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		26-02-2025, 13:17 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2025, 13:20 von Sinai.)
		
	 
		Immer wieder trifft man Anwerber der Charismatischen Bewegung auf großen Plätzen, in Fußgängerzonen, in Bahnhöfen - überall dort wo viele Menschen sind.  Sie sind zu 80% weiblich, Alter meist zwischen 18 und 35, sie reden vorbeigehende Leute an "Jesus liebt dich!" und meist haben sie eine Gitarre und auch eine Rassel mit
 Angeblich sind sie mit der Gabe des Zungenredens gesegnet, und sie schwärmen von Wunderheilungen in ihrer Gemeinschaft.
 
 Doch für Viele ist das Grund zur Besorgnis. Charismatische "Heiler", deren Heilversuche fehlschlagen, behaupten dann, das Versagen sei auf
 "schwachen Glauben" seitens des Kranken zurückzuführen. Das löst bei dem Kranken ein Schuldgefühl aus, was dann jede ärztliche Behandlung erschwert.
 
 Ärzte sagen diese "übernatürlichen Heilungen" seien ein Placeboeffekt, und weisen darauf hin, daß sich in diesen Fällen nur die Symptome verbessern, aber nur einige Zeit, und dann sind die Symptome wieder da wie vorher. Die Anhänger der Charismatischen Bewegung fragen dann, ob dann alle päpstlich anerkannten Wunder in Lourdes ebenfalls bezweifelt werden. Eine unlösbare Frage
 
 Allerdings scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der Zeit der Apostel bis heute sind 2000 Jahre ohne Zungenreden vergangen, warum jetzt auf einmal ?
 
	
	
	
		
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		 (26-02-2025, 13:17)Sinai schrieb:  Allerdings scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der Zeit der Apostel bis heute sind 2000 Jahre ohne Zungenreden vergangen, warum jetzt auf einmal ? 
wieder mal bist du da nicht auf dem laufenden. neuzeitliche zungenrede wird schon seit 300 jahren praktiziert *https://de.wikipedia.org/wiki/Zungenrede#Neuzeit
	 
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
 
	
	
	
		
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		26-02-2025, 20:16 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2025, 20:21 von Sinai.)
		
	 
		 (26-02-2025, 14:35)petronius schrieb:  neuzeitliche zungenrede wird schon seit 300 jahren praktiziert *https://de.wikipedia.org/wiki/Zungenrede#Neuzeit 
Laut Wikipedia stammt diese Gebetspraxis von der Gruppe der Hugenotten  
"Das erste neuerliche Auftauchen von christlicher Glossolalie nach der Antike ist von der Bewegung der hugenottischen Kamisarden Ende des siebzehnten Jahrhunderts in Südfrankreich belegt. Durch die Vertreibung der Hugenotten nach England, in die Niederlande, nach Deutschland und in die USA verbreitete sich diese Gebietspraxis; Jansenisten, Quäker, Mormonen und Pietisten wurden von den Kamisarden beeinflusst."  
Zungenrede - Wikipedia
	 
	
	
	
		
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		Die einen lallen weil sie ihr Hirn mit zu viel Alkohol traktiert haben, andere lallen weil sie zu viel Religion abbekommen haben. Sich im Zustand der Verblödung nicht mehr verständlich machen zu können, halte ich nicht für erstrebenswert.
	 
Kein Mensch mit Humor hat jemals eine Religion gegründet.Robert Green Ingersoll
 
 
	
	
	
		
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		 (26-02-2025, 20:16)Sinai schrieb:   (26-02-2025, 14:35)petronius schrieb:  neuzeitliche zungenrede wird schon seit 300 jahren praktiziert *https://de.wikipedia.org/wiki/Zungenrede#Neuzeit Laut Wikipedia stammt diese Gebetspraxis von der Gruppe der Hugenotten
 "Das erste neuerliche Auftauchen von christlicher Glossolalie nach der Antike ist von der Bewegung der hugenottischen Kamisarden Ende des siebzehnten Jahrhunderts in Südfrankreich belegt. Durch die Vertreibung der Hugenotten nach England, in die Niederlande, nach Deutschland und in die USA verbreitete sich diese Gebietspraxis; Jansenisten, Quäker, Mormonen und Pietisten wurden von den Kamisarden beeinflusst."
 Zungenrede - Wikipedia
 
ja
 
und?
 
wir wissen nun also, daß du auf wikipedia nachzulesen imstande bist, wenn man dir den link dazu auf dem silbertablett serviert
 
erst mal selber zu recherchieren, bevor du wieder mal einfach einen raus haust, der dir im darm quer liegt - das scheint hingegen zu viel verlangt
	 
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
 
	
	
	
		
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		Wenn man das anschaut, scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der Zeit der Apostel bis heute sind 2000 Jahre ohne Zungenreden vergangen, warum jetzt auf einmal ?
 (Daß es wohl immer wieder Randgruppen (Hugenotten, möglicherweise auch kontemplative katholische Orden) gegeben hat, die das taten, ist wenig interessant.)
 
 Aber seit Ende der 70er-Jahre bricht dieses Phänomen in Europa und in den USA auf und da gibt es Massenveranstaltungen mit tausenden Zungenrednerinnen (zu 80 % weiblich)
 
 Das ist schon ein interessantes religionssoziologisches Phänomen
 
	
	
	
		
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		Und? in den 70ern war Disco in,.. in den 90ern Techno,...genauso relevant
	 
Aut viam inveniam aut faciam
 
	
	
	
		
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		27-02-2025, 20:29 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-02-2025, 20:41 von Sinai.)
		
	 
		 (27-02-2025, 16:19)Sinai schrieb:  Wenn man das anschaut, scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der . . . seit Ende der 70er-Jahre . . . 
Damals begann es, und heute ist es eine Massenbewegung
 
Sieh dir das Bild im Wikipedia an: Charismatische Bewegung - Wikipedia 
Gottesdienst in der Lakewood Church in Houston (Texas)
 
Interessant, daß damals vor 2000 Jahren die Apostel (ausschließlich Männer) in allen Sprachen sprechen konnten, aber diese neue Strömung besteht aus 80% Mädchen
 
Wahrscheinlich reizt es die Mädchen zu hören, daß sie dies heute - angeblich - können.  
Oft kommt eine hysterische Stimmung auf. Hysterisch nicht abwertend gemeint, sondern von:  
"Hysterie (von altgriechisch ὑστέρα hystéra, deutsch ‚Gebärmutter‘)" Hysterie - Wikipedia
 
So wie der Vatikan ein Männerclub ist (ja, es gibt neuerdings eine Frau die zur Präsidentin des Governatorats des Staates ernannt wurde, das ist aber keine theologische Funktion, sondern nur eine Funktion in der Verwaltung), so ist die Charismatische Bewegung von der Masse her weiblich.  
Die Anführer sind zwar Männer, aber die Versammlungen haben ein weibliches Erscheinungsbild
	 
	
	
	
		
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		Bei Rosenmontagszügen kann Zungenreden in der Regel beobachtet werden. Umgangssprachlich wird es dort Lallen genannt. Im Alpenraum ist es auch stark verbreitet. Man kann sich darin sogar ausbilden lassen. Bereits 1978 gab es dazu eine Fernsehsendung. Wer mehr wissen will google "Jodeldiplom".
	 
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		27-02-2025, 22:32 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-02-2025, 22:38 von Sinai.)
		
	 
		Immer wieder hört man, daß in der Charismatischen Bewegung auch Prophetie auftrete
 Apostelgeschichte 2,17 "Eure Söhne und eure Töchter werden Propheten sein" steht immerhin in der Katholischen Bibel
 
 Und darauf berufen sie sich anscheinend
 
 Ich suchte im Google: Charismatische Bewegung und Prophetie
 
 und fand:
 
 Charismatische Erneuerung – in der Katholischen Kirche
 erneuerung.de › passau › 2020/05/19 › prophetie...
 Prophetie – Teil 1, Prophetie als Geistesgabe
 19.05.2020
 
 Das Thema Prophetie ist sicher für viele Menschen heute interessant
 
 Daß auch die Töchter Propheten sein können, wirkt offenbar auf manche Mädchen.
 
 Allerdings ist zu sagen, daß zwei der drei Hirtenkinder von Fatima Mädchen waren, aber werden diese drei Hirtenkinder von der Katholischen Kirche
 als "Propheten" bezeichnet ?
 
 So wie es aussieht, hat die Charismatische Bewegung ein anderes Verständnis
 
 Die Charismatische Bewegung ist übrigens keine rein katholische Angelegenheit, da sind auch sehr viele Protestants dabei!
 
	
	
	
		
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		Viele Menschen scheinen ihr Wachbewusstsein schlecht zu ertragen. Sie nehmen berauschende Mittel und sie steigern sich gerne in Trance-Zustände hinein. Toll!
	 
Mit freundlichen GrüßenEkkard
 
	
	
	
		
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		28-02-2025, 00:29 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-02-2025, 00:31 von Sinai.)
		
	 
		 (27-02-2025, 23:55)Ekkard schrieb:  Viele Menschen scheinen ihr Wachbewusstsein schlecht zu ertragen. Sie nehmen berauschende Mittel und sie steigern sich gerne in Trance-Zustände hinein. Toll! 
Drei Statements. 1 richtig, 2 falsch
 
Daß diese Menschen der Charismatischen Bewegung "ihr Wachbewusstsein schlecht zu ertragen" scheinen, ist eine Unterstellung
 
Daß diese Asketen der Charismatischen Bewegung "berauschende Mittel" nähmen, ist sicher falsch. Die trinken nicht mal zu Silvester ein Glas Sekt, sondern beten zum Jahreswechsel zu Mitternacht. 
 
Daß sich viele Menschen der Charismatischen Bewegung in "Trance-Zustände" hineinsteigern, klingt sehr plausibel.
	 
	
	
	
		
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		 (27-02-2025, 16:19)Sinai schrieb:  Wenn man das anschaut, scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der Zeit der Apostel bis heute sind 2000 Jahre ohne Zungenreden vergangen, warum jetzt auf einmal ? 
kannst du nicht lesen?
 
ich habe gerade das gegenteil nachgewiesen
 Zitat:Daß es wohl immer wieder Randgruppen (Hugenotten, möglicherweise auch kontemplative katholische Orden) gegeben hat, die das taten, ist wenig interessant 
du hast den wikipedia-link also nicht mal gelesen. weigerst dich, zu recherchieren, und fantasierst lieber weiter frei daher
	 
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
 
	
	
	
		
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		28-02-2025, 17:15 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-02-2025, 17:28 von Sinai.)
		
	 
		In dem Wikipedia Artikel steht, daß es in den USA los ging. Das ist eben die neue, heutige Strömung
 
 Begann irgendwann in den USA, also frühestens vor ca 250 Jahren, anfänglich vielleicht irgendwelche aus England geflüchtete Splittergruppen, aber ohne jede Breitenwirkung. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts trat das erkennbar in Erscheinung
 
 Jedenfalls scheint die Praktik des "Zungenredens" sehr ungewöhnlich zu sein, seit der Zeit der Apostel bis heute sind 2000 Jahre ohne Zungenreden vergangen, warum jetzt auf einmal ?
 
 Es könnte sich um ein Phänomen des Massenverhaltens handeln, weil sich Menschenmassen bei Großveranstaltungen gegenseitig motivieren ?
 
	
	
	
		
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		Wenn's Dich wirklich interessiert, lies hier (ist auf Deutsch):Great Awakening 
Zitat daraus:
"Diese Vielfalt ist Ausdruck der besonderen Freiheit des Glaubenslebens im amerikanischen Protestantismus. Durch die Staatsferne dieses Protestantismus (besonders im Vergleich zum Luthertum Nord- und Mitteleuropas und zum Anglikanismus Englands) und den fehlenden Zentralismus der römisch-katholischen Kirche konnten neue religiöse Ideen sich dort ausbreiten, ohne die bestehenden Institutionen langsam von innen heraus reformieren zu müssen." 
Die Leute haben einfach die Bibel gelesen, gefunden, dass urchristliche Gemeinden Zungenrede praktizierten, und dann ging's "back to the roots".
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