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Sollte das Verbot der Vielehe aufgehoben werden?
#1
Sollte das Verbot der Vielehe aufgehoben werden? Gibt es rechtfertigende sachliche Gründe für dieses Verbot? Oder liegt hier möglicherweise ein Fall von Diskriminierung gegenüber Menschen vor, welche bspw. aufgrund ihrer bisexuellen Natur gerne mit Mann und Frau zusammenleben möchten?

Ich spare mir auch hier große Worte. Wikipedia hat einen Artikel dazu:
*http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory
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#2
(19-10-2012, 12:34)Noumenon schrieb: Sollte das Verbot der Vielehe aufgehoben werden? Gibt es rechtfertigende sachliche Gründe für dieses Verbot?

zumindest historisch auf jeden fall

denn in patriarchalen strukturen läuft das weniger auf polyamorie hinaus als auf vielweiberei im klassischen sinn - mann herrscht über viele frauen und läßt sich bedienen

ganz praktisch wird es umso schwieriger, eine gleichberechtigte beziehung zu führen, je mehr menschen daran beteiligt sind (stichworte: dominanz, besitzanspruch, eifersucht...), und dürfte auch eine scheidung wesentlich komplizierter werden

(19-10-2012, 12:34)Noumenon schrieb: Oder liegt hier möglicherweise ein Fall von Diskriminierung gegenüber Menschen vor, welche bspw. aufgrund ihrer bisexuellen Natur gerne mit Mann und Frau zusammenleben möchten?

dürfen sie doch. und müssen dazu noch nicht mal verheiratet sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
(19-10-2012, 12:50)petronius schrieb: denn in patriarchalen strukturen läuft das weniger auf polyamorie hinaus als auf vielweiberei im klassischen sinn - mann herrscht über viele frauen und läßt sich bedienen

Moin,

gut, das sind natürlich die Vorteile.

Ich glaube aber, die Fragestellung des Threads lief auf die Benennung von Nachteilen hinaus.

Tschüss

Jörg
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#4
Was hat Polyamory mit Vielehe zu tun? Du kannst so viele Menschen lieben wie du willst - warum musst du sie gleich alle heiraten? Warum willst du überhaupt heiraten?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#5
(19-10-2012, 13:17)Flat schrieb: Ich glaube aber, die Fragestellung des Threads lief auf die Benennung von Nachteilen hinaus

des verbots der vielehe?

genau welche sollten das sein?

gefragt wurde übrigens nach "rechtfertigenden sachlichen Gründe für dieses Verbot", das müßten imho eigentlich schon nachteile der vielehe sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
(19-10-2012, 13:35)schmalhans schrieb: Was hat Polyamory mit Vielehe zu tun? Du kannst so viele Menschen lieben wie du willst - warum musst du sie gleich alle heiraten? Warum willst du überhaupt heiraten?

genau das ist die frage

die ehe ist doch de facto nichts anderes als eine selbstverpflichtung zu einem system gegenseitiger unterstützung, und ist als solches bei uns auf eine zweiehe zugeschnitten. sie ohne inhaltliche änderung/anpassung der vielehe überzustülpen stelle ich mir problematisch vor
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#7
Ja. Deshalb.
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#8
(19-10-2012, 15:15)petronius schrieb: die ehe ist doch de facto nichts anderes als eine selbstverpflichtung zu einem system gegenseitiger unterstützung, und ist als solches bei uns auf eine zweiehe zugeschnitten. sie ohne inhaltliche änderung/anpassung der vielehe überzustülpen stelle ich mir problematisch vor
"Das ist uns zu kompliziert" dürfte wohl aber sicherlich kaum ein Argument gegen eine Änderung der Rechtslage sein...

(19-10-2012, 12:50)petronius schrieb: zumindest historisch auf jeden fall

denn in patriarchalen strukturen läuft das weniger auf polyamorie hinaus als auf vielweiberei im klassischen sinn - mann herrscht über viele frauen und läßt sich bedienen
Gut. Aber dieses Argument richtet sich dann aber vermutlich eher gegen die patriarchalische Gesellschaft...

(19-10-2012, 12:50)petronius schrieb: ganz praktisch wird es umso schwieriger, eine gleichberechtigte beziehung zu führen, je mehr menschen daran beteiligt sind (stichworte: dominanz, besitzanspruch, eifersucht...), und dürfte auch eine scheidung wesentlich komplizierter werden
Ja, gut. Aber sicherlich kaum ein stichhaltiges Argument. Für die juristisch-bürokratische Komplikationen kann der Mensch ja nichts, und im Regelfall dürfte es wohl der Entscheidung des Einzelnen überlassen sein, in welch komplizierte Beziehungsgefüge er einwilligt.

(19-10-2012, 12:50)petronius schrieb:
(19-10-2012, 12:34)Noumenon schrieb: Oder liegt hier möglicherweise ein Fall von Diskriminierung gegenüber Menschen vor, welche bspw. aufgrund ihrer bisexuellen Natur gerne mit Mann und Frau zusammenleben möchten?

dürfen sie doch. und müssen dazu noch nicht mal verheiratet sein
Oh ja, stimmt. Unglücklich formuliert. Sie werden natürlich gegenüber anderen Lebenspartnerschaften hinsichtlich rechtlich/ökonomischer Aspekte benachteiligt (Erbrecht usf.).

(19-10-2012, 13:35)schmalhans schrieb: Was hat Polyamory mit Vielehe zu tun?
Oh, Tatsache. Wäre dann wohl die "Polygynandrie", aber hier wird man bei Wiki ebenfalls zum Artikel über Polyamory weitergeleitet...

(19-10-2012, 13:35)schmalhans schrieb: Du kannst so viele Menschen lieben wie du willst - warum musst du sie gleich alle heiraten?
Aus erb- und steuerrechtlichen Gründen.

(19-10-2012, 13:35)schmalhans schrieb: Warum willst du überhaupt heiraten?
Wer sagt, dass dies meine Intention wäre? Icon_razz
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#9
(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb:
(19-10-2012, 13:35)schmalhans schrieb: Du kannst so viele Menschen lieben wie du willst - warum musst du sie gleich alle heiraten?
Aus erb- und steuerrechtlichen Gründen.

Deshalb solltest du das nicht mit uns Laien, sondern mit Profis in einem Juristenforum diskutieren. Was soll das bringen? Wir haben doch davon gar keine Ahnung ... Hier geht es um Religion, nicht um Steuern und Erbschaften.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#10
Ich frage nach Meinungen, nicht nach der Rechtslage. Ich hätte auch fragen können, ob es richtig ist, die Homoehe gleichzustellen, oder ob Cannabiskonsum legalisiert werden sollte. Das sind doch keine Fragen, die ausschließlich von Juristen zu beantworten sind. Meine Güte...
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#11
Das sehe ich anders. Das ist keine Frage der Meinung, sondern man muss schon Argumente haben und sich auf diesem Gebiet auskennen. Man braucht Hintergrundwissen, um solche komplexen Dinge diskutieren zu können. Schließlich fragst du ja nach "sachlichen Gründen" ... Wenn ich Bild-Niveau wollte, würde ich mir Bild kaufen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#12
Ein sachlicher Grund gegen mehrere Ehefrauen: Mehrere Schwiegermütter! Icon_lol
Aut viam inveniam aut faciam
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#13
Dem ist einfach nichts mehr entgegenzusetzen! Icon_lol

(19-10-2012, 19:32)schmalhans schrieb: Das sehe ich anders. Das ist keine Frage der Meinung, sondern man muss schon Argumente haben und sich auf diesem Gebiet auskennen. Man braucht Hintergrundwissen, um solche komplexen Dinge diskutieren zu können. Schließlich fragst du ja nach "sachlichen Gründen" ... Wenn ich Bild-Niveau wollte, würde ich mir Bild kaufen.
Na jetzt gehts aber los... Ein klares Totschlagargument! Hoch lebe die Meinungsfreiheit, aber über die Relevanz entscheiden andere? Dürfen künftig dann auch bald Kriegseinsätze, Wirtschaftspolitik oder andere politische Entscheidungen nicht mehr kritisiert werden, weil dahinter ja eine "komplexe Materie" steckt?

Nun, ja. Also halte ich mal fest, dass du selbst zwar keine Argumente für die Rechtfertigung eines Eheverbotes hast, u.a. weil du dir eine hinreichende Kompetenz in der Beantwortung solcher Fragen nicht zutraust, aber mal davon ausgehst, dass Juristen und Politiker schon ihre Gründe haben werden, richtig? Getreu dem Motto "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht..." Icon_lol
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#14
(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb: "Das ist uns zu kompliziert" dürfte wohl aber sicherlich kaum ein Argument gegen eine Änderung der Rechtslage sein...

wieso nicht?

ich kann nicht sehen, daß es irgendeinen druck gäbe, die rechtslage überhaupt zu ändern

(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb: Gut. Aber dieses Argument richtet sich dann aber vermutlich eher gegen die patriarchalische Gesellschaft...

ist doch wurscht, gegen wen sie sich richtet - wenn sie stichhaltig ist

(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb:
(19-10-2012, 12:50)petronius schrieb: ganz praktisch wird es umso schwieriger, eine gleichberechtigte beziehung zu führen, je mehr menschen daran beteiligt sind (stichworte: dominanz, besitzanspruch, eifersucht...), und dürfte auch eine scheidung wesentlich komplizierter werden
Ja, gut. Aber sicherlich kaum ein stichhaltiges Argument

sagt wer?

langsam nervst du. fragst nach meinungen, und nent man sie dir, heißt es kategorisch "ist aber kein argument", ohne daß du selber irgendwas widerlegst oder begründest

(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb: Für die juristisch-bürokratische Komplikationen kann der Mensch ja nichts, und im Regelfall dürfte es wohl der Entscheidung des Einzelnen überlassen sein, in welch komplizierte Beziehungsgefüge er einwilligt

und wieder: es ist sch***egal, wer was für komplikationen kann - wenn ich sie vermeiden kann, werde ich das tun

(19-10-2012, 16:16)Noumenon schrieb: Sie werden natürlich gegenüber anderen Lebenspartnerschaften hinsichtlich rechtlich/ökonomischer Aspekte benachteiligt (Erbrecht usf.)

man kann doch seine lebenspartner als erben einsetzen, auch wenn keine ehe besteht...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#15
(20-10-2012, 05:07)Noumenon schrieb: Na jetzt gehts aber los... Ein klares Totschlagargument! Hoch lebe die Meinungsfreiheit, aber über die Relevanz entscheiden andere? Dürfen künftig dann auch bald Kriegseinsätze, Wirtschaftspolitik oder andere politische Entscheidungen nicht mehr kritisiert werden, weil dahinter ja eine "komplexe Materie" steckt?

Nun, ja. Also halte ich mal fest, dass du selbst zwar keine Argumente für die Rechtfertigung eines Eheverbotes hast, u.a. weil du dir eine hinreichende Kompetenz in der Beantwortung solcher Fragen nicht zutraust, aber mal davon ausgehst, dass Juristen und Politiker schon ihre Gründe haben werden, richtig? Getreu dem Motto "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht..." Icon_lol

Klar kannst du kritisieren, was du willst - aber das tust du ja nicht. Sondern du fragst nach sachlichen Gründen und eben nicht nach der Meinung (geschweige denn, dass du selber eine geäußert hättest).

Drehen wir den Spieß doch mal um: Willst du, dass die "Vielehe" zugelassen wird? Und wenn ja - warum?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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