr gab, dass ihr Körper erhalten blieb.
Na ja, Sokushinbutsu entstand schon im 11. Jahrhundert.
Da die Selbstmumifizierung Sokushinbutsu heute in Japan verboten ist, liegt es nahe, dass auf ein anderes Land ausgewichen wird
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Sinai schrieb:Flattervogel sprach in Beitrag #12 von taphonomischen Phänomenen
Ich kannte den Begriff nicht, und schaute nach:
Taphonomie = Wissenschaft, die sich mit der Entstehung, Bergung und Präparation von Fossilien beschäftigt
Das stimmt so nicht. Taphonomie beschreibt die Prozesse, die generell nach dem Tod eines Lebewesens eintreten.
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18-06-2025, 23:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-06-2025, 23:23 von Sinai.)
Danke.
Zu der Leiche des buddhistischen Mönchs hatte ich geschrieben:
(18-06-2025, 15:35)Sinai schrieb: Er erklärte mir das so, dass der Tote wohl gleich nach dem Tod bevor die Totenstarre eintrat, weil dann ist es zu spät, wie ein Steckerlfisch auf eine Stange aufgespießt wurde
Und er meint, es wurde bald nach dem Tod, solange das Blut noch flüssig ist, eine chemische Substanz eingespritzt, früher irgendwelche Arsenverbindungen und seit 1900 in Europa Formalin, das verteilt sich dann über Arterien, Venen und Kapillaren durch den ganzen Körper, um das Gewebe vor Verwesung schützten
Aber nun sah ich, dass (zumindest in Europa) ab 1870 zum präparieren oder einbalsamieren von Leichen auch Karbolsäure eingespritzt wurde
1973 hatten sie sicher schon bessere Chemikalien, auch in Thailand
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Nach der weiter oben von mir verlinkten Studie scheints eine Kombination aus Medikamenten und rituellen Handlungen zu sein.
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19-06-2025, 13:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-06-2025, 14:02 von Sinai.)
(06-06-2025, 03:03)Ulan schrieb: Das gibt's oefter. Das ist normalerweise das Resultat einer sehr schmerzhaften Prozedur eines langsam durchgefuehrten religioes motivierten Selbstmords . . .
Mir fällt da die Ananda Marga mit ihren Selbstverbrennungen ein
"Ananda Marga (Sanskrit, m., आनन्द मार्ग, ānanda mārga, dt.: Weg der Glückseligkeit)
Die Ananda Marga Gesellschaft ist auf einem gemeinsamen spirituellen Ziel gegründet: die Erkenntnis des unendlichen, ewigen Bewusstseins, das sich in allem manifestiert.
Die Gesellschaft ist auf allen Kontinenten aktiv und am zahlreichsten in Indien verbreitet.
1962 spendete ein ehemaliger Raja (Fürst) an Ananda Marga Pracaraka Samgha ca. 50 Hektar Land im Purulia Landkreis West Bengalens. Das Land wurde Ananda Nagar genannt und dient seitdem als Hauptquartier der Organisation.
Am 8. Februar 1978 verbrannten sich an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin eine Nonne und ein Mönch von Ananda Marga, Didi Uma und Dada Lokesh
Am 2. Oktober 1978 setzte sich Lynette Phillips vor dem Hauptgebäude der Vereinten Nationen in Genf in Brand.
Eine weitere Selbstverbrennung eines Margii-Bruders erfolgte in Manila."
Ananda Marga - Wikipedia
Diese schmerzhaften Selbstmorde - ob nun durch Selbstmumifizierung bei lebendigem Leib oder Selbstverbrennung machen fassungslos
Die religiöse Selbstmumifizierung ist in Japan längst gesetzlich verboten.
Unbelegte Einzelfallberichte von anderen Orten, die nie überprüft werden können, wären natürlich nicht belastbar (Grauzone) und über die Mumie in dem Tempel in Thailand findet man auch keine konkreten
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19-06-2025, 14:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-06-2025, 14:25 von Sinai.)
Im Wikipedia Artikel stand:
"Am Ende dieser Periode beginnt der Priester einen giftigen Tee zu trinken, der aus dem Saft des Urushi-Baums gemacht ist. Dieser Saft wird normalerweise verwendet, um Schüsseln, Teller und Möbel zu lackieren. Der Tee verursacht Erbrechen, verstärktes Urinieren und verstärkte Transpiration, um den Körper weiter zu entwässern. Zusätzlich soll dieser Tee den Körper giftig machen, um nicht von Maden gefressen zu werden. Möglicherweise spielt auch die Einnahme von stark arsenhaltigem Quellwasser während des gesamten Prozesses für eine erfolgreiche Mumifizierung eine Rolle."
Sokushinbutsu - Wikipedia
Das mit dem Arsen klingt plausibel, denn wie wir sahen (Beitrag #15), wurden vor 1900 auch in Europa zur Konservierung von Leichen irgendwelche Arsenverbindungen verwendet
(19-06-2025, 06:29)Flattervogel schrieb: Nach der weiter oben von mir verlinkten Studie scheints eine Kombination aus Medikamenten und rituellen Handlungen zu sein.
Konnte ich leider nicht öffnen, steht da was von Medikamenten oder Giften oder Drogen ?
Selbstverständlich wird die Öffentlichkeit nie erfahren, was das für Sachen sind
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19-06-2025, 15:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-06-2025, 16:04 von Sinai.)
Offiziell bekannt ist:
Im Tempel Wat Khunaram auf der Insel Ko Samui (Thailand) befindet sich eine der bekanntesten Mumien Thailands: die mumifizierte Leiche des Mönchs Luang Pho Daeng (Phra Khru Samathakittikhun), ein hoch angesehener buddhistischer Mönch, geboren 1894, gestorben 1973 im Alter von 79 Jahren
Sein Körper ist nach dem Tod nicht verwest und er sitzt in der buddhistischen Meditationshaltung im Tempel, eingekleidet mit einer Mönchsrobe
Der buddhistische Tempel selbst ist sonst recht schlicht - die Mumie ist die Hauptattraktion
Zigtausende Touristen pro Jahr besichtigen die Mumie im Tempel Wat Khunaram, südwestlich von Lamai Beach, Ko Samui, Thailand
Wat Khunaram ist bei organisierten Touren ein fix eingebauter Programmpunkt, vom kompakten Halbtagsausflug bis zu Ganztagestouren
Da der Tempel auf der Route rund um die Insel liegt, ist er kultureller & spiritueller Höhepunkt der Touren - die Mumie beeindruckt jeden Besucher - Guides bringen meist buddhistische Hintergründe nahe
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13-07-2025, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-07-2025, 20:56 von Sinai.)
Beitrag #3
(06-06-2025, 05:51)dorjesempa schrieb: Da wusste er, dass so eine extreme Vorgehensweise nicht zielführend ist und brach sein Fasten ab.
Was verstehst Du unter "zielführend" ?
Wenn das Ziel der Eintritt ins Nirwana ist (vollständiges erlöschen), dann ist das wohl keine Beauty-Kur
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Ich erkenne hier nur eine Art religiösen Wahns!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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15-07-2025, 13:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-07-2025, 14:31 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Ueberfluessiges Selbstzitat geloescht.
)
(06-06-2025, 03:03)Ulan schrieb: Das gibt's oefter. Das ist normalerweise das Resultat einer sehr schmerzhaften Prozedur eines langsam durchgefuehrten religioes motivierten Selbstmords, wobei manchmal wohl auch Substanzen eingesetzt werden, die konservierend wirken.
Sokushinbutsu - Wikipedia
"Am Ende dieser Periode beginnt der Priester einen giftigen Tee zu trinken, der aus dem Saft des Urushi-Baums gemacht ist. Dieser Saft wird normalerweise verwendet, um Schüsseln, Teller und Möbel zu lackieren."
Lackbaum - Wikipedia
"Seine medizinischen Wirkungen wurden untersucht und eine Nutzung gegen innerliche Parasiten wie Würmer beschrieben. Der Saft war im nördlichen Japan ein Bestandteil einer buddhistischen Praxis zur Selbstmumifizierung . . . "
Angeblich gibt es einen giftigen Tee aus dem Saft des Urushi-Baums. Der Saft wird normalerweise verwendet, um Schüsseln, Teller und Möbel zu lackieren, wenn man ihn trinkt, versiegelt er die Gedärme und der Organismus kann nichts mehr aufnehmen, weder Wasser noch Kohlehydrate noch Proteine noch Minerale oder Vitamine. Der Mensch verdurstet bei lebendigem Leib (Dehydration) oder verhungert (wird bewusstlos durch absinken des Zuckerspiegels) - je nachdem was zuerst eintritt
Irgendwie werden Assoziationen zum Harakiri geweckt. Andere Bezeichnung: Seppuku
Seppuku - Wikipedia
"Seppuku (japanisch 切腹) bezeichnet eine ritualisierte Art des männlichen Suizids"
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15-07-2025, 20:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-07-2025, 20:57 von Sinai.)
Es gibt eine erstaunlich gut erhaltene buddhistische Mumie in Burjatien
Daschi-Dorscho Itigelow - Wikipedia
"Itigelow wurde erstmals 1955 und ein weiteres Mal 1973 exhumiert. Dabei wurde festgestellt, dass es keine Zeichen von Verwesung gab. Auch bei der zweiten Exhumierung fanden sich keinerlei Anzeichen des Verfalls. Aus Angst vor den antireligiösen Behörden in der Sowjetunion hielt man die Ergebnisse der Exhumierungen bis 2002 geheim.[7]
[7] Darima Amogolonova: A Symbolic Person of Buddhist Revival in Buryatia: ‘Our Hambo’ Damba Ayusheev. In: Inner Asia. Band 17, Nr. 2, 2015, ISSN 1464-8172, S. 237, JSTOR:24572082
Um das Rätsel des guten Zustands von Itigelows Leichnam vollständig aufzuklären, wären eingehendere Untersuchungen notwendig, denen sich die buddhistischen Mönche jedoch verweigern. Für sie gilt Itigelow als lebende Person und wird verehrt. Zu bestimmten buddhistischen Feiertagen wird der Leichnam der Öffentlichkeit zugänglich gemacht."
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Das kann man in einer Doku sehen; ich weiss nicht mehr, ob's dieselbe ist, die sowieso schon im Thread verlinkt ist.
Wie auch immer, das ist jetzt hier so ein bisschen wie eine Freakshow. Alle Religionen haben ihre Auswuechse, die Aussenstehenden merkwuerdig erscheinen. Das gilt ja auch fuer katholische Heiligenprozessionen in einigen Laendern, bei denen das Blut der Selbstgeissler in Stroemen fliessen muss. Da nehmen wir das zur Kenntnis, schuetteln alle den Kopf und sind uns im wesentlichen einig, dass wir das nicht gut finden. An dem Punkt kann man dann das Thema ad acta legen.
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