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Glaube gegen (Natur)Wissenschaft
(16-12-2021, 20:49)Schmiede schrieb:
(15-12-2021, 09:41)Sinai schrieb: Allerdings stößt Du hier - wie bei einer Fahrt in der in der Geisterbahn - eine neue Tür auf: was sind Esoteriker ??

Erfahrungsgemäß Leute, die das gleiche tun wie alle anderen Leute, nur dass sie sich dafür irgendwo treffen und glauben, sie würden etwas ganz besonders geheimes tun, das sie besonders hervorhebt.


Das mag in vielen Fällen stimmen, in vielen Fällen aber nicht.
Ich kenne eine "Esoterische Buchhandlung" in meiner Nachbarschaft - immer wieder mal schaue ich hinein. Der Chef oder Verkäufer (ich weiß das nicht so recht und will auch nicht fragen, zumal das unhöflich wäre und ohnehin keine ehrliche Antwort zu erwarten wäre) ist vollbärtig und schaut schaurig-romantisch aus, ist immer für einen Plausch über "schlimme" Literatur bereit (ist ja auch sein Geschäft) und berät überraschend sachkundig. Der riecht schon, was der jeweilige hereingeschneite Kunde gerne lesen will.

Der hat ein extrem breites Sortiment
Von Druiden bis Kabbalisten, von Wünschelrute bis Naziliteratur, von Aufklärern bis Wurmlöcher, von Hexen bis Inquisitionsanhängern, von Kreuzrittern bis Marranen, von Sufis bis jugoslawischen Egyptern, von Handleserinnen bis Vogelflug und Leberschau und Dalai Lama und Sokushinbutsu mit hygroskopischem Gift 

Von einem geheimen kleinen Zirkel keine Rede
Zitat:Von einem geheimen kleinen Zirkel keine Rede


Dann wär es ja nicht mehr geheim Icon_cheesygrin
(15-12-2021, 19:52)petronius schrieb: werter thomas,

da du dich im besonderen von mir angegriffen zu fühlen scheinst, hier eine klarstellung:

wenn ein gläubiger meint, die evolution sei von einem gott eingesetzt und gestartet worden, um fürderhin selbsttätig die arten sich entwickeln zu lassen, so habe ich damit kein problem

ich teile diesen glauben zwar nicht, weil er sich weder auf plausibilität noch gar evidenz berufen kann, aber respektiere ihn. widerlegen könnte ich ihn sowieso nicht, schon weil dieser glaube ja nicht falsifizierbar ist

und genau deshalb erfüllt er auch nicht das oberste kriterium einer wissenschaftliche hypothese. ist aber auch nicht schlimm, denn glauben und wissen sind nun mal zwei völlig verschiedene paar schuh - der philosoph sagt dazu "kategorien". um einen kategorienfehler handelt es sich also, wenn beides miteinander vermengt, verglichen und gegenseitig abgewogen wird

habe ich mich jetzt klarer ausgedrückt?

Mit diesem Beitrag oben habe ich keine Probleme. Du beschreibst ja nur, dass man Glaubens- und Wissenschaftsfragen
sowie Seins- und Sollensfragen nicht durcheinander werfen soll. Da sind wir uns einig.
Aber aus deinen früheren Beiträgen wird jedoch deutlich, dass du meinst, dich selbst von allen Glaubensvorstellungen befreit zu haben.
Daraus leitest du dann ein Überlegenheitsgefühl ab, wie aus vielen abwertenden Formulierungen deutlich wird.

Zum Beispiel dein Beitrag #219:
Die unwissenschaftliche Aussage "Man soll sich mit Wissenschaft beschäftigen" begründest du schlicht mit dem gesunden
Menschenverstand. Was ist das für ein Argument? Ein Hinweis: Es geht in diesem Zusammenhang ja nicht
darum, ob man als Realschüler im Physikunterricht aufpassen sollte. Die Frage wird hier ganz grundsätzlich gestellt.

Dann scheinst du die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie nicht
zu begreifen. Dazu empfehle ich dir mal ein Geschichtsbuch zur Hand zu nehmen. Die Zusammenhänge sind zB
in Hararis "Ein kurze Geschichte der Menschheit" sehr anschaulich beschrieben.
Zudem zeigt deine Frage, dass du offenbar nicht über die Phantasie verfügst, dich in die Denkweise deiner Mitmenschen
hineinzuversetzen: Weil es für dich keinen Unterschied macht, gibt es auch keinen Unterschied.

Als nächstes scheinst du mit der Vorstellung überfordert, dass Dinge kontextabhängig im religiösen Sinne wahr sein
können. Nimm als Beispiel Geld. Geld ist im religiösen Sinne wahr: Die Zentralbank bedruckt Papier mit Zahlen,
Wasserzeichen und Metallfäden, behauptet dann, das Papier habe eine bestimmten Wert.
Alle glauben es. Und - Hokuspokus - das Papier hat wirklich diesen Wert.
(18-12-2021, 11:25)Thomas der Ungläubige schrieb: Die unwissenschaftliche Aussage "Man soll sich mit Wissenschaft beschäftigen" begründest du schlicht mit dem gesunden Menschenverstand. Was ist das für ein Argument? Ein Hinweis: Es geht in diesem Zusammenhang ja nicht darum, ob man als Realschüler im Physikunterricht aufpassen sollte. Die Frage wird hier ganz grundsätzlich gestellt.

Erstens, was soll das "unwissenschaftlich" hier? Das habe ich bereits kommentiert, und mir scheint, das sinkt bei dir nicht ein. Dass diese Forderung wissenschaftlich sei, ist Dein hoechstpersoenlicher Strohmann, der Dir anscheinend so ans Herz gewachsen ist, dass Du Dich nun auch nach mehrfacher Korrektur immer noch an ihn klammerst. "Soll"-Forderungen sind nie wissenschaftlich; wie kommst Du auf eine solche unsinnige Idee?

Zweitens, ist das ist doch jetzt eine komplett falsche Darstellung der Situation. Die Begruendung liegt nicht in "gesundem Menschenverstand". Die detailierte Begruendung steht jetzt schon so oft da oben, dass ich sie Dir nicht noch einmal aufschreibe; das wird mir zu langweilig.

(18-12-2021, 11:25)Thomas der Ungläubige schrieb: Dann scheinst du die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie nicht
zu begreifen. Dazu empfehle ich dir mal ein Geschichtsbuch zur Hand zu nehmen. Die Zusammenhänge sind zB
in Hararis "Ein kurze Geschichte der Menschheit" sehr anschaulich beschrieben.

Zumindest hier zeigt sich das Problem, warum Dich so an Deinen Strohmann klammerst. Hier haben wir also noch jemanden vor uns, der das mit der Unterscheidung von "Sein" und "Sollen" nicht hinbekommt. Fragen der "Sein"-Kategorie werden nicht durch ethische Aspekte entschieden. Ethische Aspekte haben genau null Relevanz in solchen Fragen. Ethische Fragen betreffen ausschliesslich, was wir mit dem Ergebnis auf eine "Sein"-Frage anstellen. Ueber ihre Richtigkeit sagt Ethik nichts aus.

(18-12-2021, 11:25)Thomas der Ungläubige schrieb: Zudem zeigt deine Frage, dass du offenbar nicht über die Phantasie verfügst, dich in die Denkweise deiner Mitmenschen hineinzuversetzen: Weil es für dich keinen Unterschied macht, gibt es auch keinen Unterschied.

Nun, Kategorienfehler werden nicht dadurch besser, weil jeder sie macht. Dass Menschen so konditioniert sind, laufend Kategorien zu vermischen, ist schon klar; kann man aber mit ein wenig Nachdenken vermeiden.

(18-12-2021, 11:25)Thomas der Ungläubige schrieb: Als nächstes scheinst du mit der Vorstellung überfordert, dass Dinge kontextabhängig im religiösen Sinne wahr sein können. Nimm als Beispiel Geld. Geld ist im religiösen Sinne wahr: Die Zentralbank bedruckt Papier mit Zahlen, Wasserzeichen und Metallfäden, behauptet dann, das Papier habe eine bestimmten Wert.
Alle glauben es. Und - Hokuspokus - das Papier hat wirklich diesen Wert.

Ja sicher. Das ist eine gesellschaftliche Vereinbarung die solange Relevanz hat, wie sich alle daran halten. Dass das rein psychologisch passiert, ist auch klar.

Nur, was hat das jetzt alles fuer Relevanz fuer die Threadfrage, die sich mit dem Problem beschaeftigt, dass viele Glaeubige auf diesem Forum dauernd falsche Antworten auf Sachfragen geben, die eigentlich gut beantwortet sind und sich mit ein wenig Recherche auch von jedem hier auf dem Forum richtig beantworten liessen, nur weil sie irgendwelche Problem mit einem alten Buch haben, oder halt Ethik da inadaequat hineinzerren.

Ein Spezialist fuer Dein Strohmann-Argument da oben ist ja Sinai, der dauernd darauf hinweist, dass die Evolutionstheorie Rassismus und Schlimmeres als Folge haette und deshalb falsch sei. In diesem Thread geht es halt darum, dass solcherlei logische Verknuepfungen in keinem auch irgendwie gelegenen Fall richtig sind oder richtig sein koennen. Wenn die Erkenntnisse der Evolutionstheorie zu Rassismus fuehren sollten, dann heisst das schlicht, dass da noch mehr Menschen sind, die Kategorienfehler begehen. Die Evolutionstheorie macht keine Soll-Vorschriften, die kommen aus einer ganz anderen Ecke des Denkens.

Dass Wissenschaft missbraucht werden kann, ist klar. Aber auch da wuerde ein bisschen mehr Beschaeftigung mit Wissenschaftstheorie Abhilfe schaffen (bevor das wieder kommt: das ist ein philosophisches, kein wissenschaftliches Fach); denn wer begreift, auf was er da schaut, sollte auch begreifen, worueber hier Aussagen getroffen werden und worueber nicht. Zumindest meine Ausbildung beinhaltete einen verpflichtenden philosophischen Kurs dieser Art.
Der Beitrag richtete sich eigentlich speziell gegen Petronius und seinen eher rüden und überheblichen
Diskussionsstil.

Wo ist die detaillierte Begründung für: "Man soll sich mit Wissenschaft beschäftigen"
habe ich im Thread leider nicht gefunden. Vielleicht kannst du mir doch einen kurzen
Hinweis geben. Vielleicht gibt es auch einen bestimmten Philosophen auf den dich beziehst, dann
kann ich bei dem auch nochmal nachlesen. Dieser Thread ist ja etwas durcheinander
und in Gänze nicht gerade ein Lesevergnügen.

Wenn ich auf die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus
und Evolutionstheorie hinweise, wo ist da der Kategorienfehler? Aus der Formulierung
wird doch deutlich, dass ich eben nicht die wissenschaftliche Dimension meine und
das trenne. Man kann höchstens darüber streiten, ob ich damit ethische Fragen
"inadaequat in die Diskussion hineinzerre". Ich bin aber persönlich der Meinung,
dass man ethischen Fragen immer mitbedenken sollte. 

Und ob die psychologischen Realitäten, welche von religiösen Vorstellungen geschaffen
werden, immer schlechter sind als eine positivistische Weltsicht, wage ich zu bezweifeln.
In einigen Beiträgen hier schwingt ein unterkomplexes "Wissenschaft-ist-gut-Religion-ist-schlecht-Schema"
mit. Aber es ist in der Tat wohl besser sich enger an das Thread-Thema zu halten als diesem
grundsätzlichen Unbehagen Luft zu verschaffen. Ich reagiere wohl etwas übersensibel,
wenn meine religiösen Gefühle verletzt werden.
(15-12-2021, 17:44)Geobacter schrieb: Was möchtest du denn als untalentierter Laie den Meistern ihres Faches zubilligen?

Hallo Geobacter,

... um Naturwissenschaften zu verstehen, braucht es keinerlei "Talent", wie z.B. in künstlerischen oder sportlichen Fächern.
Erste Voraussetzung ist hier ein fleißiger Wille zum Erfassen des vorhandenen Lernstoffes, was jedoch bei künstlerischen oder sportlichen Disziplinen nicht so viel bringt, denn es kann einer noch so lange und ausdauernd trainieren/üben - er wird dennoch (mangels Talent) hierbei nichts Beachtenswertes erreichen!

Wer heute z.B. etwas über den Aufbau und die Leistungen unseres Gehirns erfahren möchte, dem stehen sehr viele gute fachliche Quellen zur Verfügung - angefangen von Fachbüchern, bis hin zu Video-Vorträgen ausgewiesener Experten (Meister ihres Faches) aus dem In- und Ausland!
Einfacher gesagt: Um z.B. die Funktionsweise eines Auto-Motors "verstehen" zu können, muss ich diesen nicht auch selber "bauen" können.

Wer sich also z.B. die Synapsen in unserem Gehirn vor Augen führt, steht zunächst mal vor der Frage, warum es sie denn überhaupt gibt und warum jedes Gehirn so unzählig viele davon hat - oder - warum diese sich ständig neu ab- und aufbauen? (Was aber nur eine unter vielen hierzu Fragen ist!)

Was ich den "Meistern ihres Faches" zubillige, ist die Sicht auf die materielle Welt - bis hin zu den kleinsten "Teilchen".
Kommt es jedoch zum Thema des Geistigen, des Seelischen, so nützt deren Fachwissen recht wenig - denn: Jede Spur geht auf ein "Geistiges" zurück!

Hört man z.B. Musik im Radio, kann man in das Innere eines solchen techn. Gerätes schauen und die materiellen Voraussetzungen (Bauteile) sehen, welche zur Übertragung der Musik nötig sind. Die nächste Spur würde zu einer Antenne, dann zu einem Sendemasten  - die nächste Spur zum Haus des Rundfunk-Senders führen.
Aber - und das ist zu verinnerlichen - die letzte verfolgbare "Spur" wäre der "Geist des Komponisten", der sich während seiner Arbeit genau für diese Notenfolgen entschieden hat, weil sie ihm (als Komposition) am besten zusagten.

Gruß von Reklov
(18-12-2021, 11:25)Thomas der Ungläubige schrieb: Aber aus deinen früheren Beiträgen wird jedoch deutlich, dass du meinst, dich selbst von allen Glaubensvorstellungen befreit zu haben.
Daraus leitest du dann ein Überlegenheitsgefühl ab, wie aus vielen abwertenden Formulierungen deutlich wird

das erste stimmt - wobei das kein kraftakt eines "sich befreiens" war. sondern nur schlichte erkenntnis, daß das geglaubte eben nicht zutrifft

was das zweite betrifft, mag es sein, daß du meine reaktionen auf gläubische "wahrheits"ansprüche auf (natur)wissenschaftlichem gebiet in all ihrer missionarischen überheblichkeit in den falschen hals bekommen hast

Zitat:Die unwissenschaftliche Aussage "Man soll sich mit Wissenschaft beschäftigen" begründest du schlicht mit dem gesunden
Menschenverstand. Was ist das für ein Argument?

ein valides. vorausgesetzt, jemand möchte wissen, was in der realität abgeht, wie sie "funktioniert" - dann ist es doch die simpelste erkenntnis der welt, daß man sich mit wissenschaft beschäftigen möge. eben dem, was die realität untersucht und erklärt

ok, wenn du jetzt meinst, den gläubigen in seiner entrückten spirituellen welt betreffe all das ja nicht...

Zitat:Dann scheinst du die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie nicht
zu begreifen. Dazu empfehle ich dir mal ein Geschichtsbuch zur Hand zu nehmen. Die Zusammenhänge sind zB
in Hararis "Ein kurze Geschichte der Menschheit" sehr anschaulich beschrieben

und was schreibt dieser harari, wer auch immer das sein mag und warum auch immer er etwas funbdiertes zur sache beitragen können sollte?

welche "ethische Dimension" soll es denn haben, sich der realität zu verwigern und stattdessen lieber humbug zu glauben und vorzutragen?

mind you: du selber hast vorhin noch gesagt, "dass man Glaubens- und Wissenschaftsfragen...nicht durcheinander werfen soll". die entstehung der arten ist keine glaubensfrage

Zitat:Als nächstes scheinst du mit der Vorstellung überfordert, dass Dinge kontextabhängig im religiösen Sinne wahr sein
können

allerdings. was für ein begriff von "wahrheit" soll das sein, der vom kontext abhängt, und sich nicht auf evidenz stützt?

ich weiß schon; "glaubenswahrheit". also: "egal, welcher unsinn es auch ist, es ist wahr, weil ich das glaube"

sorry, das ist eine vergewaltigung des wahrheitsbegriffs, der ich mich nicht beuge

Zitat:Nimm als Beispiel Geld. Geld ist im religiösen Sinne wahr: Die Zentralbank bedruckt Papier mit Zahlen,
Wasserzeichen und Metallfäden, behauptet dann, das Papier habe eine bestimmten Wert.
Alle glauben es. Und - Hokuspokus - das Papier hat wirklich diesen Wert.

und weiter?

mal abgesehen davon, daß kein rational denkender mensch existenz mit wahrheit verwechseln würden

vielleicht solltet ihr gläubige euch einfach mal angewöhnen, in normalem und verständlichem deutsch zu sprechen, statt allen möglichen begriffen eure höchstpersönlich definierte bedeutung unterschieben zu wollen. könnte mißverständnissen vorbeugen, die ansonsten geradezu zwangsläufig entstehen, woraufhin eurerseits dann wieder die klage über die pöhse welt der ungläubigen erhoben wird


du wirst jetzt wieder beleidigt sein ob meiner antwort. aber überleg dir mal, ob ich wirklich erfreut über deine anwürfe bin
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: In einigen Beiträgen hier schwingt ein unterkomplexes "Wissenschaft-ist-gut-Religion-ist-schlecht-Schema"
mit. Aber es ist in der Tat wohl besser sich enger an das Thread-Thema zu halten als diesem
grundsätzlichen Unbehagen Luft zu verschaffen.

Hallo Thomas,

klar, so etwas fällt nicht nur Dir auf!

Religionen haben sich im Lauf der Geschichte, bis hin zu heute, ein miserables Image aufgebaut und sind inzwischen zu "Konzernen der Glaubensverwaltung" mutiert - auch mit entsprechendem Kapital ausgestattet.

Geistes- und Naturwissenschaften vermögen aber nun leider auch nicht mehr, als die "Erscheinungen des Daseins", wie sie unsere Sinne erfassen können, zu erforschen.
Es bleibt also die vieldiskutierte Quelle des rein Geistigen und der damit verbundenen "Energie", denn streng genommen sind auch unsere Körper "Energie-Konstrukte", welche aus "kleinsten Teilchen" bestehen.

Dass manche Naturwissenschaftler lediglich auf das Messbare und Beweisbare blicken und pochen, ist zu verstehen. Ich vermute aber, dass auch denen klar sein könnte, dass die daraus gezogenen Erkenntnisse (Fachwissen als leere Richtigkeit!) eben nur einen sehr kleinen Ausschnitt des gesamten GANZEN (ab)bilden.

Allein auf die "Abstammung der Arten" zu blicken, reicht z.B. nicht aus, um das Geheimnis des Lebens zu erfassen Icon_exclaim
So wenig, wie auch der fachlich geschulte Blick durch ein Mikroskop!

Es ist das rein Geistige, zu dem wir Menschen während unseres Lebens nun mal keinen Zugang haben. So bleibt es bei den Vermutungen der Religionen und den korrekten Ergebnissen, welche uns die Wissenschaften liefern können.
In diesem Spannungsfeld werden nun mal die sprachlich logischen Argumente des Rechthabenwollens angemeldet!

Je nach Bildung und Gemütsverfassung einzelner user bilden sich dann auch entsprechende Sätze/Inhalte heraus.
Kein so großes Problem, denn jeder "vernünftige Satz" kann nun mal auch leicht negiert werden. Icon_rolleyes 

Gruß von Reklov
(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: Wenn ich auf die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus
und Evolutionstheorie hinweise, wo ist da der Kategorienfehler?

darin, daß die evolutionstheorie als naturwissenschaftliche beschreibung der realität schlicht keine "ethische dimension" hat - es ist, wie es ist - ob dir das ethisch/moralisch paßt oder nicht. wogegen der kreationismus vielleicht eine verquaste "ethische dimension" für sich beanspruchen mag (welche? keinen schimmer), aber eben ein märchen ist, das mit der realität nichts zu tun hat

eben zwei paar schuh - philosophisch: zwei kategorien. diese permanent miteinander zu verrühren, wie das nun mal deine und anderer gläubischen art ist, konstituiert den kategorienfehler

Zitat:ob die psychologischen Realitäten, welche von religiösen Vorstellungen geschaffen
werden, immer schlechter sind als eine positivistische Weltsicht, wage ich zu bezweifeln

kannst du gerne tun. ist aber hier weder thema noch hat irgendjemand das auch nur angedeutet

ich sehe da auch gar keinen unmittelbaren zusammenhang - psychisch herausgeforderte wie auch gesunde menschen gibt es unter beiderlei voraussetzung

Zitat:Ich reagiere wohl etwas übersensibel, wenn meine religiösen Gefühle verletzt werden.

verletzt es denn deine religiösen gefühle, wenn diese nicht geteilt werden?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-12-2021, 18:50)Reklov schrieb: Hört man z.B. Musik im Radio, kann man in das Innere eines solchen techn. Gerätes schauen und die materiellen Voraussetzungen (Bauteile) sehen, welche zur Übertragung der Musik nötig sind. Die nächste Spur würde zu einer Antenne, dann zu einem Sendemasten  - die nächste Spur zum Haus des Rundfunk-Senders führen.
Aber - und das ist zu verinnerlichen - die letzte verfolgbare "Spur" wäre der "Geist des Komponisten", der sich während seiner Arbeit genau für diese Notenfolgen entschieden hat, weil sie ihm (als Komposition) am besten zusagten

und wo ist jetzt dein problem?

jeder trottel weiß, daß nicht das radio das musikstück komponiert hat

interessierst du dich jetzt also für radiotechnik oder kompositionslehre?

beides hat nicht das geringste miteinander zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-12-2021, 19:25)Reklov schrieb: Es ist das rein Geistige, zu dem wir Menschen während unseres Lebens nun mal keinen Zugang haben

was kümmert es dich dann?

du arbeitest dich ständig an etwas ab, von dem du selber sagst, daß es dir nie erschlossen sein wird

ist das so eine spezielle art gläubischer "shades of grey"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: Wo ist die detaillierte Begründung für: "Man soll sich mit Wissenschaft beschäftigen" habe ich im Thread leider nicht gefunden. Vielleicht kannst du mir doch einen kurzen Hinweis geben.

Ich persoenlich habe es Dir schon zweimal erklaert, was gemeint ist. Ich bin nicht Dein Hampelmann. Dein Problem, die Aussage absolut zu setzen, hast Du aber, wie ich sehe, immer noch nicht abgelegt, was wohl der Grund ist, warum die Erklaerung nicht angekommen ist. Die Forderung war an eine ganz bestimmte Bedingung geknuepft.

(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: Wenn ich auf die ethische Dimension des Unterschieds zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie hinweise, wo ist da der Kategorienfehler? Aus der Formulierung wird doch deutlich, dass ich eben nicht die wissenschaftliche Dimension meine und das trenne.

Und was soll die Aussage dann?

Tut mir leid, aber hier vergleichst Du Aepfel mit Birnen. Die Philosophie der Wissenschaftstheorie ist Dir hoffentlich praesent genug, dass Dir klar sein sollte, dass Ethik in wissenschaftlichen Sachfragen nichts zu suchen hat. Ethik spielt lediglich dort hinein, wo es um menschliche Handlungen geht, also zum Beispiel bei dem Design von Experimenten. Eine Frage wie "Macht die Evolutionstheorie richtige Aussagen?" hat keinerlei ethische Dimension. Sie ist rein wissenschaftlich.

Der Kreationismus hat gar keine wissenschaftliche Komponente, so dass ich nicht weiss, was der Vergleich eigentlich sollte. Und wo soll da die ethische Komponente sein? Dass er Leuten in Sachfragen falsche Antworten in den Kopf setzt, die das Funktionieren eines kritischen Verstands beeintraechtigen?

(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: Man kann höchstens darüber streiten, ob ich damit ethische Fragen "inadaequat in die Diskussion hineinzerre". Ich bin aber persönlich der Meinung, dass man ethischen Fragen immer mitbedenken sollte.

Nein, das kommt offensichtlich auf die spezifische Frage an. Wie Du an meiner letzten Antwort gesehen hast, fallen mir zur Ethik des Kreationismus auch nur negative Aspekte ein. Er kann keine validen Sachaussagen machen und hat einen negativen Einfluss auf logisches Denken. 

(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: Und ob die psychologischen Realitäten, welche von religiösen Vorstellungen geschaffen werden, immer schlechter sind als eine positivistische Weltsicht, wage ich zu bezweifeln.

Das ist auch keine Aussage, die ich so treffen wuerde. Da haette wuerde ich bei einigen Fragen sogar das Gegenteil einraeumen. Die Psychologie des Menschen ist ja hinreichend Komplex, und Konditionierung hilft, dabei, sich nicht im Gruebeln zu verlieren.

(18-12-2021, 18:37)Thomas der Ungläubige schrieb: In einigen Beiträgen hier schwingt ein unterkomplexes "Wissenschaft-ist-gut-Religion-ist-schlecht-Schema"
mit. Aber es ist in der Tat wohl besser sich enger an das Thread-Thema zu halten als diesem grundsätzlichen Unbehagen Luft zu verschaffen. Ich reagiere wohl etwas übersensibel, wenn meine religiösen Gefühle verletzt werden.

Ja sicher. Ich wuerde Wissenschaft jetzt auch nicht in die Kategorien "gut" oder "schlecht" einordnen. Das tun ja hier auf dem Thread meist nur Leute, die eh nie in wissenschaftlichen Kategorien denken.
(18-12-2021, 18:50)Reklov schrieb: ... um Naturwissenschaften zu verstehen, braucht es keinerlei "Talent", wie z.B. in künstlerischen oder sportlichen Fächern.
Erste Voraussetzung ist hier ein fleißiger Wille zum Erfassen des vorhandenen Lernstoffes, was jedoch bei künstlerischen oder sportlichen Disziplinen nicht so viel bringt, denn es kann einer noch so lange und ausdauernd trainieren/üben - er wird dennoch (mangels Talent) hierbei nichts Beachtenswertes erreichen!

Na, zumindest erklaert dies, warum Du zu solchen Fehleinschaetzung bezueglich der Naturwissenschaften kommst. Dass Dir das Talent fuer Naturwissenschaften fehlt, ist wohl den meisten Lesern hier schon lange klar. Nur mit Fleiss kommt man da auch nicht weit, auch wenn Fleiss, wie in allen Disziplinen, zumindest hilft.
(18-12-2021, 20:44)Ulan schrieb: . . . Kreationismus . . . Und wo soll da die ethische Komponente sein?

Die Schöpfungsgeschichte der Bibel hat eine ganz gewaltige ethische Aussage.
Daß nämlich alle Menschen der Erde - egal welcher Hautfarbe - von einem Menschenpaar abstammen !

Dies war vor 300 Jahren ein ungeheuerliches Geschenk der Afrikamission an die Einheimischen.
Die Message lautete: "Du bist kein Tier, sondern ein Mensch wie ich!"

Dies führte zum großen Erfolg der Missionsstationen
(18-12-2021, 18:50)Reklov schrieb:
(15-12-2021, 17:44)Geobacter schrieb: Was möchtest du denn als untalentierter Laie den Meistern ihres Faches zubilligen?

Hallo Geobacter,

... um Naturwissenschaften zu verstehen, braucht es keinerlei "Talent", wie z.B. in künstlerischen oder sportlichen Fächern.

Ahso... Dann ist es wohl der Verstand, der dir in naturwissenschatlichen Belangen fehlt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........


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