Beiträge: 19443
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(30-03-2025, 20:57)subdil schrieb: Ein Agnostiker antwortet auf die Frage "Glaubst du an Gott"? mit einem "Ich weiß nicht, ob Gott existiert oder nicht"
was natürlich unsinn wäre, weil es sich dabei um zwei verschiedene dinge handelt
auch ich weiß natürlich nicht mit absoluter sicherheit (kann das schon rein epistemologisch auch gar nicht), daß "gott" nicht existiert - aber ich habe keinen anlaß, an eine solche existenz zu glauben und tu das daher auch nicht
Zitat:Das ist eine dritte Antwortmöglichkeit neben einer simplen Ja oder Nein Antwort
nein, es ist ein feiges ausweichmanöver
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(31-03-2025, 10:31)petronius schrieb: (30-03-2025, 20:57)subdil schrieb: Ein Agnostiker antwortet auf die Frage "Glaubst du an Gott"? mit einem "Ich weiß nicht, ob Gott existiert oder nicht"
was natürlich unsinn wäre, weil es sich dabei um zwei verschiedene dinge handelt
auch ich weiß natürlich nicht mit absoluter sicherheit (kann das schon rein epistemologisch auch gar nicht), daß "gott" nicht existiert - aber ich habe keinen anlaß, an eine solche existenz zu glauben und tu das daher auch nicht
Zitat:Das ist eine dritte Antwortmöglichkeit neben einer simplen Ja oder Nein Antwort
nein, es ist ein feiges ausweichmanöver
... wieso denn "feige"?  Ich halte so eine Antwort zumindest für "ehrlich"!
Über den Begriff "Gott" ist keine absolut korrekte Aussage möglich! Es bleiben lediglich persönliche Annahmen, Deutungen, Verneinungen oder Bejahungen.
Auch über den Kosmos kann "rein epistemologisch" nicht sehr viel ausgesagt werden, denn auch hier fehlen bestimmte Grundlagen von Wissen und Erkenntnis! 
Wäre es anders, könnte man ja (nicht nur) dieses Forum sofort schließen!
Gruß von Reklov
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(30-03-2025, 19:54)Geobacter schrieb: (30-03-2025, 00:34)Reklov schrieb: So kann, will man denn von Wahrheit reden, z.B nicht bestritten werden, dass alles Notwendige eine Ursache seiner Notwendigkeit entweder außerhalb seiner selbst hat - oder nicht! Ich kann wenn denn nur anderer Meinung sein. Und auch sonst kann ich bezüglich der Wahrheit wenig bis gar nichts für euch beide tun.
... jeder sollte den Mut haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Die heutige riesige Informationsflut macht die Sache allerdings auch nicht gerade einfacher, denn selbst unter sog. "Fachexperten" gibt es völlig unterschiedliche Ansichten/Meinungen zu Themen, welche ja auch hier im Forum angesprochen werden!
Aussagen über die Wahrheit gibt es in verschiedenen Zusammenhängen! Mir gefällt u.a. die Ansicht von Aristoteles: "Wahrheit ist nur, wenn sie zu jeder Zeit und an jedem Ort existiert ... ansonsten ist es keine."
Da hat der griech. Denker nicht ganz unrecht, denn wie ja jeder erkennen kann, sind wir alle nur temporären "Erscheinungen" ausgesetzt, und sind als Lebewesen darin unweigerlich selbst mit eingebunden. Dies kann man auch auf unser Sonnensystem übertragen, welchem die Astrophysiker noch eine ungefähre "Laufzeit" von 4,5 Milliarden Jahren geben.
Das mag jetzt zwar nach einer sehr langen Zeitspanne klingen, - im Verhältnis zu einer so gedachten Ewigkeit wären das aber weit weniger als 4,5 Sekunden!
Gruß von Reklov
Beiträge: 19443
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(04-04-2025, 13:24)Reklov schrieb: Auch über den Kosmos kann "rein epistemologisch" nicht sehr viel ausgesagt werden
selbstverständlich kann es das
Zitat:denn auch hier fehlen bestimmte Grundlagen von Wissen und Erkenntnis!
welche denn?
und fang jetzt nicht damit an, daß wir ja noch nicht alles wissen. darum gehts nicht, sondern um deine behauptung, für epistemologisch korrekte aussagen fehlten (jegliche) "Grundlagen von Wissen und Erkenntnis"
also, was sind dieselben, und warum fehlen sie?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(31-01-2025, 22:42)Ekkard schrieb: Na, das Letztere ist ein sehr subjektiver Eindruck, der durch eine Reihe von Veröffentlichungen z. B. auch bei Spektrum.de widerlegt wird. Es ist halt nur so, dass etwas, was weder elektromagnetische Strahlung abgibt oder absorbiert noch erkennbar mit Partikeln reagiert, nichts Spektakuläres hergibt. "Dunkle (Dinge)" geben wenig bis gar keine Information her mal abgesehen von gewissen Bilanzen, die sich aus energetischen Betrachtungen des sichtbaren Kosmos ergeben.
Wie man aus solchen "globalen" Betrachtungen auf eine Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft (genauer Kosmologie) und spiritueller Wissenschaft schließen will oder könnte, wird mir das größere Rätsel bleiben. Kann es vielleicht sein, dass auch hier der "Lückengott" bzw. "Wunschgeist" zugeschlagen hat?
@ Ekkard,
Gegenfrage: Kann es vielleicht sein, dass hier weder ein "Lückengott", noch ein "Wunschgeist" im Spiel der mutmaßenden Worte zugeschlagen hat, sondern es vielmehr so ist, dass bei Fragen zur Transzendenz (nicht nur hier im Forum) alle Formulierungen versagen - und somit jeder, auch die Moderatoren, überfordert sind?
Der "sichtbare" Kosmos kann/muss zwangsläufig noch nicht ALLES sein, was die Gedanken der Menschen umtreibt und bewegt! Und wer von elektromagnetischer Strahlung spricht, sollte zumindest in seinem Denken die Frage einbeziehen können - woher denn deren Ur-Sache stammen könnte?
Die "genaue Kosmologie" kann uns zwar korrekte physikalische Informationen liefern, welche die Experten in stimmige mathematische Formeln übertragen.
Leider stehen wir aber damit auch nur vor "leeren Richtigkeiten".
>> Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. <<
Sinngemäß: das Seelische im Menschen, kann nicht allein mit "korrekter Wissenschaft, funktionierender Technik oder genügend Geld" auskommen. Wir brauchen weit mehr - z.B. Hinwendung, Liebe, Kunst ... etc.
Solches kann mit keinen noch so korrekten Erkenntnissen über die Wechselwirkungen innerhalb der Materie ersetzt werden!
Die seit jeher anhaltende Sinn-Suche unserer Spezies ist also unter völlig anderen Gesichtspunkten zu bewerten - und vor allem - zu begreifen!
Eine anspruchsvolle Aufgabe und Herausforderung - nicht nur für die Moderatoren dieses Forums! Jede Art von Zynismus ist hierbei fehl am Platz und kann nur als Armutszeugnis aufgefasst werden.
Gruß von Reklov
Beiträge: 13952
Themen: 305
Registriert seit: Apr 2004
(04-04-2025, 14:47)Reklov schrieb: Gegenfrage: Kann es vielleicht sein, dass hier weder ein "Lückengott", noch ein "Wunschgeist" im Spiel der mutmaßenden Worte zugeschlagen hat, sondern es vielmehr so ist, dass bei Fragen zur Transzendenz (nicht nur hier im Forum) alle Formulierungen versagen - und somit jeder, auch die Moderatoren, überfordert sind? Deine "Gegenfrage" geht völlig am mit @Subdil diskutierten Teilthema vorbei. Es ging um die Frage, ob Dunkle Materie als Schnittstelle zur geistigen Welt betrachtet werden kann. Und in dem Zusammenhang tauchte die Behauptung auf, es werde nichts oder nicht genug getan, um die dunkle Materie zu erforschen. Bekanntermaßen steht Subdil auf dem Standpunkt, die geistige Welt müsse erforscht werden. Transzendenz ist aber nicht gleichbedeutend mit "geistiger Welt".
Im übrigen ist das Versagen jeglicher Formulierungen im Hinblick auf die Transzendenz eine besonders kuriose Unterstellung. Denn damit wären transzendente Vorstellungen prinzipiell unmöglich, und mithin die heftig beworbene Transzendenz bedeutungslos.
(04-04-2025, 14:47)Reklov schrieb: Der "sichtbare" Kosmos kann/muss zwangsläufig noch nicht ALLES sein, was die Gedanken der Menschen umtreibt und bewegt! ... hat auch niemand behauptet.
Einige von uns argumentieren gegen deine Vermischung von Sachwissen und Glaubensüberzeugungen bzw. dagegen, Glaubensgegenstände durch Tatsachen als objetiv existent belegen zu wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Beiträge: 19443
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(04-04-2025, 14:47)Reklov schrieb: Kann es vielleicht sein, dass hier weder ein "Lückengott", noch ein "Wunschgeist" im Spiel der mutmaßenden Worte zugeschlagen hat, sondern es vielmehr so ist, dass bei Fragen zur Transzendenz (nicht nur hier im Forum) alle Formulierungen versagen - und somit jeder, auch die Moderatoren, überfordert sind?
schon wittgenstein sagte "wovon man nicht reden kann, davon soll man schweigen"
es sind ja nicht die moderatoren, die ständig mit diesem stuß daherkommen, sondern du
Zitat:Der "sichtbare" Kosmos kann/muss zwangsläufig noch nicht ALLES sein, was die Gedanken der Menschen umtreibt und bewegt!
stell dir vor, das ist er auch gar nicht! auch der kosmos hinter dem beobachtungshorizont ist teil des wissenschaftlich diskutierten
Zitat:wer von elektromagnetischer Strahlung spricht, sollte zumindest in seinem Denken die Frage einbeziehen können - woher denn deren Ur-Sache stammen könnte?
dann mach das mal und informiere dich über physik!
Zitat:Die "genaue Kosmologie" kann uns zwar korrekte physikalische Informationen liefern, welche die Experten in stimmige mathematische Formeln übertragen.
Leider stehen wir aber damit auch nur vor "leeren Richtigkeiten"
ich übersetze mal: du hast keine ahnung, willst aber auch gar nichts (dazu)lernen. weil du das als sowieso für die katz betrachtest
Zitat:das Seelische im Menschen, kann nicht allein mit "korrekter Wissenschaft, funktionierender Technik oder genügend Geld" auskommen. Wir brauchen weit mehr - z.B. Hinwendung, Liebe, Kunst ... etc.
was für ein dämlicher strohmann soll das jetzt wieder sein? und was mit einem "mysteriösen Universum" zu tun haben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(05-04-2025, 14:36)petronius schrieb: schon wittgenstein sagte "wovon man nicht reden kann, davon soll man schweigen"
es sind ja nicht die moderatoren, die ständig mit diesem stuß daherkommen, sondern du
stell dir vor, das ist er auch gar nicht! auch der kosmos hinter dem beobachtungshorizont ist teil des wissenschaftlich diskutierten
dann mach das mal und informiere dich über physik!
ich übersetze mal: du hast keine ahnung, willst aber auch gar nichts (dazu)lernen. weil du das als sowieso für die katz betrachtest
Zitat:Reklov
das Seelische im Menschen, kann nicht allein mit "korrekter Wissenschaft, funktionierender Technik oder genügend Geld" auskommen. Wir brauchen weit mehr - z.B. Hinwendung, Liebe, Kunst ... etc.
was für ein dämlicher strohmann soll das jetzt wieder sein? und was mit einem "mysteriösen Universum" zu tun haben?
... "dämlich" ist deine Frage, - denn Liebe, Kunst und Hinwendung existieren unbestritten im "mysteriösen Universum" und nicht nur die Dinge, welche Chemie und Physik in Teilen erforschen kann! Solches darfst Du nun dazu lernen!
Was die Moderatoren dieses Forums angeht:
Nachweislich geben sie auch zu den transzendenten Themen ihre persönliche (atheistisch gefärbte) Meinung ab und sind somit auch nicht unparteiisch! Es wäre deswegen weit besser, dieses Forum würde von versch. Moderatoren geleitet, welche anteilsmäßig gleich, atheistisch und gläubig argumentieren - ungeachtet der vorherrschenden Kirchenmeinungen! Auf diese Weise käme ein unterschiedliches Bewusstsein über die Welt weit besser zum Tragen und nicht allein nur eine einseitige Sicht auf die Existenz des Materiellen, wie sie dem Menschen zugänglich ist - und dies auch nur in "beschränkter" Weise!
Genauso schlecht wäre es, wenn dieses Forum nur von Theologen geleitet würde!
Gruß von Reklov
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(04-04-2025, 23:17)Ekkard schrieb: (04-04-2025, 14:47)Reklov schrieb: Gegenfrage: Kann es vielleicht sein, dass hier weder ein "Lückengott", noch ein "Wunschgeist" im Spiel der mutmaßenden Worte zugeschlagen hat, sondern es vielmehr so ist, dass bei Fragen zur Transzendenz (nicht nur hier im Forum) alle Formulierungen versagen - und somit jeder, auch die Moderatoren, überfordert sind? Deine "Gegenfrage" geht völlig am mit @Subdil diskutierten Teilthema vorbei. Es ging um die Frage, ob Dunkle Materie als Schnittstelle zur geistigen Welt betrachtet werden kann. Und in dem Zusammenhang tauchte die Behauptung auf, es werde nichts oder nicht genug getan, um die dunkle Materie zu erforschen. Bekanntermaßen steht Subdil auf dem Standpunkt, die geistige Welt müsse erforscht werden. Transzendenz ist aber nicht gleichbedeutend mit "geistiger Welt".
Im übrigen ist das Versagen jeglicher Formulierungen im Hinblick auf die Transzendenz eine besonders kuriose Unterstellung. Denn damit wären transzendente Vorstellungen prinzipiell unmöglich, und mithin die heftig beworbene Transzendenz bedeutungslos.
(04-04-2025, 14:47)Reklov schrieb: Der "sichtbare" Kosmos kann/muss zwangsläufig noch nicht ALLES sein, was die Gedanken der Menschen umtreibt und bewegt! ... hat auch niemand behauptet.
Einige von uns argumentieren gegen deine Vermischung von Sachwissen und Glaubensüberzeugungen bzw. dagegen, Glaubensgegenstände durch Tatsachen als objetiv existent belegen zu wollen.
@ Ekkard,
... ob denn mit der Erforschung der Dunklen Materie überhaupt etwas Schlüssiges für den Menschen herauskommt, bleibt als Frage offen. Wir können ja nicht einmal Umfassendes zu den Dingen sagen, welche wir erforscht haben, - weil es eben immer nur Stückwerk ist und nicht das GANZE!
"Transzendenz" ist dann mit "geistiger Welt" gleichzusetzen, wenn der menschliche Geist, dessen Träger ja das Gehirn "darstellen" soll, nicht mit der Sache verwechselt wird, welche im Volksmund als "Schöpferkraft" bezeichnet wird.
So kann z.B. wohl keine Person behaupten, sie habe den Aufbau von Schmetterlingsflügeln konzipiert, welcher unzählige Muster- und Farbvarianten hervorbringt. Wer die wissenschaftlichen Erkenntnisse von solchen Flügeln begutachtet, und ihren Aufbau (unter dem Mikroskop) als eine Art Dachziegel-Struktur wahrnimmt, plus deren Reaktionen auf Licht, der ahnt zumindest, warum der Volksmund dies alles unter "Intelligent Design" in Sprache gekleidet hat. - Mehr über den Aufbau dieser Flügel nachzulesen, lohnt allemal. - Dagegen ist jede menschliche Technik als "grob" zu bezeichnen!
Und wer die Tatsache betrachtet, dass keine Schneeflocke der anderen in der Form gleicht, der darf dazu nach entsprechenden Antworten und passenden Formulierungen suchen. Es werden dabei aber immer nur sprachliche Varianten auftreten, je nachdem, wie das Bewusstsein der einzelnen Person "geartet/gepolt" ist.
Gruß von Reklov
Beiträge: 9552
Themen: 139
Registriert seit: Dec 2013
06-04-2025, 16:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-04-2025, 16:19 von Geobacter.)
oh.. ja .. auch die Liebe ist nur messbar. Hormone, Chemie... usw. usf. Man stelle sich nur mal vor was ist, wenn in Sachen Liebe die Chemie nicht stimmt. Oder z.B. auch die Physik im Ehebett nicht funktioniert.
Wenn man dir jetzt aber bei der Gelegenheit wiedermal die Frage stellen darf, woher du wissen willst... dass etwas darüber hinaus existiert, was dem Menschen nicht zugänglich sei? Sogar dann, wenn so etwas existieren würde... wüssten wir nichts darüber.
Aber eigentlich ....müsstest doch eigentlich auch nur Mensch sein. Im aller besten Fall.
Ja, Kunst ist Geschmack und für Geschmack braucht man keinen Verstand... zumindest nicht unbedingt. Auch nicht für die Hinwendung ... weil irgendwie und irgendwo hinwenden kann sich auch jede/R Hirsch. Wie genauso abwenden.....
Wir müssen also wohl doch froh sein, dass hier keine solch "transzendenten" Theosophen-Wichtel... immer das letzte Wort haben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Beiträge: 19443
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(06-04-2025, 15:10)Reklov schrieb: Liebe, Kunst und Hinwendung existieren unbestritten im "mysteriösen Universum"
darum gehts hier aber gar nicht, und niemand hat so etwas auch nur angedeutet. also hast du einen extradämlichen strohmann gebaut
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 16119
Themen: 109
Registriert seit: Oct 2013
(06-04-2025, 16:05)Geobacter schrieb: Wenn man dir jetzt aber bei der Gelegenheit wiedermal die Frage stellen darf, woher du wissen willst... dass etwas darüber hinaus existiert, was dem Menschen nicht zugänglich sei? Sogar dann, wenn so etwas existieren würde... wüssten wir nichts darüber.
Aber eigentlich ....müsstest doch eigentlich auch nur Mensch sein. Im aller besten Fall.
Ja, es ist schon erstaunlich, wie hier jemand seit Jahren einen "hoeheren Bewusstseinszustand" reklamieren kann, weil er Vorstellungen zum Transzendenten hat, zu dem, auch nach seinen eigenen Aussagen, niemand etwas wissen kann.
Wie heisst es so schoen: Einbildung ist auch eine Bildung.
Beiträge: 417
Themen: 17
Registriert seit: Nov 2023
(30-03-2025, 22:12)Ulan schrieb: Natuerlich weiss ich auch nicht, ob es so etwas wie einen Gott gibt. Nur, wie bei allen Sachen, die keinen spuerbaren Einfluss auf mein Leben haben und fuer deren Existenz auch sonst keine belastbare Evidenz (anders als als Idee) gibt, gehe ich erst einmal von Nichtexistenz aus. Das ist also ein "Nichtverhaeltnis".
Nun, an dieser Stelle möchte ich wieder einmal an mein Eingangsposting erinnern, in dem es um das Mysterium der dunklen Materie ging. 95% des Universums bestehen aus etwas, was nicht als "normale" Materie bezeichnet werden kann. Der überwiegende Großteil des Kosmos ist somit unerforschtes Neuland - was aber dabei oft vergessen wird: Die dunkle Materie ist ja nicht einfach nur "irgendwo da draußen", sondern sie durchzieht ja, so wie ich es verstanden habe, jeden Bereich des Raumes, also auch die Erde und somit auch die Menschen.
Wir stehen also in permanentem, ganz unspekulativem Kontakt mit dem Unbekannten, vielleicht sogar mit der Transzendenz, wenn meine These stimmt, dass die dunkle Materie eine Art Schnittstelle zur geistigen Welt ist. Vielleicht kommen von "dort" all die Vorstellungen und Bilder, die in den Religionen und den spirituellen Traditionen beschrieben werden.
Du hast also als Mensch zwangsläufig nicht ein "Nichtverhältnis", sondern ein Verhältnis zum Unbekannten, zum Höheren, zu dem was die meisten Menschen der Einfachheit halber Gott nennen. Insofern ist das Ablehnen dieses Verhältnisses durchaus ein aktiver Akt und nicht einfach ein passives "neutral sein".
(30-03-2025, 23:09)Ekkard schrieb: Ich weiß nicht, was du für "Materialismus" hältst. Dass mit dem Tod alles endet, ist eine nachprüfbare Tatsache. Anderenfalls hätten wir über jeden Zweifel erhabene Information darüber - und müssten keine Phantasie in dieser Richtung bemühen, noch dazu mit erzieherischem Charakter (Androhung von Nachteilen oder Strafen).
Die Naturwissenschaft ist einfach noch nicht so weit. So wie die Menschen im Mittelalter noch keine über jeden Zweifel erhabene Information über subatomare Teilchen haben konnten, weil die Wissenschaft noch nicht so weit war, so können wir heutzutage eben noch keine über jeden Zweifel erhabene Information über die Seele bzw. das Jenseits haben, obwohl diese vielleicht genau so real sind wie die subatomaren Teilchen, welche heutzutage als Selbstverständlichkeit gelten.
Was glaubst du denn, wie denn der oftmals herbeizitierte Stand der Wissenschaft in 100 Jahren, in 500 Jahren - oder jetzt mal ganz auf die Spitze getrieben - in 100.000 Jahren aussehen wird. Dabei ist es irrelevant, ob die menschliche Zivilisation tatsächlich noch so lange bestehen bleibt, um dies real zu ermöglichen. Es reicht die definitiv vorhandene reale Möglichkeit, 100.000 Jahre Wissenschaftsgeschichte zu durchschreiten. Glaubst du denn, der Stand der Wissenschaft nach 100.000 Jahren Entwicklung hätte auch nur irgendetwas mit dem zu tun, was heute als der Stand der Wissenschaft gilt?
Ziemlich sicher wäre die Entwicklung dann so weit fortgeschritten, dass selbst heutige Top-Wissenschaftler nichts mehr von dem verstehen würden, was dort als Stand der Wissenschaft präsentiert wird - und dieses Gedankenspiel kann man dann noch beliebig weit in die Zukunft fortsetzen, wenn einem der Sinn danach steht. Wie sähe wohl der Stand der Wissenschaft nach einer Million Jahren Wissenschaftsgeschichte aus usw... ?
(31-03-2025, 10:21)petronius schrieb: das tust du aber, wenn du sagst, man müsse sich auf eine "Wiedervereinigung mit der Transzendenz vorbereitet" haben. warum, wozu - wenn nicht, um keine nachteile zu erfahren?
denn sonst könnte man das ganze ja auch einfach mal auf sich zukommen lassen und dann entsprechend reagieren - wie es jeder vernünftige mensch tut, wenn er eh gar nicht wissen kann, was überhaupt kommen kann
Sokrates, Platon und andere Vertreter der altgriechischen Philosophie gingen davon aus, dass beim Ereignis des Todes das Bewusste unbewusst wird und das Unbewusste bewusst wird. Es wird beschrieben wie der Wechsel von Tag und Nacht. Man kann ja nicht sagen, dass die Nacht nicht existiert, nur weil sie nicht hell, sondern dunkel ist. Vielmehr zeigt sich die Welt einfach von einer anderen Seite als am Tag. Wenn dann eine weitere Inkarnation ansteht, wird das Unbewusste wieder unbewusst und das Bewusste wieder bewusst, wobei es dann natürlich in dem Moment so ist, dass sich diese Vorzeichen gerade umkehren - also die Zustände spiegeln sich exakt und wechseln sich ab. Dies ist eine äußerst elegante Lösung der Reinkarnationsfrage.
Außerdem gibt es uns einen Hinweis darauf, wie wir uns auf die andere Seite vorbereiten können - nämlich indem wir versuchen, beim Träumen möglichst bewusst zu sein bzw. sich darin zu üben, nach dem Aufwachen die Traumereignisse zu erinnern. Ich sage es immer wieder: Träume sind in unserer heutigen Kultur das mit Abstand am meisten unterschätzte Phänomen überhaupt. Mir ist es immer noch ein großes Rätsel, wie wir uns jede Nacht in eine völlig andersartige Welt - eine Art Jenseits! - begeben, und dann einfach aufwachen und "so tun als wär nichts gewesen".
Ich schließe mich selber da nicht aus. Auch ich befasse mich recht wenig mit meinen Träumen, außer in Zeiten, in denen ich mir dieses Rätsel wieder einem in Erinnerung rufe. Hier ist sicherlich der realistischste Ansatz für eine Vorbereitung auf die Transzendenz - weil uns Träume jederzeit zur Verfügung stehen und jeder sie direkt und subjektiv einzigartig erlebt.
Beiträge: 4093
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(06-04-2025, 16:05)Geobacter schrieb: oh.. ja .. auch die Liebe ist nur messbar. Hormone, Chemie... usw. usf. Man stelle sich nur mal vor was ist, wenn in Sachen Liebe die Chemie nicht stimmt. Oder z.B. auch die Physik im Ehebett nicht funktioniert.
Wenn man dir jetzt aber bei der Gelegenheit wiedermal die Frage stellen darf, woher du wissen willst... dass etwas darüber hinaus existiert, was dem Menschen nicht zugänglich sei? Sogar dann, wenn so etwas existieren würde... wüssten wir nichts darüber.
Aber eigentlich ....müsstest doch eigentlich auch nur Mensch sein. Im aller besten Fall.
Ja, Kunst ist Geschmack und für Geschmack braucht man keinen Verstand... zumindest nicht unbedingt. Auch nicht für die Hinwendung ... weil irgendwie und irgendwo hinwenden kann sich auch jede/R Hirsch. Wie genauso abwenden.....
Wir müssen also wohl doch froh sein, dass hier keine solch "transzendenten" Theosophen-Wichtel... immer das letzte Wort haben.
... wer Liebe nur über Hormone messen will, hat nur den chem. Teil erfasst! Auch, wenn die Physik im Ehebett funktioniert, ist Liebe dabei noch nicht die Basis, sondern mehr die körperliche Attraktivität, als bestimmende Anziehungskraft.
Dass Du bei der Beurteilung von Kunst wenigstens etwas (Sach)-Verstand zulässt, ist ja immerhin großzügig von dir.
Es geht bei transzendenten Themen nicht darum, ob sie uns "zugänglich" sind. Wären sie es, würde es sich hierbei ja um Naturwissenschaft handeln. Aber selbst diese steht bei bestimmten Phänomenen bekanntlich vor einer Nebelwand.
Entscheidend ist doch dabei, dass manche Denkwege etwas "Unsichtbares/Unzugängliches" zumindest in Sprache kleiden können - und damit ein bestimmtes Bewusstsein ausdrücken, welches beachtet, aber auch verständlicherweise kritisiert wird - als eine der vielen Arten von Bewusstsein.
Gruß von Reklov
Beiträge: 16119
Themen: 109
Registriert seit: Oct 2013
06-04-2025, 19:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-04-2025, 20:08 von Ulan.)
(06-04-2025, 17:10)subdil schrieb: Nun, an dieser Stelle möchte ich wieder einmal an mein Eingangsposting erinnern, in dem es um das Mysterium der dunklen Materie ging. 95% des Universums bestehen aus etwas, was nicht als "normale" Materie bezeichnet werden kann. Der überwiegende Großteil des Kosmos ist somit unerforschtes Neuland - was aber dabei oft vergessen wird: Die dunkle Materie ist ja nicht einfach nur "irgendwo da draußen", sondern sie durchzieht ja, so wie ich es verstanden habe, jeden Bereich des Raumes, also auch die Erde und somit auch die Menschen.
Das ist zwar richtig - egal ob es Dunkle Materie nun gibt oder einfach die Gravitationsformel falsch ist - aber ich moechte dann auch wieder in Erinnerung rufen, dass man irgendwelche Luecken im Wissen nicht dafuer missbrauchen sollte, die persoenlichen Lieblingsideen in diesen unterzubringen. Es ist ja nicht so, das wir irgendeine Evidenz fuer die Existenz einer Seele anders als schlichte Bezeichnung fuer den Gemuetszustand haetten und nur nach dieser suchen wuerden - also wie es fuer Dunkle Materie der Fall ist - sondern dass es sich bei "Seele" um eine reine Idee handelt, ganz ohne irgendwelche Hinweise. Reine Ideen sind billig. Man sollte sie schlicht nicht ueberbewerten. "Seele" oder "Gott" sind Traditionskonstrukte und haben deshalb eine Wertschaetzung in unserer Gesellschaft, die ihnen in der Sache nicht zusteht.
|