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Inwiefern müssen Religionen sich weiterentwickeln? (Bsp. Beschneidung)
#16
(21-08-2012, 17:16)Schmettermotte schrieb: Koon, ich möchte nicht zitiert werden und erstrecht nicht, in sinnverdrehtem Zusammenhang.

ok....
#17
(21-08-2012, 13:02)Koon schrieb: In der Türkei gibt es eine Große Bewegung gegen arabisiertes Islam, momentan arbeiten DITIP und andere daran "Lügen Hadits" von "sahih(echte) Hadits" zu trennen.

etc.

Danke, dass du mit deinem Beitrag meine Ansicht untermauerst, dass Religionen von den RGen quasi "gemacht" werden.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#18
(21-08-2012, 10:04)Keksdose schrieb: Ausgangsthese: Religion muss sich weiterentwickeln, und dazu gehört es, Traditionen hinter sich zu lassen.

Eine These ist eine Behauptung, die so lange als Wahrheit angesehen werden darf bis man das Gegenteil beweisen kann.
Hier haben wir es aber gleich mit einer Emulsion zu tun, wie Wasser und Öl, das, schüttelt man es gut durch, zu einem Cocktail wird, mit einem Religion-Tradition-Geschüttel aber setzt man noch Molotow- davor, dann passts.
Religion übernimmt Tradition, wie im Christentum das Weihnachten, übernommene Tradition zum religiösen Brauch erklärt, in der eigentlichen Lehre, der Bibel, nicht erwähnt.
Nehme mal den Christen Weihnachten und Ostern ab, in 1.000 Jahren vielleicht, nein, so geht das nicht.
Im Islam ist das noch wesentlich vielfältiger, fast jedes isl. Land hat eigene Traditionen mit in die Religion gebracht, der Tschador, diese Ganzkörperverhüllung der Frau, der seinen eigentlichen Urspruch wahrscheinlich in Persien hat, wurde zur isl. Tradition und mancherorts zur Pflicht, nur als Beispiel, nicht zum Diskutieren/Kritisieren gedacht.
Und die viele Geschichten, Märchen und der Aberglaube, alles das findet sich in den Religionen wieder, wurde teilweise zur Tradition, aber auch zur religiösen Pflicht, kompliziert und vielfältig, lange Geschichte.

Das gilt es nun zuerst zu trennen, wie Wasser und Öl, man lässt es lange genug stehen und es scheidet sich, Wasser unten, Öl oben.
Aber Religion von Tradition zu trennen ist unmöglich, nicht durchführbar, nur in kleinsten Teilen, zu gut gemischt ist das, und stehenlassen kann man das auch nicht, denn es ist eine gefährliche Mischung, sie ist schon oft genug explodiert, man weiß gar nicht was man da alles gemixt hat, zu spät, vorbei, aus. Keine Trennung möglich.
(21-08-2012, 11:20)Koon schrieb: Wir entdecken sie wieder in Ihrem Ursprünglichen von Propheten angekündigten, unbefleckten Form.
Auch das ist vollkommen unmöglich, wer bitte ist hier um uns erklären zu können was wahr ist und wo die Lüge ist? Nein, geht auch nicht, auch das wird wieder explodieren, Finger weg! Auch vorbei und aus, keine Trennung möglich.
(21-08-2012, 12:40)Gundi schrieb: Religion muss sich dort verändern wo sie mit dem Gesetz in Konflikt gerät.
Wer bestimmt das? Die Religion will das genaue Gegenteil, sie will die Gesetze ändern wenn sie mit der Religion in Konflikt geraten, auch Explosion, unmöglich.
(21-08-2012, 13:02)Koon schrieb: arabische Faschismus, Deswegen werden die Gebetsrufe aus dem Minaretten immer noch in arabisch verrichtet
Falsch, der Grund sollte Dir doch bekannt sein, war es nicht Bilal der als erster rief? »O Bilal, stehe auf und rufe zum Gebet!« (Bukhary)
(21-08-2012, 13:44)paradox schrieb: Wer bestimmt überhaupt was als Weiterentwicklung gilt?
Da werden sich viele finden die das Sagen haben wollen, auch hier wieder: Bummmm!
(21-08-2012, 16:07)petronius schrieb: habt ihr alle zusammen lustige pilze gegessen?
Das wäre wohl eine Lösung, alle zusammen lustige Pilze essen, aber so viele Pilze gibt es gar nicht damit sie für Alle reichen würden, Woodstock war ja mal eine Idee, aber am Ende ist das Chaos, weil zuviel BUMM im Kopf.
(21-08-2012, 16:42)Koon schrieb: Ich finde den Urform des Islam Anpassungsfähig an allen Jahhunderten, und in allen Gesellschaftsformen.
Die Urform des Islam war der Glaube von Adam und Eva, leider ist das eine Legende.
Und eben das ist das Stichwort: Legende!
Zur Legende müssen wir sie machen, alle Religionen zur Legende erklären.
Zu etwas das man liest wie die Gebrüder Grimm, Vergangenheit.
Es gibt keine andere Lösung, keine Weiterentwicklung der Religionen, beenden müssen wir sie.
Keine Religion ist die beste.
Keine Religion. Aufhören damit, nur noch glauben, und freiwillig dürfen wir das tun, Religion zur Geschichte erklären.
Ohne Zwang, ohne Furcht, Aufklärung ist es, aufhören, es sein lassen, diese gefährlichen Mixturen verdünnen
bis man sie gefahrlos entsorgen kann, die einzige Lösung für der Frieden auf der Welt,
endlich damit aufzuhören was hunderte Millionen Opfer gefordert hat und damit weitermacht, bis die ganze Welt brennt!

Aufhören! Jetzt!


Richard
#19
Ich persönlich denke, Religionen können sich heute nicht mehr wirklich weiterentwickeln (zumindest das Christentum, von den anderen Religionen hab ich zu wenig Ahnung um wirklich was dazu zu sagen). MMn. erfüllt(e) das Christentum nämlich vor allem drei Rollen in der Gesellschaft:

-Es erklärte, warum die Dinge so sind, wie sie sind, wie die Welt entstanden ist, etc. (Ich glaube ich brauche nicht auszuführen, wieso diese Rolle für die meisten Menschen heutzutage nicht mehr existent ist)

-Es legte einige gesellschaftliche Normen fest (10 Gebote usw.), doch auch für diese benötigt man mMn. heute keine religiöse Basis mehr, da der Großteil der Leute wohl vernünftig genug ist, deren Sinnhaftigkeit auch so zu verstehen (auch wenn sie sich vielleicht trotzdem nicht daran halten)

-Es schaffte eine Gemeinschaft, es verband praktisch die Menschen (bereits dadurch, dass man sich Sonntags beim Gottesdienst traf), doch die letzte Person, bei der ich so etwas gesehen habe, war meine Großmutter; heute geht kaum noch jemand in die Kirche, sprich: sie verbindet auch nicht mehr

Wenn wir jetzt sagen, das alles ist Tradition und muss im Interesse des Fortschritts zurückgelassen werden, was bleibt dann noch übrig, außer dem puren Glauben? Und dafür braucht man m. E. keine Religion. Deshalb glaube ich, dass Religion, wie wir sie kannten, nicht mehr sehr lange existieren wird (natürlich wird es immer Ausnahmen geben).

(21-08-2012, 18:22)Richard Bastian schrieb: Zur Legende müssen wir sie machen, alle Religionen zur Legende erklären.
Zu etwas das man liest wie die Gebrüder Grimm, Vergangenheit.
Es gibt keine andere Lösung, keine Weiterentwicklung der Religionen, beenden müssen wir sie.
Keine Religion ist die beste.
Keine Religion. Aufhören damit, nur noch glauben, und freiwillig dürfen wir das tun, Religion zur Geschichte erklären.
Ohne Zwang, ohne Furcht, Aufklärung ist es, aufhören, es sein lassen, diese gefährlichen Mixturen verdünnen
bis man sie gefahrlos entsorgen kann, die einzige Lösung für der Frieden auf der Welt,
endlich damit aufzuhören was hunderte Millionen Opfer gefordert hat und damit weitermacht, bis die ganze Welt brennt!

Aufhören! Jetzt!


Richard

Das könnte ich so oder so ähnlich unterschreiben.
Eine Religion, welche nicht oder nicht mehr fähig ist, sich auf die Höhe der erworbenen Wissenschaft zu erheben, ist eine tote Religion. - Leopold Zunz
#20
(21-08-2012, 18:22)Richard Bastian schrieb: Zur Legende müssen wir sie machen, alle Religionen zur Legende erklären.
Zu etwas das man liest wie die Gebrüder Grimm, Vergangenheit.
Es gibt keine andere Lösung, keine Weiterentwicklung der Religionen, beenden müssen wir sie.
Keine Religion ist die beste.
Keine Religion. Aufhören damit, nur noch glauben, und freiwillig dürfen wir das tun, Religion zur Geschichte erklären.
Ohne Zwang, ohne Furcht, Aufklärung ist es, aufhören, es sein lassen, diese gefährlichen Mixturen verdünnen
bis man sie gefahrlos entsorgen kann, die einzige Lösung für der Frieden auf der Welt,
endlich damit aufzuhören was hunderte Millionen Opfer gefordert hat und damit weitermacht, bis die ganze Welt brennt!

Aufhören! Jetzt!

Das dürfte nicht möglich und imho auch zu kurz gedacht sein. Wenn Menschen glauben (es also Ursachen gibt, weshalb Menschen glauben) so wird es immer auch Glaubensgemeinschaften geben. Jeder für sich alleine wird im Glauben wohl nicht möglich sein.
#21
(21-08-2012, 18:44)Gundi schrieb: Wenn Menschen glauben (es also Ursachen gibt, weshalb Menschen glauben) so wird es immer auch Glaubensgemeinschaften geben. Jeder für sich alleine wird im Glauben wohl nicht möglich sein.

Man muss unterscheiden zwischen Religion und Glauben bzw. Religionsgemeinschaft (RG) und Glaubensgemeinschaft. So bildet die Gesamtheit alle Religionsgemeinschaften, die an Jesus Christus (als Sohn Gottes, der am Kreuz starb etc.) glauben, die Glaubensgemeinschaft der Christen oder die Gesamtheit derer, die an Mohammed als letzten Propheten glauben (etc.), die Glaubensgemeinschaft des Islam. In vielen Details, in den Vorschriften, Bekenntnissen, Inhalten, Klerus, Sakramenten etc. unterscheiden sich die Religionsgemeinschaften untereinander und bilden in sich geschlossene Kirchen (oder Religionsgemeinschaften), die sich von anderen abgrenzen. Jedes neue Schisma, jede neue Sekte bildet eine solche RG.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#22
Danke für den Hinweis.
Aber ich denke das eine würde zum anderen führen. Erst gäbe es eine Glaubensgemeinschaft, aus der sich Religionsgemeinschaften entwickeln.
Der Mensch ist zum Großteil ein Rudeltier. Gemeinschaft ist ihm wichtig. Er möchte aber auch oftmals etwas besonderes sein (im Besitz der Wahrheit).
Das es überhaupt Glauben, Religionen, Sekten, Wahrheitsverkünder, Schäfchen etc. gibt, sagt doch auch viel über den Menschen aus und ist vermutlich eine nicht endenwollende Fundgrube an Wissen für jeden Soziologen Icon_smile
#23
Es ging dem Threadersteller aber explizit um Religion, nicht um Glauben. Es geht eben nicht darum, ob sich der Glaube an Jesus Christus und die unbefleckte Empängnis oder an die Hölle ändert, sondern die Vorgaben, die eine RG daran knüpft (Beichte, Gebet, Form des Gottesdienstes, Bekleidungsvorschriften, Diätetik etc. pp.) und wie man Mitglied dieser RG wird (Taufe, Beschneidung, Gelübde).
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#24
Nun, ich bezog mich mit Zitat darauf, dass Religionen abgeschafft werden sollen.
Und das denke ich ist nicht möglich bzw. es würden sich neue entwickeln.
#25
Wieso sollten Religionen nicht aussterben und nur in Büchern, Mythen, Relikten etc. weiterleben? Die keltischen, germanischen, germanischen, aztekischen, ägyptischen Religonen werden meines Wissens nach heute nicht mehr praktiziert, sind aber noch durch die genannten Dinge nachvollziehbar.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#26
(21-08-2012, 18:22)Richard Bastian schrieb: Religion übernimmt Tradition, wie im Christentum das Weihnachten, übernommene Tradition zum religiösen Brauch erklärt, in der eigentlichen Lehre, der Bibel, nicht erwähnt.
Nehme mal den Christen Weihnachten und Ostern ab, in 1.000 Jahren vielleicht, nein, so geht das nicht.

Ich bin durchaus bereit, das zur Diskussion zu stellen. Nicht, um die gläubigen Christen hier im Forum zu verärgern - aber man stelle sich einmal vor, etwas an Weihnachten würde der heutigen Gesetzgebung inetwa soweit widersprechen, wie die Beschneidung es (scheinbar) tut. (Ein reines Gedankenexperiment.)
Wäre es dann nicht angebracht, Weihnachten abzuschaffen? Und wäre es möglich?

(21-08-2012, 18:40)kaneís schrieb: MMn. erfüllt(e) das Christentum nämlich vor allem drei Rollen in der Gesellschaft:

-Es erklärte, (...)

-Es legte einige gesellschaftliche Normen fest (...)

-Es schaffte eine Gemeinschaft (...)

Wenn wir jetzt sagen, das alles ist Tradition und muss im Interesse des Fortschritts zurückgelassen werden, was bleibt dann noch übrig, außer dem puren Glauben?

In der Sache stimme ich dir zu, aber ich glaube, dass diese Dinge auch heute noch für viele wichtig sind. Und gerade solche Debatten wie die Beschneidungsdebatte können mit solchen Argumenten kaum verbessert, geschweige denn gelöst werden. (Man kann einem aufgebrachten Rabbiner ja nicht vorhalten, Religion wäre heutzutage sowieso obsolet.)

Zu deinem zweiten Punkt: Natürlich reicht es nicht, etwas abzuschaffen - dafür ist Tradition an sich zu wichtig in den Religionen. Vielmehr könnte man aber neue Rituale schaffen (bzw. die Gegebenen abändern), die dann ja vielleicht wieder zu Tradition werden könnten... oder denke ich da zu idealistisch?
#27
(21-08-2012, 20:20)schmalhans schrieb: Wieso sollten Religionen nicht aussterben und nur in Büchern, Mythen, Relikten etc. weiterleben? Die keltischen, germanischen, germanischen, aztekischen, ägyptischen Religonen werden meines Wissens nach heute nicht mehr praktiziert, sind aber noch durch die genannten Dinge nachvollziehbar.

Sicherlich. Nur gibt es ja heute andere.
#28
(21-08-2012, 20:21)Keksdose schrieb: Ich bin durchaus bereit, das zur Diskussion zu stellen. Nicht, um die gläubigen Christen hier im Forum zu verärgern - aber man stelle sich einmal vor, etwas an Weihnachten würde der heutigen Gesetzgebung inetwa soweit widersprechen, wie die Beschneidung es (scheinbar) tut. (Ein reines Gedankenexperiment.)
Wäre es dann nicht angebracht, Weihnachten abzuschaffen? Und wäre es möglich?

Ist Weihnachten im christlichen Sinne nicht schon quasi abgeschafft? Es mag noch Leute geben, die an Weihnachten die Geburt Christi feiern - ich befürchte aber, die meisten feiern wohl einfach "nur" ein Familienfest, das zum Teil heidnische, zum Teil christliche, zum Teil moderne Mythen nutzt. Mit Ostern verhält es sich ähnlich bzw. analog.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#29
(21-08-2012, 20:22)Gundi schrieb:
(21-08-2012, 20:20)schmalhans schrieb: Wieso sollten Religionen nicht aussterben und nur in Büchern, Mythen, Relikten etc. weiterleben? Die keltischen, germanischen, germanischen, aztekischen, ägyptischen Religonen werden meines Wissens nach heute nicht mehr praktiziert, sind aber noch durch die genannten Dinge nachvollziehbar.

Sicherlich. Nur gibt es ja heute andere.

Und warum sollten die heutigen gegen das Aussterben immun sein?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#30
Das hat doch niemand behauptet. Ich spreche von Religion im allgemein.


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