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20-12-2021, 04:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 04:20 von Sinai.)
Es ist jedenfalls festzuhalten, dass Glaube und Naturwissenschaft immer in einem Spannungsverhältnis stehen
Naturwissenschaft ist wie jede Wissenschaft per Definition wertfrei.
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20-12-2021, 09:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 09:34 von Ulan.)
Wenn (Natur)wissenschaft per Definition wertfrei ist - was im Prinzip richtig ist - dann muss die Ursache dieses Spannungsverhaeltnisses beim Glauben liegen.
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(20-12-2021, 00:14)Sinai schrieb: Die Errichtung des Indischen Kaiserreichs unter der Herrschaft der Queen war das Werk von Disaraeli, wohl sicher kein christlicher Missionar
ja - und roland kaiser ist ein schlagersänger und kein versicherungsvertreter
was genau wolltest du uns warum noch mal wie sagen?
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(20-12-2021, 04:17)Sinai schrieb: Es ist jedenfalls festzuhalten, dass Glaube und Naturwissenschaft immer in einem Spannungsverhältnis stehen
eigentlich nicht - wenn man nicht den beliebten kategorienfehler begeht. sie haben schlicht nichts miteinander zu tun
Zitat:Naturwissenschaft ist wie jede Wissenschaft per Definition wertfrei.
grundlagenforschung schon - für angewendete forschung würde ich das nicht so pauschal behaupten
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(20-12-2021, 12:43)petronius schrieb: einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
... diese 2 Aussagen, welche Du unter Deine Beiträge setzt, haben es in sich!
Deiner persönlichen Meinung, Ausage 2, - steht Bonhoeffers Aussage gegenüber.
Um Zitat 1 angemessen deuten zu können, braucht es philosophische Positionen, denn der Theologe Bonhoeffer hat sich dabei schließlich etwas "gedacht"! Man kann seine Aussage entweder epistemologisch, fundamentalontologisch oder religionsphilosophisch deuten.
Die epistemologische Lesart wäre:
Einen Gott, den “es gibt”, gibt es nicht, denn die menschliche Erkenntnis von Gott kann immer nur fragmentarisch und zeitlich sein. Insofern gibt es kein abgeschlossenes Gottesbild in unserer Welt, das wirklich Gott voll entsprechen würde!
Fundamentalontologisch könnte man einwenden, dass eben bestimmte Dinge nicht einfach “sind”, sondern ihre Existenz eigentlich erst im Werden verwirklichen. Auch der Mensch “ist” nicht einfach, sondern befindet sich stets im Prozess seines Lebensvollzugs und kann sich wesentlich erst in Reflexion auf sein eigenes Werden bestimmen. So ist es auch mit Gott. Nach jüd.-christlicher Überlieferung nennt sich Gott selbst “Ich bin, der ich bin” oder “Ich werde sein, der ich sein werde” oder “Ich bin, der ich sein werde” (je nach Übersetzung).
Diese Mehrdeutigkeit ist auch im Hebräischen vorhanden und damit vermutlich beabsichtigt. Gott selbst nennt sich also (in derBibel!) nicht irgendwie (”Ich bin Gott ABC”) und “ist” damit Gott ABC, sondern benennt sich als Sein und Werden selbst. Insofern gibt es einen Gott, den es gibt (”es gibt den Gott ABC, …”), gerade nicht, sondern Gott selbst ist.
Man kann das ganze jetzt im Rahmen von Blochs Noch-Nicht-Seins-Ontologie lesen, aber das würde diesen Rahmen sprengen.
Dass es einen Gott, den es nicht gibt, nicht braucht, - erübrigt sich als Aussage. !?!?
Würde man diese Aussage jedoch näher checken, so erheben sich sogleich die bekannten Fragen zur unbekannten "Enegiequelle", welche die organischen und anorganischen Formen des Daseins unserer Sinneswahrnehmung als "Er-lebnis" präsentiert.
Gruß von Reklov
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(20-12-2021, 12:43)petronius schrieb: (20-12-2021, 04:17)Sinai schrieb: Es ist jedenfalls festzuhalten, dass Glaube und Naturwissenschaft immer in einem Spannungsverhältnis stehen
eigentlich nicht - wenn man nicht den beliebten kategorienfehler begeht. sie haben schlicht nichts miteinander zu tun
Hallo petronius,
... Du sprichst von KATEGORIE-Fehler?  Kategorie steht für den grundlegenden Allgemeinbegriff zur Ordnung von Erkenntnisinhalten.
Solange jedoch Naturwissenschaftler keinen blassen Schimmer davon haben, welche "Energiequelle" denn eigentlich für das grandiose Szenarium im Universum als "verantwortlich" bezeichnet werden könnte - richten sowohl Glaubensinhalte, wie auch Naturwissenschaften ihr "Suchen" im Grunde auf das gleiche unbekannte Ziel aus - wenn auch mit völlig unterschiedlicher Zeichensprache, welche jedoch in beiden Fällen lediglich aus Buchstaben und Zahlen besteht.
Gruß von Reklov
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(19-12-2021, 18:36)Geobacter schrieb: (19-12-2021, 17:39)Reklov schrieb: ... wenn wir schon mit dem Wort "Abstammung" arbeiten, so sollte klar sein, dass wir damit lediglich unsere "körperliche" Abstammung meinen, welche z.B. die Genesis literarisch (als Erzählung) auf das "erste Paar" zurückführt.
Will man aber den Blickwinkel der menschlichen "Froschperspektive" erweitern, so müssen andere Dimensionen angezapft werden, denn die Resonanz der Ewigkeit und Unendlichkeit kann in uns völlig andere "Töne" zum Schwingen bringen.
Töne des magischen Denkens...
Hallo Geobacter,
... ob Du hierbei das Wort "magisch" verwenden willst, bleibt Dir überlassen.  Ich ziehe das Wort "Transzendenz" vor, welches für das Denken jenseits der Erfahrung steht, also das berührt, was das menschliche Weltbild, eingemauert in Buchstaben und Zahlen, zu überwinden trachtet.
Transzendenz ist nicht aufweisbar wie Realität in der Welt!
Es gibt dazu 3 Positionen:
1.) Was ist, ist reine Immanenz, ist Weltsein. Diese Position ist unreflektiert!
2.) Transzendenz ist. Diese Position ergreift eine zu aller Welt neue Dimension!
3.) Die Gegenstände im Sein der Welt sind transparent und treten uns aus "unbekanntem Dunkel" als Objekte gegenüber. Wir können sie lediglich als Aspekte des Seins, als Sprache eines Grundes deuten. Sie sind jedoch nicht in sich selbst "beschlossen" und wenn man sie isoliert betrachtet, werden sie grundlos. Nimmt man ihnen ihre Transparenz,
so sind sie nichtig, endlos, unwahr!
"Magisches Denken" wäre aber z.B. nur dann gegeben, würde man Blitz und Donner als das Nahen des nordischen Gottes THOR deuten.
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 19:53 von Sinai.)
(20-12-2021, 18:03)Reklov schrieb: (20-12-2021, 12:43)petronius schrieb: (20-12-2021, 04:17)Sinai schrieb: Es ist jedenfalls festzuhalten, dass Glaube und Naturwissenschaft immer in einem Spannungsverhältnis stehen
eigentlich nicht - wenn man nicht den beliebten kategorienfehler begeht. sie haben schlicht nichts miteinander zu tun
Hallo petronius,
... Du sprichst von KATEGORIE-Fehler? Kategorie steht für den grundlegenden Allgemeinbegriff zur Ordnung von Erkenntnisinhalten.
Solange jedoch Naturwissenschaftler keinen blassen Schimmer davon haben, welche "Energiequelle" denn eigentlich für das grandiose Szenarium im Universum als "verantwortlich" bezeichnet werden könnte - richten sowohl Glaubensinhalte, wie auch Naturwissenschaften ihr "Suchen" im Grunde auf das gleiche unbekannte Ziel aus - wenn auch mit völlig unterschiedlicher Zeichensprache, welche jedoch in beiden Fällen lediglich aus Buchstaben und Zahlen besteht.
Sehr richtig! Durch abenteuerliche altgriechische Symbole wird auch nichts entzaubert
Oft werden - zum Leidwesen der Schüler - flacheste Banalitäten kompliziert dargestellt
Schaut wahnsinnig gescheit aus, diese Formel - beinahe magisch - ist aber leeres Stroh !
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 19:55 von Geobacter.)
(20-12-2021, 18:35)Reklov schrieb: "Magisches Denken" wäre aber z.B. nur dann gegeben, würde man Blitz und Donner als das Nahen des nordischen Gottes THOR deuten. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtdeter...Experiment.. die Art des Denkens der du anhängst. So zumindest der Eindruck, den du bei deinen Mitmenschen und auch den Forumsteilnehmern hier erweckst.
Bei diesem "nichtdeterministischen Experiment", glauben die allermeisten Versuchsteilnehmer, sie hätten einen sinnvollen Lösungsweg bezügliche der Versuchsaufgabe gefunden, und glaubten das auch dann noch immer, als ihnen von den Wissenschaftlern, welche das Experiment durchführten gezeigt wurde, dass sie und warum sie... sich da wohl selber "magisch überlistet" hätten, um zu meinen, sie hätten da einen sinnvollen Lösungsweg gefunden.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 20:25 von petronius.)
(20-12-2021, 17:43)Reklov schrieb: Um Zitat 1 angemessen deuten zu können, braucht es philosophische Positionen, denn der Theologe Bonhoeffer hat sich dabei schließlich etwas "gedacht"! Man kann seine Aussage entweder epistemologisch, fundamentalontologisch oder religionsphilosophisch deuten
ach weißt du, reklov, das kasper dir doch bitte mit bonhöffer selber aus
es interessiert mich an dieser stelle nicht, ist habe nur ironisch dargestellt, was dabei herauskommt, wenn man ihn beim wort nimmt
wenn du so willst: es geht dabei um jene art gläubischen schwurbelwesens, wie auch du es eifrig übst - jede menge kryptisches pathos, aber keine greifbare aussage
(20-12-2021, 18:03)Reklov schrieb: Kategorie steht für den grundlegenden Allgemeinbegriff zur Ordnung von Erkenntnisinhalten
na sag bloß!
erklärst du uns jetzt auch noch im gestus des überlegen allwissenden, daß wasser naß ist?
Zitat:Solange jedoch Naturwissenschaftler keinen blassen Schimmer davon haben, welche "Energiequelle" denn eigentlich für das grandiose Szenarium im Universum als "verantwortlich" bezeichnet werden könnte - richten sowohl Glaubensinhalte, wie auch Naturwissenschaften ihr "Suchen" im Grunde auf das gleiche unbekannte Ziel aus
nö
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(20-12-2021, 19:51)Sinai schrieb: Sehr richtig! Durch abenteuerliche altgriechische Symbole wird auch nichts entzaubert
Oft werden - zum Leidwesen der Schüler - flacheste Banalitäten kompliziert dargestellt
Schaut wahnsinnig gescheit aus, diese Formel - beinahe magisch - ist aber leeres Stroh ! 
du sprichst gerade reklov an, nicht wahr?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2021, 21:33 von Ulan.)
(20-12-2021, 19:51)Sinai schrieb: (20-12-2021, 18:03)Reklov schrieb: ... Du sprichst von KATEGORIE-Fehler?
Sehr richtig! Durch abenteuerliche altgriechische Symbole wird auch nichts entzaubert
Oft werden - zum Leidwesen der Schüler - flacheste Banalitäten kompliziert dargestellt
Schaut wahnsinnig gescheit aus, diese Formel - beinahe magisch - ist aber leeres Stroh ! 
Meine Guete, Sinai, Du hast selbst zu Mathematik einen rein magischen Zugang?
Stellen mathematische Formeln Banalitaeten dar? Manchmal schon - zumindest fuer Leute, die soweit informiert sind, dass sie diese "Banalitaeten", die das oft in der Geschichte der Menschheit eben gerade nicht waren, mittlerweile internalisiert haben.
Mathematische Formeln sind eine Sprache. Im Gegensatz zur deutschen Sprache hat diese Sprache den grossen Vorteil, dass sie exakt ist. Da gibt's keine Schwurbelei. Und insofern sind diese mathematischen Formeln eben gerade nicht "kompliziert", sondern druecken einen Gedanken klar und unmissverstaendlich aus, nicht beliebig dehn- und formbar, wie es ein ausgeschriebener Satz auf Deutsch waere.
Hast Du mal mathematische Buecher aus Zeiten gelesen, bevor es Formeln gab? Wenn Du wissen willst, was wirklicher Krampf ist, liess die.
Und dass Dir zu Kategorienfehlern nichts einfaellt, wundert mich jetzt; eigentlich bist Du fuer die doch Experte  .
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(20-12-2021, 19:54)Geobacter schrieb: (20-12-2021, 18:35)Reklov schrieb: "Magisches Denken" wäre aber z.B. nur dann gegeben, würde man Blitz und Donner als das Nahen des nordischen Gottes THOR deuten. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtdeter...Experiment.. die Art des Denkens der du anhängst. So zumindest der Eindruck, den du bei deinen Mitmenschen und auch den Forumsteilnehmern hier erweckst.
Bei diesem "nichtdeterministischen Experiment", glauben die allermeisten Versuchsteilnehmer, sie hätten einen sinnvollen Lösungsweg bezügliche der Versuchsaufgabe gefunden, und glaubten das auch dann noch immer, als ihnen von den Wissenschaftlern, welche das Experiment durchführten gezeigt wurde, dass sie und warum sie... sich da wohl selber "magisch überlistet" hätten, um zu meinen, sie hätten da einen sinnvollen Lösungsweg gefunden.
Hallo Geobacter,
zu Deinem link: ... Experimente mit Menschen oder Tieren können das Rätsel unseres Bewusstseins nicht lösen!
Wir wissen, dass wir frei handeln können. Die physikalische Welt ist kausal determiniert. Physikalische Kausalität schließt einen freien Willen aus. Deswegen gehören wir noch zu einer anderen, nicht kausal determinierten Welt des Geistes.
Übrigens hänge ich keiner Art des Denkens an, kritisiere lediglich "atheistische" Denkformen, welche meinen, mit sog. gesicherten wissenschaftl. Erkenntnissen sei schon das GANZE eingeschlossen, die Wortchiffer "Gott" somit überflüssig.
Der oben angesprochene menschliche Geist hat Bewusstsein und kann deswegen Informationen aufnehmen und ist die fundamentale Grundlage für alles - auch für das emsige menschliche Forschen innerhalb der phyischen Realität - (Tiere forschen nicht und Versuche mit ihrem Verhalten können nicht allzuviel über das menschliche Treiben verraten, denn dieser hat nun mal andere Möglichkeiten, zu reflektieren und sich frei zu entscheiden - vorausgesetzt, er handelt/denkt nicht nur triebgesteuert.)
Weiträumig denkende Menschen lassen sich auch von keinerlei Belohnung beeinflussen, wie es z.B. Tiere tun, welche nach jedem gelungenen Dressurakt sofort ein "Bonbon" aus der Hand des "Herrchens/Frauchens" erwarten - und es auch bekommen, denn nur auf diese Weise bleiben sie "dressiert", wiederholen das anerzogene "Kunststück" gleich nochmal.
Ein Mensch kann z.B. durch Denken Änderungen im nichtphysischen Bereich herbeiführen. Umgekehrt geht es jedoch nicht! Man kann also nicht im physischen Raum etwas verändern, dass zur Änderung des Bewusstseins führt!
Es können jedoch über ein größeres Bewusstsein-System physische Dinge verändert werden.
Also, so sagt uns unsere Logik, dass Bewusstsein das Übergeordnete ist.
Dies gilt natürlich auch bei der Betrachtung relig. Lehren, welche nun mal mittels damaliger Infos und dementsprechendem Bewusstsein nur auf ihre Weise eine "Sicht auf Gott" per Sprache und Schrift hinterlassen konnten.
Die modernen Naturwissenschaften könne Türen zu ganz anderen "Räumen der Schöpfung" öffnen - stehen aber dennoch ratlos da, wenn es zu transzendenten Fragen kommt und schieben sie deswegen auch gerne als "unwissenschaftlich" in die Ecke - oder lehnen sie gar völlig ab.
Bewusstsein kann also als eine Gesamtmenge betrachtet werden, von der die physische Realität nur eine Teilmenge darstellt. Man könnte auch sagen, die physische Realität "imitiert" das Bewusstsein, von dem wir Menschen allerdings nicht alles in uns tragen. Ansonsten wäre z.B. dieses Forum völlig überflüssig!
Die physische Realität kann also als eine virtuelle Wirklichkeit aufgefasst werden. Innerhalb dieser kann der Mensch jedoch sein beschränktes Bewusstsein hervorragend üben, wie bei einem sportlichen Training! Wer nicht trainiert, bekommt eben weder Ausdauer, Schnelligkeit, noch "Muskeln". Auch der Vergleich mit einem "Flugsimulator", an welchem sich ein Pilot ausbildet, wäre hier nicht falsch.
Das Informationssystem, welches aber nur aus unvollständigen Teilen besteht, bedeutet ein hohes Maß an Entropie, was z.B. den Biologen R. Dawkins seinerzeit dazu veranlasste, im TV zuzugeben, er besitze nicht "enough informations" und dies auch als Entschuldigung anführen würde, sollte er eines Tages vor seinem "Schöpfer" sein Buch zu rechtfertigen haben. - (Na toll!  )
Die Wissenschaftler ordnen (ordneten) also nach und nach "unbekannte Teile" und erzeugen (erzeugten) somit Information - über Buchstaben oder Zahlen, welche somit auch eine "innere Bedeutung" erhielten.
Unser Bewusstsein-System ist nicht perfekt und so entwickelt es sich in einem fortlaufenden Prozess. Es wird also Entropie vermindert, indem Information entsteht. Wie weit uns dieser Weg noch führen wird, bleibt allerdings, wie vieles andere auch, völlig offen. - Voraussetzung dazu aber war und ist - Zusammenarbeit, Ehrlichkeit und - Liebe! Ansonsten kann kein soziales System lange erfolgreich sein.
Unser Bewusstsein-System wurde ebenfalls nicht "fertig" erzeugt, sondern entwickelt - ähnlich einem Computerprogramm. Man programmiert die Anfangsbedingungen (Naturgesetze) und über "Knopfdruck" lässt man dann die Dinge sich "entwickeln".
Innerhalb dieses "Weltprogrammes" können wir die angebotenen Entscheidungsmöglichkeiten nutzen, ja sogar moralisch und ethisch handeln, sind aber in jedem Fall "eisernen Konsequenzen" unterworfen. Eine virtuelle Wirklichkeit fordert also das menschliche Bewusstsein täglich heraus, Entscheidungen mit positiven oder negativen Folgen zu treffen, wie in einem Multiplayer-Spiel.
Bewusstsein ist also die Ursache für jede Entwicklung. Mit der Wortformel "Gott" ist also lediglich ein Bewusstsein angesprochen, welches das unsere weit übertrifft. Mehr an Aussage ist uns z.Z. nicht möglich.
Die "abergläubisch anmutenden" Gottesbilder antiker Denkweisen ähnelten also dem Bewusstwein in "ursprünglicher" Form. Das "moderne" Gottesbild drückt sich besser über eine zeitgemäße Wort- und Zahlensprache aus, und benutzt zurecht nicht mehr die antiken Wortformeln.
Eines aber ist geblieben: Bewusstsein nimmt Dinge wahr und es nimmt sich selbst wahr.
Das "Ich denke, also bin ich" ist nach wie vor aktuell, denn man muss Entscheidungen treffen und deren Folgen ertragen.
Wäre alles determiniert, gäbe es weder Wahlmöglichkeiten - noch Zeit, innerhalb der Entscheidungen getroffen werden können. Ohne freien Willen ist aber auch keine der Wahlmöglichkeiten zu treffen.
(Soll für heute genügen.  )
Gruß von Reklov
>> Kein Gesetz ohne Gesetzgeber und kein Programm ohne Programmierer <<
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(20-12-2021, 20:22)petronius schrieb: ach weißt du, reklov, das kasper dir doch bitte mit bonhöffer selber aus
es interessiert mich an dieser stelle nicht, ist habe nur ironisch dargestellt, was dabei herauskommt, wenn man ihn beim wort nimmt
wenn du so willst: es geht dabei um jene art gläubischen schwurbelwesens, wie auch du es eifrig übst - jede menge kryptisches pathos, aber keine greifbare aussage
Hallo petronius,
... äußert sich jemand zu transzendenten Themen, so vermag er keine "greifbare Aussage" zu machen.
Hier betreten wir rein geistige Felder, wie es uns z.B. die Psychologie vorstellt, welche sich mit dem Rätsel menschlicher Verhaltensformen beschäftigt. Selbst diese "greifbare" Wissenschaft konnte nur wenig zu den Aspekten einer pragmatischen Anthropologie beitragen.
Auch mit Ironie oder Witz ist auf solchen "Feldern" nichts zu erreichen - oder zu beantworten.
Um also Bonhöeffer "beim Wort zu nehmen" ist erste Voraussetzung, dass man sein Wort auch entsprechend aufnehmen und verarbeiten kann. Diejenigen, welche das nicht wollen - oder können, müssen eben auf "Schwurbelwesen" ausweichen, ähneln damit aber Leuten, welche z.B. Jazz als "Gedudel" bezeichnen, sich damit aber lediglich als unkundig ausweisen. (So schaut's aus!  )
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(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: zu Deinem link: ... Experimente mit Menschen oder Tieren können das Rätsel unseres Bewusstseins nicht lösen!
Koennen sie nicht? Worauf gruendet sich diese apodiktische Feststellung? Also, ausser dem, was Deinem Hirn entsprungen ist.
Auf unser fehlerhaftes Mustererkennungssystem, das ueberall Muster erkennt, wo keine sind, haben uns erst die Experimente gebracht. Auch die Zuschreibung von irgendwelchen Ursachen ist ein bekannter kognitiver Fehler; da koennte man Deinen "Programmierer" einreihen.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Wir wissen, dass wir frei handeln können.
Nein. Ob es freien Willen ueberhaupt gibt, ist immer noch strittig. Die meisten Leute halten auch aus den falschen Gruenden an der Vorstellung fest.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Die physikalische Welt ist kausal determiniert.
Moeglich.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Physikalische Kausalität schließt einen freien Willen aus.
Nein. Auch wenn das ein beliebter logischer Fehlschluss ist, fuer den man auch prominente Denker zitieren kann.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Deswegen gehören wir noch zu einer anderen, nicht kausal determinierten Welt des Geistes.
Nein. Determinismus und freier Wille sind keine Gegensaetze. Dass wir wohl trotzdem keinen freien Willen haben, liegt nicht am Determinismus der Welt, wenn es ihn denn gibt.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Übrigens hänge ich keiner Art des Denkens an, kritisiere lediglich "atheistische" Denkformen, welche meinen, mit sog. gesicherten wissenschaftl. Erkenntnissen sei schon das GANZE eingeschlossen, die Wortchiffer "Gott" somit überflüssig. 
Auf den Strohmann drischst Du jetzt schon seit wie langer Zeit ein? Seit du hier erstmals geschrieben hast. Merke: Wissenschaftlern ist mehr als den meisten Menschen klar, wie viel da noch ist, von dem wir nichts wissen. Das ist also kein valider Punkt von Dir. Was Dir hier viele sagen, ist, dass die wissenschaftliche Methode die einzige ist, die Dir valide Erkenntnisse geben kann. Da darst Du bemaengeln, dass sie nicht das "GANZE" (was immer das sein soll) erkennt, aber wenigstens erkennt sie etwas. Etwas ist immer noch mehr als gar nichts.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Weiträumig denkende Menschen lassen sich auch von keinerlei Belohnung beeinflussen, wie es z.B. Tiere tun...
Ha, das ist ein grober Irrtum. Dieser Widerstand gegen Beeinflussung - was oft nicht mal wahr ist - liegt bestenfalls daran, dass sie meinen, schon den besseren Bonbon zu haben. So ziemlich alle Menschen lassen sich z.B. durch Gruppendynamik zu Dingen bringen, die sie persoenlich nicht im Traum akzeptabel finden.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Bewusstsein kann also als eine Gesamtmenge betrachtet werden, von der die physische Realität nur eine Teilmenge darstellt.
Was nur eine apodiktische Behauptung ohne Basis ist.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Das Informationssystem, welches aber nur aus unvollständigen Teilen besteht, bedeutet ein hohes Maß an Entropie, was z.B. den Biologen R. Dawkins seinerzeit dazu veranlasste, im TV zuzugeben, er besitze nicht "enough informations" und dies auch als Entschuldigung anführen würde, sollte er eines Tages vor seinem "Schöpfer" sein Buch zu rechtfertigen haben. - (Na toll! )
Oh schoen, da wird mal wieder Schindluder mit einer Dawkins-Aussage getrieben, die ihm im Mund umgedreht wird, um etwas zu sagen, was ihm vollkommen fern liegt. Seit wann ist Entropie ein Problem fuer Lebewesen? Lebewesen wie Du und ich produzieren Entropie in rasender Geschwindigkeit und exportieren die in die Umwelt. Das ist, was Leben ausmacht.
Natuerlich hast Du auch nicht "mehr Information" als Dawkins. Du bildest Dir das nur ein.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: Unser Bewusstsein-System wurde ebenfalls nicht "fertig" erzeugt, sondern entwickelt - ähnlich einem Computerprogramm. Man programmiert die Anfangsbedingungen (Naturgesetze) und über "Knopfdruck" lässt man dann die Dinge sich "entwickeln".
Komplexe Systeme sind faszinierend. Hat schon jemand herausgefunden, wie der Go-Computer funktioniert? Ist doch nett, dass Menschen eine Maschine bauen koennen, die dann Dinge tut, die sie nicht programmiert haben.
(22-12-2021, 14:49)Reklov schrieb: (Soll für heute genügen. )
Nun, stand da was Neues? Und tangiert das das Thema?
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