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Interpretation der Sieben Todsünden
#1
Hallo!
Ich bin bei meiner Internetrecherche über folgendes Bild gestolpert:
http://www.tattooartists.org/Img60868_Th...g60868.asp

Es zeigt ein Tattoo der Sieben Todsünden.
Nun meine Frage an euch: was verbirgt sich hinter den einzelnen Szenen?
Das einzeige was ich eindeutig erkennen kann ist "Wollust", in Form des sich umarmenden Pärchens. Den Engel oder Dämon darüber würde ich eventuell noch als "Hochmut" erkennen, den auf dem Boden mit der Schlange Ringenden eventuell als "Neid". So ganz sicher bin ich mir da aber nicht!
Und was ist mit "Geiz", "Zorn", "Völlerei" und "Trägheit"?
Wie ist eure Interpretation?
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#2
Also ich tu mir generell schwer, die Bilder von Tätowierungen zu erkennen. Viele sind dermaßen kunstvoll verschnörkselt, daß man die ursprüngliche Idee kaum noch erkennt.

Ich stelle mir gerade die grundsätzliche Frage: Wie stellt man was dar?

Völlerei
Ein Dicker vor einem voll beladenen Tisch mit rechts und links einem Stück Essen in der Hand.

Trägheit
Vielleicht auch ein Dicker, der auf der Couch liegt und schläft. Aber er könnte sich auch ausruhen oder krank sein.

Und so geht es jetzt weiter. Wie soll man Neid oder Geiz darstellen? Wie Unzucht? Ein Pornobild von einem Mann mit zwei Frauen oder umgekehrt?

Sind Todsünden überhaupt schlimmer als andere Süden? Sind nicht ALLE Sünden gleich schlimm, denn sie bewirken alle, daß wir uns von Gott abwenden? Icon_frown
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#3
Immer Vorausgesetzt du erkennst eine Sünde als solche an,.. warum sollte zum Beispiel ein Anhänger der Bacchanalien Wollust und Völlerei als Sünde sehen, sind das doch existentielle Bestandteile seines Lebensstils,..;)
Aut viam inveniam aut faciam
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#4
Ist Völlerei gleich schlimm wie Mord? Ist Mord gleich schlimm wie Diebstahl? Ist Diebstahl gleich schlimm wie Trägheit? Ne, oder?
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#5
An d.n.
Deine Aussage ist in sich völlig unstimmig. Mag sein, daß Anhänger der Bacchanalien Völlerei etc. nicht als Sünde sehen. Aber diese Menschen glauben - sofern überhaupt - an Dyonisus / Bacchus oder an sonstige Götter und was auch immer. Die haben keinerlei Beziehung zu Jesus, und somit ist es logisch, daß für sie Sünden / Todsünden, wie sie in der Bibel stehen, keinerlei Relevanz haben.

An Romero
Du fragst, ob nicht die eine Art von Sünde schlimmer sei als die andere. Wir Menschen machen da gerne Abstufungen. Gott aber sieht es anders.
Jakobus schreibt im NT:
Jak 2,10 Denn wer das ganze Gesetz hält, aber in einem Gebote fehlt, der ist in allem schuldig geworden;

Stell Dir eine weiße, saubere Tischdecke vor. Das ist ein Mensch ohne Sünden.
Es ist völlig gleichgültig, ob nun ein kleiner Fleck auf der Tischdecke ist oder viele riesengroße. Die Tischdecke wird immer schmutzig sein und muß gewaschen werden.
Für uns Menschen ist nur der Unterschied, daß wir kleine Flecken überdecken können, indem wir allerlei niedliche Sachen auf die Tischdecke stellen. Gott aber sieht sehr wohl unter die Dekoration!
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#6
(28-11-2009, 15:52)Korinna schrieb: Stell Dir eine weiße, saubere Tischdecke vor. Das ist ein Mensch ohne Sünden.
Es ist völlig gleichgültig, ob nun ein kleiner Fleck auf der Tischdecke ist oder viele riesengroße. Die Tischdecke wird immer schmutzig sein und muß gewaschen werden.

Hm, und wie soll man dann jemandem, nachdem ihm aus Versehen ein kleiner Fleck auf die weiße Decke gekommen ist, erklären, dass es sich für ihn noch lohnt, sich Mühe zu geben, um nicht noch viele große Flecken hinzukommen zu lassen?

Wenn nach jedem kleinen Fehler (und mindestens die machen Menschen nun mal) die ganze Persönlichkeit so beschmutzt ist, als hätte man sämtliche Verbrechen begangen, die einem nur einfallen können, woher dann bei all der Angst und Scham noch die Kraft nehmen, sich weiterhin darum zu bemühen, so gut wie möglich zu handeln? Wenn doch all die Bemühungen nichts wert sind, weil völlig fehlerfrei eben nicht menschenmöglich ist, aber weniger als völlig fehlerfrei nicht reicht, sondern gleichbedeutend mit völliger moralischer Verdorbenheit ist?

Muss man an einem Gott, der solche unerfüllbaren Anforderungen an seine Geschöpfe stellt (und zugleich weiß, dass sie unerfüllbar sind, weil er die Menschen schließlich kennt und genau so gemacht hat) nicht verzweifeln? :icon_confused:
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)
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#7
Lieber Melmoth,
Du hast vollkommen recht. Man müßte verzweifeln,
- wenn da nicht JESUS wäre!!!

Jesus nämlich hat ALLE unsere Sünden ans Kreuz getragen, die großen und die kleinen. Wir dürfen jeden Tag und immer wieder zu ihm kommen, ihm unsere Sünden bekennen und ihn um Vergebung bitten. JEDEN, der das ehrlichen Herzens tut, nimmt Jesus gerne an und führt ihn zu Gott, dem Vater. Jesus IST der einzige WEG zu Gott.

Um Jesu Willen sollten wir uns also bemühen, möglichst nicht oder wenigstens wenig zu sündigen. Mit jeder unserer Sünden tun wir Jesus weh, und jemandem, den wir lieben, wollen wir doch nicht wehtun.
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#8
Ich teile die Meinung von Melmoth, finde deine Erklärung mit der Tischdecke aber eine super Metapher, Korinna.
Frage: Wieso musste Jesus sterben? Ich meine nicht wegen unserer Sünden, sondern wieso brauchte überhaupt jemand für Sünden zu sterben. Gott ist doch allmächtig, warum konnte er die Tilgung der Sünden nicht an etwas anderes als ein Blutopfer knüpfen? Z.B. dass Jesus ihn pauschal für alle Menschen um Vergebung bittet. Jemanden sterben zu lassen hat ja nicht wirklich was mit Vergebung zu tun, oder.
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#9
Die Bilder sind - mit Verlaub - kaum erkennbar. Da steckt jemand im Eis, ein anderer erteilt gute Ratschläge. Leiber zeigen sich verschlungen, andere werden geschunden. Jemand kämpft mit einer Schlange, während andere bereits lauern. Ein Mann hält seinen abgeschlagenen Kopf in Händen und einer Frau wurden die Beine teilweise abgehackt. Was das alles mit den sieben Todsünden zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

Zu den anderen Beiträgen: Ich weigere mich, mythische Vorstellungen als Äußerungen Gottes anzusehen. Solche Vorstellungen sind völlig beliebig variierbar und reine Spekulation - auch dann, wenn sie in der Bibel stehen.
Sünden sind in erster Linie Verfehlungen, die Menschen an Menschen vollziehen, und die unsere gegenseitigen Beziehungen stören. Die "Entfernung von Gott" ist nichts als das Sprachbild für die gestörte Beziehung des Einzelnen zu einem oder mehreren Mitmenschen oder gar zur gesamten Gemeinschaft (Gemeinde).
Niemand - auch Priester, Pfarrer oder Religionslehrer - sollten so tun, als wisse irgend jemand den Willen Gottes. Im Gegensatz dazu wissen wir sehr wohl um unsere verlogenen und angeknacksten Beziehungen, wenn wir aneinander schuldig geworden sind.
Der beste Schritt ist der erste aufeinander zu oder neudeutsch: der Täter-Opfer-Ausgleich, die Kommunikation!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Sind das wirklich "vom Körper-Künstler selbst erfundene" Bilder, oder sind das auf die Haut gebrachte Kopien bekannter älterer Darstellungen? Es gibt ja zahlreiche Werke zu den Todsünden...
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#11
(28-11-2009, 15:52)Korinna schrieb: An d.n.
Deine Aussage ist in sich völlig unstimmig. Mag sein, daß Anhänger der Bacchanalien Völlerei etc. nicht als Sünde sehen. Aber diese Menschen glauben - sofern überhaupt - an Dyonisus / Bacchus oder an sonstige Götter und was auch immer. Die haben keinerlei Beziehung zu Jesus, und somit ist es logisch, daß für sie Sünden / Todsünden, wie sie in der Bibel stehen, keinerlei Relevanz haben.

Wie du vielleicht bemerkt hast, ist dieses Thema im Bereich "Plauderecke" und nicht im Bereich "Christliches". So gesehen ist meine Aussage also nicht unstimmig, weil ich hier den Begriff der Sünde auch aus dem Blickwinkel von Nichtchristen betrachte. Sicher stimmst du mit mir überein, das die Sünde von der jeweiligen Religion bestimmt wird; d.h. nach den in der jeweiligen Religion als schlecht empfundenen Tat.

Da es nun in meinen Augen keine richtige oder falsche Religion gibt, so stellt sich mir nicht die Frage, ob zb Wollust eine Sünde ist, sondern nur für wen.
Eine Tempelprostituierte im alten Babylon sah es als höchsten Dienst an der Liebesgöttin Ischtar, für einen Juden war sie die sprichwörtliche "Hure Babylons".

Wenn hier ein Satanist die christlichen Todsünden als Hochtugenden preisen würde, so muss ich ihm aus seiner Sicht genauso recht geben wie dir.....
Aut viam inveniam aut faciam
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#12
An d.n.,

Was Deine allgemeine Interpretation von "Sünde" anbelangt insbesondere im Hinblick auf diese Plauderecke hier, stimme ich Dir rundum zu. Allerdings hat anyman bei der Eröffnung dieses Themas explizit von den "sieben Todsünden" gesprochen, und diesen Begriff kenne ich nur in der christlichen Religion.
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#13
Mein Beitrag bezog sich rein auf den letzten Satz deines ersten Beitrages, um im allgemeinen einen Denkanstoß über die Unterscheidung Todsünde versus Sünde unterzubringen,...es ist mir immer ein Bedürfnis, bei dogmatischen Begriffen wie Todsünde, alleinige Wahrheit usw,( nur um klarzustellen, ich beziehe mich hier rein auf den Begriff Todsünde, ohne jemandem wegen seiner Einstellung dazu zu nahe treten zu wollen) immer auch die "andere Seite der Medaille" zu zeigen...
Aut viam inveniam aut faciam
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